Daniel Schalling hat euch als Gastautor bereits in zwei Artikeln im Detail eine Übersicht aller Werbeformen gegeben und eine Anleitung, wie genau Anzeigen erstellt werden. An dieser Stelle übernehmen wir die kleine Serie und zeigen euch, wie ihr eure angelegten Anzeigen auswerten könnt, bevor Daniel Schalling über die Optimierung der Anzeigen berichtet.
Das Reporting seiner Kampagnen ist deshalb so wichtig, weil das pure Anlegen von Kampagnen dem Stochern im Nebel gleichkommt. Da werden einzelne Beiträge mal hervorgehoben, ohne jedes Targeting. Und nach Ablauf der Anzeige ist man dann entweder erfreut oder enttäuscht über die erreichten Impressionen und Interaktionen. Es geht allerdings auch anders, wie für so viele Bereiche von Facebook gilt: Wer mit den Tools erfolgreich sein möchte, muss sich auch intensiv damit befassen. Und für Anzeigen gilt deshalb ganz besonders auszuwerten, welche Anzeigenformate, Motive und Visuals bei welcher Zielgruppe besonders gut ankommen und die gesetzten Ziele zum günstigsten Preis erfüllen.
Wir wollen euch zuerst eine kleine Einführung ins Reporting geben und euch zeigen, wie ihr Reports erstellt und speichert:
Einführung ins Facebook Ads Reporting
Das Facebook Ads Reporting (Berichte) findet man, wenn man bereits im Anzeigenmanager ist, in der linken Seitenleiste. Alternativ kann man auch die Adresse https://www.facebook.com/ads/manage/reporting.php aufrufen.
Angezeigt wird hier als Erstes die letzten geschalteten Kampagnen (1). Wenn man mehr als ein Anzeigenkonto besitzt oder verwaltet, kann man ebenfalls in der rechten Seitenleiste oben das richtige Anzeigenkonto auswählen (2). In der rechten Seitenleiste kann man zudem auf die alten Berichte zurückschalten, diese bieten aber weit weniger Funktionen, als die nun vorgegebenen neuen Berichte (3).
In der zentralen Übersicht sieht der Nutzer Start- und Enddatum, den Namen der Kampagne, Reichweite, Frequenz und Impressionen sowie die Klicks und Klickraten. Oberhalb der Tabelle lässt sich auch normal der Zeitraum einstellen, der betrachtet werden soll (4). Die einzelnen Zeilen können in der Reihenfolge durch Drag & Drop umsortiert werden. Kleine Infoboxen in der Spaltenüberschrift erklären, was bei dem entsprechenden Wert konkret gemessen wurde.
Die Masse der Informationen kann, anders als beim normalen Anzeigen-Manager, über den Button „Filter hinzufügen“ eingeschränkt werden (5). Das ist besonders dann sinnvoll, wenn man häufig mehrere Kampagnen gleichzeitig betreut.
Auf den ersten Blick sieht das Reporting damit nicht besonders informativ aus. Alle sichtbaren Angaben erhält man so auch ganz normal über den Kampagnen-Manager. Erst mit den richten Einstellungen gewinnt man hier einen Mehrwert.
Berichte erstellen und speichern
Nachdem wir einen Blick auf die Oberfläche des Berichtmanagers geworfen haben, wollen wir diese jetzt einmal testen und einsetzen. Wenn wir den Berichtmanager aufrufen und ein Werbekonto gewählt haben, sehen wir als Erstes alle Kampagnen der letzten 7 Tage und alle Kennwerte, die von Facebook voreingestellt sind. Viele dieser Daten sind dabei kaum relevant oder lenken den Blick vom Wesentlichen.
Wir wollen uns in einem Beispiel einmal einen Sponsored Post der Allfacebook-Seite vornehmen und einen Bericht nach unseren Wünschen erstellen. Dabei interessiert uns, in welchen Ländern welche Anzeigen gezeigt wurden, wie viele Impressionen es gab, welche Klickraten (CTR) erzielt wurden und wie hoch der Preis je Klick (CPC) lag. Alle anderen Informationen ignorieren wir.
