Facebook erweitert Möglichkeiten der Custom Audiences: Macht Euch bereit für noch mehr ‚interessenbasierte‘ Werbung im Newsfeed

shop

Wie Facebook gestern bekannt gegeben hat, werden die Möglichkeiten der Custom Audiences erweitert. Genauer gesagt wird es in Zukunft mehr Tools geben, welche es Unternehmen ermöglichen, Nutzer anzusprechen, nachdem diese die eigene Webseite besucht oder die mobile App genutzt haben.

Ein einfaches Beispiel dafür liefert Facebook selbst mit:

Besucht man die Webseite eines Fahrrad-Verkäufers und startet dort die Konfiguration eines eigenes Fahrrads, schließt den Prozess aber nicht ab, hat das Unternehmen zukünftig die Möglichkeit, genau diese Nutzer auf Facebook mit einer Anzeige anzusprechen.

In Fachkreisen ist dieser Prozess als klassisches Retargeting bekannt, und eigentlich gibt es dieses Format schon auf Facebook. „FBX“ heißt das Zauberwort, über welches das Retargeting auf Facebook möglich ist. Genutzt wird dies bereits jetzt von großen Onlineshops wie Zalando, Asos und anderen. Wer darauf achtet, wird bemerkten, dass genau die angeschauten Produkte später auch in der Facebook-Seitenleiste als Werbung auftauchen. Für Unternehmen funktioniert dies wunderbar und bietet enorm viel Potential.

Aber wenn es FBX schon gibt, was wird dann besser? Neu ist vor allem, dass Facebook mit dem neuen Feature eine andere Gruppe an Unternehmen anspricht. Während FBX über Drittanbieter wie AdPalor verfügbar ist, und zumeist von großen Shops mit vielen Produkten genutzt wird, sollen die neuen Features vor allem kleinere Unternehmen ansprechen. In Zukunft kann man so einen Facebook-Code auf der Webseite integrieren und Besucher der Seite/mobilen App so als Zielgruppe definieren. Eine Möglichkeit, die also auch für kleine Unternehmen mit wenigen Produkten interessant ist.

Soviel zu den Vorteilen für Unternehmen. Für Nutzer bedeutet dies vor allem mehr personalisierte Werbung im Newsfeed. Und wie so häufig muss auch hier der Aspekt der Privatsphäre auf Facebook mit einbezogen werden. Facebook greift diese Bedenken allerdings auch in einem extra Blogbeitrag auf und gibt Details zu neuen Features. Die wichtigsten Punkte dabei sind:

  • Das ganze Retargeting funktioniert, ohne dass persönliche Daten ausgetauscht werden. 
  • Facebook erstellt für die Anzeigen Listen von Personen, die eine solche Anzeige sehen sollten. Es gibt also eine Liste mit Personen, die Webseite XY mit dem eingebunden Code angesehen haben. Diese Liste wird aber nicht mit dem Unternehmen geteilt. Vereinfacht gesagt sieht das Unternehmen nicht, welche Nutzer im Detail auf Facebook gerade beworben werden. Das Unternehmen hat also keine Chance, Euer Facebook-Profil mit Euren Daten zu sehen. 
  • Wenn Ihr keine Lust auf die Anzeigen habt, dann könnt Ihr dies über einen Opt-Out beenden.

Genau zu dem letzten Punkt hat Facebook auch ein neues Feature vorgestellt und implementiert. Wenn man früher auf das „X“ bei einer Facebook Anzeige und dort auf „About this Ad“ geklickt hat, gab es immer nur die normale Werbe-Info-Seite von Facebook zu sehen.

retargeting

Wenn man das jetzt bei Ads mit diesem Retargeting tut, gelangt man auf die Webseite des Anbieters, wie hier Appnexus:

ABOUT OUR ADS | AppNexus 2013-10-16 07-56-53

Und genau dort findet man auch immer die Option, diese Anzeigen zu deaktivieren:

ABOUT OUR ADS | AppNexus 2013-10-16 07-57-10

Wer dies tut, tut dies dann nicht nur für Facebook, sondern meist für alle Webseiten, die diese Möglichkeit nutzen. Die personalisierte Werbung für Schuhe erscheint dann also auch nicht mehr bei Spiegel Online, Bild.de oder anderen Webseiten.

 (Bild: Bastografie / photocase.com)

Philipp Roth
Philipp Rothhttps://www.linkedin.com/in/philipproth/
Philipp war einer der Gründer von AllFacebook.de und hat sich sich 2021 von AllFacebook getrennt. Er ist diesem Blog als Gastautor treu geblieben. Durch über 10 Jahre Erfahrung ist einer der bekanntesten Experten zum Thema Social Media Marketing, berät Unternehmen, organisiert Workshops, hält Vorträge und realisiert viele der heute sehr erfolgreichen Auftritte auf Facebook, Instagram, TikTok, WhatsApp und LinkedIn.

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