Braucht jedes Unternehmen eine Facebook Page?

Wikipedia weist für Deutschland 3 Millionen umsatzsteuerpflichtige Unternehmen aus. 2 Millionen davon sind Einzelunternehmen. Und Facebook bietet ihnen allen eine neue und „soziale“ Werbeplattform an. Das freut die (laut Wikipedia) 12.000 Werbeagenturen in Deutschland sicher außerordentlich. Denn wenn auch nur die Hälfte dieser Agenturen Social-Media und Webkompetenzen im Portfolio hat, kommen auf eine Agentur über 500 potenzielle Kunden.

Und genau so, als wäre jedes Unternehmen ein potenzieller Kunde, versuchen Social-Media Experten derzeit auch jedem einen Facebookauftritt und einen Twitter Account aufs Auge zu drücken. Die Versprechen sind dabei vielfältig: neue Wege der Kommunikation, Kundenbindung, neue Service-Kanäle und sogar die Steigerung des Absatzes werden angeführt.

Je nach Größe der Agentur und auch der Kunden werden hier vier- bis siebenstellige Beträge für den Facebook Auftritt veranschlagt und auch mit entsprechenden ROI-Versprechen verkauft. Denken wir spontan an ein Unternehmen kommen uns große Marken, wie BMW, Lufthansa, McDonalds etc. in den Sinn. Unternehmen, bei denen wir ohne große Überlegung mögliche Ziele und Strategien für einen Facebook Auftritt finden.

Aber warum braucht mein Frisör (Einzelunternehmen, keine Kette) eine Facebook Page? Warum hat das Pilates Studio um die Ecke eine Facebook Page? Oder der Blumenladen? Ohne bösartig etwas unterstellen zu wollen glaube ich, dass es leider viel zu selten in kleinen Unternehmen jemanden gibt, der die Zeit und Geduld hat sich mit den Funktionen und Möglichkeiten von Facebook auseinander zu setzen. Wenn die Seiten nachhaltig betrieben werden sollen, bindet sich das Unternehmen also auch noch für die Betreuung an eine Agentur. Wenn die Strategie auch nur etwas an das Unternehmen angepasst wird und nicht einfach eine „Standard Facebook Page“ verkauft wird sind die Investitionen bestimmt vierstellig. Wichtig ist hier die Frage, hätte man diese Summe nicht lieber in eine allgemeine Medien- und Werbeberatung stecken sollen? In den meisten Fällen wäre sogar die Investition in ein Kundenbindungsprogramm auf Microebene sicher wirkungsvoller und nachhaltiger gewesen.

Es gibt sicherlich auch sehr viele Ausnahmen in denen sich jemand mit Passion den neuen Medien widmet und diese selbst auf der kleiner Ebenen vorantreibt. Aber gerade auf kleiner Ebene ist es wichtig Kosten und Nutzen genau abzuwägen, und hier sehe ich leider oft, dass das was kommuniziert wird weit ab der Realität ist. Die enttäuschten Ansprechpartner in den Unternehmen sind dann erstmal von eigentlich sehr coolen Medium Facebook enttäuscht und das Geld ist pfutsch.

Also warum braucht heute jeder eine Facebook Seite? Wer kann es mir erklären?

Jens Wiese
Jens Wiesehttps://jens-wiese.net/
Jens hat Allfacebook.de mitgegründet und war dort 12 Jahre lang als Chefredakteur tätig. Mit den Impact Cards hat er eine Lösung vorgestellt, die es jedem Social Media Manager erlaubt eine eigene Social-Strategie zu erstellen. Unabhängig von Beratern und Agenturen.

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38 Kommentare

  1. Nicht jedes Unternehmen braucht Facebook, aber wohl jedes Unternehmen sollte eine Web-Präsenz haben (und sei es nur, dass das Geschäft/Lokal bei den gängigen Map-Diensten und Location Based Services gefunden wird). Facebook Pages KANN eine sehr kostengünstige Alternative für eine eigene Website sein. Die Einstiegshürde dürfte sogar niedriger sein, als ein eigenes Blog oder einen eigenen Webserver zu betreiben – selbst wenn man dann nicht alle Funktionen von FB gleich voll ausschöpft.

