Mehr Engagement unter deinem Social-Media-Post durch gute Kommunikation

– Gastbeitrag von Alexander Ellmer

Wir leben digital. Wir leben im Zeitalter „Digitale Kommunikation“ und „Social Media“. Es geht um Reichweiten. Es geht um deine Performance. Es geht um deine Likes, Follower und die Anzahl deiner Kommentare. Es geht um deine Zahlen. Ganz gleich, ob du Influencer, Unternehmer, Big Player oder Global Player bist. Was erwartet dich hier? Ein Einblick in die wunderbare Welt der Kommunikation – in Harmonie mit deinem Social Media Plan. Social Media impliziert, dass du deinen Followern einen Mehrwert, guten Content oder unterhaltsame Inhalte lieferst. Soziale Netzwerke sorgen dafür, dass du Traffic generierst und potenziell neue Leads erzeugst. Da bleibt eine Frage: Wie werden deine Beiträge attraktiver für Personen und Unternehmen, die deinen Kanal noch nicht kennen?

Lasst uns diesen Artikel in einzelne Bereiche gliedern, so dass wir eine logische Reihenfolge aufweisen. Kommunikation und Social Media gehen immer Hand in Hand – mit diesen Inhalten bekommst du einen kleinen Leitfaden, wie du deine Beiträge signifikant im Engagement steigern kannst:

  1. Was hat Engagement mit der Kommunikation zu tun?
  2. 4-Phasen-Modell KIVA
  3. K-Phase: Kennenlernen – Sag, worum es geht
  4. I-Phase: Interesse – Der Nutzen und Mehrwert für deinen Follower
  5. V-Phase: Verständnis – Warum kann dein Post weiterhelfen?
  6. A-Phase: Abschluss – die moderne Call-to-Action
  7. Fallbeispiel im Vergleich

Was hat Engagement mit der Kommunikation zu tun?

Viele Unternehmen, Personal Brands und Social Media Rockstars leben davon, dass ihre Community auf Beiträge reagiert. Dies kann in Form von Likes, Kommentaren oder auch Bestellungen und Kaufaktionen dargestellt werden. Doch die zu Grunde liegende Frage ist: Wie erreiche ich mehr Interaktionen?

Wir bedienen uns dem Wissen, dass Kommunikation und Verkaufen in gewisser Weise das Gleiche sind. Ich muss meinem Kunden fragen, ob er ein Produkt haben will – damit er sich entscheiden kann, dies zu kaufen. So ist es auch mit den Kommentaren im Social Media. Als Content Creator muss ich Gründe liefern, warum andere Personen mit meinem Beitrag interagieren sollen. Je besser diese Begründung ist, desto mehr Interaktionen erzeuge ich. Unabhängig davon, ob ich Fitnessvideos, SEO-Tipps, Marketingstrategien oder Onlineshopprodukte poste. Interaktion skaliert mit deiner Kommunikation.

Wenn deine Consumer eine Frage erhalten, sind wir Menschen darauf programmiert, diese zu beantworten. Sonst wäre es unhöflich. Nutzen wir diesen Aspekt im Kommunikationsmarketing, dann erkennen wir schnell, dass wir mit intelligenten Fragen zu einem höheren Anteil an Interaktionen gelangen. Natürlich: Nicht jeder Leser wird deinen Beitrag komplett lesen und deine Frage beantworten. Dein Ziel sollte sein, die Interaktionsrate zu erhöhen.

Oft sieht man Beiträge im Social Media von größeren Unternehmen, bei denen man gar nichts kommentieren kann. Einfache, abgeschlossene Inhalte. Keine neuen Denkmuster, keine spannenden Erkenntnisse – geschweige denn zu beantwortende Fragen. Du merkst: Kommunikation ist auch dann erreicht, wenn wir dem Besucher des Profils und des Beitrags dazu einladen, mit dir oder deinem Unternehmen zu interagieren.

