Wir haben genug! Wenn es um Social Media Tools geht, haben wir die Übersättigung erreicht. So viele neue Tools mit so vielen neuen Funktionen – doch brauchen wir sie wirklich alle? Wie können wir dem Tool-Overload entkommen? Von der Diskussion über KI ganz zu schweigen. Heißt Social Media Management bald Tool Management?
Social Media Manager*innen verbringen zunehmend mehr Zeit mit dem Testen neuer Tools und der Teilnahme an Onboardings. Hinzu kommt das ständige, nagende FOMO-Gefühl, das tief im Hinterkopf lauert. Sollten diese Lösungen nicht dazu führen, dass die Arbeit weniger und nicht mehr wird?
Im Feed und Fudder Podcast sprechen wir darüber, wie ihr wieder mehr Luft in euren Arbeitstag bekommt. Passend dazu: Lüften – ja, ihr habt richtig gehört – das gute alte deutsche „Fenster aufmachen“ erobert die virale Social Media Welt. Ähnlich wie ein gewisser Schokoladen-Trend, dem wir uns aus gegebenem Anlass erneut widmen müssen.
→ Jetzt reinhören – Dein Social Media Imbiss für die Ohren ←
Transkript Feed und Fudder Podcast Folge 25: Tool Overload
Du bist grad irgendwo, wo es still sein muss, schmöckerst lieber in Texten oder möchtest unsere Folge barrierefrei mit deinem Screenreader lesen? Kein Problem!
Hier gibt es das Transkript zu Folge 25: Tool Overload
Transkript
Nicola
Hallo und Servus, bei Feed und Fudder mit Nici. So, herzlich willkommen. Schön, dass wir uns hören und diesmal nicht aus dem Kaffeehaus, sondern aus Lissabon. Ja, wenn November in Deutschland regnerisch und grau ist, dann ist es in Lissabon manchmal auch regnerisch, aber nicht ganz so grau und mit 17 Grad ganz okay, aushaltbar.
Alexander
Herzlich willkommen. Bisher viel unterwegs, finde ich cool. Podcast on Tour quasi.
Nicola
Podcast und Travel Influencer. Genau. Ja, ich war oder bin auf dem Web Summit und das ist ja die größte Digital-Tech-Konferenz in Europa und ist ja so das europäische South by Southwest quasi und immer spannend und das erste Mal 2017 gewesen. Auch schon wieder, ja, die Zeit rennt auch schon über ein paar Jahre. Und wenn es geht, versuche ich jedes Jahr herzukommen, was im November ja auch immer ganz schön ist.
Alexander
Und was war dieses Jahr dein Eindruck? Was konntest du an Trends mitnehmen?
Nicola
Also erstmal freue ich mich, dass ich wieder hier bin, weil es ist schon immer so ein Thema. Lohnt sich das irgendwie jedes Jahr hinzugehen? Und bei mir ist es schon fest im Kalender eigentlich. Und ich muss sagen, ja, hat sich gelohnt. Also aus verschiedenen Perspektiven. Das Web Summit ist ja in der Regel ein großes Start-up und Investoren treffen.
Das natürlich ist für mich persönlich kein Use, aber Web Summit ist auch immer so ein bisschen Fingerzeig, wo geht’s hin und vor allem auch eher ein bis zwei Jahre vor der deutschen Zeitrechnung. Das heißt also als Deutscher oder im DACH-Raum, hat man ja den Luxus, dass man immer ein bisschen Zeit hat. Das heißt, man kann gucken, man überlegt und kann dann irgendwann Sachen adaptieren. Und was natürlich nicht überraschend groß und sehr dominierend war, ist künstliche Intelligenz.
Das ist natürlich das allbeherrschende Thema. Eben. Das hat uns alle natürlich überhaupt nicht überrascht. Aber in dieser Dominanz war es natürlich schon auch sehr viel. Also, ich glaube, gefühlt alle Start-ups. Also es gab wahrscheinlich eine Handvoll Start-ups, die nicht irgendwie AI in irgendwelcher Form integriert hatten oder AI-Lösungen haben oder…
Alexander
Wer hätt’s gedacht?
