Warum Authentizität für Corporate Ambassador der entscheidende Erfolgsfaktor ist

Gastbeitrag von Stefanie Söhnchen

Entscheidende Erfolgsfaktor für Corporate Ambassador in den sozialen Medien? Unsere Gastautorin Stefanie Söhnchen gibt Einblicke in ihre Strategie als Beraterin.

Wenn hochranginge Executives anfangen, das weiterhin sehr große Potential für ihre persönliche Positionierung in den sozialen Medien zu nutzen, sind sie manchmal skeptisch, wenn sie etwas von sich als Person zeigen sollen. Dabei steckt es ja schon in „Personal Brand“ irgendwie drin: Wir sind nicht Fan von jemanden, weil er „googelbare“ Fakten so schön hersagt, sondern weil er / sie eine spannende, inspirierende, nahbare, unterhaltende Type ist. Deshalb braucht es die persönliche Überlegung zu „Was bedeutet Authentizität für mich und wie kann ich das ins Social Web übersetzen“ unbedingt – bevor man loslegt.

Aktuell betreue ich über ein Dutzend C-Level-Executives aus den unterschiedlichsten Branchen – hier sind ein paar Leitfragen, die bei der Suche nach der eigenen Authentizität helfen:

1. Was kann ein erster angenehmer Schritt sein?

Wer ansonsten mit Social Media vielleicht eher verhalten umgeht und eher konsumiert als publiziert, dem kann jedes bisschen Preisgeben gleich wie ein Seelen-Striptease vorkommen.

Daher hilft es zu überlegen, welche ersten kleinen Schritte sich vielleicht auf das Business-Leben übertragen lassen, die eine persönlichere Seite des Corporate Ambassadors zeigen, mit denen er / sie sich trotzdem wohlfühlt.

Ist es vielleicht der Sport? Oder ein anderes Hobby? Auch das Erzählen von Anekdoten und Erfahrungen kann nahbar machen. Hier darf gern ein individueller Weg gewählt werden, der die Person hinter dem Profil spürbar macht, ohne gleich gefühlt zu weit zu gehen.

2. Privat vs. persönlich – wo ist meine Grenze?

Es ist absolut legitim für sich selbst zu entscheiden, wo die Grenze liegt zwischen privat und persönlich. Es besteht weder Zwang, noch Notwendigkeit die eigene Familie, Einblicke aus dem eigenen Zuhause oder auch super provokante Meinungen in die Öffentlichkeit zu tragen, wenn man das nicht möchte.

Dennoch gibt es eine weitere Ebene, die Corporate Ambassadors als Menschen erfahrbar macht, die nichts damit zu tun hat: Einblicke in das eigene Wertesystem, Interessantes von hinter den Kulissen, Learnings und Anekdoten können genauso gut funktionieren.

Ziel von persönlicherem Content ist, dass die Follower:innen den Menschen hinter der Personal Brand kennen- und mögen lernen.

Das jedoch ist Pflichtprogramm, wenn Corporate Ambassadors erfolgreich sein wollen. Wer vor hat, sich auf rein fachlichen Content zu fokussieren, wird weit hinter dem möglichen Potential zurückbleiben.

3. Was kann ich mühelos immer wieder reproduzieren?

Ein Weg die eigene Person authentisch zu positionieren ist, gleiche Verhaltensweisen, Werte, Aktivitäten immer mal wieder auf den Content Plan zu bringen. Es kann also beispielsweise durch Serienformate viel einfacher werden, einen Wiedererkennungswert zu schaffen, der einem gleichzeitig leichter von der Hand geht, weil er immer gleich abläuft.

Das können beispielsweise regelmäßige „Leadership Learnings“ sein oder „Frage & Antwort der Woche“ etc.

Um herauszufinden, in welche Richtung so etwas gehen kann, ist es wichtig, sich zunächst Fokusthemen zu überlegen, die sich dann langfristig immer wiederfinden.

