+++ Update 23.03.2023: Artikel wurde an die neuesten Infos zur organischen Reichweite von Instagram Profilen angepasst +++
Wer wissen will wie erfolgreich die eigenen Kanäle sind, fragt sich schnell: wie viel Personen erreichen eigentlich die anderen Unternehmen oder Accounts auf Instagram? Ist meine organische Reichweite von 25% jetzt gut, oder im Mittelfeld?
Genau dieses Thema hat sich Fanpagekarma angeschaut und dafür 1.700 Profile und zwei Millionen Postings ausgewertet. Herausgekommen ist die durchschnittliche Entwicklung der Reichweite von Instagram Profilen über einen Zeitraum von zwei Jahren.
Die Zahlen sind ein guter Anhaltspunkt, aber man muss einmal dazu sagen, dass eine erfolgreiche Instagram Strategie für Unternehmen im Jahr 2023 nicht nur auf organischer Reichweite basieren kann. Wer sich diesem KPI unterwirft, führt einen Kampf, den er mittelfristig nicht gewinnen wird. Je attraktiver Instagram für Unternehmen wird, desto höher die Konkurrenz, desto negativer wird der Trend aussehen. Erkundigt euch hier einmal über den Instagram Algorithmus oder auch den Facebook Algorithmus. Am Ende kann oder sollte die organische Reichweite für Unternehmen nur eins der Ziele sein.
Jetzt aber zu den Zahlen:
Durchschnittliche Reichweite von Instagram Profilen
Gemessen wurde die Entwicklung der Reichweite der Profile pro Follower über eine Zeitspanne von zwei Jahren. Die Messung berücksichtigt ausschließlich die organische Reichweite. Also die erzielte Reichweite, für die keine Bezahlung erfolgte.
Was auf den ersten Blick auffällt: Die Reichweite organischer Postings nimmt seit Beginn der Analyse kontinuierlich ab. Bis auf einen Anstieg zu Beginn des Jahres 2021 ist die durchschnittliche organische Reichweite pro Fan auf Instagram insgesamt um 47 Prozent zurückgegangen.
Ein ähnliches Bild zeigt sich, wenn man die Zugewinne an organischer Reichweite für Instagram näher betrachtet. Nur ein kleiner Teil der untersuchten Profile konnte im Vergleichsraum tatsächlich seine Reichweite erhöhen. Für den Großteil (etwa 80 Prozent der analysierten Profile) lässt sich ein deutlicher Rückgang der organischen Reichweite verzeichnen.
Hat organischer Content noch eine Zukunft?
Zwar wirken diese Zahlen erst einmal ziemlich ernüchternd und es stellt sich die Frage, ob es sich überhaupt noch lohnt, organischen Content für Instagram zu produzieren? Es liegt nahe, dass es sich hierbei um eine bewusste Entscheidung seitens Instagram handelt und die Channel-Inhaber*innen verstärkt auf Paid-Angebote zurückgreifen sollen, wenn sie mehr Reichweite für ihre Profile erzielen wollen.
Fanpage Karma sieht jedoch noch andere Gründe für diese Entwicklung. Inzwischen hat Instagram weitere Konkurrenz bekommen (vornehmlich TikTok) und muss sich die Zeit der User*innen mit diesen Apps teilen. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Postings pro Tag, was die durchschnittliche Zeit, in der ein Post gesehen wird, ebenfalls einschränkt.
Dennoch geht Fanpage Karma von bestimmten Veränderungen an der Plattform aus. Instagram will wohl mehr Platz im Feed für bezahlten Content freihalten und seit dem Aufkommen von TikTok erfahren Reels bei der organischen Reichweite sicherlich eine Bevorzugung.
Trotzdem zeigt die Studie, dass organischer Content immer noch ungefähr 16 Prozent der Follower erreicht und was durchaus noch einen passablen Wert darstellt. Organischen Content solltet ihr daher nicht von der To-Do-Liste eures Social Media Marketings streichen. Aber die Studie erläutert nochmal anschaulich, sich nur auf organischen Content zu verlassen, verspricht auch nicht mehr den großen Erfolg auf Instagram. Es benötigt einen ausgewogenen Mix aus verschiedenen Content Formaten.
Mehr Follower = mehr Erfolg?
Was ihr hier seht sind Durchschnittswerte. Das heißt eure Accounts können stark nach oben oder unten abweichen. Ihr solltet keine Strategie haben, die nur auf dem Wachstum von Followern basiert, denn natürlich gibt es so etwas wie Follower-Qualität. Wer seine Follower nur über Gewinnspiele sammelt und damit dann Nutzer hat, die sich nicht für den Content interessieren, wird durch den Instagram Algorithmus am Ende nicht mehr Personen erreichen. Noch schlimmer bei gekauften Followern, die bringen quasi gar nichts. Automatisierte Follow/Unfollow Aktivitäten über Apps werden von Instagram hart abgestraft.
Für die Bedeutung der Follower-Qualität spricht zudem, dass es durchaus im Zeitraum der Analyse Profile gab, die ihre organische Reichweite steigern konnten. Dies betrifft vornehmlich erfolgreiche Accounts. Diese können eine hohe Beliebtheit bei ihren Follower nachweisen und es gelingt diesen Accounts ihre Follower zum Mitmachen zu bewegen. Was wiederum gegenüber dem Algorithmus für eine hohe Interaktionsrate sorgt.
… wer sich fragt:
Wo seh ich überhaupt meine Reichweite? Hier erklären wir die Instagram Statistiken für Unternehmen.
Kann ich die Reichweite von meiner direkten Konkurrenz sehen? Nein. Die eigene Reichweite gibt es nur für die Admins.
Gibt es noch mehr Details zu diesen Zahlen? Ja. Fanpagekarma erklärt es noch etwas genauer in einer älteren Studie.
Der ursprüngliche Artikel wurde im November 2018 verfasst und zuletzt im Februar 2023 upgedatet.
Gibt es hier ein Update?