„Kümmere dich mal schnell um den Account!“, „Dauert doch nicht lange!“ Nur allzu häufig gehörte Floskeln für alle aus dem Social Media Management. Wir schaffen Abhilfe und fordern diesmal zum Mittagstisch: Mehr Wertschätzung für alle Social Media Manager*innen!
Wir sprechen in der neuesten Folge vom Feed und Fudder Podcast über die oft unterschätzte und übersehene Arbeit, die im Social Media Management anfällt und die sich kaum in Stunden ausdrücken lässt. Nicht zu vergessen der Druck, wenn es mal wieder heißt, permanent kreativ sein zu müssen. Nein, Social Media Management ist nicht immer ein Zuckerschlecken.
Weitaus süßer zeigt sich da schon ein Schokoladen-Trend aus Dubai. Influencer machen es mal wieder vor und setzen neue Trends: Nicht immer ganz praktisch, wie ein scheinbar trendiger Becher beweist, der derzeit auf Social Media für Wirbel sorgt und sogar einen altbekannten Pokal vom Podest verdrängt. Und ein Blick auf die Politik wirft mal wieder die Frage auf, ob diese wirklich Social Media verstanden hat?
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Transkript Feed und Fudder Podcast Folge 23: Nur schnell Account übernehmen?
Du bist grad irgendwo, wo es still sein muss, schmöckerst lieber in Texten oder möchtest unsere Folge barrierefrei mit deinem Screenreader lesen? Kein Problem!
Hier gibt es das Transkript zu Folge 23: Nur schnell Account übernehmen?
Nicola
Hallo und Servus zu Feed und Fudder am Mittag. Alex. Wir müssen wirklich mal üben. Diese Pause sagt er was oder sagt er nichts? Jedes Mal bin ich mir nicht sicher, ob du was sagst.
Alexander
Herzlich willkommen. Wir müssen mal an unserem Intro feilen.
Nicola
Ja, schön, dich wiederzusehen nach einer kleinen Pause. Wobei, nicht Pause eigentlich, weil wir haben uns nämlich gesehen, nicht in echt, sondern über den Bildschirm, aber was die Aufnahme angeht. Genau. Wie immer. Und wie ist denn das eigentlich zum Thema wie immer?
Alexander
Ich freue mich, wie immer, hier zu sein.
Nicola
Ich habe, ich bekomme immer wieder, wie immer, immer wieder dieses Thema. Kannst du mal schnell einen Account übernehmen? Kennst du das? Also, Beispiel. Ich sage inzwischen, wenn mich jemand fragt, was ich arbeite, nicht, dass ich Social-Media-Managerin bin. Also wenn es Menschen sind, die nicht im Fachbereich sind oder die nicht im Medienbetrieb sind oder sich damit auskennen, sage ich nicht, was ich eigentlich mache.
Alexander
Ich höre es auch so oft. Ich bin ja, wie ihr wisst, im Contentbereich. Und dann kommt die Frage, kannst du nicht auch noch schnell unseren Social Media Account übernehmen? Oder generell bei Anfragen, ja, mach doch mal unseren Social Media Account. Das dauert doch nicht so lange. So dieses bisschen Account da, das machst du doch easy.
Nicola
Ja, es ist aber im Beruflichen irgendwie mal, kannst du den so nebenher mitmachen, aber im privaten ja auch und ich verstehe das, weil jeder Hanswurst braucht einen Account. Also das ist ja eh so ein Thema, braucht jeder einen Account und da jetzt anscheinend jeder einen Account braucht und diverse Accounts, weil man hat ja nicht nur eine eine Plattform, sondern noch diverse Plattformen, dass man dann irgendwie jetzt in die Not kommt und sagt:
Ja, blöd. Irgendjemand muss das ja machen. Und dann denkt man sich, du bist doch Social Media Managerin. Hey, anscheinend kannst du das ja. Dann machst du das doch, dass wir einen Fulltime-Job haben, damit Geld verdienen und das Thema Accountbetreuung aufwendig ist und ich aus gutem Grunde eigentlich keinen Account mehr wirklich selber betreue. Außer meinen eigenen und das mache ich ja voll schlecht. Wenn ich meinen Account richtig schlecht betreue, weil ich alles tue, was man nicht tun sollte, finde ich, ist das eigentlich doof.
Alexander
Mehr wertschätzung für den Zeitaufwand der Social Media Managerinnen und Manager vielleicht was natürlich wenn man sich natürlich so einen Instagram Account zum Beispiel mal anguckt von einem Smartphone aus: Du hast da das Profilbild, den Titel des accounts, die Bio und dann neun Bilder mal und was so ein social media profil nicht zeigen kann, ist wie viel arbeit dahinter steckt. Da kommt vielleicht in der öffentlichen Meinung vielleicht kommt so ein bisschen dieses ja macht man halt mal so ein Bild hochladen weil die Leute natürlich auch alle selbst Social Media benutzen aber im privaten ist es ja genauso du hast ein Smartphone in der Hand und drückst auf Hochladen, das war es.
