Die Graph Search kennt ihr ja hoffentlich schon. Sie wurde im Januar 2013 vorgestellt und ist seit August 2013 für alle verfügbar, die ihr Facebook in ‚English (US)‘ nutzen. In letzter Zeit passiert immer weniger um die neue Facebook-Suche, die mobilen Tests blieben Tests und laut unseren Informationen gibt es in nächster Zeit auch kein Launch in Deutschland. Deshalb schreiben auch wir hier im Blog kaum etwas über die Suche, mit der man so viel machen kann. Für den privaten Fall haben wir euch schon ein paar coole Beispiele für die Urlaubsplanung genannt.
Die Graph Search kann man aber auch ganz geschickt als Unternehmen nutzen. Zumindest jedoch – oder dank – deutschen Gesetzen und den Facebook AGB eben nur für die Recherche. Dazu allerdings an späterer Stelle mehr. Ich will euch an dieser Stelle ein paar coole Suchanfragen zeigen, die auch ihr nutzen könnt:
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[li type=“glyphicon-ok“]„People who like [Eure Seite] and [Seite XY]“
(Beispiel: „People who like AllFacebook.de and Futurebiz“)
Ihr bekommt eine Liste an Personen, die eure Seiten geliked haben und eine andere. In unserem Beispiel sind das über 1.000 Personen. Mit ziemlich vielen von Ihnen bin ich sogar befreundet, diese werden natürlich als erstes dargestellt.
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„People who like [Eure Seite] and work at [Seite XY]“ (Beispiel: „People who like AllFacebook.de and work at Futurebiz“)
Schon interessanter. Ihr seht eine Liste an Personen, die eure Seiten geliked haben und bei Firma XY arbeiten. In unserem Beispiel ist das genau eine Person: Jan Firsching. Der nicht nur bei Futurebiz arbeitet, sondern auch auf unserer nächsten Konferenz spricht.
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[li type=“glyphicon-ok“]„People who like [Eure Seite] and live in [Stadt XY]“
(Beispiel: „People who like AllFacebook.de and live in Frankfurt, Germany“)
Wie die Suche schon sagt: Ihr seht Menschen, die eine Seite liken und in der Stadt XY wohnen. Bei mir sind das auch hier ein paar Freunde, danach kommen aber einige Personen, die in der Agenturwelt von Serviceplan, Havas, Razorfish oder Publicis arbeiten (Gruß, falls ihr euch erkannt habt!).
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[li type=“glyphicon-ok“]„People who like [Eure Seite] and are …“
(Beispiel: „People who like Allfacebook.de and are 29 years old“)
Hier könnt ihr so ziemlich jede Profilangabe nutzen. Eine gute Inspiration bieten die Optionen, die ihr in der rechten Seitenleiste sehen könnt. Ihr könnt also das Alter angeben, oder Studenten, oder das Geschlecht, oder den Beziehungsstatus …
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[li type=“glyphicon-ok“]„Places visited by People who like [Eure Seite]“
Hier könnt ihr auch noch ein Ort anfügen. Also auch gezielt nach Orten in einer Stadt suchen. Anstatt dem eher allgemeinen Places könnt ihr auch „Restaurants“, „Shops“, „Hotels“ oder ähnliches nutzen, um die Suche weiter einzuschränken. Unsere AllFacebook-Fans sind in Berlin zum Beispiel wohl unter anderem im 25hours Bikini, Soho House, Das Stue, Michelberger, Hotel Berlin Berlin, Nhow, Weinmeister, Sovitel usw …
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[li type=“glyphicon-ok“]„Music listened by People who like [Eure Seite]“
Unser AllFacebook Fans hören wohl Jan Delay, Max Herre, Materia, Beatsteaks uvm. – diese Suche könnt ihr natürlich mit „visited“, „work at“, „are“ usw. abändern. Teilweise bekommt man doch unterschiedlich Ergebnisse zwischen Personen die in einem Unternehmen arbeiten und die ein Unternehmen liken.
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[li type=“glyphicon-ok“]„Pages liked by People who like [Eure Seite]“
Sollte eigentlich inzwischen klar sein, was ihr hier für ein Ergebnis bekommt. Vielleicht ist das dann einer eurer zukünftigen Kooperationspartner?
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[li type=“glyphicon-ok“]„Games played by People who like [Eure Seite]“
Diese Suche würde auch mit Apps funktionieren. Meistens sind hier keine großen Überraschungen zu finden, sondern eben die beliebtesten Spiele, die es derzeit auf Facebook so gibt.