Irgendwelche Tools. Da will ich den Bogen jetzt mal kurz spannen. Es geht natürlich immer ganz, ganz viel auch bei den Start-ups um Tools. Und das ist natürlich schon das beherrschende Thema AI und Tools und wie kann man Dinge verbessern?
Alexander
Und da haben wir uns auch überlegt für die heutige Folge, so Tools sind ja wirklich praktisch und können tolle Sachen für einen machen, aber uns beiden geht es doch so, es ist doch ein bisschen auch irgendwie zu viel gerade. Wie findet man doch eigentlich das richtige Tool für sich?
Nicola
Ja, es ist generell viel. Also ich glaube, Social Media und Tools, das hatten wir ja schon mal so. Ja, es ist so eine Ehe, die einfach besteht und das gehört natürlich dazu und auch gerade im Tech-Bereich allgemein, im Digital-Bereich allgemein. Aber es ist schon wahnsinnig viel.
Also einfach, es gibt wahnsinnig viele Tools und mir ging es jetzt gestern so, ich war, also Web Summit hat so 70.000 Gäste, sage ich mal. Es ist schon super viel los. Und es gibt einen Pavillon, da geht es um Marketing unter anderem. Und da sind diese Marketing-Tools, da gibt es auch viele Social-Tools. Und normalerweise in den letzten Jahren habe ich mir diese Tools mal so ganz grob angeguckt, so ganz grob.
Und dieses Jahr war es echt so, ich hatte innerlich schon so, boah, gar kein Bock. Also gar keine Lust, mir überhaupt anzugucken, was die können. Weil es für mich schon so, es ist irgendwie zu viel. Also ich merke so, ich will es gar nicht mehr. Ich will mich gar nicht mehr damit befassen, was diese Tools können. Dabei ist es eigentlich voll schade, weil so was ich jetzt auch noch mal mitnehmen vom Web Summit, ich habe mit anderen Tool-Anbietern auch geredet, die aber eher aus einem ganz anderen Bereich kommen, also die dann irgendwie eine technische Lösung haben für irgendwie Finance-Produkte und so.
Die sagen halt, dass sie relativ gut fahren mit sehr, sehr hoch spezialisierten Tools. Und ich glaube, das ist spannend, also so dieses generalistische oder spezialisiert. Aber ich glaube, irgendwie so einen sehr speziellen Anwendungsfall zu lösen, das kann ich mir schon gut vorstellen, dass man da wieder mehr Lust hat, sich damit zu befassen.
Alexander
So geht es mir auch. Ich muss sagen, bei Marketing-Tools, wenn ich jetzt auch ein Newsletter bekomme oder Pressemitteilungen, oder was ich irgendwie nachlese von neuen Marketing-Tools, also ich finde, diese ganzen vielen neuen Tools, die da kommen, sind mir gerade zu repetitiv und ich suche jetzt eigentlich mittlerweile auch lieber Tools, die für einen ganz speziellen Zweck da sind. Das ist mir mittlerweile echt lieber.
Nicola
Ja, genau, also und ich glaube, das ist vielleicht aber auch so ein bisschen dem geschuldet, dass es einfach so viel ist, aber was ganz natürlich, was, also völlig klar, großes Stichwort bei all diesen Tools ist AI und AI-Lösungen für Vorgänge, für Prozesse, die man hat. Und ich glaube, das ist natürlich schon was, was man sich angucken sollte oder was ich auch mache, was du auch machst. Was mache ich eigentlich?
Generell mal ganz gut. Was mache ich eigentlich? Und dann kann ich mir schauen, bei welchem Prozess macht es Sinn, einen Support zu haben, einen technischen und idealerweise einen automatisierten Support.
