In der AllSocial Reihe Becoming stellen wir regelmäßig Wege und Möglichkeiten vor, wie Berufseinsteiger*innen den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere im Social Media Management legen können.
Im Interview erzählt uns dafür Dr. Marie Huchthausen mehr über den Zertifikatslehrgang Social Media der IHK. Als Geschäftsführerin der Business Ruhr Academy weiß sie genau, warum eine Tätigkeit im Social Media Management ein lohnenswerter Berufsweg für alle ist, die gerne Neues erleben wollen. Mit AllSocial spricht sie über die Gedanken und Vorstellungen, die in die Konzeption des Lehrgangs einflossen und welche Kompetenzen angehende Social Media Manager*innen mitbringen sollten.
AllSocial: Lass uns doch zum Einstieg damit anfangen, wie du in den Bereich Social Media Management gekommen bist?
Dr. Marie Huchthausen: Also ich bin vor mehr als 12 Jahren in die Business Ruhr Academy eingestiegen, eine kleine Bildungseinrichtung, die sich auf digitale Themen spezialisiert hat. Und eines der Themen, die damals entwickelt wurden, war der Social Media Manager.
Ich habe den Lehrgang nicht nur als Geschäftsführerin begleitet, sondern auch mal als Teilnehmerin mitgemacht, da ich wissen wollte und neugierig war, wie die Weiterbildungen hier so ablaufen. Seither hat sich natürlich sehr viel geändert. Vor 12 Jahren war Social Media ein viel kleineres Thema als heute. Aber so fing es an: Sich alles mal aus einer neugierigen Perspektive anzuschauen.
Was findest du an dem Berufsweg Social Media Manager*in eigentlich faszinierend?
Social Media Manager*in ist ein Beruf für Menschen, die Stillstand nicht mögen und gerne etwas bewegen wollen. Wer neugierig ist und Spaß daran hat, Neues auszuprobieren, findet im Social Media Management einen absolut tollen Beruf, der alles andere als langweilig ist.
Man sollte allerdings auch flexibel sein und stets am Ball bleiben. Schließlich kommen auf den einzelnen Social Media Plattformen andauernd neue Funktionen und Entwicklungen hinzu. Sonst ist der Beruf vielleicht doch nicht das Richtige für einen.
Neben einer Basis an Grundvoraussetzungen und Kenntnissen, finde ich es wichtig, in diesem Beruf auch bestimmte Kompetenzen mitzubringen, wie diese innere Haltung, eben stets neugierig, flexibel und bereit sein, sich auf Neuerungen einzulassen. Diese persönlichen Kompetenzen wollen wir auch im Lehrgang vermitteln.
Social Media Weiterbildung für Neugierige und Quereinsteiger*innen
Kannst du uns bitte ein bisschen über den Social Media Manager Lehrgang mitteilen?
Gerne, aber davor möchte ich nochmal ein bisschen auf dieses Thema eingehen: Es verändert sich ständig etwas. Daher ist es in diesem Bereich natürlich sehr schwierig zu sagen, was alles Teil eines Lehrgangs sein sollte in einer Branche, wenn sich ständig etwas verändert.
Was ist da eigentlich die Basis? Und die Basis ist daher eine Art Grundgedanke und ein Handlungskonzept. Schließlich haben die meisten, die in den Bereich oder Beruf Social Media gehen, private Erfahrungen im Umgang mit sozialen Netzwerken.
Und da ist es zunächst wichtig zu schauen, wo ist denn der Unterschied, wenn ich das für ein Unternehmen mache. Mit diesem Perspektivwechsel und entscheidenden Frage beginnt auch der Lehrgang: Wo ist der Unterschied zwischen privater und unternehmerischer Nutzung von Social Media?
Im Anschluss folgt an Anlehnung an das Projektmanagement zu schauen, wie ist die Situation in einem Unternehmen, also festzulegen, welche Ziele ein Unternehmen im Social Media Marketing hat, welche Zielgruppe angesprochen werden sollen und wie ist der eigene Wettbewerb aufgestellt?
Erst nach diesen beiden Grundüberlegungen behandelt der Lehrgang die wichtigsten Social Media Kanäle. Es geht dabei weniger darum, alle Kanäle in ihrer gesamten Tiefe durchzunehmen, sondern eher zu verstehen, welche Arten es an Kanäle gibt und wie sie aufgebaut sind. So gibt es zum Beispiel informationsbasierte Netzwerke, berufliche Austauschnetzwerke und die sogenannten Media-Sharing-Networks, wo es um das Teilen von Medieninhalten geht.