  2. der artikel ist mir zu honorar-lastig. ich bekomme de eindruck, als wäre das einzige argument ihres artikels, dass SOCIAL media – aktivitäten ersteinmal viel geld kosten ud man würde ggf. eine sinnvollere verwendung für das geld finden.
    bie beträge, die sie nennen, kenne ich von vielen agenturen – aber mal ehrlich und unter uns: das einrichten einer facebook-page soll einen vierstelligen betrag kosten? gehen wir mal vom mündigen kunden aus, dann wird sich dieser entsprechend informieren.
    meine gegenthese: das administrieren von SOCIAL media – auftritten für kleine und kleinere unternehmen ist nicht notwendigerwweise mit diesen kosten verbunden.
    zustimmung gebe ich ihnen in dem punkt, dass nun nicht wirklich jedes unternehmen ins SOCIAL web muss. manchmal wäre es sogar besser, manche blieben weg … ^^

  3. ich geb den beiden vorangehenden kommentatoren recht, aber der einfachste grund ist die digitale „mundpropaganda“, denn darum gehts bei facebook. da könnt ihr noch so sehr mit anglizismen um euch werfen.

    butter bei die fische!

    frau müller ist mit dem service des frisör schneider so zu frieden, dass sie bei facebook nach dem laden sucht. vielleicht wurde es ihr sogar vorgeschlagen. auf jedenfall will sie da sooo gerne auf gefällt mir klicken, damit auch freundin XY…und schon kommt der stein ins rollen.

    ihr müsst das nicht immer so analytisch sehen. das „gefällt mir“-konzept ist ja nicht so schwer.

  4. Sicherlich MUSS nicht jedes kleine Unternehmen eine FB-Seite haben, doch es macht meistens auch mit wenig Aufwand durchaus Sinn. Selbst die kleinen Fleischer oder auch Saftkeltereien (*zwinker*) haben in ihrem kleinen, regionalen Einzugsgebiet teilweise Kultcharakter und können so von positiven Kundenerfahrungen profitieren. Hier in Dresden hat sich nun ein alteingesessener (Kult-)Fleischer auf Facebook gewagt. Ohne viel Tam-Tam. Die (auch oft jüngeren) Kunden des Fleischers freuen sich nun, eine Plattform zu haben um die schönen Erfahrungen mit dem Produkt zu verbreiten. Die Kunden identifizieren sich mit dem Unternehmen und deren Produkten. Da spielt die größe des Unternehmens keine Rolle.

    Und ich stimme Dom vollkommen zu: man muss nicht alles zu tode analysieren. Vor allem nicht bei kleinen Firmen. Dort ist es Spaß an der Freude.

  5. @Andreas: Sofern ein Kleinstunternehmen keine Zeit oder Geld für die eigene Internetseite hat, sollte er erst garnicht im Web vertreten sein bzw. lediglich sein Logo und Kontaktadresse bieten. Ich denke, dass in der jetzigen Zeit ein Unternehmen, egal welche Größe, die keine Internetseite besitzt mit aktuellen Themen und sei es der letzte Flyer oder Infopost, nicht mehr Konkurrenzfähig ist.

    Zeit benötige ich bei FB wesentlich mehr durch das Beantworten von Kundenfragen oder Kommentaren als bei einer eigenen Internetseite wo ich „Kommunikation“ nicht anbieten brauch bzw. auf eine E-Mail später reagieren kann. Ein Feedback bei FB was 2-3 Tage nicht beantwortet wird, ist eher kontraproduktiv.

  6. Wenn ich nicht weiß wie ich ein Tool sinnvoll einsetzen kann und es mich Geld kostet, dann sollte ich es lernen, jemand einstellen der es weiß oder die Finger davon lassen.

    Das gilt neben Facebook für alle anderen tools auch (Retention-Programme, SEM, Affiliate-Programme, SEO, Broschüren bauen und verteilen, etc.). Das tool spielt keine Rolle, sondern das Wissen um den Einsatz.

  7. Gerade bei lokalen Geschäften hat sich mit der Zeit bei Google & Co doch massiver Datenmüll angesammelt. Suche ich nach meinem Frisör finde ich zwei unterschiedliche Telefonnummern und sowie unterschiedliche Öffnungszeiten. Wenn ich dann überhaupt mal mehr Infos finde, als nur die Adresse.

    Das ist es mir doch lieber, wenn ich direkt auf die Page bei Facebook gehe, mit Informationen, die der Frisör selbst aktuell hält.

