Feed und Fudder Podcast 16 – Thierry on Fire!

Feuereifer oder weit über das Ziel hinaus? Es geht heiß her am Mittagstisch. Die EU macht Ernst mit dem Digital Services Act und verbietet die TikTok Lite App. Aber nicht allen scheint der Digital Services Act zu schmecken, wie besonders Elon Musk regelmäßig auf X bekundet.

Ganz allein ist er dabei nicht und liefert sich eine kleine Privatfehde mit dem EU-Kommissar für den Binnenmarkt und Dienstleistungen Thierry Breton. Ähnlich on Fire wie sein Gegenpart, preist der Kommissar energisch die Vorzüge des Digital Services Act auf X an. Ein Schlagabtausch, der auch mal unter die Gürtellinie gehen kann.

Der richtige Weg? Wir haben da unsere Zweifel und diskutieren in der neuesten Folge vom Feed & Fudder Podcast, ob es nicht sinnvoller wäre, statt sich in Posting-Battles zu verlieren, mehr mit den EU Bürgerinnen und Bürgern über den Digital Services Act zu sprechen. Schließlich stellt dieser Fragen, die uns alle angehen im Social Media Zeitalter. Ob das EU-Gesetz auch die richtigen Antworten findet, hört ihr jetzt im Feed und Fudder Podcast.

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Transkript Feed und Fudder Podcast Folge 16: Thierry on Fire!

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Hier gibt es das Transkript zu Folge 16: Thierry on Fire!

Nicola

Hallo und Servus, zurück zu Feed und Futter, zur Mittagspause mit einem super leckeren Snack. Und damit meine ich dich, Alex.

Alexander

Oh, das ist ja reizend.. Danke schön. Oh, ich bin jetzt ganz rot.. Da kann man zum Glück im Podcast nicht  sehen.

Nicola

Solange deine Stimme nicht flattert. Ja, wir müssen hier mit etwas Leichtem einsteigen, weil das Thema ein harter Brocken wird wahrscheinlich, also ein etwas trockenes Mittagsgericht. Ja, und zwar geht es um EU, den Digital Services Act, und es ist ein bisschen nicht eine Breaking-Folge, aber ich nenne es mal kurz und knapp, was ist los? 

Und deswegen steigen wir direkt ins Thema ein, weil wir gar keine Umschweife machen wollen und wir wollen gar nicht abdriften und nicht über wunderschöne Social Media Posts reden, die inspirieren, sondern Hardcore, was ist passiert? 

Weil du hast auf dem Blog ein paar neue oder einen neuen Artikel auf jeden Fall, aber das Thema ist ja sehr heiß.

Alexander

Genau, das Thema geht uns auch, das finde ich wichtig, es geht uns alle an. Nicht nur jetzt eben, wel wir Social Media Manager:innen sind, sondern es geht uns auch als EU Bürger und Bürgerinnen was an. Und deswegen finde ich es ganz wichtig. Worum geht es? Jetzt hier im Sommer hat die EU zum ersten Mal den Digital Services Act angewendet und zwar gegen TikTok. 

Sie hat bestimmt, dass TikTok die abgespeckte Version, die TikTok Lite App in der EU nicht mehr anbieten darf, weil in dieser App gab es ein Belohnungsprogramm. Und das hat zu gewissen Handlungen aufgefordert, wie macht ein Video, das und das. Und das sah die EU als gefährdend für Minderjährige an.

Und das Wichtigste ist, es wurde zum ersten Mal der Digital Services Act angewendet. Und was dann das andere noch war diesen Sommer, die EU hat auch ein Verfahren gegen Twitter jetzt X eingeleitet, dass die Verifizierung auf X nicht transparent ist und beruft sich da auch auf den Digital Services Act. 

Und das hat so ein bisschen zu einer Privatfehde zwischen dem EU-Kommissar für digitale Dienste und Digitalisierung Thierry Breton und Elon Musk geführt.

