Wie Re/Code und TechCrunch berichten, veröffentlicht Facebook eine eigene Version des beliebten Facebook Messengers für den Web Browser, welche zukünftig über Messenger.com verfügbar ist.
Die neue Version läuft außerhalb von Facebook und erlaubt es, fast alle Features des Messengers zu nutzen. Im Vergleich zum Chat direkt auf Facebook selbst, den es ja schon ewig gibt, bietet der Messenger aber keine neuen Funktionen.
Warum die eigene Version des Messengers als Webseite, wenn man sowieso schon alles über Facebook.com machen kann?
Das hat mehrere Gründe. Zum einen entwickelt sich der Messenger mehr und mehr zum eigenen Produkt bei Facebook. Der Messenger hat in der mobilen Version erst vor zwei Wochen eine eigene Plattform für Apps erhalten. Außerdem können auch Unternehmen den Messenger in Zukunft nutzen.
Zum anderen will Facebook eine Version anbieten, die schlanker ist und sich nur auf das Chatten konzentriert:
Messenger.com is for users who want to message without the other distractions that Facebook can provide. If you’re messaging through Facebook, that means News Feed and your friends’ user profiles are nearby. Messenger.com is a way to keep messaging as the focus, a spokesperson told Re/code.
Facebook hat dabei aber aktuell keine Pläne, die Chat-Funktion aus dem normalen Facebook zu entfernen. Bei der mobilen App hat genau diese Taktik viele Nutzer verärgert, denn dort wurden wir alle gezwungen, den Messenger als eigene App zu installieren.
Gerade die Messenger-Plattform und der stetig wachsende Funktionsumfang des Messengers wird allerdings der Hauptgrund sein, warum dieser eine eigene Webseite erhält. Viele der Features, die Facebook für den Messenger vorstellt, sind bisher Mobile-Only, das heißt sie können nur vom Smartphone aus genutzt werden und nicht im Webbrowser. Mit der eigenen Version tut sich Facebook leichter, die ganzen Funktionen auch in einer Web-Version anzubieten. In den USA kann man zum Beispiel schon Geld an seine Freunde über den Messenger senden, allerdings derzeit nur mobil.
Kann ich den Messanger auch als Page nutzen?
In der aktuellen Version gibt es noch keine Möglichkeit, zwischen einem privaten Profil und einer Seite zu wechseln. Das wäre besonders im Rahmen der „Messenger for Business„-Entwicklung sehr wichtig. Viele Community Manager plagen sich heute mit dem Nachrichten-Interface der Facebook Pages herum oder sind in Drittanbieter-Tools geflüchtet. Hier könnte Facebook also noch viele Nutzer glücklich machen.
Ab wann ist Messenger.com für uns verfügbar?
Laut Facebook beginnt der Rollout für den Chat über Messenger.com ab sofort für alle englischsprachigen Nutzer. Wie immer dauert es etwas, bis Facebook-Funktionen wirklich für alle verfügbar sind, weil alles Stück für Stück veröffentlicht wird.
Richtig überraschend kommt das neue Interface indes nicht: Erst Ende Januar hatte die Facebook-Tochter WhatsApp ein eigenes Webinterface vorgestellt.