  8. Ich sehe das ähnlich wie Ihr: Die Einstiegshürde gerade für kleine Unternehmen ist mit entsprechenden Plattformen wie Facebook wesentlich niedriger als bei „normale“ Websites und man hat wesentlich einfachere Kommunikationsmöglichkeiten mit potenziellen Kunden. Ob dann die Inhalte formal und SEO-, SEM-oder Social-Media-marketing-technisch „richtig“ sind, ist doch eigentlich egal. Zukünftig wird das doch durch die zunehmende Nutzung des Social Graphs ohnehin an Bedeutung verlieren. Das wichtigste aus meiner Sicht ist eine authentische und direkte Kommunikation, diese ist mit Facebook für jeden möglich.

  9. Ich beobachte es halt nur im eigenen Bekanntenkreis. Einige haben eigene Läden eröffnet und keinerlei Webseite. Kommunikation und Information findet auf Facebook statt. Öffnungszeiten, Adresse, tägliche wechselnde Speisekarte (im Falle einer gastronomischen Einrichtung) lassen sich halt so viel einfacher verbreiten. Es sind nur wenige Klicks, es gibt kein CMS durch das man sich kämpfen muss. Sicherlich ist es auch eine Frage der eigenen Affinität und die der Zielgruppe. Als geriatrisches Sanitätshaus brauche ich sicherlich keine Facebook Page. Meine eigene Erfahrung zeigt, dass ich zuerst in den sozialen Netzwerken schaue und dann auf der Webseite. Informationen sind einfach viel aktueller und oftmals sehr viel vielfältiger als auf der Webseite. Meiner Meinung nach ist keine Webseite ist besser als eine schlecht gepflegte Webseite. Oder man geht wirklich den pragmatischen Weg und sichert sich seine eigene Domain, nutzt diese als statische Visitenkarte und verlinkt auf die Facebook Page.

  10. Es kommt auch immer auf die Zielgruppe an. Eine Frau Müller die bei Salon Schneider „Gefällt mir“ angibt, gibt es vielleicht gar nicht, weil Frau Müller keinen Plan vom Web bzw. überhaupt von Computern hat.
    Das sollte also erste Fragestellung sein. Welche Zielgruppe habe ich als Einzelunternehmen und ist diese auch repräsentativ auf Facebook vertreten.
    Zweite Fragestellung sollte sein: Welchen Content biete ich an/ kann ich anbieten der bei meinen (und am besten auch anderen) Konsumenten einen Mehrwert erzielt?
    Um die Eingangsfragestellung zu beantworten: Nein, Facebook und Social Media im allgemeinen sind nicht für jedes Unternehmen geeignet und nicht immer sinnvoll, bezogen auf einen Kosten/Nutzen Faktor.

    By the way, ein Blumenladen ist nicht so abwegig, da es eine große Menge an Hobby-Floristen gibt, die Hilfe und Tipps benötigen. Die Schwierigkeit die es hier zu bedenken gibt ist, wie erschafft man als Blumenladen (Einzelunternehmen) eine mediale Präsenz, die eine große Aufmerksamkeit auf sich zieht um nicht Kunden anzusprechen?

  11. @Andreas Diese virtuelle Visitenkarte kann aber enorm wichtig sein. Öffnungszeiten, Anfahrtsweg, Telefonnummer, Besonderheiten des Ladens – sowas wollen potentielle Kunden wissen.

    Wenn ich z.B. „Blumenladen Frankfurt“ google, will ich irgendwann auf einer Homepage landen. Schließlich gibt es Unterschiede zwischen Blume 2000 und einem individuellen Laden. Sofern die Webseite etwas über das Geschäft aussagt und lecker aussieht, gehe ich lieber dorthin, als woanders.

    Bei Facebook würde ich nie nach einem Blumenladen suchen. Wenn mein Lieblingsladen allerdings dort ist, freue ich mich.

    Im Übrigen lassen sich heute auch mit kleinem Budget ansprechende Webseiten gestalten, z.B. mit WordPress. Kosten sind wirklich kein Argument. Wenn ein Blumenladen die Seite 4 Mal im Jahr aktualisiert, ab und zu ein Special reinstellt zum Muttertag oder Volkstrauertag, was auch immer, reicht das doch vollkommen, finde ich.

  12. Andreas hat recht – es kommt immer auf das Geschäft bzw. Inhaber/in drauf an. Aber grundsätzlich sollte man auch als Agentur oder Berater den Kunden die Risiken bewusst machen und vor allem den Arbeitsaufwand. Veröffentlicht der Kunde schon auf seiner eigenen Internetseite nicht viel neues oder hat nur wenig Interesse am Medium Internet ist FB die falsche Wahl.