Nicola

Tatsächlich ist es ja auch so eine heimliche Leidenschaft, dass du das verfolgst, weil ich bin da irgendwie voll raus. Ich muss auch zugeben, als du den Artikel geschrieben hast, TikTok Lite wird eingestellt, ist es für mich untergegangen. Ich habe so gedacht, okay, ich kenne TikTok Lite nicht so, weil ich auch nicht so krass auf TikTok unterwegs bin. Wir kennen das, glaube ich, aus allen möglichen Apps und anderen Plattformen, dass es so ein Belohnungssystem gibt, wie Snapchat.

Wir kennen dieses ewige Feuer, das man da lodern lassen sollte. Also theoretisch wäre das ja auch ein Service. Also würde dieser Fall in einer gewissen Weise auch für Snapchat ja gelten. Nur Snapchat ist vielleicht halt nicht ganz so relevant. Ich habe auch das Gefühl, aber da kannst du mir vielleicht, weiß ich nicht, mehr helfen, das einzuordnen, dass die EU an TikTok so ein Exempel statuiert.

Also das kommt mir so vor, was ich auch gut finde einerseits, dass jetzt TikTok hat halt so eine Relevanz, gerade bei Jugendlichen, dass die EU genau da jetzt ansetzt und sagt, naja, hier haben wir einen besonderen Schutz oder da sollten wir besonders schauen, weil viele Menschen es konsumieren und es damit eine hohe Auswirkung hat. 

Und gerade bei Minderjährigen. Und das finde ich ganz interessant, dass sie das bei TikTok jetzt angehen. Also es ist nicht so, bei EU hat man ja oft das Gefühl gehabt, ja, die mahnen und es ist so dieses, ja, der Finger, der erhoben wird. Aber in dem Fall ist es zwingend, ne? Also es ist ja nicht so, dass man dann sagt, ja, bitte nimm das runter, sondern es ist eine zwingende Maßnahme und das finde ich irgendwie schon nochmal interessant, dass das jetzt wirklich etwas Konkretes ist, dass man da jetzt nicht einfach sagen kann, ja, war nur so, wir reden.

Weil das wird jetzt bei EU oft, also gerade wenn wir sagen, wir, es geht uns alle an, ist es eigentlich ein Thema, das uns EU-Bürger angeht, in dem Fall schon interessant, dass es nicht, EU labert nicht nur, sondern in dem Fall wirklich konkret eine Folge hat.

Alexander

Genau, es ist rechtlich jetzt bindend. Es hat auch ein bisschen eine Vorgeschichte, weil der Digital Services Act richtet sich nicht an alle digitale Dienst. Also wenn ihr einen kleinen Blog zum Beispiel im Internet habt, dann fällt ihr nicht darunter. Der Digital Services Act richtet sich ausschließlich an die großen Plattformen wie Meta, es zählen aber auch Amazon zählt dazu, aber auch Booking.com.

Und warum ich sage, dass es uns alle angeht, dieser Digital Services Act im Grunde sagt ja, dass auf diesen Plattformen muss einerseits für Unternehmen Angebote Wettbewerbsfreiheit herrschen, aber die Plattformen müssen aber auch für die Privatnutzung, für Privatuser dafür sorgen, sie müssen gegen Desinformationen vorgehen.

Und Sie müssen auch gucken, dass auf Ihren Plattformen die Möglichkeit, dass die Meinungsfreiheit eingehalten werden, indem Sie gewisse Meinungen nicht präferieren oder übermäßig stark im Algorithmus fördern. Und gerade jetzt mit Blick auf die anstehenden Wahlen, finde ich, geht uns halt dieser Digital Services einfach alle was an, weil wir kommunizieren nun eben mal über das Social Web und das ist einfach das Lagerfeuer des 21. Jahrhunderts: Social Media, da kommen alle zusammen.

Dann ist es ja auch wichtig, dass wir uns diese Fragen stellen, wie können wir auf diesen digitalen Plattformen die Meinungsfreiheit schützen, aber auch gleichzeitig unterschiedliche Meinungen zulassen und nicht wiederum zu sehr einschränken.

Nicola

Also auf jeden Fall spannend, obwohl es so ein unscheinbarer Fall ist, dass es eigentlich bei diesem TikTok Lite Rewards-System um ein Belohnungssystem geht. Also so ein klassisches Treue-Karten-Punktesystem, irgendwie, keine Ahnung, ich mache irgendwas, dann werde ich belohnt. 

