Vorgestern hat Facebook nicht nur Neuerungen rund um Facebook Messenges für Unternehmen vorgestellt, sondern auch eine erste Antwort auf Periscope und Meerkat vorgestellt. Diese Dienste bieten ihren Nutzern eine einfache Möglichkeit, Livestreams zu starten und in eine Kommunikation mit den Zuschauern einzusteigen. Dabei findet die Kommunikation auf unterschiedlichen Ebenen statt: Die Zuschauer können ihre Kommentare und Fragen schriftlich hinterlassen. Der Streamstarter kann nur über Video antworten. Das Streaming findet immer über das Smartphone statt.
Genau so funktioniert nun auch Facebook Live. Dieses Tool steht als Teil der Mentions App Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zur Verfügung, welche ein verifiziertes Facebook-Profil besitzen.
Damit gibt es zum ersten Mal in der Facebook-Geschichte nicht nur Videostreams aus der Konserve sondern Live. Nach Ende der Aufzeichnung kann der Stream dann als Aufnahme zur Verfügung gestellt werden. Wie das genau aussieht, darf man sich bei Dwayne Johnson anschauen, der am gestrigen Abend aus seinem Fittnesstudio streamte und dabei von 800.000 Personen gesehen wurde.
Anders als Periscope und Meerkat setzt Facebook statt dem Quer- oder Hochformat auf ein quadratisches Bildformat. Das heißt allerdings nicht, dass der Promi nicht mehr darüber nachdenken müsste, wie er sein Smartphone hält. Das bewies uns gestern sehr schön Gerard Pique (1,3 Mio Aufrufe):
Eine Menge rechtliche Fragen wird Facebook in diesem Zusammenhang auch noch zu klären haben. Dabei geht es nicht nur um Verwertungsrechte, wenn ein Promi zum Beispiel von einem Sportereignis oder einem Konzert live streamt, sondern auch um Fragen des Rundfunkrechts, wenn die Livesendungen regelmäßig stattfinden.
Wir erwarten nicht, dass Facebook Live in nächster Zeit einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Oft braucht es mehrere Monate, bis solche Features für alle freigeschaltet werden. Wir können uns gut vorstellen, dass sogar das große Facebook hier erst einmal die Ressourcen schaffen muss, um mehrere zehn- oder hunderttausende parallele Livestreams zu ermöglichen. Zudem hat Facebook auf diesem Wege ein Alleinstellungsmerkmal für VIPs und kann diese enger an das Netzwerk binden.