    Ansonsten freuen wir uns auf die Yogastudios mit J wie Dirk sagte ;)

  13. @Nikita Im Branchenverzeichnis findest du in meiner Stadt über 80 Physiotherapeuten. Und worin unterscheiden die sich? Das findet man dann am besten über deren Homepage heraus, schön bequem von zuhause aus ;-) Facebook Page ginge auch, bietet aber eben weniger Möglichkeiten zum Marketing. Meiner Meinung nach kann FB eine gute Ergänzung sein, aber kein Ersatz.

  14. Ich denke viele Kleine Läden starten auf Facebook ganz ohne Agentur / Berater … Und dann kostet es halt nur ein bischen Zeit und cleveren Gesprächsstil/content auf der Pinnwand… Die aktuellen Stylingtips und Sonderangebte vom Friseur oder der Hinweis Blumen von der Terrasse hohlen heute Abend wird es kalt vom Blumenladen / Gärtner meines Vertrauens … Den Hinweis dazu gibt es auf ner Billig Visitenkarte und mit etwas Glück und Arbeitseinsatz erreiche ich mehr als mit ner teuren Zeitungsanzeige. Und soviel brauch so ein kleiner Laden doch gar nicht zu machen ein Statusupdate pro Woche genügt doch völlig.

  15. Bin seit 5 Wochen mit meinem Laden bei Facebook.
    Lustige Geschichte, die Mitarbeiter machen das mit Begeisterung, absolut low cost und wer braucht dafür eine Agentur? Die Gestaltungsmöglichkeiten auf Facebook streben heftigst gegen Null – hat auch den Vorteil dass eine selbstgestrickte 08/15 Fanpage fast genauso gut aussieht wie Dax30 Auftritte. Ich würde jedem Einzelhändler empfehlen: Web 2.0 Marketing – Blog + Facebook und thats it. Und wer es minimalistisch betreiben will – Facebook only.

  16. Sind die sogenannten Sozialen Medien nicht genau deshalb erfolgreich, weil man sich nicht erst in der Tiefe mit den marketing-technischen Feinheiten auseinandersetzen muss? Gerade in den letzten Jahren waren Startups extrem erfolgreich, die ohne oder mit unscharfen Geschäftsmodellen gestartet sind und erstmal Communities aufgebaut haben.
    Sind daher nicht Parameter wie Reichweite, Umsatz pro Kunde und Zielgruppen-genaue Kommunikation Überbleibsel aus dem letzten Jahrtausend, die zunehmend durch Relevanz und Relationships ersetzt werden?
    Bei 18 Mio Usern in Deutschland sollten die meisten Zielgruppen wohl in Facebook vertreten sein, abgesehen von den unter 13-Jährigen, den über 70-Jährigen und den internet-aversen PC-Verweigerern.

  17. Meine Meinung ist das fast jedes Unternehmen auf Facebook passt.
    Zum einem weiß man nie wie sich alles entwickeln wird.
    Eine Facebook Seite macht aber nur Sinn, wenn man damit was anzufangen weiß.
    Nur Profil anlegen, 2 – 3 Bilder rein, 10 Fans (am besten die eigenen Mitarbeiter) ist falsch.

    Es gibt auch bei kleinen Unternehmen immer wieder Situtation, wo der schnelle direkte Kontakt per Facebook super passt.
    z.B. Ausfall der Telefonanlage, Geschlossen wegen Krankheit

    Also mein Fazit: Facebook Page für alle die es wollen ja, aber dann auch bitte was damit anfangen und wenn es nur ein kurzer Gruß jede Woche ist: „Hallo uns gibt es noch“

  18. Bei einem VHS-Vortrag in Bielefeld vor 2 Wochen zum Thema „Neukunden generieren mit Facebook & Co.“ von einer selbstständigen Vertriebs- und Marketingdame kam zutage, dass man etwa 2h wöchentlich für Social-Media-Aktivitäten einplanen sollte.

    Ich denke, das ist zuwenig, gemessen an der Zeit, die ich schon nur privat bei Facebook verbringe.

    Andererseits kenne ich Einzelunternehmer, die als Person lokal so bekannt sind, dass sowohl mit dem Personen-Account als auch mit der Seite ihre Fans/Geschäftskunden ansprechen. Da klappt’s irgendwie trotzdem. Halt so zwischendurch.

