[tweetable]Facebook hat ein Problem: Zu viele Inhalte treffen auf zu wenig Nutzeraufmerksamkeit und Zeit.[/tweetable] Deshalb muss Facebook filtern und entscheiden, welche Meldungen für welche Person möglicherweise relevant sind. Das Ergebnis ist der Newsfeed, den wir tagtäglich besuchen und erkunden.
Aber wie entscheidet Facebook, welcher Nutzer welchen Inhalt zu sehen bekommt? Das ist die entscheidende Frage für Page-Administratoren und Community Manager. Denn mit der Antwort hierauf müsste es doch möglich sein, den optimalen Inhalt zu erstellen. Das hat sich auch Josh Constine von TechCrunch gedacht und dazu bei Facebook selbst nachgefragt.
Eine relativ aufschlussreiche Antwort darauf gab es vom Facebook News Feed Director of Product Management Will Cathcart. Demnach gibt es etwa 100.000 Faktoren, welche die Sichtbarkeit eines Inhaltes bestimmen. Aber fünf dieser Faktoren haben den größten Einfluss:
- Wie populär (Likes, Kommentare, Shares & Klicks) waren die bisherigen Posts der Seite bei allen Nutzern
- Wie populär ist der aktuelle Post bei den Nutzern, die ihn schon gesehen haben
- Wie populär waren die bisherigen Beiträge der Seite bei dem aktuellen Nutzer
- Stimmt der Typ dieses Posts mit dem überein, was der aktuelle Nutzer sonst gerne mag?
- Wie alt ist der Post?
Zwei dieser Punkte kennt man bereits aus Zeiten, als der Newsfeed Algorithmus noch auf den schönen Namen „Edgerank“ hörte: Affinity (Punkt 3) und Time Decay (Punkt 5). Eine Gewichtung (Kommentar ist mehr wert als Like etc.) scheint es hingegen nicht mehr zu geben oder sie spielt zumindest keine Rolle mehr.
Doch aus diesen neuen Kernfaktoren können wir ein paar Rückschlüsse ziehen:
- Öfters posten – Wenn es wichtig ist, wie alt ein Beitrag ist, braucht es in der Konsequenz öfters Beiträge.
- Zur richtigen Zeit posten – Dazu müsst ihr herausfinden, wann eure Fans online sind.
- Alle Post-Typen regelmäßig durchprobieren. Auf welchen Post-Typ sprechen die meisten meiner Fans an? Darauf dann optimieren.
- Post-Targeting gezielt einsetzen, um die Relevanz für einen Nutzer zu erhöhen.
- Künstlichen Fanaufbau stoppen. Jeder Fan, der keine enge Verbindung zu Produkt oder Marke hat, schadet der Popularität der Posts und verringert die Reichweite.
Es gibt aber noch eine weitere Konsequenz, und hier sehe ich schon neue Geschäftsmodelle: Wenn es wichtig ist, möglichst schnell Interaktionen aufzubauen, um die Reichweite steigern zu können, sollte man ein kleines Team an Nutzern zur Verfügung haben, die einem Beitrag einen Anfangsboost geben können.
Zusammen mit den gestern genannten Faktoren für mehr organische Reichweite steigt die Hürde für einen Facebook-Auftritt ohne großes Mediabudget noch einmal enorm an.
– gelesen und geprüft von www.textorate.de –