5 Thesen über die Zukunft von Facebook – Worüber wir uns in den nächsten Jahren vielleicht freuen dürfen

– Gastbeitrag von Moritz Hahn – 

Wir können uns sicher sein, dass das größte soziale Netzwerk auch in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen wird. Fest steht aber auch: Um langfristig auf der Erfolgsspur zu bleiben, muss Facebook weiter innovativ bleiben. Hinter den Kulissen wird bereits an den nächsten großen Würfen des Netzwerks gearbeitet.

Google startete 1997 als reine Suchmaschine, Amazon wurde 1994 als Online-Buchgeschäft gegründet. Apple hatte in den ersten Dekaden ihrer Firmengeschichte nichts mit Telefonen oder Uhren am Hut, sondern war auf Computer spezialisiert. Bekanntermaßen haben sich alle diese Firmen aus ihren ursprünglichen Kernbereichen heraus zu Konzernen mit einer breiten Produktstruktur entwickelt – ein Prozess, der auch Facebook bevorsteht.

Die Firmenübernahmen der letzten Jahre durch Facebook sowie die Lageberichte, zu denen Facebook als börsengeführtes Unternehmen verpflichtet ist, lassen uns erahnen, was wir in den nächsten Jahren von dem Unternehmen aus Kalifornien erwarten können. 5 Thesen über die Zukunft von Facebook und Zuckerberg:

These 1: Home Automation & persönlicher Assistent

Alexa, Siri, Cortana: Persönliche Assistenten erleben gerade einen regelrechten Boom. Gut möglich, das auch Facebook bald auf diesen Zug aufspringt, denn Ende 2016 stellte Mark Zuckerberg sein Projekt Jarvis vor. Ein – offensichtlich von Iron Man inspirierter – digitaler Assistent mit dem Fokus auf Home Automation. Auch wenn Zuckerberg Jarvis bisher als sein persönliches Projekt bezeichnet, ist es möglich, dass Facebook in diesen zukunftsträchtigen Markt einsteigt. Durch die Daten aus Facebook, WhatsApp & Co. hätte man einen entscheidenden Vorteil: Man könnte den Freundeskreis und die sozialen Kontakte eng mit dem Assistenten verbinden und so Synergien zwischen den Facebook-Produkten schaffen. Wer davon die ersten Schritte sehen möchte, kann sich schon jetzt „M“ ansehen. In den USA schlägt dieser Assistent von Facebook in Konversationen schon die passende Facebook Anwendung vor.

These 2: Healthcare

Neue Technologien können die Gesundheitsforschung revolutionieren, das ist nicht erst seit gestern klar. Alleine Big Data könnte es schaffen, bislang unerkannte Zusammenhänge zwischen verschiedensten Faktoren aufzudecken und so neue Erkenntnisse über die Entstehung von Krankheiten zu gewinnen. Auch die Chan-Zuckerberg Initiative (Priscilla Chan ist die Ehefrau von Zuckerberg) hat sich Gesundheit auf die Fahnen geschrieben, in Form der Heilung von schweren Krankheiten. Die erste Akquisition der Initiative passt in dieses Bild: Die Suchmaschine Meta hilft Forschern bei der Suche nach Studien und Forschungsergebnissen. Das könnte erst der Anfang sein, denn Facebook kann mit seinen Rechenkapazitäten und Erfahrungen im Big Data Management zu einem Big Player in der Gesundheits-Forschung werden.

These 3: AR & VR

The Eye Tribe, FacioMetrics, MSQRD, Two Big Ears – das sind nur einige Unternehmen aus dem Bereich Virtual Reality und Argumented Reality, die in den letzten zwei Jahren in den Facebook-Konzern aufgenommen wurden. Das zeigt, dass das 360° Video erst der Anfang war, denn mit immer leistungsfähigeren Mobilgeräten steigen auch die technischen Möglichkeiten. Eine Weiterentwicklung von Facebook Live, um eine VR-Option ist wahrscheinlich, um so die Attraktivität der Plattform weiter zu steigern. Argumented Reality und gezieltes Geo-Targeting lassen Facebook neue Anzeigenformate für das Werbenetzwerk generieren. Ein gewünschter Nebeneffekt: Die genauere Ortung, die AR möglich macht, liefert wichtige Informationen über die User, die das Targeting der Werbeanzeigen weiter verbessern wird. So sichert und steigert das Unternehmen seine Werbeeinnahmen durch Anzeigen, das Haupt-Standbein der Plattform. Auch hier gibt es erste Einblick von Facebook mit der eigenen AR Plattform die im April 2017 vorgestellt wurde.

These 4: Hardware

Eigene Hardware hat für Firmen oft einen besonderen Reiz, bindet man Kunden noch langfristiger an die eigene Technik und schafft Mehreinnahmen durch Lizenzierungen oder App-Käufe.

Ob auch Facebook diesen Weg gehen wird ist ungewiss, aber einige Anzeichen sprechen dafür. So ist Nascent Objects, ein Hersteller modularer Gadgetsysteme, seit 2016 Teil des Unternehmens. Einige Quellen sprechen gar von einem geheimen Hardware-Labor, dem Building 8, auf dem Facebook-Campus in Menlo Park. Der VR-Brillen-Spezialist Oculus Rift ist ebenfalls seit 2006 unter der Leitung des Netzwerks. Auf der anderen Seite haben wir auch oft genug auf das Facebook Smartphone gewartet und mit den ersten Gehversuchen ist Facebook nicht sehr weit gekommen – oder wer von euch erinnert sich noch an „Facebook Home“?

These 5: Politisches Interesse

Bisher haben sich Mark Zuckerberg und Facebook mit politischen Statements sehr zurückgehalten und stets Schweizer Neutralität an den Tag gelegt. Doch das hat sich plötzlich geändert, mit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten.

Diesem Amt hat Zuckerberg auf Nachfrage schon eine Absage erteilt, wohl aber soll er sich über die Vereinbarkeit eines politischen Amts mit seiner Arbeit bei Facebook erkundigt haben. Überraschend offensiv bezog er auch gegen die Fakenews-Offensive von Trump Position, bedankte sich gar am Presidents Day für die Arbeit aller Journalisten. Man darf gespannt sein, wie erst seine politischen Ambitionen sind.

Keine Thesen sondern Fakten

Das waren nur einige von vielen Thesen. Neben diesen Entwicklungen gibt es allerdings eine klare Roadmap von Facebook auf welcher verschiedenen Themen klar kommuniziert werden:

  • Internet (und Facebook) für alle – Die eigene Drohne, die eigene Lösung für mobile Daten und der eigene Satellit sind keine Zukunftsmusik. Sondern konkrete Projekte von Facebook.

Fazit

Facebook stellt sich zurzeit neu auf, und das nicht nur im Bezug auf das Produktspektrum. Auch wirtschaftlich erkämpft man sich durch groß angelegte Rückkäufe von Aktien die Unabhängigkeit zurück. Alles deutet auf eine langfristig angelegte Umstrukturierung des Konzerns hin – wir dürfen auf interessante Innovationen gespannt sein. Wer Mark Zuckerberg und Facebook kennt der weiß, dass es die Branche gehörig verändern wird.

Moritz Hahn
Moritz Hahnhttps://www.moritzhahn.com
Moritz ist seit vielen Jahren in der Marketingbranche tätig. Freiberuflich wie in Anstellung entwickelt er Marketingstrategien und -konzepte mit den Schwerpunkten Social Media und Online-Marketing. Der Düsseldorfer ist ausgebildeter Mediengestalter, Kaufmann für Marketingkommunikation sowie geprüfter Kommunikationsberater. In seinem Blog und über Medium informiert er regelmäßig über Kommunikation und Marketing.

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