Alexander
Das stimmt, so kann man ein Tool für sich auswählen, wenn man zum Beispiel mal seine Aufgaben unterteilt. Beispiel, ihr arbeitet als Social-Media-Managerin oder Manager, schaut doch einfach mal, zerlegt doch mal eure Arbeitswoche oder euren Arbeitstag in all die Teile, die ihr macht, wie Texte für Posting, Grafiken für ein Posting. Und dann könnt ihr ja für euch entscheiden, bei was es wirklich eine Zeitersparnis ist, wenn ihr da eine automatisierte Lösung habt. Weil wenn diese Lösung für euch mehr Arbeit und mehr Zeitaufwand bedeuten würde, dann ist es letztlich keine Lösung.
Nicola
Ja, Frage ist halt, was willst du lösen? Willst du deine Langweile lösen? Dann vielleicht schon. Also, wenn du zu viel Zeit hast und dann beschäftigst du dich nur mit Tools, ist es vielleicht eine Lösung für deine Langweile. Naja, aber letztlich ist es, glaube ich, schon ein Thema, wie viel Zeit geht denn auch mit so Tool-Testing und Tool-Analysen drauf? Und ja, ist das notwendig?
Aber ja, also grundsätzlich Web Summit immer wieder Freude, weil man wahnsinnig viele tolle Menschen trifft, die auch aus anderen Branchen sind. Und wenn wir jetzt in unserer Bubble da drin hängen und auch Grüße an unsere Bubble eben, die auch alle im Social Gang, im deutschsprachigen in der Regel oder im deutschen Social Media House, es ist immer ganz nett, wenn man da mal rauskommt und dann wirklich mit Branchen zu tun hat, wo ich mir immer denke, ja krass, keine Ahnung.
Hab ich einfach überhaupt keine Ahnung. Da hab ich mir gedacht, ah, okay, das gibt’s auch noch in der Welt. Und teilweise auch, wo dann die Gelder sind. Also wo ich mir denk, ja, wir knapsern da immer so rum und die Budgets, wenn jeder Konferenz kommt, wie kann ich irgendwie Social machen mit ganz wenig Budget?
Alexander
Das sind zwei richtig gute Sachen, die ich richtig toll finde. Das erste ist so wichtig, dass man über den Tellerrand hinaus schaut. Das ist so wichtig. Gerade wenn man Social Media Manager oder Managerin ist, so kriegst du auch neue Ideen. Das hilft dir eben kreativ zu bleiben.
Und auch das mit den Bubbles, und hört auch gerne mal in die letzte Folge rein, da hatten wir das auch mit, was heißt es eigentlich, wenn man sich in so einer Bubble befindet und wenn man dann irgendwann irgendwie nur die gleichen Sachen liest.
Und das andere nochmal, eins davor, diese Tool-Auswahl. Ich sehe auch so ein bisschen, ich sag’s mal in Anführungszeichen, die Befürchtung, dass in der Jobbeschreibung Social Media Management ist schon die Gefahr droht, dass immer mehr Zeit draufgeht für die Tool-Auswahl oder neue Tools testen, das dich dann wirklich abhält von der eigentlichen Arbeit.
Nicola
Ja, ich finde es immer so, wie wenn jetzt ein Handwerker halt wahnsinnig viel Zeit damit sich beschäftigt, irgendwie sein Werkzeug sich anzuschauen. Also das ist ja voll gut, ne? Also ich meine, dann schaust du dir die Schrauben an und dann guckst du irgendwie, welche Bohrmaschine Sinn macht. Das ist ein Teil, das ist voll wichtig.
Aber wenn du halt irgendwie zwei Drittel deiner Zeit damit dich dann irgendwie mit dem Schraubenzieher beschäftigst, statt die Tätigkeit zu tun, die du tun musst, dann wird es halt blöd irgendwie. Ich glaube, das geht mir dann manchmal so. Ich liebe Tools, aber man braucht schon Zeit dafür. Ich bin auch gerade im Onboarding von einem Tool und es ist auch so zermürbend.