Also ein Belohnungssystem, dass man genau, also dass das jetzt eingestellt wurde, so grob oder musste eingestellt werden, in der EU. Also außerhalb der EU natürlich, weiß ich nicht, kann das, wird es wahrscheinlich weiterlaufen. Ich habe auch, ich finde es immer spannend, jetzt ist ja auch gerade Wahlkampf in den USA, das ist natürlich hochinteressant. Das ist ein eigenes Thema, da passiert ja viel und die Kampagne an sich ist spannend. Es war dieser Parteitag der Demokraten, der natürlich wahnsinnig viele Videos ins Netz gespielt hat.

Aber auch da merkt man, dass die EU und gerade Digital Services Act und die ganzen Themen gar nicht losgelöst sind, sondern insgesamt auch in den USA einen Widerhall haben. Und das finde ich extrem spannend, wenn wir darüber reden, dass EU nicht so ein Gewicht hat, politisch, international und so weiter, aber dass in dem Fall die EU sehr stark Vorreiter ist, weltweit.

Alexander

Es spielt eine Rolle, wenn man zum Beispiel gesehen hat, da hat Elon Musk gerade auf X ein Interview mit Donald Trump geführt. Und da haben sie auch über die EU gesprochen und Musk vorsichtig gesat ein sehr großer Kritiker der EU, liegt vielleicht daran, dass unter dem Digital Services Act die EU auch X beobachtet. Und es führt dazu ein bisschen, dass eben diese Privatfehde, und da muss ich sagen, das ist meine persönliche Meinung, diese Privatfehde von dem EU-Kommissar: Ich verstehe nicht, warum der EU-Kommissar sich auf diese persönliche Ebene hinab lässt.

Anstatt er eben einfach, wenn er so viel Zeit hat, auf X herum zu hängen, warum nutzt er diese Zeit nicht, uns EU-Bürgerinnen und Bürgern zu erklären, was ist der Digital Services Act? Warum hat die EU ihn eingeführt? Weil diese Fragestellungen, die kommen auch dann mal mit dem KI-Act der EU, sind ja da ähnliche Fragen. Und warum nutzt er einfach nicht seine Zeit, mit uns Bürgern zu kommunizieren, statt die ganze Zeit sich mit Elon Musk zu battlen? Ich finde es einfach in dem Fall wichtig, uns Bürgern zu erklären, was dieser Service Act ist.

Nicola

Ja, das muss man eh nochmal ganz erklären, weil jetzt das Elon Musk persönliche Fehden auf X austrägt, glaube ich, ist jetzt kein Geheimnis. Aber mir ist natürlich neu, vielleicht ist es aber auch einfach, weil die europäischen Politiker da jetzt nicht so trashy unterwegs sind, dass die auf X persönliche Fehden austragen. 

Also vielleicht kannst du mal ein Beispiel nennen, weil irgendwie, verstehe ich das nicht, ist das, also es ist ein offizieller Account oder nicht oder doch? Also er spricht ja als EU-Kommissar, oder? Also man weiß schon, dass er der EU-Kommissar ist und er spricht ja auch über diese EU-Themen. Ist ja jetzt nicht, dass er einfach ein privater Dude ist, der sagt, keine Ahnung, ich habe halt Bock mit Elon Musk zu batteln, sondern er spricht ja schon über seine Themen, die ihn beruflich tangieren.

Alexander

Genau. Und sein Account, den der Kommissar nutzt, ist auch der Account des Amtes. Jedes EU-Land stellt ja einen Kommissar. Er ist der Kommissar für Digitales und es ist der Account für den EU-Kommissar für Digitales

Und über diesen Account liefert er sich diese kleine Privatfehde mit Elon Musk und die retweeten sich gerne gegenseitig zum Teil mit ziemlich üblen Kommentaren, die können wir jetzt in der Folge nicht sagen, wenn wir die Folge noch hochladen wollen auf manchen Plattformen. Die kamen vor allem von Elon Musk. Er droht dann immer, und da muss ich auch sagen, das kann eigentlich letztlich nur die EU-Kommission an sich so was auszusprechen.