    „Blumenladen = Schwachsinn“ kann ich nicht nachvollziehen. Wäre mir zu pauschal.

    Social Media sind in erster Linie Dialog. Kundenbindung, vielleicht Interessentengewinnung. Konkreter Umsatz ist damit erstmal nicht verbunden. Das muss man wissen bei der Frage, ob’s sinnvoll ist.

  19. Die Fragestellung ist schon falsch! Niemand „braucht“ eine Facebook-Seite, ebensowenig wie man prinzipiell eine Website, eine Imagebroschüre, eine Messe o.ä. „braucht“. Es ist immer eine Frage z.B. der Ziele, der ausgewählten Strategie, der Zielgruppen und der Inhalte, die man kommunizieren möchte/kann. Ich kenne Unternehmen, die im 3-stelligen Millionenbereich höchst rentable Umsätze einfahren und noch nicht einmal eine Website haben. Und andersrum auch Unternehmen, die mit Millionen von Marketing- / Kommunikations-Budgets über sämtliche Kanäle nur Minus einfahren. Ebenso wie es Unternehmen gibt, die SocialMedia schon lange nutzen, aber „es“ trotzdem nicht begriffen haben, „es“ nicht wirklich leben und tagtäglich keine Gelegenheit auslassen, neue und alte Kunden zu enttäuschen (real und virtuell). Die immer wieder gerne genommene, rhetorische (polemische?) Fragestellung sorgt zwar (wie hier zu sehen) für rege Diskussionen, aber leider nicht für Klarheit und damit echte Hilfe für diejenigen, die noch unsicher sind. Es gibt kein „prinzipiell richtig oder falsch“ in dieser Angelegenheit – es gibt nur die individuell richtige Lösung, weil sie: authentisch zum Anbieter paßt, die angepeilten Kunden überzeugt, eine klare Strategie verfolgt und mach- sowie bezahlbar ist. Oft ist es mit Facebook, oft auch ohne. Seriöse Beratung wird sich immer am individuellen Kundenbedürfnis ausrichten und nicht an Prinzipien oder Standards!

  20. Die Fragestellung ist schon falsch! Niemand „braucht“ eine Facebook-Seite, ebensowenig wie man prinzipiell eine Website, eine Imagebroschüre, eine Messe o.ä. „braucht“. Es ist immer eine Frage z.B. der Ziele, der ausgewählten Strategie, der Zielgruppen und der Inhalte, die man kommunizieren möchte/kann. Ich kenne Unternehmen, die im 3-stelligen Millionenbereich höchst rentable Umsätze einfahren und noch nicht einmal eine Website haben. Und andersrum auch Unternehmen, die mit Millionen von Marketing- / Kommunikations-Budgets über sämtliche Kanäle nur Minus einfahren. Ebenso wie es Unternehmen gibt, die SocialMedia schon lange nutzen, aber „es“ trotzdem nicht begriffen haben, „es“ nicht wirklich leben und tagtäglich keine Gelegenheit auslassen, neue und alte Kunden zu enttäuschen (real und virtuell). Die immer wieder gerne genommene, rhetorische (polemische?) Fragestellung sorgt zwar (wie hier zu sehen) für rege Diskussionen, aber leider nicht für Klarheit und damit echte Hilfe für diejenigen, die noch unsicher sind. Es gibt kein „prinzipiell richtig oder falsch“ in dieser Angelegenheit – es gibt nur die individuell richtige Lösung, weil sie: authentisch zum Anbieter paßt, die angepeilten Kunden überzeugt, eine klare Strategie verfolgt und mach- sowie bezahlbar ist. Oft ist es mit Facebook, oft auch ohne. Seriöse Beratung wird sich immer am individuellen Kundenbedürfnis ausrichten und nicht an Prinzipien oder Standards!

  21. Ich habe die letzten 7 Monate an einem Pilotprojekt mitgearbeitet, in dem wir ein Social Media-Tool für KMU getestet haben.

    Die Aussagen beziehen sich auf Kleinsbetriebe, die in der Schweiz über 70% des KMU-Marktes ausmachen.

    Hier ein Grund, der für eine Facebook-Seite spricht:
    Das Setup ist gratis. Viele KMU besitzen eine Homepage. Diese ist jedoch schwierig zu aktualisieren und kosten viel Geld.