Und diese drei Basis-Tendenzen im Social Media Bereich wollen wir vorstellen. Und wir wollen verdeutlichen, dass stets die Ziele mitgedacht werden sollen, weshalb wir auch über die Erfolgsmessung reden, damit man in der Lage ist zu überprüfen, ob man alles erreicht hat, was man sich selbst oder das Unternehmen, für das man als Social Media Manager*in arbeitet, zum Ziel gesetzt hat.
Und wie lange dauert der Lehrgang?
Der Lehrgang dauert ungefähr 80 Stunden, verteilt über zweieinhalb bis drei Monate. Es ist ein berufsbegleitender Lehrgang, der mit einem Stundenkonzept von zehn Stunden pro Woche berechnet wird. Der Lehrgang findet überwiegend online statt und fördert ein flexibles Lernen.
Wie abwechslungsreich ist dabei die Balance zwischen Theorie und Praxis?
Im Lehrgang sollen die Teilnehmer*innen stark praxisaufgabenorientiert arbeiten. Es geht nicht darum, ein Theoriekonzept zu verstehen, wie Kommunikation über Social Media angewendet wird, sondern hier geht es darum, die Aufgabe anzupacken: Hier ist ein Unternehmen, das hat Ziele, diese Netzwerke gibt es, wie mache ich daraus jetzt etwas?
Und die Übungsaufgaben, mit denen die Teilnehmer*innen arbeiten, kommen direkt aus dem echten Social Media Management. Die Teilnehmer*innen lösen die und die Fachexpert*innen (die jeweils den Lehrgang bei der örtlichen IHK begleiten, bei der man teilnimmt) geben dann ihr Feedback dazu. Hierzu gibt es Videokonferenzen, in denen man relevante Fragen aus dem Social Media Management bespricht und begleitendes Lernmaterial, das die Teilnehmer*innen im Laufe des Lehrgangs durcharbeiten.
Der Fokus liegt ganz klar auf der Anwendung, dass man nach diesen bis zweieinhalb bis drei Monaten Social Media Management in Unternehmen umsetzen kann und nicht nur eine grobe Idee davon hat.
Wo finden Absolventen dieses Lehrgangs ihren Platz – in Unternehmen, speziell im Marketing und in der Kommunikationsabteilung, oder eher in Agenturen?
Es ist tatsächlich gesplittet. Meistens ist die Verteilung halb-halb. Mindestens eine Hälfte der Absolvent*innen geht in die Marketingabteilung von Unternehmen, während die andere Hälfte als Content-Creator, selbstständige Social Media Berater*innen oder in Social Media Agenturen arbeiten wollen.
Voraussetzungen für den Einstieg ins Social Media Management
Benötigen die Teilnehmer*innen praktische Voraussetzungen?
Eine zwingende praktische Eingangsvoraussetzung gibt es nicht, aber ich finde es wichtig, dass man eine digitale Grundkompetenz mitbringt. Also weiß, was eine E-Mail ist, was ein Login ist oder wie man sich irgendwo einen Account anlegt. Und da vieles im Social Media Content sprachbasiert ist, sollte man ebenso ein gewisses Sprachgefühl mitbringen.
Welche persönlichen Kompetenzen sind aus deiner Erfahrung essenziell für den Einstieg ins Social Media Management?
Eine Grundneugier, eine Offenheit Neuem gegenüber. Lieber keine Angst vor Neuerung, sondern die Fähigkeit, mit der Gewissheit umgehen zu können, dass im Social Media Management Neuerung zur Tagesordnung gehört. Hierzu empfehle ich auch die Grundhaltung, sich täglich über diese Neuerungen zu informieren.
Es reicht im Social Media Management nicht aus, einmal in der Woche dazu etwas zu lesen, sondern man muss sich schon auf dem neuesten Stand halten, was gerade im Social Media Bereich und in der digitalen Welt passiert.
Außerdem denke ich, dass eine kreativ-kommunikative Kompetenz hilfreich ist. Gerade in der Content-Entwicklung, da geht es darum zu schauen, gibt es vielleicht spielerische Elemente, die ich in Tools mit anwenden kann, wie in Canva beispielsweise oder sich auch mal mit dem Thema KI zu beschäftigen.
Nicht ganz vergessen sollte man auch die Bereitschaft und Offenheit gegenüber flexiblen Arbeitszeiten. Social Media ist kein Job, den du von 9 bis 16 Uhr machst oder von 9 bis 17 Uhr. Das Internet hat keine Öffnungszeiten und Social Media Management auch nicht. Social Media Management ist nicht immer ein 9-to-5 Job.
Einen Überblick über den IHK-Lehrgang findest du hier bei der DIHK-Bildungs-gGmbH. (Dies ist kein Affiliate-Link und es besteht keine bezahlte Kooperation)