An der einen Ecke wird erzählt Facebook Places seien tot, an der anderen werden die Check-In Deals auch gleich begraben. Eigentlich dürfte mit dem neusten Update soviel leben wie nie zuvor in den Places stecken. Wie aber ist der aktuelle Stand zu den Facebook Places? Wir wollen mit diesem Artikel versuchen etwas Ordnung in die aktuelle Berichterstattung zu bringen:
- Facebook Places wurden in Deutschland am 5. Oktober 2010 eingeführt.
- Bei der Einführung hatte Facebook aus verschiedenen Quellen (u.a. Foursquare und Gowalla) einen ersten Satz an Places zur Verfügung gestellt. Diese konnten aber von Nutzern an iPhones und anderen mobilen Endgeräten erweitert werden.
- Dies führt in den folgenden Monaten zu einem ziemlichen Wildwuchs und unsere Suchen in der aktuellen Places Datenbank finden dutzende Places mit dem Namen „Im Bett“, „Zu Hause“ etc.
- In den letzten Monaten hat Facebook damit begonnen mit Hilfe der Nutzer die Duplikate in der Datenbank auszusortieren.
- Zusätzlich werden ähnliche Places auf Foursquare und Gowalla direkt auf dem Facebook Place verlinkt.
- Im Laufe des vergangenen Jahres wurde es zudem möglich einer Facebook Page eine Adresse hinzuzufügen. So wurden viele Pages automatisch zu Places.
- In einigen Kategorien können neue Pages nur noch mit Adresse angelegt werden.
- Parallel können existierende Places geclaimt werden und teilweise mit Pages zusammengeführt werden. Wobei das Claimen und Zusammenführen sich als schwierig herausgestellt hat. Einfacher ist es eine neue Seite zu eröffnen und später die Duplikate zu melden. Diese werden mit genügen Meldungen und etwas geduld dann von Facebook entfernt.
- Places erlaubten Facebook Nutzern im mobilen Context an einem Ort einzuchecken, wenn sie diesen besuchen. Wenn es an diesem Ort einen Check-In Deal gibt, kann dieser eingelöst werden.
- Für große Unternehmen existiert eine Parent-Child Struktur mit der viele einzelne Filialen verwaltet werden können.
Mit der Einführung des neuen Publisher verkündete Facebook nun, dass man Places nicht wie bisher weiterführen werde. Das bedeutet aber nicht das Ende der Places. Statt dessen werden Places als neuer Layer in allen Bereichen von Facebook zugänglich gemacht. So kann man Ort nun auch in Statusupdates verlinken, oder ein Bild einem Ort zuweisen. Ich kann also auch ohne an einem Ort zu sein, diesen in meinen Beiträgen einbinden: „Beim Aldi gibt es ab heute Wasserkocher.“
Möglicherweise wird eine zukünftige Mobile-App von Facebook nicht mehr über den expliziten „Orte“ Menüpunkt verfügen. Trotzdem wird man an Orten an denen man sich gerade aufhält einchecken können. Lediglich das Interface ändert sich.
Auch die Check-In Deals werden damit nicht verloren gehen. Diese können nach wie vor nach einem Check-In beansprucht werden. Wir erwarten, dass diese nach den Umstellungen rund um den neuen Publisher und die neue Messages App von Facebook auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz für Pagebetreiber zur Verfügung stehen werden.
Im Moment gibt es also keinen Grund nicht weiter auf das Facebook Places Konzept zu setzen. Gerade mit den neuen Möglichkeiten einen Place auch in Status Updates zu verwenden, sollte man versuchen alle nötigen Places zu claimen und für die eigenen Strategie zu optimieren.
Es hat eher den Anschein, dass die Orte enger mit allen Angaben verbunden werden und somit in Zukunft stärker zum Einsatz kommen.
Bin gespannt.
Sehr geehrter Herr Wiese,
Danke für diesen Beitrag. Er bringt ein wenig Licht in´s Dunkel. Eine Frage habe ich aber dennoch. Macht es den jetzt Sinn seine bestehende Fanpage mit einer FB Places Seite zu verbinden. Oder sollten diese getrennt bleiben?
mit freundlichen Grüßen
Matthias Grath