Wer in diesem Rahmen Routine und Selbstbewusstsein im Umgang mit den Plattformen, den Content-Formaten und der eigenen Interpretation entwickelt, kann später dann auch spontaner und flexibler etwas von sich zeigen.

4. Welche Eigenschaften schätzen andere an mir, die ich hervorheben könnte?

Häufig kommt im Gespräch mit C-Level-Executives heraus, dass sie vielleicht im Alltag den Blick dafür verloren haben (oder einen sehr kritischen Blick auf sich selbst haben), was eine interessante, besondere, hervorhebungswürdige Leistung oder Eigenschaft ist.

Erst in der Spiegelung stellen sie dann manchmal fest, dass ganz viel von dem, was für sie Alltag und selbstverständlich ist, eigentlich genau ihre „Superpower“ oder ihr USP als Schlüssel zum Erfolg ist.

Daher lohnt es sich, sich entweder Feedback zu „Wie siehst du mich?“ von Peers einzuholen und durch eine*n Coach spiegeln zu lassen. Sehr häufig schrumpft auch in genau diesem Moment der Erkenntnis die Angst und Skepsis vor der Positionierung enorm – sehr oft heißt es dann „Na, das passt ja total zu mir – das fällt mir leicht und so möchte ich auch gesehen werden.“

5. Wo bin ich bereit, meine Komfortzone vorsichtig zu verlassen?

Wer die Basis im Griff hat – Fokusthemen und Personal Brand für sich zufriedenstellend geklärt hat – sollte erst einmal Erfahrungen sammeln. Hier gilt bewiesenermaßen, dass nicht nur jede*r Corporate Ambassador anders ist, sondern auch jede Community.

Was bei den einen Follower*innen super ankommt, floppt bei anderen. Deshalb: Mit einem soliden Plan starten und dann beobachten und adaptieren.

Auf dieser Grundlage kann dann später auch spontan überlegt werden, mal einen spontanen Post von einem Firmenevent auszuprobieren oder ein kurzes Selfie-Video mit Statements etc.

Wer diese Fragen vor einer regelmäßigen Content-Produktion für sich geklärt hat und dann offen ist, bei der Umsetzung auszuprobieren und zu lernen, kann ungeahnte Begegnungen und Erfolge erfahren. Und das nicht nur punktuell, sondern langfristig.

Möchtest du mehr zu Corporate Ambassador und Personal Branding erfahren? Dann kommentiere das gerne unter dem Artikel.

* Hinweis: Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag. Es besteht keine bezahlte Kooperation.

Stefanie Söhnchen
Stefanie Söhnchenhttps://piabo.net/de/
Stefanie Söhnchen ist seit über 10 Jahren Expertin für digitale Kommunikationsstrategien und Vice President Digital Strategy bei PIABO PR. Von Corporate-Ambassador-Konzepten, über Social-Media-Strategien, Newsletter, App- und Websitedesign und -Inhalte, SEO und Storytelling - alles, was strategische Kommunikation im Web umfasst, wandert über ihren Tisch. Als gelernte Multimedia-Journalistin versteht sie sowohl die zielgruppengerechte Content-Produktion, als auch die anschließende Vermarktung davon. In ihren bisherigen Karrierestationen hat sie die Versicherungs- und Finanzbranche, die Automobilindustrie, Energiekonzerne, Airlines, Haushaltsgerätehersteller, Beauty-Konzerne, Technologiefirmen und auch Gesundheitsdienstleister erfolgreich bei ihrer Marken-Positionierung im Internet beraten und hat so einen sehr breiten Einblick in deutsche und internationale Erfolgsfaktoren für digitale Unternehmenskommunikation. Neben digitalen Strategien beschäftigt sich Stefanie aktiv mit gelebter Nachhaltigkeit als Foodsaverin und setzt sich in ihrem Job und ihrer Freizeit für Gleichstellung und Diversität ein.

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