4-Phasen-Modell KIVA

Aus meiner Erfahrung hat sich gezeigt, dass das Interesse und die Kommentarfreudigkeit erheblich höher sind, wenn ich meinem Beitrag einen strukturierten, verständlichen und logischen Inhalt biete. Logisch heißt: Der Leser erkennt einen klaren Vorteil und kann eine Frage beantworten – oder eine nutzenorientierte Handlung ausführen. Um diesen Zustand zu erreichen, empfehle ich insbesondere im Social Media Marketing das Kommunikationsmodell KIVA, dessen Ursprung aus dem Sales und der gewaltfreien Kommunikation liegt.

Mit diesem Kommunikationsmodell werden Beiträge nicht nur wertiger, sondern auch interessanter zum Beantworten. Durch eine klare „Dein Nutzen – meine Expertise“ Botschaft, die mit einer Frage oder einem Appell endet, fühlen sich wesentlich mehr Follower angesprochen und reagieren auf einen Beitrag. Das Modell selbst kann in einer ausufernden Schreiberei enden – doch wenn du respektvoll mit deiner Zeit umgehen willst, liegt auch mal in der Kürze eine Steigerung der Aktivität unter deinen Beiträgen. In den nächsten Abschnitten wirst du die einzelnen Phasen des Kommunikationsmodells kennenlernen.

K-Phase: Kennenlernen – Sag, worum es geht

Hole in der ersten Phase deines Beitrags die User in dein Thema. Finde eine klar definierte Botschaft – oder ein eindeutiges Thema, damit deine Follower direkt sehen, worum es in deinem Beitrag geht. Dies kann in Form eines Videos, eines Fotos oder eines Zitates sein. Insbesondere auf Instagram wird gerade das gepostete Bild oft als Themenvorstellung genutzt. In Facebook, LinkedIn und Twitter verhält es sich anders. Dort sind die Bilder unter der Bildunterschrift (Caption) sichtbar. Mit der Kennenlernphase deines Beitrags solltest du innerhalb von einem einzigen Satz das Thema, die Herausforderung oder das zu lernende Element betiteln. Die K-Phase entscheidet darüber, ob dein Follower mit dem Thema etwas anfangen möchte und er den Beitrag anschaut – oder ob er über ihn hinwegscrollt.

Lasst uns in diesem Beispiel einen Post entwickeln für einen Eventveranstalter, der im Social Media sein Event verbreiten möchte.

Option 1: Das Bild als Kennenlernphase

Auf dem Bild sollten alle relevanten Daten sichtbar sein. Dies können Datum, Eventname und Region sein. Dazu kommt ein thematisch passendes Hintergrundbild – und jeder Follower erkennt sofort, worum es geht.

Option 2: Der erste Satz als Kennenlernphase

Arbeitest du mit einer textgesteuerten Kennenlernphase, dann sollte dein erster Satz eine Einladung zum Event sein. Beispiel hierfür ist:

„Onlinemarketing verstehen? Kein Problem! Am 8. Oktober veranstalten wir in Berlin die AFBMC!“

Einfach gesagt: Die Kennenlernphase sollte das Was, Wo und Wer beantworten.

I-Phase: Der Nutzen und Mehrwert für deinen Follower

Jetzt, wo dein Follower weiß, was ihm in diesem Beitrag erwartet, wird die Frage spannend: Was hat er davon, sich den Beitrag anzuschauen oder durchzulesen? Hier arbeiten wir mit der Interessensphase. Wir liefern dem Leser den tatsächlich ausdrücklichen Nutzen und Mehrwert. Wir müssen hier eindeutig unterteilen zwischen dem angedeuteten Nutzen – und dem ausdrücklichen Nutzen. Viele Content Creator deuten einen Nutzen an. Sätze wie „Du wirst viel über Marketing lernen“ sind nicht exakt – sie deuten nur ein Thema an. Ein hochwertiger, ausdrücklicher Satz wäre:

„In dieser Konferenz wirst du unter anderem die wichtigsten Strategien für eine digitale Positionierung auf Instagram lernen“

