Bereits vor einiger Zeit sind wir auf Details der Anzeigenoptimierung eingegangen. Damals ging es um die Unterscheidung von Custom Audiences und Lookalike Audiences und wie diese auf verschiedene Zielebenen einzahlen.
Immer wieder werden wir jedoch von unseren Lesern und Kunden auf zu geringe Anzeigenauslieferungen angesprochen. Häufig können wir diese Probleme dann auf einen einfacher Fehler zurückführen: „Audience overlaping“, zu deutsch also „überlappende Zielgruppen“. Diese treten immer dann auf, wenn in unterschiedlichen Anzeigengruppen dieselben Zielgruppen angesprochen werden.
Das ist deshalb problematisch, da bei Facebook alle Anzeigen in einer Auktion gegeneinander antreten. Hat ein Werbekunde nun mehrmals die gleiche (oder eine sehr ähnliche) Zielgruppe festgelegt, stehen diese im Wettbewerb zueinander.
Damit diese Zielgruppen sich jetzt nicht gegenseitig hochbieten, hat Facebook einen Filter eingebaut, welcher nur die Gebote der Anzeigengruppe berücksichtigt, welche bisher eine bessere Performance gezeigt hat. Bei einer großen Überschneidung beider Zielgruppen führt das zwangsläufig dazu, dass die Anzeigengruppe mit der schlechteren Performance keine Auslieferung mehr erfährt.
Überlappend sind zum Beispiel:
- Zielgruppe 1: Interesse x
Zielgruppe 2: Interesse y - Zielgruppe 1: Nutzer in Berlin + 30 km Umkreis
Zielgruppe 2: Nutzer in Potsdam + 30 km Umkreis - Zielgruppe 1: Freunde von Fans der Seite X
Zielgruppe 2: Lookalike der Fans von Seite X - Zielgruppe 1: Männer, 25-35 Jahre in Kampagne 1
Zielgruppe 2: Männer, 25-35 Jahre in Kampagne 2 - Zielgruppe 1: WCA (Website Custom Audience) der Webseite von Produkt A
Zielgruppe 2: Fans der Facebook Seite von Produkt A - …
Man merkt schon beim drüberlesen – die möglichen Fallen, die zu einer überschneidenden Zielgruppe führen können, lauern an jeder Ecke. Deshalb sollten Kampagnen vorab auch sauber mit Blick auf das Targeting geplant werden.
Vermeiden und auflösen lässt sich überlappendes Targeting mit verschiedenen Methoden:
- Trennscharfes Targeting: Definition von Zielgruppen, die sich niemals überschneiden können. Zum Beispiel Fans und Nicht-Fans oder männlich und weiblich. Schwieriger wird es da schon bei Interessen: BMW Fans und Audi Fans sind nicht zwingend trennscharf zu unterscheiden und können deshalb zu einer Überlappung führen.
- Nutzung von Custom Audiences: Custom Audiences erlauben es im Werbeanzeigenmanager, explizite Ausschlüsse vorzunehmen. Während eine Custom Audience und eine darauf aufbauende Lookalike Audience von sich aus bereits trennscharf sind, müssen verschiedene Lookalike Audiences, die auf derselben Custom Audience basieren, gegeneinander ausgeschlossen werden.
- Testen mit dem Audience Overlap Tool: Dieses Tool von Facebook erlaubt es euch vorab definierte Zielgruppen auf ihre Überlappung zu überprüfen.
Wer auf den Aspekt des „overlapping targeting“ in Zukunft ein größeres Augenmerk legt, wird schnell mit besseren Anzeigenauslieferungen belohnt.
Die häufigsten Probleme und Fehler von Facebook & Instagram Anzeigen findet ihr übrigens in diesem Beitrag.
Beitragsbild: Dooder @ Shutterstock.com – Beitrag wurde zum ersten Mal 2015 veröffentlicht und mehrfach aktualisiert. Kommentare bleiben dabei erhalten.
Hi, mein ihr hier tatsächlich einzelne Anzeigen oder geht es um Kampagnen? In einer Kampagne sind ja in der Regel mehrere Anzeigen, die sich an die gleiche Zielgruppe richten. Treibt man sich damit auch die Preise in die Höhe? Danke. BG Sarina
Es geht nicht um Anzeigen sondern um Anzeigensets. Eine Kampagne besteht aus mehreren Anzeigensets welche in der Auktion gegeneinander antreten.
Danke :-)
Ein Thema, was mich momentan ziemlich beschäftigt…
Guten Tag,
toller Beitrag!
Wie kann ich oben Genanntes am besten anwenden, wenn ich für ein und die selbe Zielgruppe 2 Produkte gleichzeitig bespielen möchte bzw. was wäre die naheliegendste Alternative?
Beispiel:
– Produkt 1: Software für Hotels zum Automatisieren von Buchungsprozessen
– Produkt 2: Performance Marketing für Hotels
– Zielgruppe: Hotels ab 4 Sterne, D-A-CH
– Ziel: Leads für beide Produkte im DACH-Markt
Möglichkeiten:
1) 2 Kampagnen (eine für jedes Produkt), jeweils min. 1 Adset mit den selben Zielgruppen
2) 1 Kampagne, 1 Adset, 2 Anzeigen pro Produkt
3) 1 Kampagne, 2 Adsets mit unterschiedlichen Zielgruppen
4) 2 Kampagnen (eine für jedes Produkt), jeweils min. 1 Adsets mit unterschiedlichen Zielgruppen
Weg Nummer 1 wäre da wohl der beste Weg.