Meta stellt vorübergehend seine Social Media Plattform Threads in der Türkei ein. Der Grund dafür ist eine Auflage der türkischen Wettbewerbsbehörde Rekabet Kurumu. Die Auflage bestimmt, dass Meta bei Threads gesammelte Daten nicht mit gesammelten Daten von Instagram zusammenführen darf. Eine Zusammenführung würde laut der Behörde die Marktstellung von Meta in der Türkei vergrößern und zu einer Beeinträchtigung des Wettbewerbs führen.
Türkische Wettbewerbsbehörde beruft sich gegenüber Meta Threads auf EU-Recht
Die Entscheidung ist vorläufig und Meta kann dagegen Rechtsmittel einlegen. Um der Anordnung zunächst Folge zu leisten, wird Meta Ende des Monats Threads einstellen. Meta hat bereits angekündigt, gegen diese Entscheidung in Berufung zu gehen. Zwar sind Nutzer*innen von Threads in der EU nicht betroffen, aber die türkische Behörde verweist auf das geltende EU-Recht und das Bundeskartellamt. In beiden Fällen ist die Verknüpfung personenbezogener Daten aus verschiedenen Diensten eines Konzerns untersagt.
Threads-Profile werden vorübergehend deaktiviert oder dauerhaft gelöscht
Meta will zunächst Threads User*innen in der Türkei informieren und ihnen die Möglichkeit bieten, ihr Threads-Profil vorübergehend zu deaktivieren oder vollständig zu löschen. Ein deaktiviertes Threads-Profil (mitsamt allen bisherigen Beiträgen und Interaktionen mit anderen User*innen) soll sichtbar werden, wenn Threads als Dienst in der Türkei wieder gestattet ist. Außerdem können die User*innen vor der Einstellung von Threads ihre Profilinformation sowie Inhalte herunterladen und sichern. Meta gibt zudem bekannt, dass dessen andere Plattformen Facebook, Instagram und WhatsApp nicht von der Anordnung betroffen sind.
Datenschutzfragen verzögerten Einführung in der EU
Probleme mit dem Datenschutz sind für Threads leider keine Neuigkeit in Europa. Die Frage, wie Threads Daten von Instagram nutzt, verzögerte im vergangenen Jahr die Markteinführung von Threads in der Europäischen Union. Meta verzichte zunächst auf einen Launch von Threads in der EU und hat erst gegen Ende 2023 die Plattform auch in der EU für die User*innen freigeschaltet.
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