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Ich persönlich finde diese Beispiele vor allem dann gut, wenn es sich um Seiten handelt, die nicht so groß sind oder gerade im B2B-Bereich. Man sieht doch relativ schnell, dass die eigene Facebook-Seite nicht nur die eigenen Mitarbeiter anspricht, sondern auch die Einkäufer von einem Partnerunternehmen mitlesen. Bei Seiten mit ein paar Millionen Fans ist der Mehrwert, ein paar davon in einer unvollständigen Liste zu sehen, dann doch eher mäßig. Nun aber wieder zurück zu den Einschränkungen, davon gibt es durchaus ein Paar. Angefangen bei den Einschränkungen der Suche an sich:
- Die Graph Search liefert nie ein vollständiges Bild. Die Privatsphäre-Einstellungen anderer Nutzer bestimmt die Darstellung in der Suche. Wenn ich als Philipp Roth die Inhalte nicht öffentlich poste, werdet ihr mich dazu in der Graph Search auch nicht finden. Und das ist auch gut so. Man sieht also immer nur einen Ausschnitt.
- Die Graph Search liefert euch keine „Top-Listen“. Die Suchergebnisse sind nicht danach sortiert, wie viele eurer Fans zum Beispiel einen Ort besucht haben. Das Ergebnis bezieht sich auf eurer persönliche Relevanz. Das erste Ergebnis muss also nicht unbedingt das Beliebteste unter den Fans sein. Es ist nur ein Ergebnis von vielen. „Top-Listen“ erhält man besser hiermit:
- Einige Informationen findet ihr zuverlässiger in den Audience Insights. Gerade, wenn es darum geht, was eure Fans noch so liken, und wie Sie Facebook nutzen. Mehr Informationen zu den Audience Insights findet ihr hier.
- Es funktioniert nur mit eurem privaten Profil. Als Unternehmen hat man keine Graph Search und kann diese dementsprechend auch nicht über das Profil nutzen.
Viel wichtiger als diese Einschränkungen finde ich allerdings noch den Rahmen, in dem wir uns hier bewegen. Denn eines müsst ihr euch merken:
[notification type=“alert-warning“ close=“false“ ]Die gefundenen Nutzer anzuschreiben, ist ein absolutes NoGo![/notification]
Aber warum die eigene Zielgruppe nicht anschreiben? Eigentlich ganz einfach:
- Zum einen verstoßt ihr gegen die Facebook-Richtlinien. Ihr nutzt schließlich gerade euer privates Profil. Eben dieses dürft ihr nicht gewerblich nutzen. Im Ernstfall wird das private Konto gesperrt, ohne Vorwarnung.
- Zum anderen verstoßt ihr gegen deutsches Recht. Um Nutzer aktiv anzuschreiben, braucht ihr schlichtweg eine Genehmigung des Nutzers, die liegt hier eindeutig nicht vor. Wenn ihr mehr Details hierzu wissen wollt, informiert euch zu den Regeln für Direktmarketing. Rechtsanwalt Thomas Schwenke hat hier im Blog auch schon einen Beitrag verfasst.
Nicht vergessen sollte man, dass solche ungewollten Nachrichten beim Nutzer eigentlich nur eines darstellen: ungewollte Werbung – also SPAM. Ihr seht also, warum ich hier am Anfang die Recherche in den Vordergrund gestellt habe. Die oben genannten Suchanfragen sind nützlich, aber eben nur eingeschränkt. Die Nutzer an sich erreicht ihr dann aber eben doch nur über eure Facebook-Seite und Werbung.
Als Anmerkung noch: Falls ihr es ein bisschen komisch findet, was man über die Graph Search so alles findet – ihr selbst bestimmt, was von euch in der Suche sichtbar ist. Wie ihr eure Privatsphäre hier schützen könnt, haben wir euch in diesem Beitrag beschrieben.
Ich habe zu Testzwecken mit FB Ads den Graph Search benutzt. Irgendwie scheint die Suche mittlerweile sehr schwammig und ungenau zu sein.
Ich suche z.B. nach „People from Houston, Texas who live in Houston, Texas“ und bekomme Menschen angezeigt die gar nicht aus Houston kommen geschweige denn dort wohnen.
Also ich bekomme Treffer aus Dallas, TX und ich meine, dass ist ja nicht mal mehr im erweiterten Umkreis, sprich der Metropolregion von Houston.
Ich sehe bei einer Eingabe im Graph Search auch nicht mehr diese schönen Icons.
Hat sich da etwas geändert?
Ich bekomme keine Ergebnisse. Wie ist denn genau die Syntax? Muß ich die Anführungszeichen am Anfang und Ende weglassen? Muss ich meine Suchkriterien in Eckige Klammern setzen oder diese weglassen?
Dieser Artikel ist nicht mehr aktuell. Die GraphSearch in dieser Form wurde von Facebook eingestellt.