Nicola

Also Drohungen, ja.

Alexander

Und auch normalerweise macht die EU-Kommission das nicht als Drohung, sondern dann eben als Anordnung bestätigt. Wird das Ganze dann vom Europäischen Gerichtshof bestätigt, wie es jetzt im Fall TikTok ja war. TikTok wurde von der EU-Kommission auch als Gatekeeper eingestuft. Gatekeepr, das bedeutet, nach dem Digital-to-Service-Act kann die EU bestimmen, diese Plattform hat eine gewisse Größe erreicht, also bist du ein Gatekeeper. Dagegen hat TikTok geklagt und das hat der Europäische Gerichtshof bestätigt. So läuft es normalerweise ab. Die EU-Kommission wird eigentlich nicht aktiv durch einen Post auf X.

Nicola

Finde ich aber interessant, weil es wirklich mal was Neues ist. Aber ja, es ist vielleicht wie bei diesem ProSieben-Sat1-Account, wo halt ein Mensch den betreut. Interessant ist ja, dass der Kommissar das ja anscheinend selber macht. Also, davon gehen wir jetzt aus. Ich habe jetzt keine anderen Informationen, aber es wirkt so, als würde er es selber machen. 

Ich meine, der hat ja auch eine, also der EU ist ja ein sehr bürokratisches Organ oder Organe. Und es ist ja natürlich interessant, dass der Kommissar selber anscheinend ja X macht. Also, erst mal positiv. Glückwunsch. Ist ja gut, wenn der Kommissar für Digitale sich mit Digitalen auskennt. Aber es ist schon ein bisschen weird.

Auch unterhaltsam, aber weird. Immerhin, wenn man irgendwas Positives daraus ziehen will, ist, dass die Themen damit wirklich präsent werden und sichtbar und dass die Behörde nicht mehr wirkt wie ein verstaubtes Ablagensystem.

Aber naja, wie du sagst, ist es halt komisch, dass es der offizielle Account ist. Man könnte ja auch als Kommissar das machen, wenn man das als persönliche Fehde tun möchte. Was da dahinter steckt, vielleicht arbeitet jemand bei der EU oder hat da mehr einen Blick und dated uns da gerne up. Wäre ich mal ganz interessiert, was da hinter den Kulissen eigentlich abgeht, ob das gewollt ist oder nicht. Finde ich aber interessant. Also keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, wo das enden soll. Also oder geht es einfach nur um die Effekthascherei. Weiß ich nicht.

Alexander

Also an sich ist es doch gut, wenn die Politik mit ihren Bürgern über Social Media kommuniziert. Das finde ich wichtig. Man muss sich einfach auch gerade in einer Demokratie erklären. Ich finde ja, das ist eine verpasste Chance, weil dadurch, dass der Kommissar so auf diese persönliche Ebene hinabgestiegen ist, gewinnt ein bisschen Elon Musk.

Elon Musk hat jetzt hier diesen Spin aufgesetzt und in der Kommunikation geht es auch immer darum, eben ein bisschen in die Richtung zu lenken. Gerade ich komme ja aus der PR und du kennst dich ja auch aus mit PR und Journalismus.

Die Meinung gewinnt jetzt schon ein bisschen Elon Musk, oder zumindest hat er erfolgreich seinen Spin platziert, dass die EU ein Gegner, von Elon Musk aus betrachtet, sogar ein Feind der Meinungsfreiheit ist. Und das finde ich halt falsch. Und anstatt halt so diesen Spin jetzt mitzudrehen, wie es der Kommissar jetzt macht, hier so ein bisschen Elon Musk auf den Leim zu gehen, finde ich es eben halt wichtiger gewesen, zu zeigen, nein, die EU versucht hier:

Nicola

Ja. Also Meinungsfreiheit zu schützen eigentlich. Also im Gegenteil. Genau.

Alexander

Ein Werkzeug zu finden. Genau, uns ist auch klar, wo Menschen sind, so ein Gesetz kann nie perfekt sein. Aber wir müssen uns einfach diese Fragen stellen. Wie können wir unsere Meinungsfreiheit schützen im Zeitalter von Desinformationen?

