Fangates sind sowas von 2012

Nr1

Wir müssen reden, liebe Administratoren und Konzepter rund um Facebook-Pages. Es geht um Fangates. Ihr wisst schon, dieses unglaublich günstige Mittel, um Facebook-Nutzer in Fans zu konvertieren. Unabhängig davon, ob sie eure Marke oder euer Produkt nun mögen oder nicht.

Was ihr mit einem Fangate erreicht: Ihr nutzt den „Haben wollen“ Trieb des Nutzers aus. Irgendetwas habt ihr hinter diesem Fangate ja versteckt. Und sei es nur ein Formular, mit dem der neue Fan anschließend den Hauch einer Möglichkeit hat, in eurem Gewinnspiel einen Preis zu gewinnen. Ja, ihr gebt dem Nutzer also nicht einmal direkt etwas für seinen Like, sondern räumt ihm nur die Möglichkeit ein, etwas zu gewinnen. Im Gegenzug stehlt und beansprucht ihr in Zukunft seine Aufmerksamkeit. Denn nach einem Like ist er erst einmal in euren Fängen. Solange, bis Facebook eure Seite auch für diesen Fan als nicht relevant einstuft. Dann hat der eben neue „Fan“ euch nämlich ganz schnell vergessen und ihr habt statt dessen das Problem. Wieder eine weitere Fanleiche in eurem Keller. Die zwar in euren Fancount einzahlt, eure Interaktionsraten und Viralitätswerte aber bei jedem Post Tag um Tag belastet. Keine schöne Vorstellung, oder?

Fangates und Tabs haben aber noch ein weiteres Problem: Sie sind nicht mobil. Facebook ist aber mobil. Über 50% der Nutzer verwenden Facebook am Smartphone und dort gibt es, wie wir alle wissen, keine Page-Tabs. Und ohne Tabs innerhalb von Facebook gibt es auch keine wirklichen Fangates. Wenn ihr auf ein Fangate setzt, müsst ihr auch auf eine Lösung setzen, die nur im Browser funktioniert. Oder aber dem Smartphone-Nutzer eine andere App-Struktur ohne Gate anbieten. Und an dieser Stelle ist die App dann gar nicht mehr so günstig und nebenher zu entwickeln wie mit Fangate.

Damit wir mit unserer Forderung nicht so ganz alleine da stehen, haben wir uns doch gleich mal noch Verstärkung bei Facebook gesucht. Namentlich bei Heiko Hebig. Er ist Manager Platform Partnerships Central & Northern Europe:

„Facebook ist wichtig, dass gute, relevante Inhalte gepostet werden, die zu Feedback anregen. „Fangates“ sind eine künstliche Schranke ohne Mehrwert für unsere Nutzer.“

Schöner hätten wir es auch nicht sagen können. Gute und relevante Inhalte sind der Schlüssel zum Erfolg. Ihr müsst jetzt nicht sofort loslaufen und eure Apps umprogrammieren, aber bitte tut uns einen Gefallen: Denkt bei der nächsten Konzeption an den Content, die Inhalte, und streicht diese alberne Bauernfängerei aus eurem Kopf.

Jens Wiese
Jens Wiesehttps://jens-wiese.net/
Jens hat Allfacebook.de mitgegründet und war dort 12 Jahre lang als Chefredakteur tätig. Mit den Impact Cards hat er eine Lösung vorgestellt, die es jedem Social Media Manager erlaubt eine eigene Social-Strategie zu erstellen. Unabhängig von Beratern und Agenturen.

Neueste Artikel

Weekly Newsletter abonnieren. Kostenlos. Jederzeit kündbar!

Ähnliche Artikel

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein