Facebook „M“ – Artificial Intelligence und Vorschläge im Facebook Messenger

Facebook M – eines der Facebook Produkte mit großem Potential erwacht langsam wieder zum Leben. Im August 2015 wurde „M“ zum ersten Mal veröffentlicht, eine direkte Konkurrenz zu Siri und Cortana. Hierbei handelt es sich um einen von Facebook entwickelten Bot, der über Artificial Intelligence auf die Fragen der Facebook Nutzer eingehen kann. Dabei vertraute Facebook nicht nur auf die AI im Hintergrund, sondern verknüpfte das System mit echten Mitarbeitern, die das System trainierten und Fragen beantworteten.

Vermutlich kennen die wenigsten dieses Produkt überhaupt, denn es war zum einen nur in der Nähe von San Francisco verfügbar, und zum anderen hat Facebook – trotz des Bot Hypes – kaum über das Projekt gesprochen.

Dies ändert sich nun. Im April 2017 wurde Facebook „M“ in abgewandelter Funktion für alle Nutzer in den USA gelauncht. Im August 2017 hat Facebook die Funktion nun in Süd Afrika, England, Kanada und Australien freigeschaltet.

Today we’re excited to announce the launch of suggestions from M to everyone in the US. M is your helpful assistant in Messenger, powered by artificial intelligence. M offers suggestions by popping into an open conversation to suggest relevant content and capabilities to enrich the way people communicate and get things done. (…)

Facebook hat die Erfahrungen aus dem „M“ Projekt genutzt und nun eine komplett neue Version veröffentlicht, die automatisch aus dem Kontext der Unterhaltung nützliche Funktionen des Facebook Messenger vorschlägt.

Ein Beispiel:

Wenn ihr euch mit einem Freund (oder mehreren Freunden) im Messenger unterhaltet und euch zum Beispiel auf ein Bier verabreden wollt, dann wird „M“ dies erkennen und euch die „Plan“ Funktion des Messenger vorschlagen.

In der Anfangsversion wird „M“ folgende Nutzungsfälle abdecken:

  • Vorschläge für Sticker: M wird euch passende Sticker vorschlagen, die zu euren Interaktionen passen
  • Bezahlen: Wenn ihr mit Freunden über das Bezahlen sprecht, wird M euch vorschlagen, das Geld einfach direkt im Messenger zu schicken (Als Reminder: seit März 2015 können Nutzer in den USA über den Messenger Geld verschicken)
  • Teilen des Standorts: M kann vorschlagen, dass ihr euren Standort mit Freunden teilt, wenn ihr über ein passendes Thema sprecht
  • Umfrage starten: Wenn ihr verschiedene Optionen diskutiert, wird M euch vorschlagen einfach eine Umfrage zu machen
  • Taxi bestellen: Sofern passend, wird euch M die Option geben, direkt im Messenger ein Uber/Lyft zu bestellen
  • Event erstellen: Wie im ersten Beispiel beschrieben, wird M euch Vorschlagen einen „Plan“ zu machen, wenn ihr euch verabreden wollt

Wer den Facebook Messenger oft nutzt wird schnell erkennen, dass ihr (fast) alle Funktionen schon heute nutzen könnt. Der große Unterschied ist, dass Facebook dies jetzt erkennt und euch die passende Option vorschlägt.

M basiert wie gesagt auf der Artificial Intelligence von Facebook und nicht nur das: M wird in Zukunft immer weiter hinzulernen. Je mehr ihr die Funktionen und Vorschläge nutzt, desto besser werden die Vorschläge:

(…) But this is just the beginning for M… expect to see more and more AI-powered, delightful and relevant experiences improving Messenger for you, every day. We hope that suggestions from M are just the start of what a proactive, helpful and useful assistant can offer to the 1 billion people who use Messenger each month. (…)

Was sind die Auswirkungen für Unternehmen

Aktuell: Kaum welche. Wie ihr seht, spielen Unternehmen hier noch keine große Rolle, aber ihr müsst für die Anwendungsfälle nur einen kleinen Schritt weiterdenken.

Für M wird es in Zukunft kein großes Problem sein, eure eigenen Bots mit ins Spiel zu bringen, um den eigenen Funktionsumfang extrem zu steigern. Das wird in den USA zum Beispiel schon mit Spotify, Food Network und Delivery.com gemacht. Wie eine deutlich mächtigere Siri, die bei Rückfragen einfach auf das passende Unternehmen zurückgreift, weil man nicht alles selbst beantworten kann.

Aber auch deutlich konkreter wird einiges möglich sein, denn wie ihr seht, sind Unternehmen wie Uber/Lyft schon jetzt integriert und auch die Bezahlung über den Messenger könnt ihr seit September 2016 selbst realisieren. Im Zweifel muss M aber nur erkennen, dass ihr euch über ein bestimmtes Unternehmen unterhaltet und kann dann, sofern ihr dies wollt, den direkten Dialog mit der Unternehmensseite eröffnen. Beispiel? Wenn M erkennt, dass ihr euch über ein Treffen im Hofbräuhaus um 19 Uhr unterhaltet, dann kann nicht nur die Planungsfunktion angeregt werden, sondern auch der Dialog mit der Seite des Hofbräuhauses. Das aber nur als einfaches Beispiel.

Verfügbarkeit in Deutschland/Europa

Schlechte Nachricht:

(…) As suggestions from M start to roll out to users in the US, Messenger users across the globe will also start to see a redesigned way to compose messages. This update offers an easier way to access and discover Messenger features like our rich visual messaging tools and the ability to quickly share content like video and images directly from the text composer with a long press. We’re also adding a “More” tab to more easily access Messenger features such as Games, Payments, Share Location and Rides.

M is launching today to all iOS and Android users in the US and will eventually roll out to other countries. (…)

Auch wenn sich dies im August 2017 etwas gebessert hat denn nun ist Facebook M auch in Australien, Kanada, Süd Afrika und England verfügbar. Wie immer müssen wir noch etwas warten. Eine genaue Timeline wann wir es hier in Deutschland testen dürfen, gibt es von Facebook nicht.

Philipp Roth
Philipp Rothhttps://www.linkedin.com/in/philipproth/
Philipp war einer der Gründer von AllFacebook.de und hat sich sich 2021 von AllFacebook getrennt. Er ist diesem Blog als Gastautor treu geblieben. Durch über 10 Jahre Erfahrung ist einer der bekanntesten Experten zum Thema Social Media Marketing, berät Unternehmen, organisiert Workshops, hält Vorträge und realisiert viele der heute sehr erfolgreichen Auftritte auf Facebook, Instagram, TikTok, WhatsApp und LinkedIn.

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