20 Creative-Ideen für performante Facebook und Instagram Ads im E-Commerce

Gastbeitrag von Philipp Kammerer

Worauf kommt es bei der Performance von Facebook und Instagram Ads an?

Im Gespräch mit Online-Shop-Betreibern fällt immer wieder auf: Die meisten glauben, dass die technischen Einstellungen, wie das Targeting, die Kampagnen-Struktur oder die Gebotsstrategie der Schlüssel zum Erfolg sind.

Alle diese Dinge sind wichtig, keine Frage!

Aber der Erfolg einer Kampagne hängt zum großen Teil vom Creative ab – von dem, was der Umworbene zu Gesicht bekommt. Laut einer Teads-Studie erhöht ein einfaches Anpassen der Anzeige die Wahrnehmung durchschnittlich um 18,5%.

Meine persönliche Erfahrung zeigt sogar: Ein schlechtes Set-Up mit guten Creatives funktioniert besser als ein sauberes Set-Up mit schlechten Creatives.

Genau deswegen gebe ich dir in diesem Artikel 20 Creative-Ideen für performante Facebook und Instagram Ads im E-Commerce an die Hand. Ich habe die Inspirationen für Creatives auf die jeweiligen Bewusstseinsstufen aufgeilt: Prospecting, Re-Engagement, Retargeting, Bestandskunden. Falls du mit diesen noch nichts anfangen kannst, empfehle ich dir diesen Artikel.

7 Creatives für das Prospecting

Im Prospecting sprechen wir User an, welche unser Produkt und unsere Marke noch nicht kennen. Sie hatten mit uns noch keinerlei Berührungspunkte. Vielleicht haben sie noch nicht einmal ein Problembewusstsein.

Setze bei dem Bewusstsein an, welches deine Zielgruppe hat: Wenn sie sich über das Problem bewusst ist, aber dein Produkt noch nicht kennt, dann sprich in deinem Creative über das Problem. Falls sie dein Produkt kennt, aber noch nicht deine Marke, dann erzähle über das Produkt.

  1. Das Produkt-Karussell

Eine Möglichkeit, um deiner Zielgruppe zu zeigen, welche Produkte du anbietest, ist das Produkt-Karussell. Du kannst dem User in einem Karussell unterschiedliche Produkte zeigen oder die Anwendungsbereiche von einem Produkt präsentieren. Eine weitere Möglichkeit ist, dass du von einem Produkt deine USPs in Form von einem Karussell darstellst.

  1. Einfache Produktbilder

Einfache Produktbilder sind die einfachste Form um potenzielle Kunden auf dein Produkt aufmerksam zu machen, die dein Produkt noch nicht kennen. Ich meine damit aber nicht, dass du deine Produkte auf weißem Hintergrund abbilden sollst.

Am wirkungsvollsten sind einfache Image Ads, wenn du dein Produkt in Aktion zeigst. Denn im E-Commerce haben wir gegenüber dem Einzelhandel den Nachteil, dass die Kunden die Katze im Sack kaufen. Sie sehen die Produkte erst, wenn sie diese bereits gekauft haben.

Deshalb müssen wir die Produkte für unsere Kunden bereits in der Werbung erlebbar machen. Dein Kunde muss sich vorstellen können, wie es sich anfühlt, dein Produkt in den Händen zu halten und es zu benutzen.  Eine Methode dafür sind Anwendungsbilder.

  1. Animierte Bilder

Wenn ein Produktbild bei einen meiner Kampagnen gute Ergebnisse zeigt, lasse ich es animieren und teste es gegen das statische Bild. Der Hintergrund ist folgender: Bewegtbilder ziehen mehr Aufmerksamkeit.

Du kennst das sicher von dir selbst: Wo bleibst du eher in deinem Newsfeed stehen – bei einem statischen oder animierten Bild? Du kannst zum Beispiel einen Pfeil animieren oder die Flamme einer Kerze oder Ähnliches.

  1. Infografiken

Vor allem für erklärungsbedürftige Produkte eignen sich Infografiken im Prospecting. Denn dein Kunde muss das Produkt verstehen, bevor er es kauft. Durch Infografiken kannst du schnell und knapp dein Produkt erklären. 