Jede Woche kommt dann, also tatsächlich jede Woche, ja, wir können ja noch einen Termin machen und dann können wir über dann können wir über Onboarding Schritt 1, dann über Onboarding Schritt 2, dann über Onboarding Schritt 3. Oder ich sage, hey, ist das ein Studium? Oder was ist eigentlich, nicht bös gemeint, aber muss ich das studieren, damit ich mit diesem Tool arbeiten kann? Und das finde ich halt immer krass, also wie es die Erwartungshaltung ist, wie viel Zeit du fürs Onboarding eines Tools brauchst, auch teilweise.
Alexander
Dann ist ja erstmal, das ist oft ja nur das On-Boarding, das es quasi in deine Systeme integriert ist oder in die Systeme von deinem Unternehmen. Da muss man sich ja noch persönlich auch noch reinfuchsen, muss ja auch für dich dann mit diesem Tool eine Arbeitsweise entdecken, muss ja für dich den Workload herausfinden und auch nochmal für dich die Funktion auf, was weiß ich, Shortcuts. Und da fällt mir Canva ein. Canva war früher so praktisch. Es war für Bilder, fertig!
Wenn du dich zwei Tage nicht eingeloggt hast, hast jetzt x neue Funktionen. Wenn ich dann, oder der Canva Instagram-Kanal, wo die ständig so Tutorials hochladen, da ist doch jeden Tag ein neues Tutorial für eine Funktion. Ich finde es zu überfrachtet mittlerweile.
Nicola
Ja, ich finde es macht dann keinen Spaß mehr. Also ich finde bei Canva auch, ich bin ja auch ein Canva-Freund, eben weil das so einfach war. Ich finde inzwischen ist es ja fast Adobe einfacher als Canva. Das ist schon hart. Also weißt du, wenn du sagst, der Photoshop ist schon wieder fast, also einfach oder ähnlicher, dann hat eigentlich der USP das Tool so ein bisschen gelitten.
Also ich glaube, das ist schon was, wo man jetzt in dem Fall voll aufpassen muss, dass sie da nicht ihren USP verlieren. Der USP war, ich gehe da rein, ich checke das schnell und kann schnell bearbeiten. Und mir ging es auch so nach dem letzten Update, haben die ja alle Buttons verschoben und es ist so nicht, vielleicht werden wir auch alt oder so.
Kennst du das, wenn du seit 100 Jahren die gleichen Bewegungen machst und auf einmal klickst du ständig auf falsche Buttons? Und du denkst dir so, äh, wo war das jetzt nochmal? Dann gehst du wieder zurück und dann, ah nee, aber ich will doch jetzt einfach nur schnell das ausschneiden.
Alexander
Das kenne ich auch, aber da kennen wir noch so einen Spezialisten. Ich glaube, das ist der Facebook Business Manager, der sich auch permanent ändert.
Nicola
Ja, total, total. Also gut, ich meine, gedanklich sind wir sowieso always on the run, always on the run, was das angeht, auf jeden Fall. Also der muss schon maximal flexibel sein im Kopf. Und dann am Ende ist es so, ah, das ist was Neues, okay, ah, das war nur ein Bug. Und ich sag so, ey, okay, aber Leute, ja.
Alexander
Aber mir geht es mittlerweile auch so wie dem Handwerker, den ich gerade beschrieben habe. So fühle ich mich auch. Der Handwerker, der hat sein Hammer und seine Bohrmaschine und bei dem bleibt der. Und dem vertraut der und sagt, mit denen funktioniert das. Ich habe jetzt so ein bisschen meine Tools und irgendwie bleibe ich gerade bei denen. Irgendwie hat meine Lust, sich so neue Tools anzuschauen. Irgendwie ein bisschen eingeschränkt. Wegen eben diesen … Genau.
Nicola
Ja, das verstehe ich. Das verstehe ich total. Ja, weil es halt Aufwand ist. Aber es ist schon ein Ding. Es wäre mal interessant an euch da draußen. Wie handhabt ihr das? Auf der AllSocial gab es einen Roundtable und mein Thema war Tools und Tool Session und Tool Setup. Oder hatten wir mit, weiß ich nicht, wie vielen Leuten. 10, 15 Leuten tatsächlich sehr intensiv darüber geredet, wie das Tool Setup ist, was bräuchte man. Und es geht alle, also durch die Bank weg hatte ich das Gefühl, alle haben das Issue. Das ist schon ein Thema auf jeden Fall. Und am Ende ist es dann so, ja, wenn du ein gutes System hast, ein gutes Setup hast, ist schon viel wert.