Dazu klicken wir als Erstes auf den Button „Spalten bearbeiten“. Es öffnet sich ein Popup, welches auf der linken Seite bereits einige definierte Auswertungssets enthält. In der Mitte und auf der rechten Seite können wir jeweils sehen, wie sich das Set genau zusammensetzt.
Für unser Beispiel wählen wir das Set „Geographisch“. Die blauen Zahlen hinter den Kategorien in der Mittelspalte verraten uns, dass dieses Set insgesamt 20 Datenspalten enthält. Zu viel für uns. Also klicken wir die Kategorien der Reihe nach durch und entfernen alle unnötigen Daten. Wichtig ist nur, dass wir im Bereich „Datenaufschlüsselung“ die Markierung bei „Country“ lassen, denn das ist für uns ja von Interesse. Zudem setzen wir die Haken bei:
- Zusammengefasste Daten -> Konto
- Zusammengefasste Daten -> Werbeanzeige
- Bereitstellung -> Impressionen
- Klicks -> Durchklickrate
- Klicks -> Kosten pro Klick
- Handlungen -> Handlungen
Der Punkt „Handlungen“ scheint für unsere Auswertung zwar nicht relevant, aber nur, wenn mindestens ein Wert aus der Kategorie „Handlungen“ gewählt wird, errechnet Facebook auch die Werte für den Bereich Klicks und Kosten pro Klick. Nach dem Klick auf „Spalten speichern“ wird uns das Ergebnis der Auswertung angezeigt:
Der Report erklärt uns jetzt also, dass wir mit dem einen „Post hervorheben“-Klick auf der Facebook Page in Wirklichkeit drei Anzeigen erstellt haben, die sich an „Nicht-Fans“, „Fans“ und „Freunde von Fans“ gerichtet haben. Diese wurden von Facebook für die Länder Deutschland und Österreich ausgespielt.
Hohe Durchklickraten bei niedrigen Kosten pro Klick brachten dabei besonders die Anzeigen, die nur Fans gezeigt wurden. Zwischen Deutschland und Österreich gab es hingegen kaum Unterschiede in den Klickraten und Preisen. Zudem gab es einen Ausreißer, einen österreichischen „Nicht-Fan“, der trotzdem aus Interesse geklickt hat.
Aus dieser Auswertung können wir nun lernen, dass wir den nächsten Post besser mit dem Power Editor hervorheben und dort ausschließlich Fans in Deutschland und Österreich im Targeting definieren, da diese eine hohe Klickrate bei niedrigem Preis versprechen.
Speichern
Wenn wir mit unserem Bericht zufrieden sind, können wir ihn über den Speichern-Button oberhalb der Tabelle für die spätere Verwendung ablegen. Ein klarer Name ist hier sinnvoll, wir haben „Sponsored Post Auswertung, letzte sieben Tage“ gewählt. Unter diesem Namen können wir jetzt jederzeit über das Dropdown-Menü darauf zugreifen:
In der nächsten Woche zeigen wir euch dann drei Reports, die ihr kennen solltet und wie genau ihr regelmäßige Reports anlegt, um eure Kampagne besser im Blick zu haben.
Weitere Teile dieser Serie:
- Ein Überblick über die beliebtesten Werbeformen (KW 3 / 2014)
- Wie Anzeigen erstellt werden und worauf es zu achten gilt (KW 5 / 2014)
- Kampagnen auswerten und Facebook Ads Reports erstellen (KW 6 / 2014)
- Regelmäßige Auswertungen erhalten und drei Reports, die man kennen sollte (KW 7 / 2014)
- Wie Kampagnen optimiert werden können (KW 8 / 2014)
- Verknüpfung von Facebooks Seiten- und Anzeigenkommunikation (KW 9 / 2014)
- Mobile? So wird Werbung auf Smartphones gebucht und das gibt es zu beachten. (KW 10 / 2014)
- 10 Tipps zum Erstellen erfolgreicher Kampagnen (12 / 2014)
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