Unternehmensbotschaften im Wandel: Das Zusammenspiel von zentraler und persönlicher Kommunikation

Gastbeitrag von Stefanie Söhnchen

Unternehmenskommunikation im Wandel. Zwischen Brand und Personal Botschaft. Gastautorin Stefanie Söhnchen zeigt uns, wie es klappen kann.

In der schnelllebigen, digitalen Geschäftswelt ist es für Unternehmen unbedingt nötig, effektive Kommunikationsstrategien zu entwickeln, bei denen die Zielgruppen und Markenbotschaften im Einklang sind. Hierbei lohnt es sich, auf das Zusammenspiel von Corporate Content und Corporate Ambassador Content zu schauen: Beide bedienen  in der Außendarstellung von Unternehmen nicht nur verschiedene Zielgruppen, sondern erhöhen auch das Reichweiten- und Positionierungspotenzial der Markenkommunikation.


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Doch was unterscheidet die beiden Inhaltsformate voneinander und warum sind beide für die Unternehmenskommunikation so wichtig?

Corporate Content: Der Puls des Unternehmens

Der Corporate Content ist die DNA des Unternehmens, der in der Außenkommunikation zum Ausdruck kommt. Interessierte erhalten einen Einblick in das, was ein Unternehmen ausmacht:  Ob es die Firmenphilosophie ist, die ethischen Werte oder die Vision für die Zukunft. Corporate Content stellt sicher, dass das Kernbild des Unternehmens konsistent und klar ist.

Es geht dabei allerdings nicht nur um eine penetrante Produktplatzierung oder um werbliche Aspekte. Richtig und gut gemacht, stellt Corporate Content eine emotionale Bindung zum Unternehmen her. Das kann durch Geschichten sein, die die Marke erzählt, durch Beispiele von Mitarbeitererfolgen oder durch Einblicke in den Arbeitsalltag.

Besonders in einer Zeit, in der Verbraucher:innen auf der Suche nach Authentizität und Transparenz sind, kann Corporate Content eine Brücke zwischen Unternehmen und Zielgruppe sein.

Die folgenden Beispiele für Corporate Content zeigen, dass das kommunikative Ökosystem einer Marke sehr vielschichtig sein kann, wenn es gut gemacht ist:

  • Unternehmensblogs: Hier werden längere Artikel veröffentlicht, die die Branche, Technologien oder Trends besprechen und die Expertise des Unternehmens hervorheben. Auch Einblicke hinter die Kulissen funktionieren hier gut.
  • Videos über das Unternehmen: Videos geben Einblicke in den Produktionsprozess, verbreiten Mitarbeiterinterviews oder erzählen die Geschichte des Unternehmens.
  • Infografiken: Komplexe Daten oder Abläufe in einer leicht verständlichen und visuell ansprechenden Weise darzustellen, ist sowohl bei den Medien als auch im Social Web beliebt.
  • Whitepaper und Studien: Hier wird Fachwissen geteilt, oft mit dem Ziel, Leads zu generieren oder Thought Leadership zu etablieren.
  • Öffentlichkeitsarbeit / Media Relations: Das A und O der Beziehungspflege zu Medien und Journalist:innen. Dazu gehören Pressemitteilungen, Pressekonferenzen und Interviews, mit dem Ziel, positive Berichterstattung rund um die Marke zu bekommen und die Markenbotschaften effektiv zu platzieren.

Corporate Ambassador Content: Der persönliche Touch

Der Corporate Ambassador Content, in Ergänzung dazu, stellt den persönlichen, menschlichen Aspekt eines Unternehmens dar – meist auf einer seniorigen Führungsebene, was ihn besonders wertvoll und glaubwürdig macht. Das sind dann meist Inhalte, die von einzelnen Persönlichkeiten, den sogenannten Corporate Ambassadors, geteilt werden. Sie sind Botschafter*innen des Unternehmens – auf eine sehr individuelle und persönliche Weise.

Botschafter*innen auf persönlicher Ebene

Ein*e Corporate Ambassador ist oft eine Person mit Fachwissen, Erfahrung und einer Passion für das, was er oder sie tut. Diese Botschafter*innen teilen ihre eigenen Geschichten, Erlebnisse und Meinungen im Kontext des Unternehmens, wodurch die Marke ein menschliches Gesicht bekommt.

Durch die Nähe zum Geschehen im Unternehmen ist ihre Perspektive einzigartig und glaubwürdiger als die der Marke selbst – das kennen wir beispielsweise von Kund*innen-Bewertungen, denen wir mehr glauben als der Produktbeschreibung.

Corporate Ambassadors können Trends in der Branche diskutieren, Einblicke in den Unternehmensalltag geben oder ihre Meinungen zu aktuellen Themen teilen. Dabei geht es nicht nur um den reinen Informationsaustausch, sondern auch um den Aufbau von Beziehungen und Netzwerken.

