Custom Audiences solltet ihr alle kennen, über die selbst erstellten Zielgruppen könnt ihr die Nutzer genau ansprechen und sind im täglichen Facebook & Instagram Marketing nicht mehr weg zu denken. Zum Erstellen einer Custom Audience gibt es verschiedene Optionen:
- „Customer File“ – wenn ihr selbst eine Datei bei Facebook einstellt
- „Website Traffic“ – alles was ihr aus dem Facebook Pixel heraus erstellt
- „App Activity“ – falls ihr eine App habt, könnt ihr auch aus dieser Nutzer eine Zielgruppe erstellen
- „Facebook Engagement“ / „Instagram Engagement“ – aus vielen Interaktionen auf Facebook und Instagram könnt ihr eine Custom Audience machen. Zum Beispiel aus allen Nutzern, die ein Video gesehen haben.
Wir wollen uns heute mal das Erstellen einer Custom Audience auf Basis eigener Kundendaten anschauen und euch ein paar Tipps mit auf den Weg geben. Das heißt, wir werden eine Datei mit Kundendaten bei Facebook hochladen und Facebook wird diese mit den eigenen Nutzern vergleichen, um im Anschluss eine Zielgruppe daraus zu erstellen. Wer mehr Details zu Custom Audiences und Performance Marketing auf Facebook benötigt, bekommt hier einen besseren Überblick.
Bevor es losgeht ein wichtiger Hinweis:
- Bitte lest dieses Whitepaper über die rechtlichen Aspekte der Facebook Custom Audiences. Es gibt einiges zu beachten und nur weil ihr die Möglichkeit dazu habt, Daten bei Facebook hochzuladen, heißt es noch lange nicht, dass ihr es ohne weiteres dürft. Alle Details dazu findet ihr hier: „Whitepaper: Custom Audiences und Datenschutz bei Facebook, Twitter und Google“
Wenn ihr sagt: „Das fällt doch eh niemandem auf? Oder?!“
Naja, stimmt, den meisten Nutzern fällt es nicht auf, warum sie mit einer Werbung angesprochen werden. Wenn man will, kann man es aber schon sehen. Entweder bei der Anzeige, oder direkt in den Optionen der Anzeigen. In meinem Fall zum Beispiel Airbnb Deutschland:
Daten für Facebook Custom Audiences
Wir gehen dann einfach mal davon aus, dass ihr das geklärt habt und eine Datei mit Kundendaten bei Facebook hochladen dürft. Für den Abgleich der Daten hat Facebook aktuell 15 verschiedene „Identifiers“:
- E-Mail, Telefonnummer, Mobile Advertiser ID, Vorname, Nachname, PLZ, Stadt, Region, Land, Geburtsdatum, Geburtsjahr, Geschlecht, Alter, Facebook App User ID, Facebook Page User ID
Je mehr Daten ihr Facebook mitgebt, desto besser kann Facebook eure Daten mit den eigenen Daten abgleichen und Nutzer identifizieren. Es sollte allerdings schon eine genaue Information, oder mehrere relativ genaue Daten wie zum Beispiel die E-Mail oder Telefonnummer dabei sein, damit der Datenabgleich gut funktioniert.
Für manche Daten gibt es noch ein paar Tipps:
- Land: Gebt immer das Land des Nutzers in einer Spalte an, auch wenn alle Daten aus Deutschland sind. Facebook vergleicht die Daten global mit allen Nutzern.
- Telefonnummer: Achtet darauf, dass der Country-Code integriert ist. Also +49123456789 und nicht 123456789.
- E-Mail-Adressen: Ihr könnt bis zu 3 E-Mail-Adressen pro Nutzer (also Zeile in der Tabelle) eintragen – das hilft sehr bei der Zuordnung.
Im Detail könnt ihr die Formatierung aller Daten in der Facebook Hilfe nachlesen. Aber in der Regel geht sonst nicht mehr so viel schief, da Facebook über 18 verschiedene Formatierungen des Geburtsdatum verkraftet und oft mehrere Varianten abgleicht.
