Feed und Fudder Podcast 24 – Breaking Alert!

Grüße aus dem Kaffeehaus. Ach waren das noch Zeiten, als man in Kaffeehäusern gesittet die wichtigsten Themen der Zeit diskutiert hat. Heute findet das Weltgeschehen auf dem kleinen Bildschirm statt. Social Media werden nach und nach zum Primärmedium für Information und Nachrichten.

Aber was macht das mit dem Journalismus, wenn dessen Gatekeeper-Funktion von Reels, Stories und schnellen Videos verdrängt wird. 9:16 ist das Format unserer Zeit. Meist erreichen uns die News zuerst auf unserem Smartphone-Bildschmirm, bevor wir uns auf anderen Medien informieren. Oder liegt im Social Media Zeitalter auch eine Chance für den Journalismus? Schließlich bleibt bei diesem Tempo kaum noch Zeit zwischen Wahrheit und Fake zu unterschieden.

Zumindest die Innenstadt von Dublin kann hier einiges berichten, wo sich kürzlich die Vorfreude auf eine glanzvolle Halloween Parade in Luft auflöste. Bei aller Schnelllebigkeit hilft es manchmal innezuhalten und auf Beistand von ganz oben zu hoffen: Ein sakraler Hashtag erfreut Football Fans und lässt sie wieder an ihr arg gebeuteltes Team glauben.

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Transkript Feed und Fudder Podcast Folge 24: Breaking Alert!

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Hier gibt es das Transkript zu Folge 24: Breaking Alert!

Transkript

Alexander

Herzlich willkommen beim Feed und Fudder Podcast mit Alex und… 

Nicola

Nicola aus dem Kaffeehaus in Innsbruck. Hallo Alex.

Alexander

Ja, lecker! Was gab’s denn da? Was Feines?

Nicola

Tatsächlich lecker. Ja, also das Schöne ist ja, an einem Kaffeehaus, man kann den ganzen Tag hier verbringen und deswegen auch Entschuldigung, wenn die Geräuschkulisse ein bisschen anders ist heute, weil mitten im Leben und ich bin ein Freund der Kardinalschnitte.

Alexander

Und ich finde die Kaffeehauskultur eh schön. Und es passt ja zu unserem Motto “Social Media zur Mittagspause”. Es ist diesmal echt aus einer Mittagspause. Wir beeilen uns dann auch, wenn ihr jetzt schon Hunger bekommt. Demnächst dann.

Nicola

Tatsächlich ist es wirklich, deswegen ist es relativ laut außenrum, weil ich rieche Gulaschsuppe und ich rieche diverse Tagesgerichte. Also hier ist Mittagsessenzeit, also wir sind wirklich mittendrin, mitten im Mittagessen. Ja, also nach einem verlängerten Brunch und einer Wiener Melange, was kaffeemäßig angeht. Du, ich bin im Himmel. Ich bin einfach im Himmel, okay?

Alexander

Klingt echt gut. Also allmählich nach unserer Dubai-Schokolade beim letzten Mal, werden wir echt zum Food Influencer Blog und Podcast. Und wie hat sie dir geschmeckt?

Nicola

Habe ich dir erzählt, dass ich die Dubai Schokolade, nachdem wir darüber geredet haben und ich eigentlich wirklich, ich bin ja froh, dass wir den Podcast haben, weil ich kannte das ja nicht und seitdem hatte ich überall gesehen und dann habe ich zu meinem Geburtstag Dubai Schokolade geschenkt bekommen.

Ja, sehr süß. Also, ich würde sie mir nicht nochmal kaufen, aber ich liebe Pistazie, daher echt lecker. Aber mir war die zu süß. Und ich muss zugeben, die, die ich geschenkt bekommen habe, von meiner Schwiegermutter übrigens, die anscheinend auch im Food Game, TikTok Food Game drin ist. Ne, wusste sie nicht. Sie wusste es nicht.

Es ist so lustig, weil bei Nachbardorf, ist ein ganz, ganz kleines Dorf, hat die lokale Gemüsehändlerin, die ist ja geschäftig, die hat die Dubai Schokolade gehabt. Krass, oder? Ja und das Kilo war bei, weiß nicht mehr, also die Tafel Schokolade 13 Euro gekostet, also das Kilo war unfassbar teuer. Das fand ich dann doch ein bisschen erschreckend, ja. Aber gut.

Alexander

Klein ist die Welt! Aber was irgendwie auch “klein ist die Welt” ist, irgendwie die ganze große Nachrichtenlage, aber irgendwie verdichtet sich alles auf einem 9:16-Bildschirm. Und irgendwie, wenn du zu der Ruhe von einem Kaffeehaus kannst, so ist es irgendwie, war eine turbulente Woche, über die wir reden wollen. Was ist passiert auf Social Media? Ist einiges passiert und da ist da die Kaffeehausruhe. Kommt mal ein bisschen runter.

Nicola

Ja, also ich meine, Kaffeehäuser haben ja auch das schöne Board, eine schöne Ecke, wo die Zeitungen hängen. Und das war wahrscheinlich früher der erste Touchpoint, wenn man so mitkriegt, was gerade los ist. Wir sagen Valencia, Überschwemmung, US-Wahl, Trump-Sieg und die Bundesregierung zerlegt sich mal selber mit einer Olaf Scholzs-Rede. Der Mann kann reden. Ja, also erstaunlich. Das würde man früher tatsächlich hier im Kaffeehaus hängen, die Zeitung noch. Da wäre die Zeitung der erste Touchpoint gewesen. Heute sage ich nee, Social Media, Subchats.

Alexander

Ja, und Kaffeehäuser waren ja früher auch Ort der Debatten. Es gab auch diese berühmte Kaffeehauskultur, so um die Jahrhundertwende. Und jetzt ist dieser Debattenort, hat sich auf Social Media verlagert. Und ich glaube, es ging vielen so. Diese ganzen Weltnachrichtenlage, die haben wir zuerst auf Social Media bekommen.

Nicola

Auf jeden Fall. Ich muss zugeben, diese Kultur des Kaffeehauses wünschte ich mir manchmal sehr in der Kommentarspalte. Der eine oder andere wäre gut beraten, einen Kaffee zu trinken, mal ganz kurz durchzuatmen und dann wieder weiter zu debattieren. Daher könnten wir uns wieder eine Scheibe abschneiden. 

Trotz alledem, ich denke, Alex, wenn wir die letzten Tage mal angucken, das ist schon unfassbar spannend aus beruflicher Sicht. Also wir wollen, also gar nicht inhaltlich, ich möchte hier nicht über Wahlkampf und alles reden, aber was halt echt auffällt, ist so die erste Nachrichtenlage Breaking Alert News ist in meiner Welt tatsächlich der WhatsApp Chat gewesen und Social Media, also Instagram, whatever, wo ich überall unterwegs bin.

Und das finde ich ist schon sehr, sehr, sehr extrem. Also nicht nur ein bisschen, sondern meine Mutter hat mir eine WhatsApp geschickt. Wir haben im Familienchat bei WhatsApp, ich war gerade über die Landesgrenze, also ich bin gerade, gerade war ich in Tirol, bin gerade über die Landesgrenze, heißt, daheim drehen die durch. Habe ich über den Familien-WhatsApp-Chat bekommen und zu Hause haben die Leute dann, meine Familie hat dann TV eingeschaltet, Brennpunkt.

Alexander

Das ist witzig. Mir hat meine Mutter auch geschrieben, ob ich den Brennpunkt schon eingeschaltet habe.

Nicola

Ja, aber das hieß wieder, das ist dann, also dieses, ich bekomme den Push und dann gibt es dieses Lagerfeuer irgendwie am Brennpunkt, da ist es schon noch wichtig, dieses TV-Medium, da hat es seinen Wert. Aber der erste Touchpoint, die wichtige Information Mund zu Mund war in dem Fall wirklich, finde ich, WhatsApp und natürlich die ganzen Social Channels. Also ich weiß nicht, in wie viel Instagram-Stories zur US-Wahl, aber vor allem auch zur Bundesregierung.

Alexander

So habe ich es auch gesehen. Ich war natürlich am Mittwoch, wie wir alle wahrscheinlich, auch gespannt, wer die US-Wahl gewonnen hat, weil die ja eben große Auswirkungen auf unser Leben in Europa hat. Und ich habe nicht nur Nachrichtenseite aufgerufen, sondern ich habe einfach ein Social Media. Ich habe X aufgerufen auf dem Handy nach dem Aufstehen und das war das erste, was ich gemacht habe. Und das Social Media, dann natürlich die Art und Weise verändert, wie wir Nachrichten konsumieren, ist jetzt nicht so neu. Aber ich finde jetzt auch diese letzten, dieser Wahlkampf jetzt, das mit der Ampel. Social Media ist jetzt eigentlich deutlicher als je zum Primärmedium geworden.

Nicola

Auf jeden Fall, also bei Breaking sowieso. Und ich muss zugeben, es ist aber anders drum auch wieder spannend gewesen, dass dieses Mund zu Mund halt extrem darüber funktioniert. Normalerweise schaue ich mir die Wahlnacht an. Also ich bin ein Mensch, der die letzten US-Wahlen nachts vom Fernseher verbracht hat und sich diese Wahlnächte um die Ohren geschlagen hat. Dieses Jahr habe ich das wirklich das erste Mal nicht gemacht.

Leider, weil ich das Gefühl hatte, es lohnt sich nicht. Ich hatte das Gefühl, es wird nicht so eng. Und das Ergebnis, das rauskam, war leider auch das, was ich in meinem Bauchgefühl hatte. Also deswegen voll schade. Und es ist doof, wenn sich so ein Gefühl bestätigt. Ihr wisst alle, wie wir politisch eingestellt sind und wir Demokratie lieben.

Was ich dann aber krass fand, ist Familienchat oder Instagram Story vollgeballert. Jeder hat seine Meinung geäußert. Also das ist ja so was Neues. Jeder, der will und kann, hat halt seine Meinung geäußert, ob er das jetzt gut findet oder nicht. Das hätte man halt früher in einem Kaffeehaus geredet. Ich sag ja, ich finde es nicht gut.

Deswegen wird es auch so viel dann. Mir war es am Tag danach einfach auch echt zu viel von Medien, aber auch von den Leuten, wo ich die Meinung gar nicht hören will. Also ich meine, es ist voll okay, dass meine Bubble sehr eindeutig einer Meinung war. Da sehe ich auch wieder, ich habe eine Bubble, ich lebe in einer Bubble, was der Konsum angeht und meinen Nachrichtenkonsum sehe ich auch kritisch. Also in meiner Bubble war niemand, der gesagt hat, ah geil, Trump ist Präsident. Das ist aber eine Bubble. Also es ist meine Bubble. Und ich finde, das muss man auch reflektieren. Das war so deutlich, in welcher Bubble wir leben auch oder konsumieren.

Alexander

Das geht auch so. Da muss ich sagen, ich hab schon auch geguckt, ich wollte auch schon noch zu diesem Wahlkampf noch andere Stimmen mal einholen. Da muss man also wie zum Beispiel andere diesen Wahlkampf beurteilen. Aber dieses, wie soll ich sagen, diese zu viel, so ging es mir am Donnerstag. Dienstag US-Wahl. Ich glaube, ich habe selten eine US-Wahl so sehr verfolgt wie die jetzt. Das war schon immer wichtig, aber keine US-Wahl wird wahrscheinlich so große Auswirkungen auf Europa und uns haben wie jetzt die letzte.

Also war das ganz wichtig. Dann war ich schon am Mittwoch so ein bisschen newsfertig. Und dann war das Ampel aus am Mittwoch. Oh, noch mal. Am Donnerstag war es mir echt zu viel. Dann kam auch diese Wissing-Meldung. Die war für mich dann einfach nur noch eine Randnotiz.

Nicola

Ja, und ich glaube, das ist echt ein Phänomen, wo wir mal tiefer reingehen können. So, das war eine Verdichtung von sehr, sehr viel Breaking. Also ich würde Valencia und Überschwemmung eben auch nicht total ausklammern, das war in meiner Babel, in meiner Warnung natürlich auch sehr stark.

Der König, der mit Schlamm beworfen wird, das hat jetzt nicht so die direkte Auswirkung auf Deutschland, auf mein Leben, ist aber eigentlich eine starke Meldung gewesen und die Bilder habe ich gesehen. So. Und dann überlagert sich das. Und krass finde ich halt, dass nichts anderes mehr durchbrechen kann.

Also die kleinste, starke Meldung schafft es aber auch nicht. Weil man selektieren muss. Du schaffst es gar nicht. Weil es ist nicht nur, dass es einen Brennpunkt gibt im TV und dann kann ich den einschalten oder ausschalten, sondern eben im privaten Umfeld, dann in jeder Insta-Story. Das ist dann zu viel und ich habe das Gefühl, dass man dann so zumacht.

Weißt du, was ich meine? Also, dass du halt selektieren musst irgendwie und dann bleibt eine Nachricht hängen. So, Lindner raus. Wir singen Partei aus. Und du kannst aber nicht mehr in die Tiefe gehen, weil also mir geht es selber, ist mir zu viel dann auch. Also das ist, finde ich, ein schwieriges Phänomen, also so allgemein.

Alexander

Ja. Und was ich so mitgenommen habe, vielleicht ist das auch eine Implikation von den Auswirkungen von Social Media auf den Journalismus. Ich habe gerade gesagt, auch wie man Nachrichten konsumiert. Aber ich glaube, mit diesem US Wahlkampf jetzt auch jetzt mit diesem Ampel außen jetzt wahrscheinlich dem anstehenden Nahkampf…

Nicola

Es ist auch ein Nahkampf. Es war auch ein Nahkampf. Ein Wahl- und ein Nahkampf.

Alexander

Das stimmt, ein Freudscher Versprecher, aber wohl gar nicht so weit weg von der Realität, auch jetzt, wie es jetzt mit der Ampel weitergeht und den Neuwahlen bei uns.

Die Gatekeeper-Funktion vom Journalismus, die ist eigentlich jetzt für alle Zeit passé. Und ich frage mich jetzt vor allem, wie verändert sich der Journalismus? Vielleicht ist auch eine Chance für neuen Journalismus und zwar mit Live-News und diesem Gatekeeping kommt der Journalismus nicht mehr weit. Vielleicht brauchen wir den Journalismus als Einordnung oder eben auch als Ausweg aus dieser Bubble, dass vielleicht in Zukunft Berichte uns mehrere Seiten aufzeigen oder auch andere Quellen, die wir in unseren Bubbles gar nicht mehr mitbekommen.

Nicola

Auf jeden Fall. Ich bin in Innsbruck, weil ich auf einer Social-Media-Konferenz war. Wir haben darüber geredet und ein großes Thema war dieses Bubble-Thema. Dieses Überraschtsein. Wie? Kamala Harris war doch so dominant und führend. Ja, in deiner Bubble.

Aber wenn man ganz genau hingehört hat, selbst bei Hart Aber Fair, da haben die Experten Trump deutlich mehr Chancen eingeräumt und haben auch gesagt, der Wahlkampf würde wahnsinnig knapp werden, aber Tendenz ist eher, dass Trump gewinnt.

Aber das will man dann auch nicht hören und in meiner Bubble, in der ich halt mich bewege, war immer Kamala, es waren Beyonce, es waren diese ganzen Stars, die natürlich die eine Seite supporten. Ich folge nicht Elon Musk.

Ich möchte das gar nicht, und ich finde, da hat sich das so krass gezeigt, wie schwach, anfällig wir für die Wahrnehmung sind, die uns umgibt. Und ich glaube, das ist ganz wichtig, da ist etwas voll Wichtiges angesprochen, dass das eine Megaskille ist im Journalismus, genau dieses zu hinterfragen und zu durchbrechen. Und vielleicht zu sagen, hey, ja,

Das ist eine Wahrnehmung. Also ich meine, das sollte der Journalismus sowieso machen. Aber noch krasser, das zu beobachten, wie das sich auf dem Plattformen verhält und es wirklich stark zu hinterfragen, wie kann ich denn die andere Bubble auch erkennen und sehen.

Und ich glaube, das ist schon ein Punkt, an dem ich mich auch sehr, sehr stark hinterfragte. Ich hatte auch versucht, ich wollte auch mal herausfinden, was sagt denn die andere Bubble? Aber ich kam da gar nicht rein. Brauche ich da einen anderen Account? Brauche ich einen anderen Algorithmus? Kann ich da einen Schalter umlegen, technisch? Nein. Also es ist schwer. Es ist wirklich schwer. Du musst richtig daran arbeiten, um das zu sehen überhaupt.

