Gastbeitrag von Stefanie Söhnchen
Künstliche Intelligenz ist das Buzzthema, das rasant nicht nur die Kommunikationslandschaft revolutioniert. Für Personenmarken ist in diesem Kontext die große Frage: Was bedeutet Authentizität in einer Welt, in der Maschinen zunehmend die Rolle von Kommunikator:innen mitübernehmen?
Wer in einem zunehmend von KI-bevölkerten Umfeld relevant bleiben will und dem Mauscheln von Maschinen etwas Menschliches zur Seite stellen will, muss diese Frage klar für sich beantworten können.
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Die rasante Entwicklung von KI-Technologien hat die Grenzen zwischen menschlich und maschinell erzeugten Inhalten bereits heute stark verwischt. Diese Tools ermöglichen es theoretisch jeder Person, täuschend echte Bilder, Videos und Texte zu erstellen, die selbst für geschulte Augen inzwischen kaum von Menschen-gemachten oder „realen” Inhalten zu unterscheiden sind. Und das wird eher noch zunehmen und in der Qualität und Schnelligkeit noch besser werden.
Für Corporate Ambassadors (und natürlich auch andre Arten von Personenmarken) ergibt sich daraus ein Dilemma:
Einerseits bieten diese Technologien bisher nie dagewesene Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und kreativen Gestaltung (ohne umfassende Fähigkeiten). Andererseits geht mit ihrer Anwendung das Risiko einher, die individuelle Authentizität zu untergraben, die das Fundament des Erfolgs von Corporate Ambassadors bildet.
KI-Möglichkeiten trifft auf Menschlichkeit
Um in diesem Spannungsfeld dauerhaft konsistent gut zu kommunizieren, müssen Personenmarken einen Balanceakt schaffen: Es gilt, KI-Tools strategisch einzusetzen, um Reichweite und kreative Möglichkeiten mitzunehmen, dabei aber die eigene „menschliche Essenz” weiterhin im Vordergrund stehenzulassen.
Transparenz spielt in diesem Kontext eine entscheidende Rolle: Ein Weg, der immer stärker diskutiert wird, ist das deutliche Kennzeichen von KI-generierten Inhalten. Oder auch umgekehrt das Verwenden von „Gütesiegeln”, wenn Content ohne KI erstellt wurde.
Hier können Corporate Ambassadors überlegen, mitzumachen. Allerdings ist es aktuell auch so, dass Nutzer:innen KI-Inhalten skeptischer / ablehnender begegnen. Jede Personenmarke muss hier für sich selbst bewerten, wie sie das Vertrauen ihrer Follower :innen langfristig sichern und sich als authentische Stimme in einer zunehmend synthetischen Medienwelt positionieren kann.
Die zentrale Herausforderung besteht also darin, eine „Emergente Identität“ zu entwickeln – ein glaubwürdiges und gleichzeitig im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten skalierbares Zusammenspiel aus digitalen und realen Facetten der Persönlichkeit.
Diese Identität muss anpassungsfähig genug sein, um mit technologischen Entwicklungen Schritt zu halten, gleichzeitig aber im Rahmen der Person glaubwürdig und auch eindeutig wiedererkennbar bleiben.
Unverwechselbar menschliche Eigenschaften begeistern Communitys
In diesem Kontext gewinnen besonders die menschlichen Qualitäten an Bedeutung, die wir uns im Business-Miteinander auch abseits von KI vielleicht stärker wünschen: Empathie, emotionale Intelligenz und das Teilen von persönlicher Erfahrungen sind Aspekte, die keine KI vollständig replizieren kann.
Indem Corporate Ambassadors ihre ureigenen Perspektiven und Lebenserfahrungen teilen, können sie sich von KI-generierten Inhalten abheben und ihren Communitys Einblicke anbieten, die nicht generisch sind.
Das gilt auch für die Kommunikation über verschiedene Plattformen und Medien hinweg. KI-Systeme können heute schon mühelos Inhalte für diverse Kanäle generieren – umso wichtiger ist eine klar definierte, konsistent erfahrbare „eigene Stimme”. Um das zu gewährleisten, braucht es auf Seiten der Corporate Ambassadors Klarheit in Bezug auf die eigenen Werte und auf das persönliche Narrativ.
Zu starke Automatisierung steht dem heute noch ganz klar im Weg: Während KI-Tools bei der Content-Erstellung und -Verbreitung Unterstützung leisten können, kann die Wichtigkeit wirklicher menschlicher Interaktionen wie persönliche Antworten auf Kommentare nicht genug betont werden. Diese Interaktion sind es, die eine echte Verbindung erfahrbar machen und so die Glaubwürdigkeit der Personenmarke stärken.
Corporate Ambassadors müssen KI-Kommunikation bewusst gestalten
Letztendlich wird der Erfolg von Personenmarken in einer KI-dominierten Kommunikationswelt davon abhängen, wie klar das, was sie als Menschen ausmacht, in den Inhalten spürbar wird.
Und nicht nur in den Posts, sondern im speziellen auch in der direkten Interaktion.
Die Corporate Ambassadors, die es schaffen, ihre Persönlichkeit relevant und glaubwürdig zum Ausdruck zu bringen und gleichzeitig die Möglichkeiten der KI zu nutzen, werden nicht nur weiter erfolgreich sein, sondern in dieser neuen Ära der digitalen Kommunikation vorne mit dabei sein:
Jetzt wird der Grundstein gelegt, dass sie werden zu Wegbereiter:innen in einer neuen Form der authentischen Online-Präsenz, die Technologie und Menschlichkeit nahtlos miteinander verbindet werden.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag. Es besteht keine bezahlte Kooperation.