Daten bei Facebook hochladen
Den Dialog zum Erstellen einer Custom Audience gibt es an verschiedenen Stellen auf Facebook. Wir würden euch empfehlen eure Zielgruppen an einem zentralen Ort zu verwalten. Diesen findet ihr unter den Zielgruppen im Businessmanager:
Dort erstellt ihr dann einfach eine neue Zielgruppe und wählt Custome Audience aus. Ihr solltet bei diesem Dialog landen:
1. Upload der Datei
Wir ihr seht, gibt es verschiedene Optionen. Wir benutzen meist eine CSV Datei, da wir damit so gut wie nie Probleme haben. Alternativ könnt ihr auch eine Text Datei nutzen, oder auch die Daten via Copy & Paste hinzufügen.
Wer sich fragt, wie so eine Datei aussehen sollte: Hier eine Beispiel CSV-Datei.
Gebt euren Custom Audience anschließend auch noch einen möglichst klaren Namen und nutzt das Beschreibungsfeld. Gerade wenn ihr mit mehreren Personen im Team arbeitet.
2. Identifier Auswählen
Ihr braucht keine CSV Datei in der nur die passenden Daten sind. Wenn ihr einmal die Datei ausgewählt habt, wird euch Facebook die eine Vorschau der Identifiers geben, diese müsst ihr dann passend zuordnen:
3. Der Upload
Hier gilt es einfach etwas abzuwarten. Facebook lädt eure Kundendaten nicht im Klartext in die eigene Datenbank, sondern sorgt durch „hashing“ der Daten für ein gewisses Level an Datenschutz:
Hashing turns the data in your customer list into short fingerprints that can’t be reversed. It happens before your data is sent to Facebook. Here’s how it works:
- Facebook hashes the data our users have provided us. You begin uploading your customer list and it’s hashed locally in your browser before it’s uploaded to Facebook.
- After your hashed data is uploaded to Facebook, we match it against ours.
- The matches are added to a Custom Audience for you.
- The matched and unmatched hashes are deleted.
4. Die eigene Custom Audience nutzen
Nach dem Upload müsst ihr je nach Größe des Uploads ein paar Minuten warten und findet dann die Zielgruppe in euren gespeicherten Zielgruppen. Dort könnt ihr dann auch einsehen, wie viele der Nutzer wirklich von Facebook wiedergefunden werden. Je nach Zielgruppe und Datenqualität kommen wir da auch gerne mal auf über 90%. Aber dies ist wie gesagt sehr von der Zielgruppe und den Daten abhängig. Wenn jemand nicht auf Facebook ist, findet man ihn eben auch nicht in dieser Zielgruppe.
Nächste Schritte
Eigentlich recht logisch, denn ihr habt jetzt eine Custom Audience erstellt. Ihr solltet zum Beispiel:
- Eine Kampagne für diese Zielgruppe erstellen
- Die Zielgruppe in den Audience Insights einmal genau analysieren. Dort seht ihr zum Beispiel die Interessen, Demographie oder auch die Endgerätenutzung
- Die Zielgruppe in weitere Zielgruppen aufsplittern und Kampagnen dafür erstellen
- Eine LookALike Zielgruppe erstellen um Nutzer anzusprechen die „genauso“ sind wie die CustomeAudience
- Die Zielgruppe regelmäßig mit aktualisieren und pflegen
- …
Und auch hier noch mal der Hinweis:
- Bitte lest dieses Whitepaper über die rechtlichen Aspekte der Facebook Custom Audiences. Es gibt einiges zu beachten und nur weil ihr die Möglichkeit dazu habt, Daten bei Facebook hochzuladen, heißt es noch lange nicht, dass ihr es ohne weiteres dürft. Alle Details dazu findet ihr hier: „Whitepaper: Custom Audiences und Datenschutz bei Facebook, Twitter und Google“