    Hier einige Gründe, die gegen eine Facebook-Seite sprechen:

    _Die Kleinsbetriebe sind lokal verwurzelt. Das persönliche Gespräch ist für die Mehrzahl der KMU wertvoller als die Online-Kommunikation. Ein Optiker sagte: wenn ich über meine Brillenmarken schreibe, dann bringt das der Konkurrenz auch etwas.

    _Facebook gehört zu den administrativen Aufgaben. Die werden am Abend erledigt und jede zusätzliche administrative Aufgabe wird vermieden.

    _Viele Kleinstbetriebe haben keine Zeit. In ihrem Verständnis ist Facebook eine erweiterte Homepage. Mit einer Meldung alle 14 Tage holt man aber keine neuen Kunden ins Geschäft.

    Das Pilotprojekt hat immerhin gezeigt, dass der Beratungsbedarf gross ist.

    @alexanderfaga

  22. genau, lior bringt es auf den punkt! es muss individuell entschieden werden. nur weil blumenladen A eine hat, braucht blumenladen B vielleicht keine… das kann man nicht verallgemeinern, das kommt auf die leute an, die im unternehmen arbeiten und die es führen

  23. Also ich finde nicht jeder braucht eine Facebook-Seite, aber ich brauche auch kein Geschäft das keine hat. Mein Frisör hat eine, deshalb bin ich Kunde dort. Mein Blumenladen ebenso, das Geschäft in dem ich meine Kleidung kaufe auch und auch der Supermarkt wo ich einkaufe hat eine und ich kann die Funktion Places nutzen. Im Mai sind wir zwei Wochen in USA. Der Flug – über fb gebucht, jedes Hotel ebenso und auch der Leihwagen. Für mich gehört eine fbSeite zum Kundenservice.

  24. Ich bin mir sicher, nicht jedes Unternehmen braucht eine Facebook Page. Allerdings ist der Trend ähnlich wie bei Webseiten. Die Webseite bringt nicht allen Unternehmen viel Nutzen, aber wenn man keine hat, ist man irgendwie „hinterher“. Ähnlich wird es mit den Unternehmensseiten. Hat man keine Unternehmensseite in Facebook, ist man „hinterher“.

    Webseiten und Facebook Unternehmensseiten werden zu „must have“. Beide haben gemeinsam, das sich ohne Konzept kein Erfolg einstellen wird.

  25. Ob man eine Agentur braucht? Ich glaube eher nicht. Das Potential liegt in den eigenen Mitarbeitern. Die sind es ja, die eh schon mit Kunden und Interessenten kommunizieren. Und im privaten Leben sind die meisten (Friseurmitarbeiter/innen sind doch ganz besonders gute Kommunikationsexperten) sowieso schon online unterwegs. Da gehört nur dazu das Unternehmen der Web-Kunden-Kommunikation zu öffnen und das ist sicher erst einmal eine Managemententscheidung. Hier liegt eine exzellente Chance Mitarbeiter in die Kunden- und Unternehmenskommunikation einzubinden. Zu den Fragen: Klar, alle brauchen Internet- und Facebook-Seiten und – es geht auch ohne Agentur.

  26. Eine Page zu machen für ein Unternehmen, sehe ich genauso sinnvoll an, wie ein Nutzerprofil für eine Privatperson. Das können Agenturen machen oder das Unternehmen selbst. Es schadet aber selbst einem Frisör oder Blumenladen nicht, eine Fanpage zu machen.

  27. Das Panda-Update von Google im Februar 2011 für die USA und von heute für globale, vorerst englischsprachige Suchergebnisse weist den Weg. Jeder, der im Internet „vorn“ gefunden werden möchte, MUSS Social Media und damit Facebook und Twitter verwenden. Wer im Nirwana des Internets verschwinden und Qualitätskriterien von Google nicht beachten möchte, muss Facebook nicht verwenden. Wer Facebook als zusätzliche Marketing-Plattform im überregionalen Geschäft und Backlinkerzeuger realisiert, ist sowieso schon vertreten. Es müssen auch keine teuren Agenturen beauftragt werden. Eine kleine Starthilfe reicht.