Alexander
Da bin ich auch gespannt. Schreibt uns doch einfach mal auf unseren Kanälen, Feed & Fudder, auf LinkedIn zum Beispiel. Seid ihr gerade auf der Suche nach neuen Tools? Oder sagt ihr auch lieber, ich habe jetzt für mich eine Auswahl getroffen, ich bleibe jetzt bei der und wenn überhaupt, was soll noch ein neues Tool am Markt für euch mitbringen? Sind wir echt gespannt.
Nicola
Ja, und auch finanziell. Teilweise finde ich es ja krass, manche Tools, wir hatten jetzt so ein Tool, Content-Publishing-Tool, das jedes Jahr teurer wurde. Jedes Jahr. Aber die Leistung wurde weniger. Also da wurde dann immer noch mehr eingeschränkt, nicht die Auswahl der Accounts, pippo. Und da dachte ich mir auch, ja Leute, irgendwie, also ihr bezahlt ja auch schon recht viel für diese Tools und du denkst dir dann auch so, ist das ein Business Case, funktioniert das? Also es wird jedes Jahr teurer, aber naja, die Funktionalität ist nicht so viel mehr dann gewachsen, beziehungsweise ich brauch das gar nicht. Das ist wie beim Skifahren. Du hast irgendwie eine Ski, ich weiß nicht, das ist völlig nerdy.
Du hast ja ein Skigebiet und willst da fahren. Und dann aber sind die in einem Verbund drin. Und dann musst du aber das Doppelte zahlen, weil du könntest ja theoretisch noch 100 Kilometer mehr fahren in einem anderen Skigebiet. Aber das willst du gar nicht. Ich will einfach nur in diesem Skigebiet fahren. Und mir wäre es recht, wenn die Karte dann nicht so teuer wäre, weil ich eigentlich nur, also ich kann das gar nicht nutzen, was es gibt. Und so ist bei Tools oft auch. Du zahlst dann halt so einen Preis, der steigt, weil man kann ja so viele Funktionen nutzen.
Aber es ist eine Scheinpreiserhöhung. Weißt du, was ich meine? Weil am Ende nutzt du ja nicht 100 Funktionen, sondern du nutzt so ein paar Funktionen und der Rest ist nice-to-have. Aber deswegen einen enorm hohen Preisanstieg zu haben, ist eigentlich so, freut dich jetzt eigentlich nicht.
Und das ist schon ein Thema, ne. Das ist schon so, zum Beispiel bei Canva war auch, wenn wir jetzt mal da bleiben, ich fand jetzt, die haben ja auch eine Preiserhöhung, eine saftige Preiserhöhung jetzt gehabt. Ich mein, es war auch immer günstig, aber die Teamfunktionen sind jetzt so, die sind ja schon sehr, also deutlich teurer. Also muss ich mir jetzt schon gut überlegen, wen lade ich denn in das Team ein bei den Grafiken. Also ich würde jetzt nicht mehr so viele Leute auf eine Grafik arbeiten lassen, weil es einfach deutlich teurer geworden ist.
Alexander
Was ich auch ätzend finde, meistens haben diese Tools ja unterschiedliche Preismodelle. Das Basispaket kostet meistens nichts. Dann so ein Einsteiger, mittleres Profi, Unternehmenspaket. Wenn du immer so dein gleiches Paket buchst, was weiß ich, mittlere, und plötzlich verschieben sich einfach die Funktionen, die mittleren sind, zum plötzlichem nächsthöherem Paket. Das finde ich auch immer voll ätzend.
Nicola
Ja, total. Das wird auch gern gemacht. Jeder muss mehr Geld verdienen, das merkst du schon. Und die Tools verstehe ich ja auch. Aber das ist so auch, wo man sich dann oft so hinter… Also das ist gerade bei den Tools, die lange auch so auf einem Preislevel waren. Und dann merkst du so, wo schrauben die jetzt?
