Warum Menschen keinen Marken folgen – Framing als Erfolgsfaktor

Gastbeitrag von Anna Gampenrieder, Senior Social Media Managerin bei OneTwoSocial

Gebrandeter Content interessiert nur Marken selbst, wenig deren Follower. In diesem Beitrag lernst du, wie du für deine Marke Content mit echtem Mehrwert schaffst, der deine bestehende Community abholt und erweitert. Denn interessenbasierter Content ist erfolgreicher Content. Dafür unabdingbar: Geframte Themen, die begeistern.

Wie gehst du deine Content-Planung an? Oftmals: wahrscheinlich wie folgt: Zahlreiche Themen, aus unterschiedlichen Abteilungen, werden sortiert, idealerweise in ansprechende Form gebracht und im Anschluss veröffentlicht, oder: Themen, die anstehen werden, sortiert, aktuelle Trends verfolgt, beides kombiniert und für die Marke adaptiert – diese Herangehensweisen sind im Ansatz falsch!

Was du stattdessen tun musst, um langfristig erfolgreich zu sein und deine Ziele zu erreichen: deine Themen framen, heißt sie bis ins letzte Detail zu formen. Wie das funktioniert, erfährst du in diesem Beitrag.

Framing als Erfolgsfaktor

Warum muss geframed werden? Menschen folgen keinen Marken, sondern Themen! Das bedeutet, wir müssen Themen schaffen, die begeistern und mit denen die Zielgruppe interagiert. Es reicht nicht, wenn diese Themen vermeintlich interessant sind, sie müssen auch einen Mehrwert stiften. Dabei orientieren wir uns an den drei Values, die auf Social Media wirklich zählen: Entertainment, Education und Inspiration. Bei der Umsetzung dieser, muss man sich stets überlegen, was man sagt und wie man es sagt. Überlege dir also, wie du dein Thema so spannend wie möglich gestaltest.

Konkret bedeutet das: Schaffe einen Scroll Stopper, der beim User Emotionen, wie Verwunderung, Überraschung oder Interesse auslöst. Ein aufmerksamkeitsstarker Einstieg und ein (spannendes) Thema allein reichen aber nicht. Dein Inhalt muss vor allem Mehrwert stiften.

Gehen wir beispielsweise davon aus, dass wir ein Süßwarenhersteller sind, der sich Content für den nächsten Monat überlegt. In diesem Monat findet der Tag der Schokolade statt. Es bietet sich an, diesen Anlass für einen Post zu nutzen. Das Thema allein reicht als Aufhänger aber nicht aus, da es keinen Mehrwert stiftet. Aus diesem Grund muss der Inhalt geframed werden, um das zu erreichen.

Zu Beginn geht man also vom Oberflächlichen weg in die Tiefe. Bedeutet, sich in die eigene Zielgruppe hineinzuversetzen, zu überlegen, was sie interessieren könnte und das zu finden, was das Thema für sie spannend macht. Auch die Aufmachung sollte auf sie zugeschnitten sein, beispielsweise mit Trends, die sie konsumieren, bevorzugten Schnittarten und anderen passenden Gestaltungselementen.

Konkrete Herangehensweise

Fragen, die du dir bei diesem Prozess stellen solltest, sind: Was ist das Spannende im Thema? Frage dich das auch gerne mehrmals. Denn meist gibt es im spannenden Thema etwas noch Spannenderes. Aber auch: Womit beschäftigt sich die Zielgruppe in Bezug auf das Thema? Was braucht sie? Was ist ihr Mindset? Wie kann dein Produkt oder deine Dienstleistung ihnen helfen/sie unterstützen?

Wenn diese Basis geschaffen ist, erfolgt die Herleitung des Themas für den konkreten Post. Überlege, welches von denen als spannend definierten Themen das Relevanteste für deine Community ist. Wenn du dieses identifiziert hast, wird dein Post relevant, interessant und auch erfolgreich sein.

Einfach ausgedrückt durchläuft man folgende Schritte:

  1. Schritt: Spannendes Thema finden
  2. Schritt: Was genau ist daran spannend?
  3. Schritt: Maximales Zuspitzen des spannendsten Themas, der spannendsten Themen

Dieses Vorgehen ist sowohl für einfache als auch komplexe Themen anwendbar. Erstere, wie beispielsweise Schokolade, sind dabei oft viel schwieriger zu framen, als Komplexe, da bei diesen das Spannendste größtenteils leichter zu greifen ist. Lass dich nicht entmutigen, bleib dran und du wirst die idealen Themen für deine Marke identifizieren.


Diese Artikel aus der Serie über Performance Marketing-Tricks könnten dich auch interessieren:


Hooks for the looks

Nicht zu vergessen ist dabei die Relevanz von Hooks. Das sind die Aufhänger, welche die Aufmerksamkeit der Follower erregen sollen. Diese müssen definiert werden, damit nicht nur das Thema, sondern auch das Creative überzeugt. Versuche auch hierbei die geframten Themen in den Vordergrund zu stellen und nicht stur an CI-Vorgaben und vermeintlichen Needs deiner Marke festzuhalten – Weg von High End Glossy hin zu authentischem Content. Es gilt spannenden Content, unabhängig vom Produkt zu schaffen, denn nur wenn dieser spannend ist, wird das Creative gesehen, damit interagiert und deiner Marke Aufmerksamkeit zuteil.

Key Takeaways

Ich möchte dir folgende Learnings mitgeben, die dich in Zukunft dabei unterstützen sollen, noch besseren Content zu schaffen und diesen auf ein neues Level zu heben:

  • Versetze dich von der Unternehmens-, in die Creator-Perspektive. Von diesen kannst du viel lernen, da sie extrem darauf achten Content für ihre Zielgruppe zu schaffen, auch wenn es um Produkte geht, drücken sie dem Content dazu ihren persönlichen Stempel auf. Hierbei ist der Fokus immer auf ihrer Ausrichtung und nicht auf der des Produkts.
  • Überlege dir, wie du mit deinem Kanal bei deiner Community wahrgenommen werden möchtest. Was ist die Aussage davon? Welche Ziele möchtest du erreichen? Nur wenn das klar ist, kannst du mit deinen Creatives auch darauf zusteuern!
  • Vergleiche dich mit der Konkurrenz: Was macht diese gut? Was kannst du von ihnen lernen und welche Lücken für dich nutzen?
  • Adaptiere Trends für deine Marke, übertreibe es aber nicht. Nutze nur welche, die zu deiner Marke passen und schaffe auch authentischen Content abseits davon. Hier steht Qualität vor Quantität: Mache lieber nicht jeden Trend mit, dafür aber die, welche du umsetzt, richtig gut.
  • Verbringe Zeit auf den Plattformen, lass dich von ihnen inspirieren, folge Personen und Unternehmen, die kreativ sind und auch welchen, die ihr Know-how teilen.
  • Gehe weg von High End Glossy hin zu authentischem Content.
  • Ein Anlass ist kein Thema.
  • Komplexe Themen sind einfacher zu framen, vermeintlich leichte erfordern Geschick und Ausdauer.

Framing ist nicht nur die halbe, sondern die ganze Miete. Frame und hinterfrage jedes deiner Themen und schaffe somit erfolgreichen, zielgerichteten Content für deine Marke oder Dienstleistung.

* Hinweis: Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag. Es besteht keine bezahlte Kooperation.

Neueste Artikel

Weekly Newsletter abonnieren. Kostenlos. Jederzeit kündbar!

Ähnliche Artikel

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein