Wie wir berichtet haben, testet Instagram derzeit eine nicht chronologische Sortierung der geposteten Inhalte. Wohl gemerkt, es wird nur getestet und es werden keine Beiträge ausgeblendet. In dem Zusammenhang ist es allerdings wirklich faszinierend zu beobachten, wie sich gewisse Phänomene von einem Netzwerk zum anderen übertragen. Nämlich die abstruse Reaktion auf diese Tests.
Wie oben im Screenshot zu sehen, rufen erste Instagram Nutzer nun dazu auf, gegen die „Drosselung“ der Reichweite vorzugehen. Dazu empfehlen die Nutzer:
Wenn ihr jetzt die #Beiträge euer Lieblings-Instagrammer nicht mehr verpassen wollt, solltet ihr Folgendes tun:
Ruft, auf dem #Profil eurer Wahl, die #Optionen auf & tippt auf „Beitragsbenachrichtigungen aktivieren“.
Ein ganz ähnliches Vorgehen haben wir vor 2-3 Jahren gesehen, als plötzlich Facebook Seitenbetreiber ihre Fans dazu aufriefen den Abonnieren Knopf auf der Seite zu klicken um per Facebook Benachrichtigung über neue Beiträge informiert zu werden. Auch damit sollte gegen sinkende organische Reichweite vorgegangen werden.
Das ist alles Quatsch!
Zu erst einmal ist es so, dass Instagram gar nicht die Reichweite drosselt oder einschränkt. Es ändert sich in einem ersten Test nur für einen kleinen Teil der Nutzer die Sortierreihenfolge. That’s it!
Der „Tipp“ kann deshalb ganz schnell nach hinten losgehen. Wenn jeder Seitenbetreiber seine Follower aufruft die Benachrichtigungen zu aktivieren, dürfte der Nutzer ganz schnell genervt sein. Dann wird er entweder die Benachrichtigungen einfach ignorieren oder wieder abschalten.
Benachrichtigungen haben zudem keinen Einfluss auf die Reichweite. Sollte Instagram irgendwann einmal einen „Feed-Algorithmus“ einführen, werden sich diesem auch die Benachrichtigungen unterordnen. Warum sollte Instagram einen Nutzer über neue Inhalte informieren, die für ihn nicht relevant sind. Bei Facebook gilt das genau so.
Der gut gemeinte Rat ist übrigens auch dann sinnlos, wenn ein Nutzer die Benachrichtigungen von Instagram bereits in den Telefoneinstellungen unterbunden oder gar nicht erst zugelassen hat.
Was kann ich dann tun?
Im Moment braucht ihr euer Verhalten noch nicht anpassen. Das wurde auch uns per Mail von Instagram mitgeteilt:
Eure größten Fans bzw. die Personen, die Eure Fotos & Videos gerne sehen, liken & kommentieren, werden diese im Test weit oben im Feed sehen. Veröffentlicht wie bisher regelmässig Fotos und Videos auf Instagram. Ihr müsst Eure Strategie nicht hierauf anpassen.
Wenn ihr gute Inhalte bietet, wird ähnlich wie auf Facebook, das Netzwerk auch in Zukunft dafür sorgen, dass die Nutzer die es interessiert, diesen Inhalt sehen.
Also: Don’t panic!
Und bitte, macht nicht bei dieser #Instapanic Aktion mit. Damit zeigt ihr nur, dass ihr das Netzwerk und seine Algorithmen nicht verstanden habt.