  1. Erklärvideos

Eine weitere Methode, um erklärungsbedürftige Produkte zu erklären, sind Erklärvideos. Ich kann dir hier nur den Rat geben, dein Erklärvideo professionell produzieren zu lassen. Halbherzig produzierte Erklärfilme erfüllen nicht ihren Zweck.

  1. Anwendungstipps

Für Produkte, welche eine bestimmte Wirkung zeigen sollen, kannst du deinen potenziellen Kunden Anwendungstipps geben, um dein Produkt dreidimensional darzustellen. Diese Form von Creative ist vor allem für Kosmetikprodukte, Nahrungsergänzungsmittel oder ähnliches gut geeignet.

  1. Blogartikel anteasern

Es muss nicht immer der direkte Verkauf sein. Nur ca. 10% der User in deinem Markt sind jetzt gerade kaufbereit. Alle anderen sind erst in Wochen, Monaten oder Jahren bereit für den Kauf. Wenn du deine Kampagnen skalierst – eine Methode der Skalierung findest du in diesem Blogartikel – erreichst du immer mehr User, die in dem Moment nicht kaufbereit sind.

Eine Möglichkeit, um die nicht direkt kaufbereiten User abzuholen, ist: Schreibe einen Blogartikel zu deinem Thema und verlinke in diesem deine Produkte.

a) Schalte auf den Artikel Werbeanzeigen.

b) Wenn es dir gelingt die nicht direkt kaufbereiten User über den Artikel abzuholen und aufzuwärmen, kannst du darüber direkte Verkäufe erzielen, obwohl die User eigentlich nicht kaufbereit gewesen wären. Du entwickelst sie weiter.

5 Creatives für das Re-Engagement

Im Re-Engagement werden User angesprochen, die mit einer Werbeanzeige oder einem Beitrag interagiert, aber den Online-Shop noch nicht besucht haben. Vielleicht haben sie einen Beitrag geliked, einen Kommentar geschrieben, ein Video angesehen oder Ähnliches. Diese User kennen bereits die Marke und das Produkt. Sie haben aber noch zu wenig Vertrauen, um zu kaufen.

  1. Testimonials

Eine Methode, um dieses Vertrauen aufzubauen, sind Testimonials – also positive Kundenstimmen. Die wirkungsvollsten Testimonials sind Video-Testimonials, aber diese sind auch am schwersten zu bekommen. Falls du keine Videos von Kunden hast, kannst du auch Kundenstimmen in Textform grafisch schön aufbereiten lassen und diese als Werbeanzeigen nutzen.

  1. Influencer Content

Influencer genießen Vertrauen in ihrer Zielgruppe. Dieses Vertrauen kannst du für dich nutzen, indem du mit ihnen gemeinsam Kampagnen machst und die Werbeanzeigen im Re-Engagement ausspielst.

  1. Unboxing Videos

Wie ich bereits angesprochen habe, kauft der Kunde in einem Online-Shop die Katze im Sack. Eine Möglichkeit, deine Produkte dreidimensional darzustellen, sind Unboxing Videos. Am besten funktionieren Unboxing Videos aus meiner Erfahrung, wenn ein Kunde das Produkt auspackt.

  1. User generated Content

Neben den bereits besprochenen Formen von User generated Content (Testimonials, Influencer Content, Unboxing Videos), eignen sich weitere, so zum Beispiel Anwendungsbilder, spezifische Motto-Bilder, Gewinnspiel-Einsendungen, etc.

  1. Produktvielfalt zeigen

Im Re-Engagement kennt der User wahrscheinlich noch nicht alle Produkte, welche du anbietest. Vielleicht hat er im Prospecting eine Werbeanzeige zu einem Produkt gesehen, welches er gerade nicht braucht, aber er findet deine Marke gut. Dann ist jetzt der ideale Zeitpunkt ihm weitere Produkte zu zeigen – zum Beispiel in einem Produkt-Karussell.

