In Teil 2 unserer Studie wurden wieder 600 Places und 1.687.316 CheckIns untersucht, hinzukamen 1.848.864 Likes.
Wir schätzen die Gesamtzahl der CheckIns in Deutschland zurzeit auf rund 2 Millionen. Bei aktuell ca. 20 Mio. deutschen Facebook Accounts von denen ca. 50% Facebook mobil nutzen eine noch relativ geringe Zahl. Die Nutzung von CheckIns steigt jedoch exponentiell, auf zurzeit rund 40.000 pro Tag. Bei durchschnittlich 130 Freunden pro User werden also rund 5.200.000 Freunde täglich erreicht! Kommerziell genutzt wird davon weniger als 1‰, eine große Reichweite verpufft also täglich ungenutzt. In Teil 2 stellen wir die durchschnittlichen Likes und durchschnittlichen CheckIns pro Place in den einzelnen Kategorien gegenüber. (Bspw. ein Flughafen/Bahnhof ca. 5500 CheckIns und 1000 Likes) Uns interessieren die Unterscheide zwischen den in Teil 1 gesetzten Kategorien.
Wie in Teil 1 der Studie gezeigt haben Flughäfen und Bahnhöfe eine extrem hohe Anzahl von CheckIns: im Schnitt 5.548 CheckIns pro Place. Dem gegenüber stehen allerdings nur ca. 1.000 Likes. Dies ist auch gleichzeitig die größte Diskrepanz zwischen CheckIns und Likes in dieser Studie. Flughäfen/Bahnhöfe können z.B. ein Informationsportal einbinden das über Verspätungen o.ä. informiert. Ein etwas anderes Bild zeigt sich bei Bar/Club/Essen, hier stehen im Schnitt ca. 2400 Likes gegen ca. 1900 CheckIns pro Place gegenüber. Gerade diese Orte sind prädestiniert für die Verwendung von Facebook Deals, wie z.B. der Individual oder Friend Deal. Ein Restaurant könnte z.B. bei 4 CheckIns einer Gruppe eine Flasche Wein spendieren. In der Kategorie Shopping finden sich hauptsächlich große Einkaufscenter oder Einkaufsstraßen wieder. Auch hier sind diverse Marketing und Kundenbindungsprogramme vorstellbar. Fußballvereine könnten sehr gut die Loyalty Deals einsetzen, wie wäre es z.B. wenn ein Fan der jedes Heimspiel im Stadion, war ein signiertes Trikot oder ähnliches bekommt? Places von Städte und Sehenswürdigkeiten können von den jeweiligen Touristikverbänden geclaimed und genutzt werden. Informationen über die Sehenswürdigkeit oder den Start der nächsten Stadtrundfahrt könnten hinterlegt werden! Auch für die anderen Kategorien sind ähnliche Dinge denkbar.
Im Gesamtbild zeigt sich, dass in jeder Kategorie noch sehr viele Möglichkeiten ungenutzt bleiben und es nur sehr wenige herausragende Beispiele gibt, die auf diesen Kanälen schon aktiv sind. Oft sahen wir Places mit mehreren Tausend CheckIns deren Pages noch nicht einmal geclaimed waren. Da CheckIns im EdgeRank (noch) einen extrem hohen Wert haben sind diese besonders wertvoll.
Fazit:
In Facebook Places liegt noch ein sehr großes Potenzial verborgen. Unternehmen können durch geschickte Promotion echte Innovationen beweisen und sich dadurch deutlich von Mitbewerbern absetzen, egal ob das Café um die Ecke oder die große Franchisekette. Umsatzsteigerungen, Kundenbindung oder Reichweitengewinnung, mit Facebook Places können alle Felder bearbeitet werden.
In Teil 3 zeigen wir Best Practice–Beispiele aus verschiedenen Kategorien.
Über den Autor:
Sebastian Schneider hat an der Universität Koblenz Informations-Management studiert. Bei der Agentur 247GRAD ist er für die Themen Online Marketing und Controlling verantwortlich. Als neuer, innovativer Typ Branding-Agentur entwickelt 247GRAD Online-Strategien und –Konzepte, die den Weg zwischen Marken und Menschen verkürzen. Die Agentur zählt zu den Vorreitern im Bereich der Facebook-App-Entwicklung.
Wo verschenkt man denn Potenzial? In Deutschland kann man „Deals“ doch noch nicht mal richtig einrichten…
Ich sehe das genau so, das Potenzial ist auf jeden Fall da, aber warum kann man immer noch kein Deals anlegen? G Marcel