Deswegen regelmäßig kündige ich auch Tools, weil ich hatte letztens auch, ich hatte dann irgendwie diverse, erste CapCut hatte ich, dann hatte ich irgendwie, weil ich hatte es für ein Projekt, hatte ich die Vollversion gebraucht. Dann hatte ich, was hatte ich denn noch?
Slack hatte ich die Pro, weil ich noch Teammitglieder hatte, dann hatte ich Miro, dann hatte ich, ey, mein Toolsetup, also wenn ich die Rechnung sehe, das summiert sich schon, also dann hast du irgendwie noch ein Buchhaltungstool, dann hast du irgendwie noch, ne, also nicht nur Social Tools, sondern auch noch andere.
Und letztens dachte ich mir auch, was zahle ich denn monatlich? Alles an Tools. Und da bin ich mal echt hart durch und hab dann auch echt nach und nach gekündigt. Und da muss man voll aufpassen, übrigens auch ein Tipp an euch alle, ey, check das mal, weil voll viele Tools rechnen dann trotzdem ab. Und dann hab ich, da muss man ganz arg aufpassen. Und dann kam wieder die Rechnung, obwohl ich’s gekündigt hatte, und dann war, weißt du, Automatismen. Und wenn du nicht aufpasst, check, also dann, ja, wird’s halt abgebucht.
Alexander
Da muss man aufpassen. Die haben auch manchmal ganz obskure Kündigungszeiten, auch immer im Kleingedruckten achten.
Nicola
Und dann ist so, hey, ich hatte das doch gekündigt, dachte ich. Weißt du, dann ist man selber so irritiert. Ich dachte, ich hätte das gekündigt. Dann hast du wieder einen Monat gezahlt. Und da muss man so aufpassen. Nur so ein kleiner Tipp.
Ja voll, also deswegen Tools ist so, ja, also das Thema Tools ist nicht nur Nutzen, sondern auch Kosten und auch Kündigung ist ein sehr spezielles Thema bei Tools. Also da habe ich mich schon wieder rumgeschlagen und dieses Thema, ich habe gekündigt, es wird trotzdem abgerechnet. Du schreibst an den Support, es passiert nichts. Der nächste Monat ist da, es wird wieder abgerechnet. Kennen wir alle, glaube ich. Ich bin gespannt.
Alexander
Und weil du gerade Kosten sagst, ich habe dir noch einen ganz lustigen Social Media Trend mitgebracht.
Und zwar, wir Deutschen, wir haben es ja so ein bisschen mit Lüften und gerade, wenn du sagst Kosten, ist immer, man muss so und so lüften, wir gehen Heizkosten und so. Hast du mitbekommen, dass vor allem in den USA gibt es einen neuen Social-Media-Trend, der heißt, jetzt kommt’s, German Lüften.
Nicola
Ja, ich habe, also ich kenne, ja, also das ist, also dieses Lüften als Thema, das hatte ich sehr viel schon auf TikTok gesehen. Ja, das stimmt. Und es wird darüber witzig auch immer lustig gemacht. Ja, es ist sehr lustig.
Alexander
Und ich bin von diesem Trend, muss ich ehrlich sagen, mega amüsiert, weil es dafür coole Inhalte, Videos gibt. Das ist irgendwie so irgendwie lustig, dass wir Deutschen mit unserem Blüften weltweit gerade bekannt werden. Ja.
Nicola
Ja, aber man muss halt auch fairerweise dazu sagen, dass es in jedem oder fast jedem Mietvertrag Bestandteil ist. Es ist nicht nur eine kulturelle Sache, die wir von Mensch zu Mensch weiter vererben, sondern es ist ein Teil auf der Mietverträge, wo ja drin steht, verpflichtend oder da gibt es eine, ich weiß nicht, wie es bei dir in den Mietverträgen war, aber ich kann mich gut erinnern, dass ich da so ein, zwei Blätter habe, wo dann ganz klar erklärt ist, wie man denn lüften soll, damit es keine Schimmelbildung ist und so weiter. Und das ist jetzt nicht so, das ist nicht lustig. Das hat er schon. Also das muss schon nach Plan gehen. Also ich habe da in den Mietverträgen oft schon auch ein, zwei Blätter noch so on top, dass man so lüften muss. Stoßlüften, wie wir das hier im Deutschland schön sagen.
