5 Fragen für die perfekte Instagram Story Strategie

Gastbeitrag von Svenja Walter

Jetzt, wo die vertikalen Formate erwachsen werden, brauchen wir neue Ideen und wiederholbare Strategien, um Stories zu planen und zu erstellen. Denn nur frontal in die Kamera zu reden und ein paar „Behind the Scenes“ zu zeigen, nutzt sich schnell ab und bietet dem Zuschauer keinen Mehrwert. Um die Stories ein für alle Mal in den Griff zu bekommen und vor allem replizierbar zu machen, beantwortet die folgenden fünf Fragen.

1. Wofür stehe ich und womit biete ich Nutzen?

Insta Stories sind kleine, dichte Erzählformate, die meinen Markenkern abbilden sollten. Was sind die Top 5 Themen, für die ich stehe? Das können Werte sein wie Ehrlichkeit. Große Topics wie Umweltschutz, Bildung und Chancengleichheit. Oder Themen, die sich rund um mein Business ansiedeln. Bei einem Modeunternehmen z.B. Stil, Kombinierbarkeit, Materialien oder Trends.

Wenn ich meine fünf Themen klar definiere und sie immer wieder in den Stories bespiele, werden die Storyinhalte erwartbarer und damit greifbarer. Wichtig ist, dass ich die Themen immer mit einem Mehrwert paare. Ich sollte meine Zuschauer unterhalten, ihnen etwas beibringen oder sie emotional bewegen. Ohne Nutzen bleiben die Stories eine Werbeveranstaltung und werden weggewischt.

2. Welche Formate mit welchem Rhythmus eignen sich für meine Themen?

Wenn ich nicht gerade Werber oder Journalist bin, ist diese Frage wahrscheinlich der schwierigste Part auf dem Weg zu richtig gutem Storytelling. Aber es gibt eine einfache Lösung, um Formate zu entwickeln – eine Woche lang einen analytischen Blick auf die Insta Stories zu werfen, die ich täglich anschaue. Wenn mir etwas gefällt oder fesselt, mache ich Screenshots von jedem einzelnen Screen der Story und ordne diese nebeneinander an.

Quelle: Smart Stories, H&M.

Gibt es bestimmte Formate, die sich ähneln? Quiz- oder Gamingstories? Behind the Scenes und Eventstories? Educational Formate wie Koch- oder Reiseführerstories? Wenn mich diese Formate ansprechen, wie kann ich ihre Systematik auf meine Marke und Themen übertragen?

Danach schaue ich mir an, wie die Stories im Detail aufgebaut sind. Gibt es Anfangs- und Endscreens? Eine Dramaturgie? Für das folgende Storyformat „Nahrungsmitteltests“ brauchte ich z.B. nur fünf Fotos – und die Dramaturgie ist immer gleich:

Tacotest – Quelle: Instagram

Teetest – Quelle: Instagram
Formatstruktur – Quelle: Instagram

Auf Grundlage dieser Learnings kann ich ein Whitepaper-Storyboard erstellen, das so klare Vorgaben enthält, dass auch ein Praktikant Inhalte zuliefern kann.

3. Wie sehen meine Texttafeln aus?

Oft gibt es schon ein Corporate Design, dass ich als Grundlage zur Gestaltung der Texttafeln heranziehen kann. Aber Vorsicht: vertikales Storytelling funktioniert nach eigenen Regeln. Und die sind nicht immer CD konform. Am Ende kommt es darauf an, dass die Screens lesbar, leicht verdaulich und informativ sind. Und natürlich dazu anregen, die Story von Anfang bis Ende anzuschauen.

Weil der Platz auf den Screens begrenzt ist, sind Schriftgrößen, -farben und -absätze von immenser Bedeutung.

Quelle: Smart Stories, H&M

4. Wie sehen meine Bildtafeln aus?

Stories sind Erzähleinheiten und sollten aus einem Guss sein. Die farbliche Gestaltung, die Stimmung innerhalb eines Themas, spielt dabei eine besonders große Rolle.

Quelle: New York Times

Ich finde es am klügsten, den gesamten Screen auszunutzen. Viele schicke Templates und Collagen führen dazu, dass die Bilder klein sind. Dabei ist doch genau das der Riesenvorteil von Stories: dass ich den Screen ganz für mich habe und meine Follower nicht abgelenkt werden.

Quelle: Smart Stories, H&M

5. Welche Specials baue ich ein, um die Wiedererkennbarkeit, den „Visual Fun Factor“ und die Emotionalität zu erhöhen?

Egal ob Illustrationen, GIFs, oder Infografiken – ich sollte visuelle Mittel verwenden, die catchy sind und die Aufmerksamkeit erhöhen. Flytographer arbeitet z.B. viel mit GIFs und Umfragen:

Quelle: Flytographer

Und die New York Times mit gelayerten Illustrationen:

Auch die Bildgestaltung kann ein „Special“ sein, wie in dieser Story über einen Roboter.

Quelle: New York Times

Durch die Auswahl des Framings wirkt der Roboter oft eher wie ein Kind, als wie eine Maschine. Je mehr die emotionale Aussage meiner Story auch visuell unterstützt wird, desto mehr zahlen die Stories ein auf Sales, Leads und Communitybuilding.

Svenja Walter
Svenja Walterhttp://meinesvenja.de
Svenja Walter hat bereits viermal auf der AFBMC gesprochen. Sie hält Vorträge, Workshops und unterrichtet online. Ihre Themen sind so vielfältig wie das Web – als Bloggerin und Beraterin hat sie elf Jahre Erfahrung mit Content, Storytelling, SEO und Social Media.

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6 Kommentare

  1. Interessanter Artikel. Aber leider sind die Bilder/Screenshots sehr klein und lassen sich nicht vergrößern. Von daher wurde das Thema leider nicht internetgerecht aufgearbeitet!

  2. Um das Gesamtbild zu betrachten ist es manchmal besser, 2,3 Schritte zurück zu treten.
    Die Details der einzelnen Tafeln ist hier gar nicht so gefragt, es soll mehr der Gesamteindruck, die Wirkung vermittelt werden. Details lenken nur davon ab.

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