Alexander

Andererseits, wie gesagt, fand ich es aber für mich bei dem Wahlkampf jetzt war Social Media auch ein bisschen ein Ausweg aus dem. Also was mir an der deutschen Medienberichterstattung nicht so gefallen hat, war jetzt die deutschen Medien haben vor allem so pro Sieg Harris berichtet. Und ich muss sagen, das fand ich einen völlig falschen Ansatz, weil es ist eine Entscheidung, die wir hier nicht treffen, wenn jetzt nicht gerade einer von uns eine doppelte Staatsbürgerschaft hat. Wir wählen nicht den US-Präsident oder die Präsidentin. Das machen die Amerikaner und das amerikanische Wahlvolk.

Ich fand einfach, die viel wichtigere Frage in diesem Wahlkampf wäre für mich gewesen, wie bereiten wir uns darauf vor auf diese Eventualitäten? Was können wir in Europa machen? Also die Dinge, die in unserer Hand liegen, und da muss ich sagen, da waren doch Politikwissenschaftler oder sowas, hat man schon auf Social Media gefunden, über dieses Thema gesprochen. Na, hey, was können eigentlich wir Europäer jetzt hier in dem Ganzen tun? Das kam mir eigentlich in den klassischen, ich sag jetzt mal in Anführungszeichen, das ist klassisch, kam mir das zu kurz, diese Frage. Was können eigentlich wir tun?

Nicola

Ja klar, ich glaube, das ist generell ein Thema, das wird uns ja auch in der Bundesebene, also jetzt Thema Vertrauensfrage, das könnte uns schneller beschäftigen als uns lieb ist, dass natürlich auch Stadt und Land, also die Wahrnehmung auch sehr unterschiedlich ist. Ich finde es ist enorm wichtig und überleg mal, kannst du dich an die Diskussion erinnern?

Die Bundesregierung als eigenes Medium? Da gab es doch jetzt die Diskussion, inwiefern kann denn die Bundesregierung selber kommunizieren und selber publizieren? Und ist das nicht meinungsbildend? Und ist das okay? Und wir hatten, also das war eine ganz aktuelle Diskussion, ne? Und ich folge den WhatsApp-Bundesregierungschannels und dachte mir, ich möchte die Olaf-Scholz-Rede hören die ist 100% in diesem WhatsApp-Channel. Dann gehe ich da rein, nichts. Bis jetzt nichts.

Alexander

Nichts ist auch eine Art der Kommunikation.

Nicola

Da denke ich mir, nicht böse gemeint, für was ist denn dieser WhatsApp-Bundesregierungs-Channel? Für schöne bunte Bilder oder für Handshakes? Und da dachte ich mir, na ja. So, jetzt kommen wir zu dem Thema, wie wichtig ist denn dann Journalismus halt und diese Einordnung? Ja, sehr wichtig, weil die Bundesregierung hat über ihren WhatsApp-Channel das Thema Auflösung der Bundes-, also irgendwie Ampelkoalition-Auflösung nicht besprochen, weil ist ja auch unangenehm.

Alexander

Ja, zeigt, dass wir unabhängige journalistische Quellen brauchen, weil Social Media ist jetzt so unabhängig auch nicht, weil es sind ja trotzdem die Plattformen, die ja auch wieder einem Konzern gehören. Aber irgendwie, wie gesagt, es verdichtet sich alles auf dem kleinen Bildschirm.

Nicola

Auf jeden Fall, also ich finde First Touchpoint definitiv Social und im Vorgespräch hast du das so nett formuliert, Breaking findet Vertical statt. Also dieses Thema Video, es war Video sehr wichtig, also diese Schollsrede, ich wollte die auch hören, man braucht dieses Bewegbild, dann natürlich Trump und Kamala Harris, natürlich will man Reaktionen sehen und auch selbst bei diesem Valencia Überschwemmungsthema,

Wie ich es sehe, wie sieht es da aus? Wie krass ist das Ausmaß? Ja, die Königsfamilie wird mit Schlamm beworfen. Diese Bilder habe ich im Kopf. Und früher war das halt TV-Bild. Dieses TV-Bild, da können wir uns voll erinnern, World Trade Center fliegt rein. Dieses Bild bleibt für immer im Kopf, das Bewegbild. Und ich finde dieses Bewegbild war früher der First Touch von TV. Und dieses Bewegbild ist aber heute vertical, 9:16.

