7 Tipps: Mit Influencern zur eigenen Brand Community

Die Diskussion um Influencer Marketing ist allgegenwärtig, doch wie lassen sich Influencer wirklich sinnvoll in die Brand Communication integrieren?

Es gibt immer wieder allgemeine Tipps die sich sehr oft wiederholen und am Ende doch keinen wirklichen Mehrwert bieten. In diesem Beitrag soll es nicht bei einer allgemeinen Beschreibung bleiben, sondern Anhand von 7 Tipps gezeigt werden wir eine langfristige Brand Community entstehen lassen könnt:

  1. Identifiziert die richtigen Influencer
  2. Enabling Opportunities
  3. Lasst den Influencern kreativen Freiraum
  4. Schafft langfristige Anreize
  5. Schafft eine persönliche Verbindung
  6. Betreibt aktives Community Management
  7. User Generated Content ist King

Klingt wieder sehr allgemein. Um es etwas konkreter zu machen, stellt euch am besten eine Sneakerbrand vor, die im Social Web auffallen will. Klingt einfach, aber gerade dieser Markt ist hart umkämpft – viele coole Marken mit großen Werbebudgets tummeln sich und buhlen um Aufmerksamkeit. Wie kann man also loyale Brand Ambassadors finden und binden, die mit Begeisterung über die eigene Marke kommunizieren und die Brand im Social Web vertreten?

1. Identifiziert die richtigen Influencer –
wer passt wirklich zur Marke und erreicht eure Audience?

Diese Überlegung ist die wichtigste und sollte immer am Anfang stehen. Fragt euch ganz genau, wer überhaupt zu eurer Marke passt. Es kommt nicht ausschließlich auf die Followeranzahl an, sondern viel mehr auf den Brand Fit. Und da darf es gern auch mal ungewöhnlicher sein. Stellt euch dabei folgende Fragen:

  • Welche Zielgruppe spricht euer Influencer an? Ist es auch die eures Produkts?
  • Hat der Influencer bereits mit anderen Marken kooperiert, die in Konkurrenz zu eurer stehen?
  • Wie reagiert die Community des Influencers auf Sponsored Posts? Erhält der Influencer hier schlechtes Feedback, bricht das Engagement ein?
  • Wie kommuniziert der Influencer? Passt seine oder ihre Art, zu schreiben zu euch?
  • Influencer Management nimmt Zeit in Anspruch. Wie sind eure Ressourcen? Wie viele Influencer könnt ihr überhaupt in euer Projekt aufnehmen?
  • Wie viel Budget könnt ihr für einen Influencer maximal ausgeben?

Unsere Sneakerbrand könnte zum Beispiel für ein Alleinstellungsmerkmal sorgen, indem sie mit Breakdancern kooperiert die in den sozialen Medien aktiv sind und die Schuhe auf Herz und Nieren testen. Bei der Auswahl der Influencer stechen jene Marken aus der Masse hervor, die außergewöhnliche und authentische Brand Voices identifizieren und an sich binden können. Und darum geht es schließlich bei gutem Influencer Marketing.

2. Enabling Opportunities –
Bietet die Möglichkeit, einzigartigen Content zu schaffen.

Bietet euren Influencern die Möglichkeit, Content zu produzieren den sie auf eigene Faust nicht oder nur schwer kreieren könnten. Mit kreativen und außergewöhnlichen Veranstaltungen könnt ihr die Brand Ambassadors dazu anspornen, beeindruckenden Content abzuliefern und gleichzeitig auch langfristig motivieren. Wer geht nicht gerne auf gut organisierte und inspirierende Events? Hier können sich die Brand Ambassadors treffen, voneinander lernen und sich austauschen. Solche Get Togethers könnt ihr außerdem nutzen, um den Influencern euer Produkt nahezubringen und sie hinter die Kulissen eures Unternehmens schauen zu lassen. Ein super Beispiel hierfür ist die Kooperation der YouTuberin Jaclyn Forbes mit LUSH, die einen Tag lang in der LUSH FACTORY mitmischen durfte und ihre Erlebnisse mit ihren Followern teilte.

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Am Beispiel unserer Sneakerbrand festgemacht: Ein Photo Walk durch die Großstadt, der einzigartige Motive bietet. Alle Teilnehmer werden mit den Sneakers ausgestattet und entdecken gemeinsam spannende Orte. Ein Shooting in einer Turnhalle, einem verlassenen Hallenbad oder einem Sportplatz können einzigartige Bühnen für spannenden Content sein, die den Enthusiasmus eurer Brand Ambassadors entfachen. Wie so ein Walk aussehen kann, könnt ihr euch am Beispiel des Instahikes der German Roamers durch die Sächsische Schweiz für Simply Saxony anschauen:

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3. Lasst den Influencern kreativen Freiraum –
das sorgt für authentischen Content.

