Nachdem Meta seine Pläne für das Fediverse bekannt gab, fällt der Begriff Fediverse häufiger in Social Media Diskussion. Kurz und knapp: Das Fediverse ist ein Netzwerk aus unabhängigen und dezentralen Social Media Plattformen, deren User*innen jedoch plattformübergreifend miteinander interagieren und kommunizieren können.
Wenn du selbst ins Fediverse aufbrechen willst, benötigst du einen Account auf einer Fediverse Instanz. Was genau eine Fediverse Instanz ist, haben wir dir hier in unserem Überblick zum Fediverse mit Tipps zum Einstieg für Social Media Manager*innen zusammengestellt.
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Da das gesamte Fediverse dezentral organisiert ist, gibt es keinen einheitlichen Weg, sich auf einer Fediverse-Plattform anzumelden, im Gegensatz zur Registrierung auf Plattformen wie Facebook oder LinkedIn. Bei diesen herkömmlichen sozialen Medien musst du die jeweilige Plattform im Browser oder als App aufrufen und dich dort registrieren. Wie du gleich sehen wirst, gibt es einen großen Unterschied.
Unterschied bei der Registrierung zwischen zentral und dezentral strukturierten Netzwerken
Im Fediverse funktioniert dies ähnlich. Du musst dich für eine Fediverse Instanz entscheiden (also eine Social Media Plattform innerhalb des Fediverse) und dir auf deiner ausgewählten Plattform einen Account erstellen. Überhaupt sind die sozialen Netzwerke des Fediverse ähnlich aufgebaut wie die bekannten Plattformen. Wenn du bereits auf Social Media aktiv bist und einen Account bei Instagram, Facebook usw. hast, dann dürfte dir das Handling vertraut vorkommen.
Der wesentliche Unterschied zwischen Plattformen im Fediverse und herkömmlichen sozialen Netzwerken liegt hauptsächlich im technischen Aufbau. Herkömmliche Plattformen sind meist zentral organisiert und im Besitz von Konzernen wie Meta, während Fediverse-Plattformen dezentral strukturiert sind und daher nicht von einer zentralen Instanz kontrolliert werden.
Umweg über Threads
Falls du denkst, du bist bereits auf genügend Social Media Plattformen aktiv und dich nicht noch auf mehr Plattformen registrieren willst, kannst du dennoch einen kleinen Umweg nehmen, um ins Fediverse hineinzuschnuppern. Dafür genügt ein Threads-Profil oder ein Instagram-Profil, dem du ein Threads-Profil hinzufügst.
Wie das genau geht, haben wir dir hier im AllSocial Blog beschrieben.
Allerdings ist Threads nicht direkt eine Fediverse Instanz, sondern mit dem Fediverse kompatibel. Mehr dazu, wie Threads mit dem Fediverse zusammenhängt, kannst du hier nachlesen. Mit Threads hast du aber die Möglichkeit mit anderen User*innen aus dem Fediverse zu interagieren und zu kommunizieren. So kannst du deren Beiträge auf einer Fediverse Plattform liken und kommentieren, während sie das gleiche auf deinem Threads Profil tun können.
Zugang ins Fediverse mit Mastodon
Eine echte “Fediverse Plattform” ist Mastodon. Mastodon ist ein dezentrales Netzwerk im Fediverse für Microblogging, also kurze Inhalte ähnlich wie auf Threads oder X (vormals Twitter). Beiträge auf Mastodon werden “Toots” genannt und dürfen bis zu 500 Zeichen enthalten. Dazu kannst du Bilder, Videos und Links teilen. Für Mastodon ist zudem eine App für Android oder iOS verfügbar. Da Mastodon mittlerweile eines der bekanntesten Netzwerke im Fediverse ist, ist es außerdem ein guter Startpunkt für deine Reise ins Fediverse.
Für eine Registrierung auf Mastodon musst du zunächst einen Server auswählen. Hier zeigt sich der Unterschied zu nicht-dezentralen Netzwerken. Bei diesen legst du dir einen Account an und fertig. Da Mastodon hingegen aus vielen unabhängigen Servern besteht, musst du dich für einen Server entscheiden.
Dies geht auf Join Mastodon. Mastodon-Server gruppieren sich häufig um bestimmte Themen, Communities oder Interessen. Wenn dir ein Server zusagt, wähle diesen aus und klicke anschließend auf “Registrierung”. Dann legst du dir einen Benutzernamen sowie ein Passwort zu. Bestätige danach deine E-Mail Adresse und die Registrierung ist abgeschlossen. Danach kannst du dein Profil einrichten.
Zugang ins Fediverse mit Bluesky
Ein weiterer bekannter Name in Verbindung mit dem Fediverse ist Bluesky. Schließlich wurde das Netzwerk unter anderem von Jack Dorsey, dem ehemaligen Twitter-CEO, ins Leben gerufen. Technisch betrachtet läuft das Fediverse über das sogenannte ActivityPub-Protokoll ab. Mehr dazu erfährst du ebenfalls in unserem Leitfaden zum Fediverse.
Bluesky nutzte zwar anfangs das ActivityPub-Protokoll, greift inzwischen aber auf das eigens entwickelte AT-Protokoll zurück. Dennoch bleibt Bluesky dezentral aufgebaut und Teil des Fediverse. Aufgrund der wachsenden Verbreitung ist es ein weiterer guter Start für die ersten Schritte im Fediverse. Zu Beginn war die Registrierung nur per Einladungslink möglich, mittlerweile ist Bluesky frei zugänglich.
Die Registrierung dauert nicht lang. Rufe dazu die Bluesky Website auf und klicke auf “Registrieren”. Anschließend kannst du einen Hosting-Anbieter wählen. Aktuell ist hier nur die Auswahl für “Bluesky Social” möglich. Derzeit läuft noch eine Beta-Phase für Entwickler*innen, um demnächstl über eigene Server einen Zugang zu Bluesky eröffnen zu können.
Fülle im Anschluss die notwendigen Angaben aus und bestätige deine E-Mail Adresse. Klicke dann auf den Link in deinem Mail-Postfach, um auf Bluesky dein Profil einrichten zu können.
Eigenen Server nutzen und eigene Fediverse Instanz einrichten
Eine weitere Möglichkeit, Zugang ins Fediverse zu erhalten, ist die Einrichtung deiner eigenen Instanz. Hierzu benötigst du allerdings einen eigenen Server. Und du musst dich entscheiden, ob du deine Instanz über Managed Hosting verwaltest (also einen Dienstleister, der die notwendige Server-Infrastruktur bereitstellt) oder über einen eigenen Server das Hosting für die Instanz vornimmst.
Für Anfänger*innen ist die letzte Methode eher nicht zu empfehlen und du solltest Vorkenntnisse in Servertechnik sowie Hosting mitbringen und natürlich die Kosten für einen eigenen Server beachten. Eine genaue Anleitung für beide Wege und eine Übersicht mit Hosting-Diensten, die einen Service für Fediverse Instanzen anbieten findest du im Fediverse Wiki.