Internationales Influencer Marketing: In 7 Schritten zu kosteneffektiven Preisen

Gastbeitrag von Niklas Hartmann

Extreme Preisanstiege, teure Influencer TKPs und eine geringe Kauflaune. Influencer Marketing im Ausland kann eine Lösung sein. Gastautor Niklas Hartmann gibt Tipps für kosteneffektive Preise.

Entscheider*innen haben es 2023 nicht leicht, die Verkäufe zu steigern. Daher lautet mein Rat an alle Marketingfachleute: Kopf hoch! In jeder Krise steckt schließlich auch eine Chance – mit ungeahnten Umsatzpotentialen.

Internationale Influencer-Kampagnen sind eine optimale Gelegenheit, den Blick über den Tellerrand zu wagen. Diese Maßnahmen bringen für Verantwortliche eine Vielzahl an Vorteilen mit sich.

Das europäische Ausland weist in einigen Fällen folgende Vorteile auf:

  • deutlich geringere Preise
  • weniger Wettbewerb
  • mehr Verkaufschancen

Doch das ist nicht alles. Marken sind weniger von einzelnen Top-Influencern abhängig. Schließlich stehen nun auch Influencer in anderen europäischen Märkten zur Verfügung. Das schafft Vorteile bei den Verhandlungen.

Weniger von Top-Influencern abhängig

Des Weiteren können sich auch Synergien in der analogen Welt entwickeln. Entscheider im Ausland werden über Influencer Kooperationen auf die Marke aufmerksam und nehmen Kontakt auf. Solche Anfragen können zu Produktplatzierungen in Kaufhäusern und Geschäften führen. Dann wird auch die analoge Welt erobert.

Quelle: AllSocial Marketing Conference München 2023

Viele Berufstätige im Marketing fragen sich dabei:

Welche Faktoren müssen Marketingfachleute bei der Umsetzung von internationalen Influencer Kampagnen beachten?

Dieser Beitrag liefert Ideenanstöße und Taktiken, um den maximalen ROI bei internationalen Influencer Kampagnen zu erzielen.

Denn Fakt ist: Der Erfolg von Marketingkampagnen misst sich meist am erzielten Umsatz.

Schritt 1: Erwäge sorgfältig, welche Länder für dich in Frage kommen

Ob Deutschland, Italien oder Polen: Jedes Land bringt eigene Chancen und Risiken mit sich. Diese Herausforderungen müssen die verantwortlichen Marketingabteilungen im Voraus abwägen.

Einige Länder bieten günstigere Preise. Dabei dürfen Marken jedoch Folgendes nicht außer acht lassen. Die Kaufkraft in einigen Ländern liegt deutlich unter dem deutschen Niveau. Entscheider*innen müssen abwägen, ob Haushalte sich das Produkt leisten können. Insbesondere bei Luxusprodukten kann ein Markteintritt unrentabel sein.

Spanien, Italien, Niederlande, Polen

Des Weiteren hängt die Wahl des Landes von den sprachlichen Möglichkeiten der Belegschaft ab. Das beste Land für Influencer Marketing-Kampagnen hilft nichts, wenn niemand die Sprache spricht. Grundsätzlich sind u.a. europäische Länder wie Spanien, Italien, die Niederlande als auch Polen empfehlenswert.

Schritt 2: Stelle eine klare Kalkulation auf

Influencer-Kampagnen müssen sich rentieren. Ansonsten sind diese kurzlebig. Das müssen Vermarkter mit einer klaren Kalkulation vermeiden.

Folgende Fragen unterstützen Influencer Marketing Verantwortliche:

  • Wie sieht der durchschnittliche Warenkorbwert aus? (engl. AOV)
  • Wie viele Produkte verkauft ein Influencer im Schnitt pro 1000 erreichte Nutzer?
  • Wie hoch ist die Marge pro Warenkorb?

Es gelingt mit diesen Fragen „kinderleicht“, den maximalen TKP zu berechnen. Multipliziere die durchschnittlich verkauften Produkte mit der Marge. Schon findest du den Betrag zur Kostendeckung heraus.

Ein kleines Beispiel:

Verkaufst du beispielsweise 5 Produkte pro 1000 erreichte Nutzer? Dann kannst du bei einem Ertrag von 15 Euro, maximal 75€ TKP zur Kostendeckung zahlen.

Über TKP gibts Verluste

Landest du über diesem TKP, fährst du Verluste ein. Grundsätzlich gilt:

Rechne lieber etwas konservativer bei den Verkäufen. Es ist besser, positiv überrascht zu werden als eine zu hohe Vergütung zu zahlen.

Um Profite zu erreichen, solltest du mindestens 30-40% unter dem maximalen TKP landen.

Quelle: AllSocial Marketing Conference München 2023

Schritt 3: Setze dir rote Linien

Nicht jeder Influencer ist für eine Zusammenarbeit gemacht. Es ist empfehlenswert, im ersten Schritt Influencer nach dem Ampelsystem zu sortieren:

  • Grün markierte Influencer weisen rentable Preise auf
  • Orange markierte Profile sind nah an der Schmerzgrenze

Und was ist mit rot markierten Influencern? Diese kommen für eine Zusammenarbeit nicht in Frage. So stellen Entscheider*innen sicher, dass geeignete Preise bezahlt werden.

