In einem Interview, das in der aktuellen Ausgabe des Magazins „Der Handel“ erschienen ist, räumt Facebook Deutschland Chef Scott Woods mit allem auf, was in deutschen Unternehmen vielfach noch als Social-Media-Marketing bezeichnet und verstanden wird. Dabei streicht er „sozial“ aus dem Katalog möglicher Unternehmensziele auf Facebook. Für ihn steht der Verkauf von Produkten an erster Stelle:
Ich mag den Begriff Social inzwischen nicht mehr hören, der ist von gestern. Facebook ist längst viel mehr als nur eine Social-Media-Plattform. Viele Unternehmen konzentrieren sich immer noch zu stark darauf, ihre ‚Community‘ zu managen. Doch das Ziel eines Händlers ist es ja nicht, sozial zu sein, sondern erfolgreich zu wirtschaften. […]
Händler können Facebook nutzen, um neue Kunden zu gewinnen und zu Stammkunden zu machen, sie können mit den Kunden kommunizieren und deren Loyalität steigern oder aber sie können über Facebook verkaufen.
Natürlich hat Scott Woods auch die passende Lösung zur Hand. Mit Facebook-Anzeigen und den vielen möglichen Targeting-Möglichkeiten wird es dem Händler möglich, die richtigen Nutzer zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zu erreichen. Dort muss er dann nur noch die nötigen Kaufimpulse setzen. Ob der Nutzer dann On- oder Offline zum Kunden wird, spielt dabei nur eine Nebenrolle.
Facebook-Community-Manager dürften dies nicht besonders gerne hören. Bedeutet diese Aussage doch, dass Teile ihrer Arbeit in Zukunft durch massive Anzeigenkampagnen substituiert werden könnten. Aus dem bisherigen Zwei-Wege-Kanal „Social Media“ wird damit ein klassischer Ein-Weg-Push-Kanal „Paid Media“.
Hilfreich sind dabei besonders auch die Werbeanzeigen im Newsfeed. Woods vergleicht diese mit Anzeigen in einem Print-Magazin. Manchmal bleibt der Nutzer dran hängen, manchmal fliegt er aber auch einfach darüber hinweg. Für den Facebook-Nutzer gibt es hier keine erkennbaren Nachteile oder Einschränkungen.
Wir finden das komplette Interview sehr spannend und aufschlussreich und empfehlen jedem Marketing-Verantwortlichen dringend dessen Lektüre. Facebook gibt den Weg vor, in Zukunft geht es nicht mehr um eine Wohlfühlatmosphäre für den Fan, sondern darum, mit den richtigen Impulsen und Anzeigen den Umsatz des eigenen Unternehmens messbar zu steigern.