Nicola

Natürlich. Ja, und dass wir überhaupt eine Einflussnahme haben. Also ich finde überhaupt, dass es nicht wahllos gerade jeder gerade machen kann, was er will und abgesehen davon, ich glaube, das ist ja auch der Punkt, dass EU oder die EU, EU ist ja im Prinzip eine Vertretung der EU-Bürger, dass die EU-Bürger durchaus auch eine Meinung haben und durchaus aber auch eine Power, weil bisher war es ja immer so, naja EU ist schlapp, die kann nichts, die reagiert nicht und von außen kommen dann halt irgendwie Tech-Unternehmen, die nicht natürlich auf Basis von unseren Gesetzen irgendwie agieren und auch nicht einen Wettbewerbsvorteil auch haben und ich finde deswegen finde ich das durchaus super wichtig.

Aber du hast schon recht, also kommunikativ gesehen ist das natürlich so das typische Elon Musk Mittel. Wie du sagst, er nutzt die Plattform, macht einen Spin-Off, macht das sehr persönlich, also geht direkt auf eine sehr persönliche Ebene. Das ist aber auch seine Mechanik. Also wenn du das nicht durchschaut hast, weiß ich auch nicht. Also das ist genau seine Mechanik. Er geht immer sofort auf die persönliche Ebene, wird dann beleidigend. Das ist irgendwie auch so ein Ding. Man muss irgendwie sofort beleidigend werden.

Und wenn du da, wenn du auf dieses Niveau halt runtergehst, dann ist, natürlich das spielt ihm total in die Hände, weil das ist ja seine Methode, wie er, ja, also wie er Aufmerksamkeit kriegt und am Ende sein Ding durchziehen kann. Also es ist immer dieser Spin, so ein Wettkampf gegen Mark Zuckerberg, irgendwie so ein Wettkampf und dann wird es sehr persönlich und dann wird es beleidigend. 

Alexander

Zum Glück haben die beiden sich bisher noch nicht zum Boxkampf verabredet.

Nicola

Nee, wir hatten es darüber schon. Das darf gar nicht dazu kommen, weil das ist gar nicht der Sinn. Es geht nur darum, diesen Spin aufrechtzuerhalten. Und im Prinzip ist es vielleicht auch so was Amerikanisches, keine Ahnung. Wenn du jetzt siehst, beim Wahlkampf auch, wenn du siehst, Trump macht ja genau das Gleiche. Immer auf eine ganz persönliche Ebene runterbrechen, dass es nicht mehr fachlich wird, dass es gar nicht mehr um die Sache geht, sondern es nur emotional persönlich wird und dann beleidigen.

Und das ist halt einfach keine Ahnung, richtig unhöflich und schlechte Erziehung. Also ich als Mama kann sagen, das ist einfach mega schlecht erzogen. Also wenn ich die Mutter von Elon Musk wäre, ich würde, naja, weißt was ich meine, also geht gar nicht. Das finde ich übrigens auch spannend, wenn wir noch einen klitzekleinen Mini-Ausflug machen zum Thema Politik und gute Kommunikation.

Ich weiß nicht, ob du die Reden, das ist vielleicht ein Ausblick für meine eigene Folge zu machen, den Parteitag der Demokraten miterlebt hast. Das ist ja ein Social Media Feuerwerk. Ich meine, das ist völlig inszeniert und auch ein bisschen befremdlich von meiner Perspektive so mit diesen Schildern Vote, Vote, Vote.

Und dann wie sie weinen und diese Reaktion, das ist so emotional, so ein bisschen absurd. Aber es ist schon gut gemacht und wie viele Clips daraus entstanden sind und die überall viral gehen, also ich sage LinkedIn, wie viele LinkedIn-Videos es zu Barack Obamas Rede, zu Michelle Obama, zu Hillary Clinton und und und. Also da gibt es ja so viele Einzelclips, große Clips, kleine Clips, Einzelaussagen, Reactions. 

Also alleine, das ist, finde ich, ein super interessantes Beispiel, wie du mit einem Event mit einer Convention unfassbar viel Content generieren kannst, der einfach das Netz flutet. Und das ist eine richtig spannende Kampagne. Ich weiß nicht, ob du dir das im Detail mal angehört hast, da geht es ganz viel über Neighbors, also dieses Wort Neighbor fällt super oft.