Jeder Influencer verfolgt einen eigenen Stil, und das macht das Ganze so reizvoll. Mit der richtigen Kombination von Influencern könnt ihr euer Produkt aus den verschiedensten Blickwinkeln darstellen, ohne eure Zielgruppe mit sich wiederholendem Content zu langweilen. Auch unterschiedliche Bildsprachen sind hier spannend – der eine mag es vielleicht, Sneaker minimalistisch in einem Flatlay zu inszenieren, der andere lässt seine Beine lieber dramatisch von einer meterhohen Brücke baumeln. Nur wenn die Influencer den Freiraum haben selbst die Umsetzung zu bestimmen, wird der Content von den Followern als glaubwürdig und cool wahrgenommen werden. Wichtig ist jedoch trotzdem, dass ihr die Influencer am Anfang genau brieft. Besprecht mit ihnen, was euch wichtig ist, worauf der Fokus der Postings liegen sollte und welche Informationen vermittelt werden müssen. Auch das Timing ist sehr wichtig und muss vorher festgelegt werden. So vermeidet ihr, dass am Ende durch fehlende Kommunikation auf beiden Seiten Enttäuschung aufkommt.

4. Schafft langfristige Anreize –
das Belohnungsprinzip.

Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Brand Ambassador Programm ist es, die Influencer langfristig für eure Marke, eure Philosophie und eure Produkte zu begeistern. Ihr müsst also vorausschauend denken, und nicht nur von Posting zu Posting. Überlegt euch, wie ihr langfristige loyale Kooperationen aufbauen könnt und das Vertrauen eurer Influencer gewinnt.

Eine gute Methode um dies zu erreichen, ist es Projekte aufeinander aufbauend zu gestalten. Auf ein kleines Projekt wie die Contentproduktion zu einem bestimmten Thema (Beispiel: “Business meets Sneaker Casual”), bei dem die Influencer zu Kreativität herausgefordert werden, kann für jene die besonders gute Inhalte geliefert haben, ein größeres Projekt folgen.

Der Schuh wird auf einer großen Sneakermesse vorgestellt? Es gibt eine fette Launchparty für ein neues Modell? Egal, was es ist – genau solche Events stellen extrem wirksame Incentives dar, um die Influencer zu Höchstleistungen zu motivieren. Die Aussicht, durch eine langfristige und professionelle Zusammenarbeit mit eurer Brand immer wieder „belohnt“ zu werden, kann eine super Unterstützung bei dem Aufbau einer langfristigen Kooperation sein.

5. Schafft eine persönliche Verbindung –
Lernt die Influencer kennen!

Hier lautet das Zauberwort “Influencer Relations”. Die Beziehung zwischen Influencern und einer Marke sollte nicht nur auf Emails und Telefonkontakt beruhen. Wie bei jeder anderen Businessbeziehung ist es wichtig für beide Seiten, die Gesichter hinter der Zusammenarbeit kennen zu lernen. So schafft ihr eine persönliche Verbindung, die es beiden Seiten erleichtert die erwarteten Ansprüche zu erfüllen.

An unserem Beispiel: Beim Launch eines neuen Sneakers könnt ihr zum Beispiel ein erstes Get Together organisieren, bei dem die Influencer ihre neuen Schuhe überreicht bekommen und sich bei Snacks und Getränken austauschen können. Somit schafft ihr erneut eine emotionale Verbindung zur Marke, da ihr ebenso als Enabler für Kreativität und Networking verstanden werdet.

Auch ein paar DOs und DONTs beim Thema Erstkontakt gibt es zu beachten.

Die Influencerin Christine Neder hat auf der AllFacebook Marketing Conference im Detail darüber berichtet wie man mit Influencern, wie sie selbst eine ist, kommuniziert. Unsere wichtigsten Punkte:

  • Verschickt keine Standardmails. Viele Influencer kennen sich untereinander und so etwas fliegt schnell auf.
  • Keine überschwänglichen Versprechungen. Bleibt bei eurer ersten Kontaktaufnahme realistisch.
  • Überhäuft die Influencer nicht direkt zu Beginn mit zu vielen Forderungen oder Details, sondern gebt ihnen die Chance sich erstmal ein grobes Bild von euerem Projekt und eurer Idee zu machen.
  • Schreibt, wieso ihr die Influencer kontaktiert – wie seid ihr auf sie aufmerksam geworden und was begeistert euch an ihrem Content

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6. Betreibt aktives Community Management –
seid selbst ähnlich aktiv wie eure Influencer.