Alexander 

Alles im Hochformat, aber man sollte trotzdem nicht alles glauben, was auf Social Media passiert. Es waren ja in letzter Zeit ein paar Feiertage. Nicht in allen Gegenden in Deutschland, wie hier im Süden, in Baden-Württemberg, sind wir sehr glücklich. Wir haben immer sehr viele Feiertage. Und der 31. Oktober ist ja auch in den englischsprachigen Ländern als Halloween bekannt.

Und ja, hat sich irgendjemandem Spaß erlaubt und für Dublin mit KI die Werbetrommel gerührt für eine große Halloweenparade in der Innenstadt von Dublin. Klingt spaßig, viele Leute wollten unbedingt zu dieser Parade. Nur, am Ende war gar keine Parade, es war einfach ein Fake. Also, nachdem die Ermittler gehen aus, dass es eine Quelle in Pakistan sogar war, zeigt auch wieder die Verdichtung, die globale Verdichtung.

Nicola

Ja, also finde ich schon irgendwie lustig, hat sich jemand einen Scherz erlaubt. Würde ich jetzt mal denken. Aber wer war das? Wer hat sich denn einen Scherz erlaubt? Wow. Aber war das menschlich oder war das künstlich?

Alexander

Es war auf Social Media eine KI generierte Kampagne. Alles an dieser Kampagne war KI generiert, so Flyer und so. Aber die Leute haben trotzdem gedacht, das ist ein echtes Event und sind hingegangen. Und es sind sogar so viele Leute gekommen, dass die Polizei einrücken musste und das auflösen musste.

Nicola

Gefährlich, sage ich mal. Gefährlich. Ja, das ist aber ein spannender Case. Aber kann ich mir gut vorstellen, dass es funktioniert. Aber das ist nicht so einfach. Wie geht man damit um? Schwierig.

Alexander

Und was aber manchmal auch helfen kann in solchen Tagen, ist ein bisschen Beistand von oben. Kann ja nicht schaden. Und dachte sie vielleicht auch der Papst. Und scheinbar hat sich der Papst als großer American Football Fan geoutet und hat scheinbar ein Lieblingsteam, die New Orleans Saints. Worum geht es? Während der NFL Saison, also die amerikanische American Football Liga, sind  auf X (vormals Twitter) die Namen der Teams auch Hashtags. Und wenn man diese Hashtags benutzt, erscheint neben dem Wort das Logo der Saints.

Nicola

Ja, ich finde, im Ende, das ist wirklich das Schöne, dass immer auch viel mit Humor geht und man muss halt auch gut reagieren können. Also das Thema Humor und Reaktion ist einfach so verwandt mit Social Media und das ist ja der Dialog, den wir haben und das finde ich auch gut. Ich finde es auch okay, dass der Papst auch mal so über seine Vatikanenmauern schaut. So schön

Alexander

Und ich finde die Kommentare der Fans sind einfach mega sympathisch. Also schaut’s euch an, geht auf den Account vom Papst und guckt, was er zu den New Orleans Saints getwittert hat.

Nicola

Herrlich. Aber das ist doch ein schöner Abschluss. Das ist doch ein schönes Schmankerl. Ein yummy Schmankerl, ja. Deswegen passt er aber voll gut zur Kardinalschnitte. Das ist vielleicht deine Hausaufgabe. Google mal, wer die erfunden hat und was der Hintergrund ist. Das passt vielleicht zum Vatikan.

Alexander

Das muss ich machen. Ich oute mich ja als Fan, wenn ich an Österreich denke, gibt’s für mich nur zwei Speisen und auf die hab ich jetzt richtig Lust. Der Germknödel und die Sachertorte. Dann genieß noch dein Kaffeehaus und wir wünschen euch eine gute Zeit und hören uns beim nächsten Mal. Macht’s gut!

Nicola

Nicht hintereinander, sonst wirst du nicht mehr aufstehen können. Aber ja, kann ich verstehen. Gut, schön war’s. Ciao.

Alexander Hein
Alexander Heinhttps://axconsulting.de
Alexander Hein ist Freelancer für Content & PR. Schreibt gerne und dachte eines Tages: Warum nicht die eigene Leidenschaft zum Beruf machen? Als ehemaliger Gründer eines IT-Startups hat er einen Faible für Themen rund um Tech und IT. Darüber hinaus liegen weitere Schwerpunkte in der Zusammenarbeit mit Online-Shops und KMUs. Seit Mitte 2023 ist der studierte Germanist im AllSocial-Team.

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