– Gastbeitrag von Teresa Hammerl –
Über die Einführung einer Art Dislike Button, der Empathie für einen Post zeigen soll, bis hin zu der Frage, warum Mark immer das gleiche T-Shirt trägt und Ideen, wie man etwa mit sensiblem Content der „Refugee Crisis” umgeht, erstreckten sich die besprochenen Themen der Q&A Session am Dienstag in Menlo Park. Ein Vor-Ort-Bericht.
Hatte ich einige der vorangegangen Sessions Zuhause mittels Livestream verfolgt, konnte ich bei dieser zum ersten Mal in Menlo Park mit dabei sein. Die Registrierung klappte erstaunlich schnell, ich musste nur ein Online-Formular ausfüllen und erhielt dann wenige Tage später per E-Mail die Bestätigung, dass ich kommen kann.
Auf zum Building 15 am Facebook Campus
Dienstag früh ging es dann mittels Caltrain von San Francisco nach Menlo Park, wo man um 10:45 Uhr vor dem Building 15 am Facebook Campus schon auf die eintreffenden Gäste wartete. Nachdem ich mein Badge abgeholt hatte und einen kurzen Security Check passierte, ging es auch schon zum Saal, in dem die Q&A Session stattfand. Bevor sich die Türen öffneten, wurden noch bereitgestellte Snacks und Kaffee inklusive Blick über den Campus geboten. Zeit, um noch schnell Instagram-Fotos zu machen.
Der Einlass klappte ebenso schnell und ich konnte einen Platz in den vorderen Reihen bekommen. Vom Moderator gab es kurze Anweisungen, welche Fragen gestellt werden dürfen. So wurden etwa heikle firmeninterne Themen, wie die Finanzen, ausgeschlossen. Ansonsten konnte man aber einfach aufzeigen und eine Frage stellen. Auch per Videozuschaltung wurde eine Frage gestellt und der Moderator las zusätzlich die online gestellten Fragen vor.
Erste Frage: Wann führt Facebook den Dislike Button ein?
Punkt 11:30 Uhr war dann auch Mark Zuckerberg da. Die erste große Meldung war gleich, dass Facebook an der Einführung einer Art Dislike Button arbeitet. Mit diesem sollen Posts allerdings nicht einfach downgevotet werden, sondern vielmehr Mitgefühl bei gewissen Themen ausgedrückt werden. Das genaue Aussehen wurde aber noch nicht verraten. Den von vielen Medien herbeigeredeten expliziten Dislike Button wird es so aber nicht geben.
Neben der Entwicklung von personalisierter Lernsoftware für Schulen sprach Zuckerberg auch davon, dass sie darüber nachdenken, sich für das Thema leistbares Wohnen zu engagieren. Gerade in San Francisco, das immer wieder dafür kritisiert wird, dass die Tech Community die Mietpreise in schwindelerregende Höhen getrieben hat, ein wichtiges Thema.
Eine andere Frage sprach Marks Facebook Post darüber, dass er und seine Frau ein Kind erwarten, an. Dabei wiederholte er, dass es für sie ein schwieriges Erlebnis war, Fehlgeburten durchzumachen. Vor allem, da es so spannend war, Pläne für ein Kind zu machen, war der Rückschlag umso größer.
Community-Meilensteine feiern
Auf die Frage wie es sich anfühlte, eine Milliarde Facebook-Nutzer zu erreichen, sagte Zuckerberg, dass es für ihn ganz besonders wichtig ist, Menschen zu verbinden. Für ihn ist die Zahl der Menschen, die er mit Facebook erreicht und berührt hat, eine der besten Statistiken. Er will außerdem lieber diese Meilensteine feiern, als etwa einen Börsengang.
Auch einen kleinen Einblick in Sachen Mode gab es. Nachdem sich jemand beschwerte, dass er sein T-Shirt nie in einer anderen Farbe trägt, sagte Mark: „Ich habe ein Geheimnis. Ich habe dieses Shirt auch in anderen Farben. Aber ich trage es nur am Wochenende.”
Verbesserungsbedarf im Umgang mit Content zur „Refugee Crisis”
Auf die Frage nach dem Umgang mit sensiblem Material, wie etwa Bilder der „Refugee Crisis” merkte er an, dass dies ein Bereich ist, in dem sich Facebook sicher noch verbessern kann. Eine schlechte Erfahrung mit dem Sehen von Content zu haben, ihn dann zu reporten und dass er dann von Facebook entfernt wird – sollte er nicht den Community Guidelines entsprechen – ist sicherlich der beste Ansatz, so Zuckerberg.
Auch Themen und Projekte wie internet.org, Artificial Intelligence und Virtual Reality wurden angesprochen. Mark: „Ich bin sehr pro Technologie-Innovation.” Er meinte damit ebenso die Möglichkeit, Menschen Tools zu geben, mit denen sie sich „ausdrücken“ können.
Marks bevorzugtes FB Sticker Set
Außerdem wissen wir jetzt, was Marks liebster Emoji ist. Na ja, fast. Er mag nämlich die Facebook Sticker lieber. Und verschickt da besonders gerne das Sticker Set mit dem Kakteen.
Blick in die Zukunft
Hat Zuckerberg eigentlich Angst davor, dass es Facebook einmal nicht mehr geben wird? Nein, hat er nicht: „Unser Ziel ist es, für Abwechslung in der Welt zu sorgen, nicht für immer zu existieren.”
Zum Schluss gab es noch ein Selfie mit allen, die vor Ort mit dabei waren und dann war Zuckerberg auch schon wieder weg und für mich ging es mit dem Caltrain zurück nach San Francisco. Im Gepäck hatte ich eines der Facebook T-Shirts, welche nach der einstündigen Q&A Session verteilt wurden.
Über die Autorin:
Teresa Hammerl lebt in Wien und ist im Internet unter @colazionearoma zu finden. Sie ist freie Journalistin für unterschiedliche Print- und Onlinemedien. Hammerl schreibt vor allem über Mode-, Kultur- und Lifestylethemen.
Twitter | Facebook | Webseite