Vor Weihnachten gibt es mal wieder etwas Neues für lokale Unternehmen auf Facebook. Diese Woche hat Facebook dazu ein neues Portal namens „Facebook Services“ veröffentlicht.
Das neue Portal erlaubt die Suche nach Dienstleistungen in der Nähe. Im emotional gestalteten Header kann man sich über das entsprechende Stichwort und die Auswahl der Stadt die verschiedenen Dienstleister anzeigen lassen. (siehe Screenshot oben) In der Übersicht werden außerdem acht Kategorien mit Bild angezeigt und weitere Dienstleistungskategorien sind am Seitenende als Liste vorhanden. Die Kategoriebilder werden dabei, sofern vorhanden, mit passenden Bildern aus dem Freundeskreis bestückt. Man sieht also zum Beispiel ein Bild eines Freundes vom Fotograf um die Ecke.
Die Detailübersicht gibt dann eine Liste an Dienstleistern zum ausgewählten Ort aus:
Hinter den einzelnen Dienstleistern verstecken sich Facebook-Orte, also Seiten mit eingetragener Adresse in der entsprechenden Kategorie. Anzeigt wird die Sterne-Bewertung, Adresse, Öffnungszeiten, Telefonnummer sowie eine ausgewählte Bewertung. Außerdem werden noch die entsprechenden Orte auf der Karte angezeigt. Es erinnert alles ein wenig an die Ansicht aus der nie komplett veröffentlichten Graph Search.
Ihr findet die Facebook Services hier:
https://www.facebook.com/services
Außerdem hat Facebook eine ganz ähnliche Funktion etwas vor einem Jahr veröffentlicht. Damals wurde die Übersicht der Facebook Places veröffentlicht:
Sieht gleich aus und funktioniert eigentlich auch gleich. Dafür bedienen die Places einen anderen Nutzungsfall, denn während Facebook bei den Places dazu anregt, eine Stadt zu erkunden, und damit zum Beispiel für die Reiseplanung sehr praktisch ist, konzentrieren sich die Services eben auf Dienstleistungen.
Wie viel Potenzial haben die Facebook Services?
Ihr solltet von solchen Übersichten nicht sehr viel erwarten. Die Reichweite für Facebook-Seiten liegt im Newsfeed sowie den dort realisierbaren Werbemöglichkeiten. In der Vergangenheit wurden solche Funktionen nur von sehr wenigen Menschen auf Facebook genutzt. Oder wie oft habt ihr denn die Facebook Places-Übersicht im letzten Jahr genutzt?
Mehr Potenzial hat das mobile Pendant „Orte in der Nähe“ sowie die Places Tips. Denn diese werden dem Nutzer aktiv angezeigt und man muss sich nicht erst dorthin navigieren. Außerdem ist der Ausblick auf Facebook M durchaus gut, denn es ist denkbar, dass Services und Dienstleistungen dort eine große Rolle spielen werden. Ein wirklicher Konkurrent zu Yelp und Co ist die Übersicht allerdings noch nicht, auch wenn die Datenbasis dafür vorhanden wäre. Dazu mangelt es bisher an einer prominenteren Integration, besonders am Smartphone. Man merkt, dass Facebook an vielen Funktionen in diesem Bereich arbeitet, aber eben auch, dass bisher die Priorität noch nicht so hoch ist.
Auch wenn ihr von dieser Übersicht keine große Reichweite erwarten solltet, macht es die Kombination aus allen anderen Features wichtig, dass ihr eure Seiten auf diesen Anwendungsfall optimiert.
Wie kann ich meine Seite dafür optimieren?
Die Optimierung für die Übersicht sowie die Places Tips gehören eigentlich zu den absoluten Basics:
- Füllt euer „About“ komplett aus: Das ist die Quelle, aus der sich Facebook die angezeigten Informationen zieht. Nur wer hier eine Adresse einträgt, wird auch bei den Services erscheinen. Wichtig ist hier auch, dass ihr die richtige Kategorie für die Seite gewählt habt.
- Regt (positive) Bewertungen an: Denn genau diese Bewertungen erscheinen in der Übersicht. Sind Bewertungen von Freunden vorhanden, werden diese zuerst anzeigt. Je mehr und je bessere Bewertungen ihr habt, desto besser für euch. Viele lokale Unternehmen sprechen ihre Kunden direkt auf eine positive Bewertung an, erstellen Beileger für die Einkaufstüte o.ä.
- Achtet darauf, dass eure Informationen stimmen: Im Zweifel besucht der (zukünftige) Kunde eure Seite gar nicht mehr und ruft auch nicht die Webseite auf, sondern entscheidet schon direkt mit den angezeigten Informationen. Falsche Öffnungszeiten, alte Telefonnummern oder ähnlich sind ein absolutes No-Go.
Natürlich gilt auch alles, was ihr sonst so für eure Seiten beachten solltet, denn wenn ein Kunde die Seite aufruft, sollten dort natürlich aktuelle Informationen stehen. Wenn ein Kunde sich über Facebook meldet, solltet ihr schnell antworten usw.
Für große Unternehmen gilt es, sich vielleicht auch noch mal mit dem Thema Parent/Child-Struktur auseinanderzusetzen, denn damit können mehrere Orte über eine Seite verwaltet werden. Leider gibt es diese Funktion immer noch nur, wenn man den Kontakt zu Facebook hat.
Viel mehr müsst ihr nicht tun. Wie immer gilt: optimiert auf den Newsfeed und die Reichweite dort. Hier erreicht ihr deutlich mehr Menschen als in der Übersicht.