Alexander
Ja. Wo kommen wir denn hin, wenn jeder lüftet, wie er will?
Nicola
Das muss man ja lernen. Das ist ja nicht gegeben. Das kriegst du doch nicht einfach so geschenkt. Das musst du erarbeiten. Ja, sag mal.
Alexander
Weil sonst würde ja das Chaos ausbrechen. Weißt du, wo auch Chaos ausgebrochen ist? Und jetzt müssten wir noch mal zu einer vorherigen Folge anknüpfen. Wir hatten einen Social-Media-Trend, die so wie Dubai-Schokolade. Ja, scheinbar sorgt die auch echt für Aufruhr. Also ein paar Hersteller haben schon angekündigt, ganz limitierte Versionen anzubieten, sogar mit einer Nummerierung auf der Packung. Und das sorgt dafür, dass es ein bisschen Stress manchmal vor diesen Läden gibt.
Nicola
Heieiei. Aber hast du ein konkretes Beispiel, weil du jetzt so generisch redest? Lindt. Spannend.
Alexander
Ja, Lindt hat das gemacht. Und bei den Lindt-Läden, also von Lindt gibt’s jetzt eine Dubai-Schokolade mit tatsächlich einer Nummerierung auf der Packung. Und da übernachten zum Teil die Leute vor den Läden. Das ist auch ein bisschen so, ja, ein bisschen mit Ellenbogen vor diesen Läden, dass man ja, weil diese Packung landet natürlich auf eBay und so, und jetzt je niedriger deine Nummer ist, desto mehr ist die wert. Also machen die Leute auch ein bisschen Rambazamba in der Schlange, dass sie auch ja eine Packung mit einer niedrigen Nummer bekommen.
Nicola
Ja, das ist so klassische Psychologie. Limitierung. Ja, spannend. Ja, das ist natürlich irgendwie Marketing at its best. Wir sind halt schon Opfer, muss man leider auch sagen. Ja.
Alexander
Diese künstliche Verknappung funktioniert irgendwie immer wieder. Sollte eigentlich bekannt sein.
Nicola
Aber schön, ich schaue dazu. Mir schmeckt die ja geht so. Also ich finde es ein bisschen übertrieben. Aber ich meine, mein Gott, mein Gott. Jede Zeit hat ihre Trends. Sagen wir mal so. Genau. Wie ist es denn jetzt noch? Ich bin so weit ready für Mittagessen, muss ich fairerweise sagen. Wir sind ja eine Stunde früher dran als in Deutschland. Also wir sind ein Tick früher dran, aber so ein bisschen Hunger hätte ich. Ich bin mir nicht sicher ob ich mit einem Flop hier rausgehen möchte oder ob wir es hier einfach belassen mit dieser schönen, lustigen Lindtgeschichte.
Alexander
Ich glaube, du bist jetzt noch so ein bisschen in Stimmung. Portugal ist alles so schön. Ich glaube, da brauchen wir halt keinen Flop.
Nicola
Ich glaube auch. Will ich irgendwie noch was Negatives? Nein, ich will gar nichts Negatives. Ich will jetzt ganz entspannt rausgehen und schauen, ob die Sonne da ist. Es ist nämlich gerade auch ein bisschen bewölkt, aber bewölkt hier ist natürlich nicht Dauernebel und alles grau. Und in dem Sinne schicke ich ganz liebe Grüße zu dir, Alex, und zu euch. Haltet die Ohren steif, lasst euch merken, was auch immer auf den Tisch kommt.
Alexander
Genau, macht’s gut und lasst euch schmecken von Dubai Schokolade bis zur klassischen Vollmilchschokolade.
Nicola
Ciao!