Nicola
Ja, da steckt halt auch, also das eine ist das Strategische, was soll der Account können und es sind nicht nur ein paar schöne Bilder. Und was mir immer die Kehle zuschnürt, wenn ich diese Frage nicht beruflich gestellt bekomme und jemand sagt, er gebe ja krass viel Geld dafür, wobei da habe ich auch schon sehr oft abgelehnt, da lehne ich ja auch sehr oft ab, weil ich aktuell gar keinen Account mehr betreue.
Also ich habe das schon gemacht, ich habe jahrelang auch einen Personal Account betreut und habe damit auch Geld verdient natürlich, aber du bist halt in diesem Druck, jede Woche was zu machen und immer Content zu liefern und immer, immer, immer, immer, immer weiter, weiter, weiter, weiter.
Und ich finde, das ist so, das habe ich viele Jahre ja gemacht, und es ist so ein Gefühl, das einfach so mir inzwischen die Kehle zuschnürt. Also, weil das einfach so die Luft nimmt. Weißt du, was ich meine? Also, das ist so, du weißt halt hundertprozentig, dass du Contentdruck hast.
Alexander
Das sehe ich auch so, das hatte ich am Anfang irgendwie auch so. Wir haben das gar nicht bewusst, als ich auch angefangen habe. Lang ist es her. Aber alles andere kannst du irgendwie, da hast du so einen Farbland. Du hast eine Social-Media-Strategie, hast einen Redaktionsplan. Du weißt, wenn du ein Team hast, wer mit dir zusammenarbeitet. Irgendwie alles hat schon so eine geordnete Bahn.
Braucht es auch, sonst geht das Projektmanagement auch flöten, wenn man das nicht hat. Aber diesen Druck, wie du sagst, permanent musst du Inhalte mit Ideen herkommen, musst permanent Neues liefern. Du musst diesen jetzt gerade erwähnten Redaktionsplan, den musst du permanent füllen. Das kann schon schlauchen.
Nicola
Ja, also die Frage ist halt, ich hab das so viele Jahre gemacht, weißt du, das ist glaube ich echt ein Unterschied. Ich meine, wir sind alle so lange schon auf diesen Plattformen und ich habe so, so lange Accounts betreut und immer über Jahre, über Jahre, jede Woche, fast jeden Tag was gemacht.
Ich möchte, also und ich weiß von Skills her, natürlich kann ich das. Das ist auch kein Problem. Natürlich kann ich Strategie machen. Natürlich kann ich ein Video schneiden. Natürlich kann ich Postings machen. Das ist gar nicht der Punkt. Ich kann auch Community Management machen. Überhaupt gar nicht stressig. Hab ich jahrelang gemacht. Aber es ist, ich möchte das nicht mehr.
Alexander
Du hast gerade so viele Einzelaufgaben angesprochen. Social Media Managerin/Manager ist eigentlich so eine Art Schweizer Taschenmesser der Berufe. Du musst so viel auf einmal können. Du musst mit der Community sprechen können. Community Management ist ja auch, brauchst du ja auch gleich mal menschliche Skills. Du musst sympathisch sein, du musst kommunikativ sein, Empathie, sowas Verstehen. Aber dann musst du auch diese ganzen Extra Skills mitbringen wie Sachen editieren und du musst auch texten können und hier ist glaube ich auch beruflich der Druck, hier werden immer mehr Aufgaben und auf einzelne Personen konzentriert.
Nicola
Ja und also einmal dieses “Strategie”, also für was steht ein Account, was will man überhaupt machen, auf welcher Plattform will man was machen. Also in der Regel, wenn ich gefragt werde und es ist immer so, es wird oft so: Ja, es macht, das ist doch kein Stress, macht das doch, das ist ja nicht viel Aufwand. Da haben die Leute sich strategisch noch keine Gedanken gemacht. Also das heißt, selbst wenn ich sagen würde, ja, geil, übernehme ich den Account, habe ich gerade nichts zu tun, dann müsste ich diese Arbeit machen.
Also ich habe das noch nie, wirklich noch nie erlebt, dass ich irgendwo einen Account übernommen habe, also wobei, nee, Sport1 schon, also da, ich bin da zurück bei Sport1 schon, also da habe ich auch ja in einem Team die Accounts betreut, nicht alleine, das ist auch nochmal ein Unterschied, aber wenn ich persönlich selber Accounts betreut habe, ist es ja oft so eine One-Woman-Show.
Und dann ist es so, dass in diesem Moment keinen strategischen Unterbau gibt. Also es heißt, ich weiß halt hundert Prozent, wenn irgendjemand um die Ecke kommt und sagt, ey, du kannst doch, dass du von Null anfangen musst und überhaupt überlegen, naja, was kann der Account, für was steht die Person, die Firma, der Verein, ne, whatever.
Und das ist halt, also da fängt es ja an, ne? Also du musst halt von Grund auf dir Gedanken machen und ich weiß halt genau dieses “Komm übernehmen” der Account ist nicht ich post zwei mal, sondern ich muss von Null anfangen und vielleicht sind wir da auch zu nerdy. Ich könnte jetzt nicht, also ich kann das einfach nicht, ich könnte nicht einfach jede Woche ein Post hochladen.
Alexander
Ich verstehe es auch mit dem Druck. Und warum wir das jetzt auch mal als Thema bringen wollten, war einfach mal wichtig, um zu verdeutlichen, was das wirklich ein Zeitanspruch ist. Und wir haben auch auf unserem Social Blog eine neue Reihe gestartet, Becoming, wo wir Tipps geben wollen, Experteninterviews, wie fängt man eigentlich an im Social Media Management, wie kommt man da rein. Und ich finde es auch ganz wichtig, dass man das Einsteigern und Beginnern sagt: Leute, das ist wirklich sehr zeitintensiv.
Nicola
Voll. Und auch dieses Thema nochmal Becoming, also wie werde ich den Social Media Manager und Managerinnen: Das ist sehr unterschiedlich, also sehr unterschiedlich vom Grunde, wie man dahin kommt, aber auch, was man macht. Aber was alle vereint ist, dass es ein super vielseitiges Handwerk ist. Also im Grunde ist es ein Handwerk, aus meiner Sicht, und es ist halt so, nicht endlich.
Also ich kann jetzt nicht in den Account aufsetzen und sagen, ja geil, ciao, sondern da muss irgendwas passieren. Und das meine ich, wenn du und wenn ich gefragt werden, kannst du zum Beispiel das machen, hat das was mit der Endproduktion schon zu tun und hat dann aber auch schon mit der Distribution zu tun.
Also im Ende denken viele nur an die Distribution, die denken, ja, du lädst zwei Posts hoch. Aber alleine das, wenn du es gescheit machst, kostet Zeit und Aufmerksamkeit. Also, wenn ich einen richtig guten Post, vielleicht mache ich einen Post im Monat, ich heiße irgendwie Bastian Schweinsteiger, dann mache ich einen Post im halben Jahr von mir aus.
Aber der hat halt so eine krasse Reichweite, dass vielleicht dieser eine Post reicht. Aber bei allen anderen nicht. Also das heißt, ich muss mir gut überlegen, was mache ich, um nicht irgendwie random irgendwas rauszuhauen. Und ich finde, das kostet halt Muse und Zeit. Und ich glaube, da bin ich dann vielleicht auch zu sehr Fachidiot. Weißt du, was ich meine? Ich könnte nicht einfach zwei Bilder hochladen, also für jetzt irgendeinen Account, wo keine Strategie da ist und wo es einfach nur heißt, ja, lad halt zwei Bilder hoch.
Alexander
Muss ich dir recht geben, könnte ich auch nicht. Aber wenn mich jetzt auch jemand fragt, hey, mach das mal, ja, vielleicht mal schnell. Ja, mal schnell. Wenn ich wirklich schon mal aus einem beruflichen Kontext oder ein befreundetes Unternehmen oder ein Verein fragt, würde ich auch gleich denken, ja, und was wollt ihr damit? Warum wollt ihr jetzt gerade diese Zweifel online haben?
Nicola
Also hätte ich halt Probleme mit. Hätte ich halt Probleme mit, ne? Ja, genau. Da geht sie die Gedankenmaschine an, gell? Da geht sofort der Kopf los. Und ich finde allein, das stresst mich schon. Also, das ist immer zum Thema Rant. Das stresst mich mega. Weil für mich, das geht hier bestimmt genauso. Das ist nicht, das ist diese Frage impliziert nicht, ey, hast du Lust, einfach die zwei Dinge hochzuladen, sondern die Frage ist, in meinem Kopf geht dann alles an. Da geht die ganze Maschine an. Und ich finde, das ist dann anstrengend. Und dann sage ich nein. So, ich sage einfach nein.
So ist meine Antwort. Ja, also so geht es mir. Ich habe keine Ahnung, vielleicht auch alle, die es draußen hören. Wie ist das für euch? Ich meine, ihr habt beruflich ja das gleiche Problem vielleicht, dass in dem Moment, wo ihr Social Media Manager auf eurem, ja, in der Bio stehen habt, dass die Leute halt sofort checken.
Alexander
Das reicht. Da rattert die Social Media Maschine. Das gefällt mir.
Nicola
Du kannst es ja anscheinend. Das ist aber auch so eine dumme Frage. Wenn ich zum Beispiel jetzt zu einem Arzt, also ich kenne jemanden, der ist Arzt oder Ärztin, dann sage ich doch auch nicht, ey, untersuch mich mal. Weißt du, das machst du doch auch nicht. Oder zum Zahnarzt, dann sage ich, ey, cool, dass du Zahnarzt bist. Könntest du mir mal eine professionelle Zahnreinigung machen? Mal so.
Alexander
Abgesehen davon, wie lange man noch warten muss. Und jetzt könnt ihr, wenn ihr auch mal wieder diese Frage zu hören bekommt, so lange dauert das doch nicht, schickt ihnen einfach diese Folge. Jetzt habt ihr hier die perfekte Folge in der Hand, um jedem zu zeigen, hey, so Social Media Management, es dauert doch ein bisschen.
Nicola
Wobei, ich war jetzt beim Zahnarzt, also das ging jetzt komischerweise schnell, vielleicht haben die Geld gebraucht oder so. Naja, also, aber weißt du, was ich meine? Also das macht man doch nicht zum Thema Rent. So. Nicht nur, ja auch dauern, aber auch Gedankenschmalz, Gehirnschmalz und wenn ihr so eine Anfrage kommt, schreibt mir und ich spreche eine Rant Sprachnachricht ein, die könnt ihr dann verwenden.
Alexander
Das finde ich super und du hast da vollkommen recht. Das sind eigentlich zwei, sage ich mal, Zeiteinheiten. Das sind einfach mal die tatsächliche Arbeit, die man so messen kann in Stunden. Ich habe es bei sich zwei Stunden gebraucht, für den Redaktionsplan nächste Woche zu befüllen. Aber auch diese geistige und kreative Energie. Und wir sind ja alle nur Menschen, wir sind ja keine Batterien. Die nimmt auch mal ab im Laufe der Woche. Das ist auch nicht zu unterschätzen, was man da in Energie drin hat.
Nicola
Total, total. Ich kann das nicht nebenher machen, einfach so. Ja, ich weiß nicht, ich meine, wenn wir strategisch irgendwas denken, dann passiert es ja sehr oft im Unterbewusstsein und es passiert halt irgendwann nebenher und auf einmal klappt es, auf einmal haben die Gedanken sich geordnet. Ich finde, es wird auch anders, bei anderen Berufen ja auch. Ich glaube, es gibt ein paar Berufe, wo es sehr ähnlich ist, zum Beispiel auch bei Köchen, also oder bei Friseuren. Da ist ja auch so, egal Friseur, schneid mal meine Haare.
Ja, nee. Und auch die Köche haben keinen Bock, immer zu kochen. So, ne? Also, weißt du, das ist halt, Leute, nee. Also, ich mein, klar wär cool, wenn jemand, der kocht, ist unsere Köchin, privat einem auch mal was kochen will. Aber das kannst du doch nicht einfach fragen. Du kannst doch nicht einfach hingehen und sagen, ey, du, ich hab voll Hunger. Wär das nicht, du kannst jetzt doch köcheln. Wär das nicht cool, wenn du uns jetzt, unserem Freundeskreis oder unserem Verein, jede Woche kochen würdest.
Alexander
Das stimmt, aber ich glaube, es liegt vielleicht trotzdem auch echt an der Verbreitung. Ich weiß nicht, wie die Kochskills in der Bevölkerung verbreitet sind, aber Social Media nutzt halt echt jeder. Und ich kenne eigentlich kein Ding, was mittlerweile so viele Berührungspunkte hat, wie Social Media. Das ist wie bei einer EM/WM, da sind ja plötzlich 82, 83, 84 Millionen Bundestrainer und können mitreden. Und so ist das auch bei Social Media. Jeder hat Social Media auf seinem Handy.
Nicola
Absolut, genau. Ja, und keiner der Bundestrainer ist dann in der Turnierphase, trainiert jeden Tag mit der Mannschaft, also ne, macht die Nationalmannschaft eh nicht, aber macht sich halt im Hintergrund Gedanken, wie die Nationalmannschaft sein müsste, damit die in diesem Turnier durchhält und überhaupt und sowieso. Ja, also genau, da steckt dann wahnsinnig viel dahinter und ich bin ja auch gar nicht dagegen, dass man anscheinend ja feststellt, das ist Arbeit, das soll aber jemand anderes machen. Und dann denke ich mir, ist ja erst mal gut, das zu erkennen. Okay, wir brauchen jemand, der das macht. Anscheinend. Wir halten das für wichtig. Finde ich ja erst mal gut.
Aber, und auf meinen Tipp, wenn man das halt nicht professionell machen will, warum auch immer, dann macht das aus den eigenen Reihen. Und dann muss sich halt jemand reinfuchsen. Und ich glaube, da ist dieses Thema Becoming ja auch ein Thema. Ich meine, viele haben so angefangen, ne? Also das ist ja, ist wie beim Kochen auch, ne? Viele kochen halt zu Hause und denken, es macht mir voll Spaß und dann mache ich die Ausbildung.
Jetzt ist es bei uns halt, ja, lange nicht so professionell gewesen. Inzwischen gibt es Ausbildungswege, aber ich finde es krass halt bei uns im Business, dass es diese Amateur-Privatebene und die Business-Ebene einfach so im allgemeinen Sprachgebrauch einfach das Gleiche ist. Und ich glaube, das ist ein Riesenthema. Was alle haben, die da ihr Geld verdienen, was ich nicht verstehe. Also wieso setzt man das gleich? Also das ist einfach ein Unterschied.
Alexander
Das stimmt. Und ich wünsche mir auch einfach, dass man gerade in Zukunft vielleicht doch mehr wertschätzt und auch gerade bei so Verhandlungen hat mit einem Freiberufler, mit einer Agentur, dass man auch echt an diese extra Zeit, die man gar nicht messen kann, wie ich vorhin gesagt habe, du kannst vielleicht sagen, zwei Stunden für die Redaktion, aber diese Kreativgedankenzeit, dass man dir einfach mitdenkt, das ist mir wichtig. Absolut.
Nicola
Oder zumindest Wertschätzen. Ich finde, vielleicht hier zu erwähnen ist also, kannst du den Account übernehmen? Meine Antwort ist einfach nein. Also könnt ihr übernehmen, könnt ihr copy&pasten. Es gibt eine Folge, da warst du bei der AllSocial Marketing Conference unterwegs und hast ja auch Expertinnen und Experten gefragt. Social kann ja jeder, war damals die These und die Auffänger. Hört da auch gerne noch mal rein. Da gibt es nämlich auch die Antwort von dem einen oder der anderen.
Zu dem Thema, Social kann ja jeder. Was denn? Sowieso, ich finde, wir sind ja eh hier in Food, deswegen auch Koch und Köchin, ich finde es passt extrem gut zu Social Media, weil wir sollten, also wenn jemand da draußen…
Alexander
Hört da gerne mal rein. Aber jetzt habe ich einen Tipp. Wenn es mal doch, wenn man nur kreativ denken muss und eine Pause braucht. Weißt du, was da richtig hilft? Schokolade!
Nicola
Bock hat, für uns zu kochen, ja, sagt Bescheid, weil es passt auch zu unserem Thema. Und deswegen Essen passt ja wie Faust aufs Auge. Was willst du machen? Feed & Fudder. Oder? Also das finde ich wäre schon gut zu jeder Folge ins Snack. Ein Motto-Snack. Und dieser Motto-Snack aber heute ist tatsächlich ein Nachtisch. Also wir haben nämlich, gab es schon Essen und jetzt ist halt der Nachtisch dran. Aber erzähl mal, was hast du mitgebracht als Nachtisch?
Alexander
Oh ja, sehr gerne! Wir haben eine leckere Süßigkeit mitgebracht. Habt ihr schon mal von der Dubai Schokolade gehört?
Nicola
Witzigerweise ich nicht, wobei, ja wie sagt man das: Trendphänomene schon unser Ding ist. Aber tatsächlich ist es viel, manchmal bin ich auch viel zu selektiv zu sein, aber Dubai Schokolade ist an mir vorbei gegangen. Aber klär mich auf.
Alexander
Ich habe es heute als Nachtspeise mitgenommen, weil es ist mal wieder ein Beispiel für Social Media einfach neue Trendschaft. Diese Dubai Schokolade ist von heute auf morgen einfach auf TikTok und Instagram viral gegangen. Es ist vor allem so dunkle Schokolade mit Pistaziencreme und Kadayif oder wie man es richtig ausspricht oder Engelshaar und war einfach von heute auf morgen da auf Social Media und plötzlich machen es alle Konditoren, Schokoladen- und Süßwarenläden und auch mittlerweile berichten auch Tageszeitungen darüber oder auch die Lokalpresse berichtet, wenn ihr in irgendeiner Stadt jetzt so einen Laden aufmacht, der diese Dubai-Schokolade anbietet.
Nicola
Boah, lecker. Find ich mega lecker. Okay. Aber kommt die aus Dubai oder weißt du, warum die so heißt?
Alexander
Die kam ursprünglich schon aus Dubai, ist dann auch von Influencern, die wahrscheinlich da leben, sie einfach online gestellt haben und dann ging es halt nach und nach viral.
Nicola
Ja, spannend. Aber dunkle Schokolade mit Pistazie. Also kann ich verstehen, dass es viral geht. Ich glaube, es schmeckt wahrscheinlich echt gut. Und jetzt kommt die große Frage. Und jetzt sind wir ja schon mitten in diesem, warum geht es viral? Wie schmeckt die? Also jetzt natürlich, wenn ich das nächste Mal irgendwie lese, dumme Schokolade, dann probiere ich die natürlich auch. Und dann berichte ich auch wieder, ja, schmeckt wirklich geil. Oder auch nicht. Keine Ahnung. Ich weiß nicht. Hast du die schon probiert?
Alexander
Ich noch nicht, aber da jetzt neulich die hiesige Lokalpresse berichtet hat, dass es jetzt auch in Mannheim einen Laden gibt mit der Schokolade, muss ich da unbedingt hin. Du hast einfach auch Hunger bekommen auf diese Schokolade wahrscheinlich.
Nicola
Ah, schau, also in der Quadratestadt gibt es auch Dubai-Schokolade, das ist doch top. Das schneide ich raus, das Mmh. Nein, ich lasse jetzt drin, das war ein sehr langes, sehr langes, ich denke nach Mmh. Tatsächlich war in meinem Kopf so, oh geil, ich hätte jetzt Schokolade, ich hätte gerne Schokolade. Aber macht nichts.
Wir haben aber auch noch ein da ja indirektes Food-Thema. Und zwar geht es um Getränke. Also wir essen ja auch nicht nur gerne, sondern trinken gerne. Und dieses Thema Dubai-Schokolade, als du das erzählt hattest, habe ich sofort an was anderes gedacht, was so mich nervt. Heute ist der Rant-Tag, heute finde ich mich so genervt, oder?
Wir haben recherchiert: der Stanley Cup. Fertig. Also es ist nicht der Stanley Cup, den wir alle kennen als sportinteressierte Menschen, der NHL, viel zu große Pokal, wo man sich immer gefragt hat, wie kann man den tragen, würde ich als kleine Person einfach in diesem Pokal versinken und nicht mehr auftauchen, sondern ein To-Go-Becher. Also eigentlich nicht so crazy. Ein sehr großer To-Go-Becher. Vielleicht ist da die Verbindung, ich weiß nicht.
Alexander
Vielleicht ist so ein To-Go-Becher aber auch hilfreich, wenn deine Dubai-Schokolade zu lange in der Hosentasche war und flüssig wurde.
Nicola
Guter Punkt. Ja, es gab diverse Testberichte zu diesem Stanley Cup. Nee, tatsächlich Stanley, The Stanley ist eine Firma, die Thermobecher in diversen Farben formen, customize, Thermoflaschen, anscheinend schon sehr, sehr lange macht. Also, das ist wohl eine sehr alte Firma. Und die haben einen, ja, so einen Henkelpott tatsächlich kreiert, der wirklich sehr groß ist. Also Menschen laufen damit rum. Du musst ihn nämlich halten. Das ist nämlich richtig clever, weil der so groß ist, dass er wahrscheinlich in keine Tasche passt. Und das ist also super unbequem und unpraktisch.
Und der ist dieses Modell Quencher oder hieß das Modell, ist durch die Decke gegangen und ich schätze mal, ich vermute, dass es, also ich habe auch viele viele viele viele viele Creator und Influencer damit gesehen und bekannte Menschen, dass es eigentlich ursprünglich eine Creator-Kampagne war, also eine Influencer-Kampagne, weil das war so übertrieben einfach.
Alexander
So ging es viral, aber was mich bei dieser Geschichte erstaunt. Und wir haben es ja schon viel selbst erlebt in unserem Job, was an viralen Kampagnen haben. Wir haben auch immer in unseren Folgen immer so ein Highlight der Woche. Was ich hier echt krass finde, das habe ich noch nie erlebt. Dieses Ding heißt Standy Cup, so wie eben der Titel der nordamerikanischen Eishockey Profi Liga.
Wenn man jetzt nach Standy Cup googelt, kommen nur bis auf Wikipedia, die bringen Eishockey, kommen nur auf den ersten zwei Seiten nur Treffer mit diesem Becher. Ich habe noch nie erlebt, das ein neues Produkt mit gleichen Namen das Altbekannte so was von verdrängt hat, wie jetzt hier dieser Stanley Cup. Bei der Instagram-Suche auch.
Nicola
Ja es ist heftig ja also es ist tatsächlich im Ranking, also in jeder Hinsicht und das sieht man also daher Top oder Flop ist so relativ ich finde natürlich. Naja, dass solche Produkte jetzt so viral gehen, nicht so toll aus Konsumsicht einfach, aber interessant ist es natürlich aus Kampagnensicht, ne? Also, dass so ein viel zu teurer, wenn man ehrlich ist, Becher da viral geht. Und wenn man dann die Testberichte liest, heißt das, er wäre nicht dicht. Also, das ist halt so, und die Wärme wird der halt auch nicht so gut halten. Also, das heißt so, ich mein, you had one job, Becher.
Ja, you had one job, Stanley Cup. Und zwar nicht zu lecken. Weißt du, das ist halt so doof. Also, keine Ahnung, wenn ich halt, keine Ahnung, das ist ein riesen Pott mit bis zu 1,2 Liter oder so. Also, das ist eigentlich so eine Maß. In Bayern ist es ein bisschen mehr als eine Maß. Und dann nimmst du den mit ins Training, weil anscheinend viele, die trainieren da aus diesem Becher trinken mit diesem Strohhalm, das
der ausläuft. Also ich meine, das ist doch wirklich, ich habe auch voll viele To-Go-Wächer und das wichtigste Kriterium war, dass die nicht auslaufen.
Alexander
Die Becher, die du hast, die sind vielleicht dicht und halten warm oder kühl, nachdem man was einfüllt. Aber hast du schon mal Influencer damit gesehen? Eben.
Nicola
Nee, eben. Ja, deswegen, ich sag’s. Und diese haben auch nicht so coole Farben. Und außerdem hängen da nicht noch so Dittel-Anhänger dran oder so, ne? Also so wie früher an den Rucksäcken, so hängt dann, hängen die Influencer diverse, nicht einmal Kruscht, wie man im Dialekt sagt, Kruscht dran. Genau. Absolut.
Alexander
Zumindest kann man sagen, dieser Stanley Cup hat Social Media verstanden. Mal gucken, wie der andere Stanley Cup nachzieht. Vielleicht erleben wir jetzt einen neuen Social Media Beef. Ich habe noch was mitgebracht, wo leider Social Media gar nicht verstanden wurde.
Nicola
Darf ich noch einen ganz kurzen Vorschlag machen, also liebe NHL, nur mein persönlicher Vorschlag, wenn es jemand von der NHL hört oder leitet es auch gerne weiter. Wenn Sie jetzt schlau sind, ich meine der Original Stanley Cup Pokal, der ist ja schon als sehr unique, ist wirklich ein sehr besonderer Pokal und der ist ja auch ein sehr krasser Pott. Also vielleicht gibt es eine Special Edition und die verbrüdern sich oder verschwestern sich und kriegen so vielleicht die Kurve noch.
Alexander
Oder noch besser, weil beim Stanley Cup für nicht Eishockeykennner, den gibt es schon ewig lang und da wird einfach jeder Gewinner neu eingraviert, mittlerweile ist das Ding so was von groß und schwer, irgendwann kann den keiner tragen, sie machen einfach eine Kooperation und ersetzen den alten Stanley Cup durch einfach einen versilberten Stanley Cup von dem Becheranbieter und überreichen den an den Gewinner.
Nicola
Ja, eben. Also es gibt Möglichkeiten, Frage ist nur, wie. Aber ja, das ist unser, sind nur so 5 Cent zum Thema. Aber ja, sag mal, was hast du noch mitgebracht?
Alexander
Ja, also mal wieder so ein Fall, wo man leider sagen muss, die Politik versteht einfach Social Media nicht. Es geht darum, aktuell wird halt der Rundfunkstaatsvertrag von den öffentlich-rechtlichen Medien neu ausgehandelt. Und Stand jetzt fordert die Politik einen sogenannten Sendungsbezug. Was heißt das?
Das heißt, dass die öffentlich-rechtlichen Medien dürfen nur dann Nachrichten, Inhalte in Textform bringen, unter anderem eben Social Media, wenn diese Inhalte zuvor, das ist ganz wichtig zuvor, in einem Radiobeitrag oder in einem TV-Beitrag gesendet wurden.
Erst dann dürfen sie es auf Social Media. Und das geht doch voll an der Nutzungen von jüngeren Zielgruppen, die sie ja laut Staatsvertrag auch erreichen sollen, vorbei. Und so funktioniert einfach Social Media nicht. Social Media ist einfach schneller als Rundfunk. Und ich verstehe es nicht.
Nicola
Ja, letztlich ist das ja auch eine komische Aussage, dass das Medium nicht die Kommunikation bestimmt. Das Medium ist wichtiger als die Message. Da fängt es ja an. Keine Ahnung, das ist jetzt kein Wunder, aber natürlich, umkehrschlos, was heißt das? Radio und TV wird gefördert.
Alexander
Social Media bleibt außen vor in dem Fall.