Schritt 4: Optimiere die E-Mails auf Zusagen

Je mehr Zusagen du erhältst, desto einfacher werden die Verhandlungen für dich.

Je mehr Zusagen, desto einfacher

Du bist nicht länger vom Wohlwollen einzelner Influencer abhängig. Nein, du hast das Heft selber in der Hand. Optimiere deine E-Mails auf Zusagen hin. Behalte dabei die Öffnungs- und Zusageraten im Auge, um deine Kampagne zu optimieren.

Bei internationalen Kampagnen zählt es:

  • die Influencer in ihrer Muttersprache zu kontaktieren
  • die Webseite in die Sprache des Landes zu übersetzen
  • und rechtliche Influencer Anforderungen zu beachten

Verlinkst du beispielsweise in deiner E-Mail auf die Webseite des Unternehmens, sollten Influencer die Inhalte verstehen können.

Quelle: AllSocial Marketing Conference München 2023

Schritt 5: Sei wählerisch

Marken müssen sich eine Ausgangslage schaffen, sodass sie die Qual der Wahl haben. Dabei müssen Entscheider, den Anspruch vertreten mit den Top 10 bis 15% der Influencer zusammenzuarbeiten.

Wie wählst du diese Influencer aus?

Ganz einfach, indem du nach glasklaren Kriterien eine Vielzahl an Influencern recherchierst. Dann konzentrierst du dich nach der Kontaktaufnahme auf die Profile mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis.

Kriterien wie die Follower-Entwicklung über die letzten Monate, Interaktionsraten & das Story View / Follower Verhältnis helfen dir, passende Influencer zu finden.

Schritt 6: Verhandle kosteneffektive Preise

Der Preis ist heiß. Das gilt insbesondere im Influencer Marketing. Marken unterschätzen oft den Gestaltungsspielraum, den sie in Verhandlungen haben. Die Voraussetzung dafür ist, genügend Influencer Zusagen zur Verfügung zu haben. Die Preise schwanken erheblich je nach Influencer.

Aus dem Nahkästchen geplaudert gilt:

Influencer haben unserer Agentur in Spanien Preise von 7€ TKP bis 82€ TKP angeboten. Daran wird deutlich, wie wichtig es ist, auf ausreichende Zusagen zu achten.

So optimieren Entscheider*innen die Preise im Sinne des Unternehmens.

Quelle: AllSocial Marketing Conference München 2023

Schritt 7: Setze die Kampagne in die Tat um

Kreative Ideen sind das A und O für eine Influencer Kampagne. Stumpfe Werbevideos treffen nicht den Nerv der Zeit. Influencer Marketing-Manager*innen müssen im Austausch mit Influencern spannende Videos kreieren, die den Nerv der Zeit treffen. Dabei gilt es dem Influencer Freiraum zu lassen und trotzdem Markenleitlinien einzuhalten.

So können Firmen beispielsweise auf kreative Weise:

  • das Produkt im Alltag zeigen
  • spannende Herausforderungen kreieren, die das Interesse der Follower wecken
  • oder Follower via Story-Umfrage in die Kampagnenkreation miteinbeziehen

Wie sieht das in der Praxis aus?

Eine Influencerin hat für die Kampagne eines Schokoladenherstellers ihrem Ehemann die Augen verbunden. Er hat die Schokolade ehrlich getestet und einen authentischen Einblick gewährt.

Die Follower*innen haben mitgefiebert, wie jede einzelne Sorte schmeckt. Das kam gut in der Community an.


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Sind internationale Kampagnen die Mühe wert?

Internationale Influencer-Kampagnen können eine erhebliche Umsatzsteigerung ermöglichen. Dabei kommt es auf ein funktionierendes System an. Markenverantwortliche müssen klar definieren, welche Preise für eine gute Profitabilität sorgen. Daraufhin müssen sie nach glasklaren Kriterien, Influencer recherchieren.

Preise, Ziele, Recherche

Verantwortliche sorgen mit clever geschriebenen E-Mails für Zusagen. Das ermöglicht Marken den nötigen Verhandlungsspielraum. In diesem Sinne lassen sich Kampagnen sicherstellen, die eine hohe Rentabilität ermöglichen und Unternehmen bei Ihren Zielen voranbringen.

Quelle: AllSocial Marketing Conference München 2023

Interessiert dich das Thema? Du würdest gerne mehr erfahren? Dann schreib uns in die Kommentare oder direkt per Mail.

Hinweis: Dieser Vortrag wurde auf der AllSocial Marketing Conference in München am 16. März 2023 von Niklas Hartmann gehalten. Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag. Es besteht keine bezahlte Kooperation.

Niklas Hartmann
Niklas Hartmannhttp://www.reach-on.de
Niklas Hartmann ist Head of Influencer Marketing von ReachOn. Der Experte ist Autor des Buches „Erfolgreich Influencer werden: Mehr Follower, Reichweite und Umsatz“ (mitp Verlag). Zu seinen Aufgaben gehört die Realisierung und Analyse von Influencer Kampagnen. Als Gastautor war er u.a. bereits bei großen Portalen wie Businessinsider und W&V tätig.

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