Studien und Infografiken aus den USA oder England sind für uns ja immer etwas problematisch. Nicht etwa, weil wir die Ergebnisse anzweifeln, sondern weil diese nur schwer bis gar nicht auf den deutschen Markt übertragen werden können. Gerade in den USA ist man in der Social-Media-Nutzung und in der Social-Media-Kompetenz doch eine gute Ecke weiter als hier bei uns.
Umso mehr freuen wir uns dann jedes Mal, wenn in Deutschland auf mehr oder weniger plausibler Grundlage Daten rund um Social Media erfasst werden. So wie jüngst bei einem Projekt des Hessischen Rundfunks und der TU Darmstadt. Unter dem Titel „Wie die Jugend klickt“ wurden über 200 Jugendliche der 7. bis 10. Jahrgangsstufe befragt, wie sie Facebook und soziale Medien nutzen. Und auch Eltern kamen zu Wort. Ganze 1600 Erwachsende wurden online befragt.
Für uns war das beeindruckendste Ergebnis die Angabe zum Endgerät, mit dem auf Facebook zugegriffen wird. Von den 200 Schülern gaben 42 Prozent an, dass sie Facebook ausschließlich am Smartphone nutzen. Das bedeutet, dass sämtliche Punkte rund um Newsfeed und Page Redesign, über die wir uns Gedanken machen, für diese Jugendlichen wenig Bedeutung haben.
Ein sehr gespaltenes Bild zeigt sich auch bei den Erwachsenen. Während 80 % die Nutzung von Facebook im Schulkontext ablehnt – etwa zur Verteilung von Lehrmaterialien – sind doch 75 % der Befragten gleichzeitig dafür, die Social-Media-Kompetenz über ein eigenes Schulfach zu stärken.
Leider ist nicht ganz klar, unter welchen Bedingungen die Daten erhoben wurden. Denn dies ist für Kritiker einer Studie und ihrer Ergebnisse immer der erste Angriffspunkt. Gerade bei der Schüleranzahl über drei Klassenstufen kann angenommen werden, dass nur eine einzige Schule als Untersuchungsobjekt diente.
Alle Ergebnisse wurden vom hr und der TU Darmstadt in einer Infografik aufbereitet:
– gelesen und geprüft von www.textorate.de –
Das ist doch mal eine Spannende Studie.