Dass Facebook und WhatsApp daran arbeiten, dass Nutzer über die Apps bezahlen können, ist kein Geheimnis. Im November 2019 wurde Facebook-Pay als grundlegender Dienst hinter Facebook, Messenger, Instagram und WhatsApp angekündigt. Im Messenger kann man schon lange Geld verschicken (in den USA) und nun wird es auch für WhatsApp konkreter.
Nachdem „WhatsApp-Pay“ in einer Testgruppe mit über 10 Millionen Menschen in Indien getestet wurde, ist die Bezahlfunktion in WhatsApp nun offiziell in Brasilien gestartet – das heißt dort kann nun über WhatsApp bezahlt werden. Indien und Brasilien? Ist an sich absolut nicht verwunderlich. WhatsApp ist dort extrem beliebt und in Indien werden viele neue Funktionen getestet.
WhatsApp-Pay für Unternehmen und Geschäfte
Easy – es wird eine einfache Bezahlmethode für die Kunden werden. Gerade für kleine Unternehmen ein großes Thema, die dann ohne große Probleme eine mobile Bezahlmethode anbieten können. Attraktiv ist hier vor allem die große Nutzerbasis von WhatsApp, allein in Deutschland sind dies immerhin über 58 Millionen Menschen.
Die „WhatsApp Business“ Version für Unternehmen konzentriert sich schon lange gerade auf kleine Unternehmen und lokale Geschäfte. Gerade für „moderne“ Zielgruppen ist es extrem interessant über WhatsApp ganz unkompliziert mit einem Unternehmen zu kommunizieren. Wir haben hier ein Tutorial, wie man als Unternehmen einen WhatsApp-Account einrichtet. Ihr müsst aber rechtlich ein paar Stolperfallen beachten.
Was kostet WhatsApp Pay für Unternehmen?
Darüber sind noch keine Details bekannt. In der Regel behält der Anbieter – in diesem Fall Facebook/WhatsApp – einen mehr oder weniger kleinen %-Teil des Betrags als Gebühr ein. Ähnlich wie diese auch für andere Bezahlmethoden anfällt. Für die privaten Nutzer ist der Dienst kostenlos.
In Brasilien verlangt WhatsApp eine Gebühr von 3,99% pro Bezahlung:
„Accept supported credit, debit or combo cards without any limits, get paid out typically in 2 business days, issue refunds from your Cielo dashboard, and get 24/7 support — all for a flat fee of 3.99% per transaction.“
Das heißt allerdings nicht, dass die Gebührenstruktur hier in Deutschland ähnlich sein wird oder muss. Um konkurrenzfähig zu sein, muss WhatsApp eigentlich ähnliche oder bessere Tarife als Paypal, Orderbird, SumUp, … anbieten. Dort sind die Gebühren in Deutschland zum Teil deutlich unter diesem Wert.
Wann ist WhatsApp Pay für Unternehmen (und Nutzer) in Deutschland verfügbar?
Es gibt keine offizielle Aussage von WhatsApp oder Facebook dazu. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt: es kann noch länger dauern.
Wie kann man WhatsApp-Pay für das eigene Unternehmen einrichten?
Noch gar nicht. Siehe oben.
Wenn es dann soweit ist, sieht der Prozess so aus:
Um zu Starten braucht ihr zuerst einen WhatsApp Business Account (Anleitung hier). Danach öffnet ihr eure App und geht dort auf „Payments“.
Im nächsten Schritt wählt ihr aus, was ihr tun wollt: Für eine Dienstleistung bezahlen oder Bezahlungen eurer Kunden entgegen nehmen.
Danach verlasst ihr die WhatsApp Business App zwar nicht, aber ihr kommt in den Anmeldeprozess von Facebook Pay. Facebook braucht die Details zu eurem Unternehmen und natürlich die Informationen von der Bank auf die das Geld überwiesen werden soll.
Das war es dann letztendlich auch schon. Es dauert nach den Angaben von WhatsApp dann etwa 3 Tage bis man Zahlungen annehmen kann.
Wie kann man sich auf Unternehmen WhatsApp-Pay vorbereiten?
Als Unternehmen kann man sich aber schon jetzt darauf vorbereiten, in dem man einen WhatsApp Business Account einrichtet und einen WhatsApp-Produktkatalog anlegt.
Interessant sind hier auch die ganzen Meldungen zu Facebook-Pay. Die Technologie liegt dahinter und erlaubt dann auch die Bezahlung in eurem Instagram Account oder auf der Facebook-Seite.
Wie sieht WhatsApp-Pay aus?
Als Nutzer (in Indien und Brasilien) gibt es eine recht einfache Konfiguration. Zuerst ist eine Verifizierung nötig und danach eine Verbindung mit der eigenen Bank. Einmal eingerichtet ist es dann auch ganz einfach. Ihr klickt auf die kleine Büroklammer und könnt dort Bezahlen auswählen.
Danach müsst ihr nur noch den Betrag eingeben und bestätigen.
Wenn ihr den Screenshot oben anschaut seht ihr, dass ihr auf die gleiche Art und Weise auch Geld bei einem Freund anfordern könnt. Im Chat sieht das dann so aus:
Geld senden zwischen Privatpersonen ist innerhalb von WhatsApp-Pay (und Facebook-Pay) kostenlos. Wenn man mit WhatsApp einem Unternehmen Geld schickt, wird eine Gebühr fällig, diese übernimmt allerdings das Unternehmen und nicht ihr als Privatperson.
(Anmerkung: dieser Beitrag wurde im Februar 2020 veröffentlicht und mehrfach aktualisiert. Kommentare bleiben erhalten)