Gastbeitrag von Stefanie Söhnchen
Corporate Ambassadors machen Markenkommunikation erfolgreicher, weil sie Unternehmen vermenschlichen, authentisches Fachwissen glaubwürdig vermitteln und persönliche Einflugschneisen für Business-Anfragen bieten. Um das erfolgreich zu erreichen und damit einen Return auf den initial etwas höheren Investment zu bekommen, müssen verschiedene Faktoren am besten vorher bekannt und dann dauerhaft beherzigt werden.
Realistische Erwartungshaltung
Persönlich sichtbar zu werden, in den Business-unterstützenden Beziehungsaufbau zu gehen oder sogar explizit in den Vertrieb zu gehen, sind für viele Execs attraktive und einleuchtende Aspekte von Personal Branding im Digitalen.
Tatsächlich haben aber die meisten nicht auf dem Schirm, dass das mit sehr viel Zeitaufwand verbunden ist, ein Verlassen der Komfortzone bedeutet und extern und intern den Anstoß von intensiven Diskursen veranlassen kann.
Neben der Vorbereitung besonders rund um die Ausdifferenzierung der eigenen Personenmarke, der Content-Erstellung, der Aufnahme von Fotos und Videos kommt auch noch intensives Community Management dazu, sodass für ein optimales Vorgehen täglich Zeit investiert werden müsste.
Sobald allerdings der ROI dieser Maßnahmen klar wird – in Reichweiten, Netzwerkwachstum und Business-Impact – sind die Corporate Ambassadors, die später auch die erfolgreichsten sein werden, an Bord.
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Commitment
Wer hier weiterhin Lust hat, professionell das Potenzial von der Rolle des Corporate Ambassadors auszuschöpfen, wird sich auch über die anderen Aspekte, die ein Commitment erfordern, nicht wundern:
Neben dem täglichen Invest in den Aufbau der Personenmarke durch Aktivität auf dem Netzwerk kommt noch dazu, dass Konsistenz und das langfristig durchgehalten werden muss.
Größtenteils dauert es 6 Monate, bis sich erste richtige Erfolge organisch einstellen und ein Flow entsteht. Und dann sind es erfahrungsgemäß 1,5-2 Jahre, bis sich Wachstumsraten verselbstständigen und mit mehr Leichtigkeit ein gleichbleibend hohes Niveau an Performance beibehalten werden kann.
Wer also auf kurzfristige Maßnahmen setzen will, findet in dieser Rolle nicht die richtige Maßnahme.
Community Interaktion
Dieser Punkt ist mindestens genauso wichtig, wie der Content des Corporate Ambassadors selbst – wahrscheinlich aber zeitaufwändiger.
Um Reichweiten und Beziehungsaufbau wirklich zu erreichen, muss eine möglichst zahlreiche, möglichst hochwertige Interaktion mit den Nutzer:innen stattfinden. Sowohl unter den eigenen Posts, als auch unter dem Content von interessanten anderen Kontakten.
Hochwertige Interaktion sind wichtig
Beim eigenen Content geht es hauptsächlich um zeitnahe Reaktionen – jeder Kommentar sollte schnellstmöglich, mindestens am selben Tag, beantwortet werden, mit individuellen Antworten, die zu ggf. weiteren führen.
Zusätzlich sollten mindestens 2 hochwertige Kommentare unter den Inhalten anderer hinterlassen werden. Diese Kontakte, relevante Inhalte und mögliche Antworten zu identifizieren kostet Zeit, lohnt sich aber sehr.
Persönlichkeit zeigen
Ein weiterer Punkt, der für viele Corporate Ambassadors am Anfang ungewohnt ist, ist das persönliche Sichtbar-Werden in Selfies und Selfie-Videos.
Häufig vermuten sie, man würde sie für zu selbstbezogen halten, wenn sie Selfies posten und sie verstecken sich in Gruppenbildern oder Bildern von weitem.
Tatsächlich folgen Nutzer:innen aber Personenmarken genau aus dem Grund, dass man die Person erfahren und unterstützen möchte.
Daher ist eine Offenheit gegenüber regelmäßigen Selfies für den Erfolg wesentlich.
Keine Angst vor Feedback
Wer die dialogische Struktur von sozialen Medien nicht gewohnt ist, kann Feedback in jeder Form erst einmal befremdlich finden.
Besonders, wenn wichtige Stakeholder in den Kommentaren auftauchen und dazu vielleicht noch kritische Äußerungen tätigen.
Das Gleiche gilt für einen plötzlich entstehenden internen Diskurs – von den Empfangsmitarbeiter*innen, über Nachwuchskräfte und andere Execs – plötzlich werden Corporate Ambassadors angesprochen, zusätzlich aufgrund ihrer Personenmarke beurteilt und stoßen so neue Gespräche an.
Das überrascht viele Corporate Ambassadors. Aber hier stecken viele Chancen. Wer souverän mit konstruktiver Kritik umgehen kann, stärkt die eigene Position und Marke. Wenn plötzlich wichtige Themen auf den Tisch kommen, kann Fortschritt entstehen.
Grundsätzlich gilt: keine Angst und keine Panik. Wer authentisch kommuniziert, sich die Themen gut aussucht und dazu sprechfähig ist und wer ggf. Berater:innen an der Seite hat, meistert jede Art von Feedback gewinnbringend.
Keine Angst und keine Panik
Es wird klar: Corporate Ambassador zu werden und zu sein ist keine 0-8-15 Aufgabe. Jedoch schafft diese Rolle – wie beinahe kein anderes Tool im Kommunikationsökosystem – ein Vertrauen in die Marke, relevante Reichweiten und völlig neue Business-Möglichkeiten für den Vertrieb und das Partnermanagement, die sonst unausgeschöpft bleiben.
Wer die oben genannten Erfolgsfaktoren versteht und beherzigt, wird aber genau das mit großer Sicherheit meistern können.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag. Es besteht keine bezahlte Kooperation.