4 Creatives für das Retargeting

Im Retargeting war der User schon in deinem Online-Shop – vielleicht hat er sogar bereits ein Produkt in den Warenkorb gelegt – aber er hat dein Produkt noch nicht gekauft. In dieser Bewusstseinsstufe fehlt nicht mehr viel, dass der User kauft. Oft genügt auch schon eine kleine Erinnerung. 

  1. Aktionen

Eine effiziente Methode, um User im Retargeting zum Kauf zu bewegen, sind Aktionen. Denn Aktionen schaffen Anlässe, jetzt sofort zu kaufen. Ich arbeite hier mit 5-10%-Rabattcodes.

  1. Reminder

Im Retargeting reicht oft schon eine kleine Erinnerung, um den User zum Kaufen zu bringen. Viele legen sich Produkte als eine Art Merkzettel in den Warenkorb, brechen dann die Bestellung aber ab. Durch einen Reminder kannst du genau diese User an den Kauf erinnern.

  1. USPs

Vielleicht versteht der User noch nicht, was er verpasst, wenn er nicht bei dir kauft. Zeige deinem Kunden im Retargeting nochmal die wichtigsten Vorteile, die er hat, bei dir zu kaufen.

  1. Dynamic Product Ads

Mit dynamischen Retargeting Ads kannst du dem User genau das Produkt als Werbeanzeige ausspielen, welches er sich zuvor bereits angesehen hat. Du kennst das bestimmt von Amazon oder Zalando.

4 Creatives für Bestandskunden

Die meisten Werbetreibenden investieren viel Geld in die Gewinnung von Neukunden und vergessen dabei die Bestandskunden, obwohl ein Bestandskunde viel wahrscheinlicher kauft als ein Neukunde. Mithilfe von Bestandskunden-Kampagnen kannst du Kunden an dich binden und deinen Kundenwert steigern.

  1. Nachfüllpackungen

Falls du Verbrauchsprodukte verkaufst, sind Nachfülpackungen ein Weg, um deinen Kunden zum erneuten Kauf zu motivieren. Von den Nachfüllpackungen profitieren du, dein Kunde und die Umwelt.

  1. Dankesvideo

Direkt nach dem Kauf tritt im E-Commerce typischerweise die Kaufreue beim Kunden ein. Dem kannst du mit einem Dankesvideo entgegen wirken. Nimm ein kurzes Video auf, in dem du erzählst, warum dein Kunde eine gute Entscheidung getroffen hat.

  1. Gründer-Story

Der Kunde hat gekauft. Jetzt möchtest du den Einmalkäufer zum Fan machen, damit er immer wieder bei dir kauft. Erzähl dazu deine Gründer-Story, damit sich dein Kunde mit deinem Online-Shop identifizieren kann.

  1. Bestandskunden-Aktionen

Wenn du möchtest, dass dein Kunde nochmal bei dir kauft, dann schaffe dafür Anlässe. Lasse dir zum Beispiel bestimmte Bestandskunden-Aktionen einfallen oder kreiere Bundles nur für Bestandskunden.

Fazit

Fakt ist: Der Erfolg deiner Facebook Kampagnen entscheidet sich durch die Qualität deiner Creatives. Damit du genug Inspirationen für verkaufsstarke Werbeanzeigen hast, sind hier die 20 Ideen für ansprechende Creatives im E-Commerce nochmal aufgelistet:

  1. Das Produkt-Karussell
  2. Einfache Produktbilder
  3. Animierte Bilder
  4. Infografiken
  5. Erklärvideos
  6. Anwendungstipps
  7. Blogartikel anteasern
  8. Testimonials
  9. Influencer Content
  10. Unboxing Videos
  11. User generated Content
  12. Produktvielfalt zeigen
  13. Aktionen
  14. Reminder
  15. USPs
  16. Dynamic Product Ads
  17. Nachfüllpackungen
  18. Dankesvideo
  19. Gründer-Story
  20. Bestandskunden-Aktionen

Welche Creative-Art nutzt du gerne für deine Werbeanzeigen?

Philipp Kammerer
Philipp Kammererhttps://philippkammerer.at
Philipp Kammerer ist E-Commerce Berater. Im „E-Commerce Advertising Podcast“ zeigt er Online-Shop Besitzern, wie sie ihr Umsatzplateau überwinden können.

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