So gehts: Crosspromotion für Deine Plattformen effektiv nutzen

– Gastbeitrag von Roger Haemmerli –

Sobald man sich als Unternehmer, Einzelperson oder Entertainer auf soziale Medien stürzt, muss man sich zwischen den Plattformen entscheiden. Meistens endet man auf Facebook, Twitter, YouTube und Instagram – es soll auch Snapchat geben. Aber wie funktioniert danach effektives Marketing und wie werbe ich für meine unterschiedlichen Plattformen? Eine Methode lautet Crosspromotion. In diesem Artikel möchte ich Dir zeigen, worauf Du bei effektiver CroPro – ich weiß, hört sich hipp an – achten musst, und welche Resultate Du erwarten darfst. Bevor wir loslegen, möchtest Du bestimmt wissen, wer ich bin und wieso sollte genau ich Ahnung von dem Thema haben, oder? Ganz kurz: Mit 18 Jahren habe ich eine #1-App entwickelt und vermarktet. Seither betreue ich über eine halbe Million Social Media Follower auf den unterschiedlichsten Plattformen für eines der größten Medienhäuser in Europa sowie mein eigenes Kundenportfolio. Das sollte erstmals reichen. Los gehts.

Wozu Du CroPro verwenden solltest

CroPro solltest Du dann verwenden, wenn Du einzelnen Content exklusiv auf einer Deiner Plattformen anbieten oder eine Neue aufbauen willst. Einen YouTube-Clip auf Deiner Facebook-Seite als Native-Teaser anzuschneiden, ist ein gängiges Beispiel. Damit willst Du Deiner Community klar machen: «Hey! Da gibts den restlichen Clip, lass gleich ein Abo da.»

Seit Snapchat immer häufiger verwendet wird, geht es noch simpler: Man lädt einen Snap auch auf seine Main-Plattform und ruft die Community zum adden auf – früher per Snapcode, jetzt auch einfach über URL (www.snapchat.com/add/username).

Worauf Du bei guter CroPro achten solltest

Ich gebe Dir hier eine kurze Checkliste von Dingen, die Du vor jedem CroPro-Post beachten solltest, damit Du Deinen Follower nicht auf die Nerven gehst, sondern einen realen Mehrwert beisteuerst.

Du hast auf Deiner Plattform die kritische Masse erreicht

Du kannst Dir nicht vorstellen, wie oft ich Klienten schon erklären musste, dass sich CroPros bei ihrer Follower-Base noch nicht auszahlen. Aber wann kommt diese kritische Masse?

Dazu gibt es einige Mutmaßungen. Ich selbst sehe es beim Beispiel Facebook so:

Deine Posts erreichen im Durchschnitt 110% Deiner aktuellen Follower und werden von 10% aller Erreichten mit einer Interaktion belohnt. Wenn Du diese goldene Zehner-Quote erreicht hast, weisst du, dass Dein Content bei Deiner Community ankommt und sie mehr wollen.

Du hast sinnvollen, einzigartigen Content

Nicht jeder Inhalt funktioniert zwingend auf all Deinen sozialen Plattformen. Bilder sind beispielsweise in unterschiedlichen Formaten notwendig, um passend zu sein. Ich weiß, ich weiß. Es gehört zum 1×1. Trotzdem ist es wichtig, sich diesen Fakt immer wieder vor Augen zu führen. Ich stelle mir stets folgende Frage: «Würde ich diese Inhalte klicken, anschauen und mögen?»

Du hast die richtige Zielgruppe ausgewählt

Wenn Du beispielsweise Facebook als Ausgangsplattform wählst, kannst Du bei CroPros Zielgruppen bestimmen und A/ B-Testings machen. Auch hier gehts wieder um das 1×1 im Social Media Marketing: «Passt mein Content zu dieser Zielgruppe?» Versuche es mit Gender-Targeting oder falls Du ein tolles Landschaftsbild aus Instagram teilst, nutze das Geo-Targeting.

So gut funktionieren Crosspromotions

Natürlich habe ich auch ein Testing gemacht, dass Dir meine Ausführungen veranschaulichen soll. Im Beispiel habe ich eine Facebook-Seite mit einer Followerbase von ±140’000 als Ausgangsplattform für die CroPros genommen. Getestet habe ich Promotions für Snapchat und Instagram. Die Werte habe ich eine Woche nach dem Posting entnommen und für die Distribution der Posts die dementsprechende Endzeit festgelegt. (Crosspromo Infographic) Der Post für Instagram hat knapp 18% der totalen Followerbase der Facebook-Seite erreicht. Danach wollte ich beurteilen, wie hoch die Click-Through-Rate ist. Von den 25’000 erreichten Personen sind ca. 5% auf dem Instagram-Native-Post gelandet. Am Ende standen 22 neue Follower durch den CroPro mit dem Insta-Bild. Mit etwa 14% wurde der Link zum Snapchat-Profil weniger gut ausgespielt und hatte mit 3% auch einen tieferen Click-Trough als das Instagram-Bild. Und doch gehen wir am Ende mit 53 neuen „Geistlein“ aus dem Testing.

cropro infografik

Fazit

Auch bei Crosspromotion gilt das Sprichwort: Manchmal ist weniger mehr. Versuche mit gut sondierten Zielgruppen zu experimentieren und wähle Deine Ausgangsplattform mit Bedacht – Ich empfehle Dir Facebook. Das Testing hat gezeigt, dass die Reichweite und Click-Through bei Instagram besser ist. Vergiss aber nicht, wem Instagram gehört. Trotzdem war der Follower-Count bei Snapchat besser, weil es ein sehr einfacher Call-To-Action-Mechanismus für den User ist. Erwarte zu Beginn keine Sprünge, wenn Du die ersten Versuche von Crossposts unternimmst. Deine Fans wollen vor allem etwas sehen: Unterschiedlichen guten Content auf Deinen Plattformen. Alle Theorien ersetzen jedoch keine gute Praxis. Los gehts. Versuch Dich in der Kunst der Crosspromotion.

Viel Spass.

Image Credits: Bplanet @ Shutterstock.com

Über den Autor:

roger_haemmerli_profileQuerdenker. Entrepreneur. Social Media Guy. Wahrscheinlich nicht der typische Schweizer. Neutral? Fremdwort. Aktuell verwalte ich Communities mit mehr als einer halben Million Menschen für meine Kunden und schreibe an meinem ersten Buch mit dem Titel: «Social Media Madness» – Warum jeder von uns ein Medien-Unternehmen ist.

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Gastautor
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2 Kommentare

  1. An sich ein sehr interessantes Thema. Leider viel zu grob angeschnitten. Alles was gesagt wurde ist doch selbstverständlich.

    Zumal das Beispiel auch für die Katz ist wenn auf der Facebook Seite schon öfter für Insta. & Snap. „geworben“ wurde. Wer weiß denn wie viele der Facebook Fans auch schon Insta. Follower sind? Vielleicht ja viel mehr als auf Snapchat. Dann ist das Ergebniss logisch wenn mehrere den Beitrag sehen: > mehr klicken auf den Link > weniger können „folgen“ da bereits passiert.

    Mich würde mehr interessieren welche Möglichkeiten es allgemein gibt seine Fans auf die anderen Plattformen zu „übertragen“. Welche Postmethoden gibt es? Welche kommen wie gut an? Von welcher, zu welcher Plattform läuft es am besten? Kann man mit sponsored Beiträgen viel erreichen?

  2. Lieber Anonym
    Dann weisst du wohl mehr als die meisten Anwender von Crosspromotions. Denn mir scheint es nicht, als ob es so selbstverständlich ist, wenn ich mir einige Versuche auf Social Media anschaue.

    Dein Input mit der Schnittmenge unter den Followern verstehe ich vollkommen. Da lässt sich meines Wissen nach auch keine Abhilfe schaffen, da man diese Daten nicht in den Insights hat.
    Trotzdem ist es doch mehr als wünschenswert, wenn auch bestehende Follower immer wieder über Crosspromos auf der Plattform landen.

    Die einzige Methode langfristig über mehrere Plattformen erfolgreich eine Community aufzubauen, ist der Content. Das kann sich jetzt banal anhören oder nicht, aber es ist nunmal der einzige Faktor, welche deine Fans entweder dazu bewegt deinem Profil zu folgen oder nicht. Sponsored Beiträge habe ich bewusst ausser acht gelassen, da je nach Marketing-Budget das Ergebnis anders ausfällt. Einige der Fragen, die du in deinem Feedback stellst, habe ich im Text jedoch beantwortet.

    Schreib mir doch ansonsten auf Facebook eine Nachricht und ich unterhalte mich gerne mit dir zu dem Thema.

    Liebe Grüsse
    Roger

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