Trends diskutieren über Ambassadors

Im Folgenden einige Beispiele für Corporate Ambassador Content, die zeigen, dass die Kommunikation zwar verwandt mit der Unternehmenskommunikation ist, aber ein zusätzliches Spektrum zur Verfügung stellt:

  • Persönliche Blogs: Ein Corporate Ambassador, der regelmäßig über seine / ihre Gedanken zur Branche schreibt, bietet einen menschlicheren und fachlichen Einblick in die Arbeit und die eigene Rolle. Das kann beispielsweise auf einem websiteartigen Blog passieren oder auch als LinkedIn-Artikel.
  • Social Media Posts: Corporate Ambassadors, die auf LinkedIn oder anderen sozialen Netzwerken, die für ihre Zielgruppe wichtig sind, unterwegs sind und regelmäßig relevanten und spannenden Content teilen, positionieren sich und den Arbeitgebenden. Außerdem erzeugt  Dialog mit der Community eine hohe Reichweite und Bindung.
  • Podcasts: Hier teilen Führungskräfte oder Expert:innen des Unternehmens ihre Meinungen zu aktuellen Themen und/oder diskutieren mit anderen Branchenführer:innen. Relativ aufwändig, aber effektiv.
  • Vorträge und Präsentationen: Bei Branchenkonferenzen können Corporate Ambassadors ihr Fachwissen teilen und das Unternehmen repräsentieren. So wird die Marke auch offline erlebbar und Partnerschaften und Netzwerkkontakte entstehen oder werden gestärkt.

Zusammenspiel und Bedeutung der beiden Kommunikationswege

Obwohl Corporate Content und Corporate Ambassador Content unterschiedliche Ansätze verfolgen, ergänzen sie sich sehr gut. Während ersterer eine solide Basis für die Markenkommunikation ist und das Unternehmen in den Mittelpunkt stellt, bietet der zweite einen tiefen persönlichen Einblick und führt Kund:innen, Mitarbeiter:innen und Geschäftspartner näher an die Menschen hinter der Marke heran. Außerdem wird durch aktiven Dialog zusätzlich die Reichweite der Inhalte gesteigert.

Corporate Content und Corporate Ambassador Content

In einer Zeit, in der Vertrauen und Authentizität zu den wichtigsten Währungen in der Geschäftswelt gehören, ist die Kombination aus beiden Inhalten ein möglicher Schlüssel zum Erfolg. Unternehmen, die sowohl Corporate Content als auch Corporate Ambassador Content effektiv nutzen, positionieren sich nicht nur als Branchenführer, sondern auch als vertrauenswürdige und menschliche Marken.

Marken mit Geschichten punkten

In der heutigen Geschäftswelt punkten die Marken, die ihre Geschichten erzählen und ihre Werte authentisch teilen. Dabei spielt die optimale Nutzung der kommunikativen Möglichkeiten eine zentrale Rolle — das gilt auch für das Zusammenspiel von Corporate Content und Corporate Ambassador Content. Marken, die es schaffen, beides sinnvoll und langfristig zusammen zu implementieren, können den Unterschied zwischen einer guten und einer großartigen Markenpräsenz machen.

Möchtest du mehr zu Corporate Ambassador und Personal Branding erfahren? Dann schreibe uns gerne deine Meinung in die Kommentare.

* Hinweis: Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag. Es besteht keine bezahlte Kooperation.

Stefanie Söhnchen
Stefanie Söhnchenhttps://piabo.net/de/
Stefanie Söhnchen ist seit über 10 Jahren Expertin für digitale Kommunikationsstrategien und Vice President Digital Strategy bei PIABO PR. Von Corporate-Ambassador-Konzepten, über Social-Media-Strategien, Newsletter, App- und Websitedesign und -Inhalte, SEO und Storytelling - alles, was strategische Kommunikation im Web umfasst, wandert über ihren Tisch. Als gelernte Multimedia-Journalistin versteht sie sowohl die zielgruppengerechte Content-Produktion, als auch die anschließende Vermarktung davon. In ihren bisherigen Karrierestationen hat sie die Versicherungs- und Finanzbranche, die Automobilindustrie, Energiekonzerne, Airlines, Haushaltsgerätehersteller, Beauty-Konzerne, Technologiefirmen und auch Gesundheitsdienstleister erfolgreich bei ihrer Marken-Positionierung im Internet beraten und hat so einen sehr breiten Einblick in deutsche und internationale Erfolgsfaktoren für digitale Unternehmenskommunikation. Neben digitalen Strategien beschäftigt sich Stefanie aktiv mit gelebter Nachhaltigkeit als Foodsaverin und setzt sich in ihrem Job und ihrer Freizeit für Gleichstellung und Diversität ein.

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