Wie Facebook im September 2020 angekündigt hat, wird es ab Februar 2021 eine Limitierung für aktive Anzeigen einer Seite geben. Dies richtet sich nach dem Umsatz bei Facebook:
Das heißt Facebook teilt die Umsätze der Seite in verschiedene Kategorien ein und gibt dann vor wie viele Anzeigen aktiv sein können. Alle Unternehmen, die in den letzten 12 Monaten nicht einmal über 85.000€ pro Monat ausgegeben haben, gelten als „kleine bis mittelgroße Seiten“. Die Skala geht hoch bis über 8,5 Mio Euro Ausgaben in einem Monat.
Die meisten von euch dürften in der Skala bei < 250 oder < 1.000 aktiven Anzeigen liegen, die dann als Maximum gelten.
Warum führt Facebook die Regeln ein?
In der offiziellen Meldung liest es sich so:
„The number of active ads from your Page plays an important role in achieving more predictable, stable and optimized results.
Each time an ad is shown, our ads delivery system learns more about the best people and places to show the ad. The more an ad is shown, the better the delivery system becomes at optimizing the ad’s performance.
When an advertiser runs too many ads at once, each ad delivers less often. This means that fewer ads exit the learning phase, and more budget is spent before the delivery system can optimize performance.
We discovered that four in ten running ads fail to exit the learning phase, and many of these ads come from advertisers running too many ads at the same time.
For this reason, we’re implementing a limit on the number of ads each Page can run at once.“
Das heißt, wenn ihr zu viele Werbeanzeigen auf einmal schaltet, kann es eure Performance beeinträchtigen. Facebook hat hier festgestellt, dass dann weniger Anzeigen die erste Lernphase durchschreiten. Diese Lernphase ist aber wichtig damit Facebook die Auslieferung optimieren kann und ihr die entsprechende Performance erhaltet.
Positiver Nebeneffektiv dürfte auch noch die Reduzierung von Spam im System sein, oft werden hier die selben Anzeigen immer und immer und immer und immer wieder kopiert, in der Hoffnung, dann mit kleinen Budgets durchzurutschen und beim Nutzer mit Spam, Scam, Fakenews oder ähnlich Klicks zu generieren.
Negativer Nebeneffekt: alle die sich sehr gut auskennen, sehr viel Energie investieren und kein riesiges Budget haben, werden hier etwas bevormundet, um bei den unerfahrenen Werben bessere Ergebnisse zu erzielen.
Anzeigenlimits je Ad-Account einsehen
In Zukunft gibt es von Facebook eine Übersicht wie der Status eurer Accounts und Seiten ist. Dafür stellt Facebook ein eigenes Tool bereit. Dieses ist allerdings noch nicht bei allen Nutzern verfügbar. Ihr könnt es Mal hier probieren: https://www.facebook.com/ads/ad_limits/
Im Screenshot erkennt ihr es schon. Ihr seht den Page Namen, den aktuellen Status, Zahl der aktiven Anzeigen und das derzeitige Limit.
Überschreiten der Facebook Anzeigenlimits
Hier muss man zuerst erklären, welche Anzeigen überhaupt ins Limit zählen:
- Relevant sind alle Ads die aktiv sind
- Relevant sind alle Ads die gerade in der überprüft werden
- Nicht relevant sind alle geplanten Anzeigen (erst wenn sie live gehen)
Was passiert wenn man über sein Limit kommt ist recht einfach: ihr könnt dann keine neuen Anzeigen mehr schalten und auch keine Änderungen an den vorhandenen Anzeigen durchführen.
Weitere offene Fragen …
Was ist mit Dynamic Ads?
Etwas obskur finden wir vor allem, dass Facebook in der Ankündigung über Dynamic Ads spricht …
„Dynamic ads, meanwhile, enable advertisers to integrate their entire product catalog into a single ad that displays the products that are most relevant to each consumer.“
… und das Thema danach tief in der Hilfe vergräbt. Die offizielle Aussage dazu ist:
„Jede Dynamic Creative Ad, Automatic Placement Ad oder Dynamic Ad zählt als eine einzelne Werbeanzeige – selbst wenn für diese Werbeanzeige viele verschiedene Inhalte verwendet werden.“
Wer mit einem guten Setup und Pixel auf Dynamische Ads setzt, hat schnell sehr viele Anzeigen aktiv, da diese automatisch erstellt und an die passende Zielgruppe ausgeliefert werden. Das trifft im DACH-Raum auch auf Seiten zu, die nicht über 100.000 US$ ausgeben.
Kann man einfach mehrere Ad Accounts anlegen?
Das Limit gilt je Seite, nicht je Account.
„Es ist richtig, dass mehrere Werbekonten, Unternehmen oder Nutzer für eine einzige Seite Werbung schalten können. Pro Seite gilt jedoch ein einziges Anzeigenlimit – nicht pro Werbekonto, Unternehmen oder Nutzer. Alle Werbeanzeigen für eine Seite, die gerade geschaltet oder überprüft werden, fließen in das Anzeigenlimit der Seite ein – ganz unabhängig vom Werbekonto.“
Das heißt größere Unternehmen mit mehreren Agenturen, mehreren Projekten und mehrere Teams müssen da ein Auge drauf haben. Ihr könnt im Tool von Facebook allerdings verwalten wer hier wie viel Anteil haben darf, so dass man sich nicht in die quere kommt.
„Um sicherzustellen, dass einzelne Konten keinen zu großen Anteil am Anzeigenlimit einer Seite beanspruchen oder sich gegenseitig beim Erstellen neuer Anzeigen blockieren, können Seitenadministratoren im Tool „Anzeigenlimits je Seite“ zusätzliche Anzeigenlimits für Partner und Nutzer festlegen.“
Instagram Channel & Facebook Seite getrennt?
Hat man jetzt das doppelte Limit, wenn man ein Instagram Account und eine Facebook Seite hat, diese verbunden sind und man da Anzeigen schaltet? Keine Details. Leider.
Roll-Out und Vorbereitung
„Ad limit enforcement will roll out from February 2021 through Summer 2021.“
Alle neuen Accounts, die nach dem 16. Februar 2021 erstellt werden, haben das Limit sofort. Für alle anderen Seiten steht das genaue Datum für den Roll-Out laut Facebook im „Ad Limit“-Tool (das ist noch nicht bei allen verfügbar), das heißt ihr könnt euch danach richten.