  28. Gerade für kleinere Unternehmen ist doch Facebook gerade deshalb interessant, weil es ihnen kostenlose Werbung ermöglicht. Welche Möglichkeiten hat denn der Metzger von nebenan denn sonst, um auf sich aufmerksam zu machen? Werbung in der Lokalzeitung kostet Geld und hilft ihm wenig, wenn da noch ein paar andere Metzger werben. Wie will er sich von denen abheben – durch eine auffälligere Anzeige? Durch Facebook kann er hingegen mit seinen Kunden direkt in Kontakt treten, sein Profil gegenüber seiner Kundschaft schärfen und sein Angebot durch das Feedback der Kunden noch bedürfnisgerechter ausrichten. Voraussetzung ist natürlich die Bereitschaft, regelmäßig Updates zu schreiben und auf die Kommentare der Leser einzugehen. Das Einrichten einer Fanpage dürfte aber für die Wenigsten einen großen Akt darstellen: Selbst unerfahrene Menschen werden nur wenige Stunden Zeit benötigen, um eine Fanpage einzurichten. Ich habe übrigens auch einen Blog-Artikel zum Thema „Social Media für lokale Unternehmen – Sinnvoll oder nicht?“ geschrieben: http://www.soziale-zeiten.de/?p=167 .Vielleicht ist das als etwas ausführlicherer Kommentar interessant.

  29. Viele Menschen arbeiten heutzutage am Computer oder haben täglich Zugriff auf einen Computer mit Internetanschluss. Wenn sie einen Dienstleister, Steuerberater o.a. suchen, dann holen sie nicht die Gelben Seiten aus irgendeiner Schublade, sondern schauen mittels Suchmaschine, ob sie jemanden in der Nähe finden. Um wettbewerbsfähig zu sein, braucht daher meiner Meinung nach heutzutage fast jedes Unternehmen, eine Webseite und die meisten auch eine mobile Webseite – in vielen Fällen reicht eine einfache Visitenkarten-Seite mit Firmenname, Dienstleistungen, Kontaktmöglichkeiten, ev. Öffnungszeiten und Anfahrt.
    Eine Facebook-Page dagegen macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn tatsächlich der Dialog mit dem Kunden über Facebook gesucht und gefunden werden kann. Den Dorfkramer und den Dorffriseur sucht niemand bei Facebook, um sich mit ihm auszutauschen. Doch wenn jemand plant, einen bestimmten Friseursalontyp in ein Franchisemodell auszubauen, dann würde eine (teure) Facebook-Kampagne Sinn machen.

  30. Na wie soll ich sonst wissen wann mein Friseur gerade einen Rabatt bietet :)
    Scherz beiseite: Ich habe schon einige kleine Unternehmen gesehen die wirklich erfolgreiche eine Facebook Seite betreiben. Meistens scheitert es jedoch immer an der unkreativität und faulheit der Betreiber

  31. Nein, nicht jedes Unternehmen braucht eine Facebookseite. Eigentlich gar kein Unternehmen. Ja, da eine kritische Masse an auf Facebook vertretenen Unternehmen erreicht wurde, braucht jedes Unternehmen eine Facebook-Seite.

    Jenseits von Werbemaßnahmen (UCI, Bahn) ist der Erfolg relativ eingeschränkt: Als Werbeträger eignet sich eine solche Seite weniger, als eine eigene Homepage. Die Verwaltung ist einfacher und spart Ressourcen, die undurchsichtigen Vorgaben durch ein amerikanisches, nicht publizitätspflichtiges Unternehmen und die Anwendung nicht deutschen Rechts sind dagegen ein Problem.

    Tatsächlich zieht aber Facebook massiv Besucherströme von Unternehmens-Websites ab und lenkt die zu sich um – das macht Facebook für Werbetreibende wiederum interessant.

    Zugleich schafft Facebook mit eigenem Micropayment-System anreize auch für KMU und schon bald wird eine Funktion als Mischung zwischen eBay und Amazon zu erwarten sein, wetten?

    Dazu noch Social Games und so weiter.

    Aber wie steht es denn um den ROI? Was bringt mir Werbung auf Facebook tatsächlich?

    Und dann noch ein paar Gedankensplitter:
    Warum ich nicht (mehr) auf Facebook bin:
    http://unkreativ.net/wordpress/?p=11156
    Schadet Facebook der Kultur?
    http://unkreativ.net/wordpress/?p=11163

  32. Ich habe letzte Woche erst einen Kunden ablehnen müssen.

    Er war der Meinung, er lässt sich einfach für wenig Geld bei uns eine FB Page erstellen und neue Fans / Kunden kommen dann von ganz allein…

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