HR goes Social Marketing: Die Einführung

Gastbeitrag von Tobias Asam

Müssen jetzt alle Personaler*innen twittern und über Instagram Bewerber suchen!? In diesem Artikel gibt unser Gastautor Tobias Asam eine Einführung ins Social Recruiting und warum dieser Bereich immer wichtiger wird.


„Auf Grund des Papiermangels“ in Deutschland sei eine Impfpflicht derzeit nicht möglich, so eine kürzlich veröffentlichte Meldung der deutschen Krankenkassen. Sieht so die Digitalisierung in Deutschland aus?

Papiermangel und Digitalisierung

Nicht ganz – viele privatwirtschaftliche Unternehmen sind da schon einen Schritt weiter und haben viele ihrer Unternehmensprozesse besser digitalisiert. Ein wichtiger Unternehmensbereich, der davon stark betroffen ist, ist das Personalwesen (kurz HR). Speziell im Recruiting läuft die Mitarbeitergewinnung oftmals über die digitalen Kanäle.

Die Menschen verbringen heutzutage so viel Zeit wie noch nie an den unterschiedlichen Screens, vor allem am Smartphone. In Deutschland sind es inzwischen über 10 Stunden im Durchschnitt. Dadurch kommen die User*innen viel in Kontakt mit Unternehmen, die eine erhöhte Sichtbarkeit im Netz haben.

Wettbewerb um Sichtbarkeit hart umkämpft

Es findet ein Wettbewerb um Sichtbarkeit statt, den vor allem die Digitalunternehmen beherrschen. Unternehmen, die auf den digitalen Touchpoints wenig Präsenz zeigen, sind dementsprechend nicht so stark bis gar nicht im Gedächtnis der User. Vor allem mittelständische haben mit diesem Umstand zu kämpfen.

Analoge Recruitingprozesse einfach ins Netz kopiert

Im Bezug auf das Recruiting neuer Mitarbeiter ist es leider meist auch so, dass diese Unternehmen dann auch Recruitingprozesse anbieten, die vor Jahrzehnten analog eingeführt und wenig verändert wurden. Während aber große Digitalunternehmen auch ihre Recruitingprozesse an die neue Mediennutzung angepasst haben.

Social Recruiting wird wichtiger

Geht man davon aus, dass die Gewinnung von Talenten auf dem Arbeitsmarkt in Zukunft immer herausfordernder wird, ist die Tatsache, keine Präsenz auf den Social-Media-Plattformen und anderen digitalen Kanälen zu haben, eine Abwärtsspirale: Kein Sichtbarkeit, weniger neue Bewerber, keine Unternehmensveränderung, keine Sichtbarkeit, noch weniger Bewerber…und so geht es weiter.

Ohne digitale Sichtbarkeit, keine neuen Bewerber

Vor einigen Jahren begann das Verständnis um die Vernetzung von Marketing- und Vertriebsprozessen. Viele Anbieter haben diese Lücke gesehen und sich seitdem spezialisiert, vor allem auf die Bereiche „Leadgenerierung“ oder „Marketing Automation“.

Vertrieb hat digitale Prozesse gelernt

Es zeigt sich aber, dass nicht nur B2B-Prozesse den Mechanismen des Digital Marketing unterworfen sind, sondern auch der wichtige Bereich des Recruiting und der Jobsuche.

Der Charakter des Recruiting in der digitalen Welt ist dem der B2B-Leadgenerierung sehr ähnlich: Ein sehr spezielles Angebot (ein bestimmter Job oder eine bestimmte Dienstleistung) sucht eine bestimmte Zielgruppe (oder: Personen mit bestimmten Qualifikationen). Es fällt daher leicht, die Mechanismen der Leadgenerierung auf die des Recruiting zu übertragen.

Mechanismen der Leadgenerierung gleichen dem Recruiting

Die Herausforderung ist es, auf Menschen in einem bestimmten Moment Einfluss zu nehmen, in dem sie noch gar nicht speziell nach etwas suchen. Um es auf die gelernte Begrifflichkeit im Marketing zu übertragen: Unternehmen müssen sich nicht erst im Lower Funnel zeigen, sondern auch schon im Mid Of Funnel (MoFu) oder Top of the Funnel (ToFu).

Sichtbarkeit im Mid oder Top of the Funnel wichtig

Dort wird versucht, den potenziellen Bewerbern die Vorteile einer bestimmten Position und dem Unternehmen aufzuzeigen und gleichzeitig die Hürde einer „altmodischen“ Bewerbung (inklusive Anschreiben, CV und Zeugnissen) zu verringern. Ein erster Kontakt zwischen einem talentierten Bewerber und den Unternehmen soll hergestellt werden. Auf diesen ersten Kontakt kann dann der eigentliche Bewerbungsprozess erfolgen.

In den kommenden Gastbeiträgen werde ich dir hier auf AllFacebook.de ein paar Mittel und Wege zeigen, wie man kontinuierlich an neue Bewerber über Social Media kommt und mit welchen Herausforderungen man zu kämpfen hat. Stay tuned!

* Hinweis: Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag. Es besteht keine bezahlte Kooperation.

Tobias Asam
Tobias Asamhttps://adloca.de/%20
Tobias Asam ist Gründer und Geschäftsführer der Performance Marketing Consulting & Agency ADLOCA GmbH. Hier betreut er zahlreiche Kunden, vor allem im Bereich E-Commerce, Lead Generation und Performance Recruiting, und hilft ihnen mit Performance Marketing Maßnahmen, Data & Analytics und strategischer Beratung zur Umsatzsteigerung und Neukundengenerierung.

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1 Kommentar

  1. Hallo Tobias, diese Lagebeschreibung habe ich oft gelesen und ist richtig. Über diesen Punkt hinaus lässt sich nur wenig Konkretes lesen und hinterlässt gerade bei den KMU viele Fragezeichen. Bei uns (mittelständischer Energieversorger + ÖDL) ist die HR bereit, neue Wege zu gehen. Unsere Suche ist insbesondere auf Azubis fokussiert. Wir wurden als Ausbildungsbetrieb mehrfach ausgezeichnet, bieten etliche Benefits, eine fast 100prozentige Übernahme, überdurchschnittliche Bezahlung, etc. – und dennoch ist die Suche nach Kandidaten ein „lausiges Geschäft“. Social Media ist ein fester Bestandteil der Suche. Es ist aber ein try and error. Konzepte der Kammern? Fehlanzeige. Konzepte aus Netzwerken? Fehlanzeige. Das Kind ist auf der Welt, aber man weiß nicht so recht, wie man ihm das Laufen beibringt. Begrenzte Ressourcen (bei den meisten) noch on top. Es ließe sich noch viel dazu sagen. Ich bin gespannt, was du in den kommenden Beiträgen schreibst. Und wie konkret du wirst. Beste Grüße Gerd

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