Um eure Marke in den sozialen Medien zu stärken, ist es wichtig mit der Community im Austausch zu stehen. Erstellt durchdachte Redaktionspläne und kommuniziert mit euren Followern! Welche interessanten News gibt es über eure Sneaker zu berichten und welche Events stehen an?

Folgt anderen Sneakerbrands, aktiven Followern die euch in ihren Bildern taggen und euren Hashtag nutzen und kommentiert unter Bildern der Community, die besonders gelungen sind. Vergebt fleißig Likes auf coole Inhalte, antwortet auf Kommentare eurer Follower und seid einfach präsent. So verleiht ihr eurer Brand und euren Produkten in den sozialen Medien eine Stimme und Identität!

7. User Generated Content ist King –
Bindet die Inhalte der Community ein!

Loyale Brand Ambassadors habt ihr nun. Jedoch sind nicht nur Influencer ein wichtiger Teil der Brand Community – genauso wichtig sind ihre Fans und Follower, die sie für eure Produkte begeistern. User Generated Content birgt ein riesiges Potenzial, eurer Marke in den sozialen Medien Leben und Authentizität einzuhauchen. Es gibt allerdings einiges zu beachten:

  • Kommunziert einen prägnanten, kurzen Hashtag, der mit euch in Verbindung steht und den sowohl ihr als auch eure Brand Ambassadors konstant verwendet. Achtet dabei darauf, dass der Hashtag nicht missverstanden werden kann und nicht zu lang ist.
  • Holt euch bei den Usern die Freigabe für einen Repost ein.
  • Plant freie Slots für UGC in euren Redaktionsplan ein.
  • Postet möglichst aktuellen UGC.
  • Erwähnt, wer den Content erstellt hat und verlinkt die entsprechenden User. So gebt ihr ihnen Props für den Content und zeigt, dass ihr sie als Marke auf dem Schirm habt.
  • Greift die Story hinter dem Userpost auf und schafft so nochmals eine emotionale Verbindung zu eurer Community.
  • Repostet nur wirklich hochwertigen UGC, der sich visuell gut in euren Account einfügt.

Kuratiert die Inhalte der Community und gebt ihnen über das Reposten bei Instagram und Co. hinaus einen besonderen Stellenwert – zum Beispiel auf einer eigenen Landingpage, auf der Fans außerdem über Aktionen, Gewinnspiele und Events sowie neue Modelreleases auf dem Laufenden bleiben.

Fazit

Ihr seht, hinter erfolgreichem Influencer Marketing steckt viel mehr, als einen millionenschweren YouTuber für ein fünfminütiges Video zu bezahlen. Hier nochmal das Wichtigste im Überblick.

  • Steckt Zeit und Hingabe in die Auswahl eurer Influencer. Kontaktiert sie individuell und persönlich, und seid euch über euren Budgetrahmen und die damit verbundenen Möglichkeiten bewusst.
  • Lasst die Influencer Content mit echtem Mehrwert produzieren, der eurer Marke wirklich weiterhilft und wichtige und interessante Insights über euch kommuniziert. Und lasst sie vor allem kreativ werden.
  • Emotionalisiert euren Markenauftritt im Social Web mit hochwertigem UGC.
  • Messt den Erfolg eurer Aktivitäten. Über Tools wie https://www.influencerdb.net/ könnt ihr die Aktivitäten eurer Influencer, Hashtagentwicklung und auch das Wachstum eures eigenen Accounts monitoren und analysieren. So könnt ihr nachjustieren und prüfen, welche eurer Influencer besonders wertvoll sind
Oliver Brügmann
Oliver Brügmannhttp://visumate.com
Oliver Brügmann ist Mitgründer von visumate, einer Berliner Digitalagentur, die seit fünf Jahren wegweisend im Bereich Social Media Kommunikation und Contentproduktion tätig ist. Mit viel Leidenschaft berät er Marken bei der strategischen Ausrichtung digitaler Touchpoints, der passgenauen Zielgruppenansprache im Social Web sowie der 360°-Integration von Digital-Content in die Markenkommunikation.

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