Nicola
Beziehungsweise jein, würde ich mal sagen, weil letztlich, klar, ich meine, wer prüft, wird jeder Social Post geprüft. Nein, so, das wird nicht passieren. Und dann gibt es vielleicht Argumentationen, na ja, wir haben über das Thema ja aber auch schon mal berichtet. Aber was der Punkt ist, ist ja, dass auf Social komplett anders berichtet wird.
Also, wenn andere Themen angesprochen. Das heißt, ich kann hier über Social Dinge besprechen, die es nie, nie, nie, nie, nie, niemals in TV schaffen. Aber aus Gründen. Also, wenn ich jetzt ein virales Thema bespreche, das originär auch ein Social-Thema ist, muss das gar nicht im TV stattfinden. Und das muss überhaupt nicht im Radio stattfinden. Und ich meine, das wird ja auch so gemacht. Das ist jetzt, wie es gelebt wird, ist anders.
Aber dass man das so festschreibt, dass das auf jeden Fall vorher da stattfinden muss, heißt eigentlich im Umkehrschluss, naja, man möchte TV und Radio stärken oder überhaupt irgendwie festigen, sodass die Öffentlich-Rechtlichen eigentlich immer TV und Radio als Premium-Medium in der Strategie haben müssen.
Und ich glaube, das ist natürlich ein anderer Gedanke. Das ist ein bisschen eine andere Sache. Es ist ja eigentlich interessant, dass man als Massenmedium oder als Medium das zu erhalten gilt. Vor allem TV, lineares TV. Ich meine, da geht es auch nicht um Streaming in dem Fall. Oder man müsste sich was im Detail angucken. Aber ich glaube, da geht es schon um TV.
Und erst mal auch Radio. Also heißt, was heißt Radio? Ist dann auch Podcast gemeint? Ist dann auch nicht? Also, man muss noch ein bisschen differenzieren. Aber ich finde, das ist schon krass. Also es sagt mehr über die aus, die das festschreiben, als über das, wie eigentlich Menschen erreicht werden.
Alexander
Es ist auch noch kurz zum Zusammenkommen wichtig, das ist vor allem jetzt in der Forderung der Politik, die da jetzt halt gerade bei diesen Aushandlung des Staatsvertrags mithandelt. Vom öffentlichen Rundfunk haben sich vor allem der SWR und der hessische Rundfunk da auch schon beschwert, vor allem eben auch mit Hinblick auf jüngere Zielgruppen, die halt genau das sagen, was du ansprichst. Für die gibt es diese klassischen Medien, also klassisch in Anführung sein Rundfunk-TV nicht mehr so. Die sind aufgewachsen mit Social Media, für die ist Social Media das Hauptmedium. Die wollen ja auch angesprochen werden.
Nicola
Naja, ich meine, wo fängt man da an, wo hört man da auf? Also wenn du jetzt zum Beispiel ein Kinderprogramm machst, das halt ausschließlich gestreamt wird. Funk beispielsweise macht ja ausschließlich Content eben für YouTube und digital.
Ja, dürfen die es dann nicht mehr. Es gibt ja dann nicht immer ein Gefäß im TV oder im Radio. Das heißt auch selbst für Kinderprogramme nicht. Und da wird es albern. Also da wird es ja wirklich albern. Naja, also aber das ist ein eigenes Thema. Vielleicht machen wir da eine eigene Folge mal dazu, wenn es dann klarer wird. Aber das ist auch ein Thema. Rundfunk, das ist toll. Rundfunk Staatsvertrag. Toll.
Alexander
Ich gönne mir jetzt erstmal eine Schokolade.
Nicola
Ja, toll, ich habe die nicht. Aber ist okay. Ich gönne mir keine Schokolade, aber weißt du, was ich mache? Ich gehe jetzt in die Speisekammer, weil da stehen alle meine 10 Millionen Thermobecher und dann freue ich mich an diesen ganz, ganz vielen Thermobechern.
Alexander
Etwas, was du in einen Thermobächer einfüllen kannst. Ist doch auch mal schön. Einfach mal wieder freuen, was noch nicht von Influencern vereinnahmt wurde.
Nicola
Ja, und sind wir ehrlich, ich brauche keinen neuen. Ich habe genug zu Hause. Also daher Happy Thermo Becher Day. Aber Glückwunsch. Und NHL, Stanley Cup. Ihr wisst, was zu tun ist. Genau, ja. Wir sind gespannt. Aber ich meine, das ist auch ein cooler Move eigentlich. Das ist einfach zu kapern. Also Respekt. Muss man auch mal sagen. In dem Sinne, bleibt Social, bleibt cool.
Alexander
Wir erwarten, dass ihr nachzieht. Wir erwarten coolen Becher- und Cup-Content von euch. Macht’s gut!
Nicola
Yummy zum Mittag, wir hören uns wieder nächste Woche.