Und was spannend ist, ist genau der Punkt, nicht auf persönliche Ebene, also es wird schon irgendwie persönlich, aber im Ende des Tages aber ein Niveau zu haben. Und auf einem Niveau argumentativ was zu sagen und eine gemeinsame Vision wieder zu haben, finde ich eine ganz spannende Kampagne. Ich glaube, da reden wir vielleicht mal echt komplett einmal eine Folge drüber. Aber das vielleicht als Ausblick, weil ich finde Kommunikation auf Social Media, politische Kommunikation auf Social Media ist schon super interessant.

Alexander

Auf jeden Fall.

Nicola

Deswegen auch EU, auch wenn EU Digital Services Act sich sehr, sehr grau und staubtrocken anhört, ist es aber gar nicht. Ich finde das ein mega spannendes Thema und auch der Spin-off jetzt zwischen dem EU Kommissar ist jetzt natürlich das andere Extrem und sehr persönlich, aber zeigt auch, dass es durchaus eine Relevanz hat und ist konkrete Dinge aber folgen. Und ich finde diese Entscheidung, finde ich, ist echt ein sehr interessantes Thema. Also wirklich.

Alexander

Ich finde, da sollte der EU-Kommissar hin. Der Digital Services Act, ob er das richtige Werkzeug ist, das kann eigentlich erst die Zukunft zeigen. Die richtigen Fragen, über die es sich lohnt in einer Demokratie, und dafür bin ich froh, dass wir in einer Demokratie leben, wir diskutieren dürfen. Die Menschen in anderen Ländern haben die Möglichkeit nicht, wir dürfen über sowas diskutieren. 

Und dann denke ich halt, warum nutzt er nicht seine Reichweite, seine Machtposition aus, um uns Bürger einzuladen über diesen Digital Services Act offen zu diskutieren. Weil die Fragen, die der Act grundsätzlich stellt, die finde ich richtig und die finde ich ein guter Startpunkt um darüber zu diskutieren, wie gehen wir in Zukunft mit diesen Plattformen, wie gehen wir in Zukunft mit der Meinungsfreiheit auf diesen Plattformen.

Aber wo sind auch Grenzen der Meinungsfreiheit? Ich darf jetzt ja nicht jemand, zum Beispiel haben wir ja auch schon im Gesetz, ich darf jetzt ja nicht jemanden grundlos beleidigen auf Social Media oder unlautere Sachen behaupten. Also ja, die Meinungsfreiheit hat ja auch Grenzen, aber das ist immer ein Austarieren. Wo sind die Grenzen der Freiheit und gerade im digitalen Zeitalter mit sekundenschnellen Klicks, ist einfach so wichtig, über diese Fragen nachzudenken und zu diskutieren.

Nicola

Auf jeden Fall. Und das machen wir ja hier auch. Und ich finde auch, das endet nicht. Das ist keine Diskussion, wo es einen Punkt gibt und wo wir sagen, so, jetzt haben wir ausdiskutiert, gar nicht. Und das ist das Schöne. Das ist ein lebendiges Thema. Das entwickelt sich und wir gestalten das Thema auch mit. Und deswegen auch an euch da draußen, die alle zuhören, das ist auch super interessant.

Was ist eure Meinung dazu? Wie geht ihr damit um? Weil letztlich finde ich, jeder von uns gestaltet diese Themen mit und ich bin auch extrem froh, dass es auf einer politischen Agenda jetzt steht.

Alexander Hein
Alexander Heinhttps://axconsulting.de
Alexander Hein ist Freelancer für Content & PR. Schreibt gerne und dachte eines Tages: Warum nicht die eigene Leidenschaft zum Beruf machen? Als ehemaliger Gründer eines IT-Startups hat er einen Faible für Themen rund um Tech und IT. Darüber hinaus liegen weitere Schwerpunkte in der Zusammenarbeit mit Online-Shops und KMUs. Seit Mitte 2023 ist der studierte Germanist im AllSocial-Team.

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