Änderung am Newsfeed Algorithmus: Verweildauer auf einem Beitrag als Ranking-Faktor

Ende letzter Woche hat Facebook eine weitere Änderung am Newsfeed Ranking bekannt gegeben. Dabei ist der neue Rankingfaktor weitestgehend vom Medientyp und den Interaktionen unabhängig. Vielmehr geht es dieses Mal um die Verweildauer des Nutzers auf einem Newsfeed-Beitrag. Ist diese signifikant höher als bei anderen Beiträgen, welche der Nutzer gesehen hat, wird der entsprechende Beitrag weiter verbreitet.

Aus der Facebook-Meldung:

(…) we learned that in many cases, just because someone didn’t like, comment or share a story in their News Feed doesn’t mean it wasn’t meaningful to them. There are times when, for example, people want to see information about a serious current event, but don’t necessarily want to like or comment on it. Based on this finding, we are updating News Feed’s ranking to factor in a new signal—how much time you spend viewing a story in your News Feed.
When talking to people about the way they use their News Feed, we’ve found that it’s not as simple as just measuring the number of seconds you spend on each story to understand if that piece of content resonated with you. Some people may spend ten seconds on a story because they really enjoy it, while others may spend ten seconds on a story because they have a slow internet connection. We’ve discovered that if people spend significantly more time on a particular story in News Feed than the majority of other stories they look at, this is a good sign that content was relevant to them.

Was bedeutet das für Marken?

Dieser neue Faktor ist nur einer von vielen Faktoren, welche die Reichweite und Verbreitung eines Statusupdates beeinflussen. Es bringt also nichts, jetzt alle Beiträge auf genau diesen Faktor zu optimieren. Gleichwohl werden Posts der Art „Guten Morgen liebe Fans“ zumindest unter diesem Aspekt schlechter abschneiden. Allein schon, da sie sehr wenig Text zum Verweilen bieten. Aber auch ein langer Text ist nicht zwingend ein guter Text. Hier kommt es unter anderem darauf an, dass bereits in den ersten Zeilen ersichtlich wird, was den Nutzer möglicherweise nach einem Klick auf „Mehr sehen“ erwartet. Dazu passend scheint Facebook das Zeichenlimit bis zum „Mehr sehen“-Link erhöht zu haben. Es werden jetzt also direkt mehr Zeichen pro Story ausgegeben.

Diese Entwicklung passt auch ganz gut zu einer weiteren Info, welche wir vom Facebook BarCamp in Hamburg mitgenommen haben. Demnach erkennt Facebook bei einem längeren Statusupdate besser, worum es in dem Statusupdate geht und kann so die Zielgruppe für die Auslieferung des Updates besser bestimmen. Dazu kommt es im besten Falle zu mehr Interaktionen und wiederum mehr Reichweite. Der Trend geht also vorerst zu längeren Texten mit Mehrwert und weg von den kurzen Updates, welche wir in der Vergangenheit gesehen haben.

Aber …

dann ist da noch der eine Satz ganz am Ende der Meldung, der die ganze Neuerung wieder in Frage stellt. Denn Facebook sagt gleichzeitig auch:

We do not expect Pages to see significant changes in distribution as a result of this update.

Bild auf Basis von: Vector news concept in flat style / Shutterstock.com 

Jens Wiese
Jens Wiesehttps://jens-wiese.net/
Jens hat Allfacebook.de mitgegründet und war dort 12 Jahre lang als Chefredakteur tätig. Mit den Impact Cards hat er eine Lösung vorgestellt, die es jedem Social Media Manager erlaubt eine eigene Social-Strategie zu erstellen. Unabhängig von Beratern und Agenturen.

Neueste Artikel

Weekly Newsletter abonnieren. Kostenlos. Jederzeit kündbar!

Ähnliche Artikel

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein