Suizid Hotline für Facebook Nutzer

Nachdem in den vergangenen Jahren mehrere Fälle bekannt wurden bei denen Facebook Nutzer ihre Selbsttötungsabsichten zuvor auf Facebook angekündigt haben, hat Facebook in den USA und Kanada nun einen Prozess aufgesetzt, der versuchen soll Leben zu retten.

Dazu arbeitet Facebook dort mit der „National Suicide Prevention Lifeline“ zusammen. Der Ablauf stellt sich wie folgt da:

  • Nutzer A postet einen Beitrag der Selbsttötungsabsichten erahnen lässt.
  • Nutzer B kann diesen Beitrag melden. Dabei steht nun die Option „self harm“ zur Verfügung
  • Alternativ kann ein Formular abgesendet werden
  • Nutzer A erhält umgehend eine Mail von Facebook mit der Aufforderung die Notfall Hotline anzurufen
  • Alternativ kann Nutzer A auf einen Link klicken und sofort einen Chat mit einem Psychologen beginnen
Wir vermuten, dass die Mail von Facebook erst nach einer kurzen Prüfung durch Facebook versendet wird, da die Missbrauchsgefahr hier sehr hoch ist.

Das entsprechende Formular ist auch in einer deutschen Übersetzung verfügbar. Wer es hierzulande aber entgegen nimmt und bearbeitet ist uns nicht bekannt. Laut Facebook befindet man sich derzeit noch in Verhandlungen mit möglichen Partner um dies Zeitnah zu realisieren. Sobald uns hier etwas bekannt ist werden wir den Artikel entsprechen aktualisieren. Die Möglichkeit einen Beitrag als „selbst verletzend“ zu kennzeichnen ist in Deutschland nicht gegeben.

Was denkt ihr: Brauchen wir solche Funktionen auch in Deutschland?

Jens Wiese
Jens Wiesehttps://jens-wiese.net/
Jens hat Allfacebook.de mitgegründet und war dort 12 Jahre lang als Chefredakteur tätig. Mit den Impact Cards hat er eine Lösung vorgestellt, die es jedem Social Media Manager erlaubt eine eigene Social-Strategie zu erstellen. Unabhängig von Beratern und Agenturen.

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10 Kommentare

  1. Sollte sich FB doch auch mal son „Notruf-Button“ überlegen, der sollte dann zu einer lokalen Organisation verlinkt sein. Für mich nachvollziehbar, wenn jemand in FB seine schlimmen Absichten ankündigt, sind doch die sozialen Beziehungen von Echt auf Unecht umgestiegen – sehe ich das falsch?

    Und wenn es definitive Warnzeichen von seinerselbst gibt – umso besser, von Amok Tätern hörte man im Nachhinein immer „hätte wollte könnte“. Hier hätte ein Hilfesuchender eine schnelle Hilfe (wenn sie denn klappt)

  2. Wahrscheinlich war der „Felix“ noch nie in einer beklemmenden Lage – da nimmt man jeden Strohhalm – und wenn die Hilfe dann noch so nahe stehen würde… wäre es besser als (sie wissen schon)

  3. es mag sinnvoll erscheinen aber im ernst was wollen die denn dann tun wenn jemand sowas meldet? mehr als entfernen geht nicht und wenn es jemand ernst meint kann man den wohl eher nicht aufhalten zumal die meistens ja eh keine korrekten daten angeben und somit die polizei verständigen nicht viel bringt

  4. Finde ich eine gute Idee. Nur ich würde es von Menschen die so etwas auf Facebook lesen verantwortungsvoll finden, wenn man die Polizei oder zum Beispiel die Eltern dieser Person anruft.

  5. War auch langsam nötig, nachdem die Medien, vor allem auch in Deutschland, das Thema Internetmobbing auf den Plan gerufen haben. Hat was von einer Flucht nach vorne.

  6. ich denke, jemand, der seine Absicht zum Suizid auf fb postet, ruft eher um Hilfe oder um Aufmerksamkeit… und das sind meistens diejenigen, die quasi jeden Furz posten. Jemand, der es wirklich ernst meint, will nicht gerettet werden und wird dementsprechend seine Absichten nicht öffentlich kundtun… drum finde ich diese Funktion nicht wirklich sinnvoll

  7. Das sehe ich genauso, denn der Schaden kann auch durch Unterstellungen entstehen, ohne dass derjenige, informiert wird, ist strafbar, somit greift Facebook als Polizei auf, auf Mutmaßungen. Denn es gibt auch wirklich viele Menschen, die einem Schaden wollen.

    Ergo: somit verstößet FB sogar gegen die Grundrechte unserer Verfassung und somit in nicht geringem Masse, strafbar! Bei Begründung ist eine Unterlassung der FB Dienste sogar möglich.

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