Wir legen also im Kontext des Eventveranstalters eine klare Ausdrücklichkeit in den Post hinein. Es bringt uns nichts, wenn dein Follower nicht erkennt, was er davon hat. Je mehr Mühe und Intensität wir in die Interessensphase legen, desto klarer wird ein Handlungsbedarf für deinen Follower. Das heißt umgekehrt:

Festige mit der Interessensphase das Kennenlernen. Wenn dein Follower deinen Beitrag öffnet und aktiv liest, musst du sein Interesse wecken. Er muss augenblicklich verstehen, warum er sich deinen Beitrag durchliest und welche positiven Effekte sich hieraus ergeben.

V-Phase: Verständnis – Warum kann dein Post weiterhelfen?

Hast du das Interesse des Followers entfacht, gilt es, Verständnis zu erzielen, warum genau du als Content Creator, Veranstalter oder Unternehmen qualifiziert bist, deinem Follower zu helfen. Die Verständnisphase beantwortet im Regelfall die Frage: Was qualifiziert dich, diesen Inhalt zu verfassen – oder ein Event zu veranstalten, Strategien zu zeigen oder anderen Content zu erstellen.

Bleiben wir in dem Beispiel des Konferenzveranstalters. Es ist nun ersichtlich, welchen ausdrücklichen Nutzen der Besucher der Konferenz hat. Was aber spricht für die Expertisen des Content Creators? Wenn der Veranstalter schon mehrere Konferenzen mit einem guten Besucherzähler nachweisen kann, sollte genau dies thematisiert werden. Ebenfalls empfiehlt es sich, über eine Strategie aus dem NLP (Neurolinguistische Programmierung) nachzudenken: Durch Zeugen überzeugen. Wer war schon Besucher? Wer hat schon bei der Konferenz teilgenommen?

„Seit 4 Jahren veranstalten wir jährlich unsere Konferenz mit mehr als je 5.000 Besuchern. Renommierte Speaker wie NAME, Name und NAME sind bei uns auf der Bühne. Das heißt für dich: Du lernst von echten Profis auf unserer Konferenz.“

A-Phase: Abschluss – die moderne Call-to-Action

Was bringt jedoch der gesamte logische Inhalt, wenn dein Follower, Besucher oder Zuschauer nicht interagiert? Was nützt es dem Eventveranstalter, wenn nach dem informationsreichen Post keine Anmeldungen oder Ticketkäufe folgen? Das ist genau die Aufgabe der letzten Phase: Die Abschlussphase.

Wenn du deinem User das Thema vorgestellt und sein Interesse dafür geweckt hast – er zusätzlich einen ausdrücklichen Mehrwert mitnehmen kann und versteht, warum du der Experte bist, bleibt nur noch eine Sache offen: Nach einem Abschluss suchen. Je nach Content variiert der Abschluss. Es kann die Steigerung der Interaktion sein. Es kann ebenso die Bestellung oder die Anmeldung sein. Die Königsklasse ist, wenn du es schaffst, sowohl mehr Likes und Kommentare zu erhalten, als auch mehr Bestellungen, Käufe oder Websitenbesucher generierst.

Lasst uns das Beispiel des Eventveranstalters in eine Abschlussphase bringen.

„Du willst dein Onlinebusiness verbessern und mehr Umsätze erzielen? Du willst praxisnahe Strategien lernen? Dann kommentiere, was du lernen willst und klicke auf den Link, um dir dein Ticket zu sichern.“

Fallbeispiel im Vergleich

Zum Abschluss des Artikels möchte ich dir gern zwei verschiedene Postmöglichkeiten zeigen. Etwas, was die meisten Content Creator posten – und etwas, was ich gerne mache, um mehr Engagement zu erhalten. Beide Beispiele gehen aus der Sicht des Veranstalters heraus.

Beispiel eines klassischen Social Media Beitrags

Beispiel eines Social Media Beitrags gemäß KIVA

Alexander Ellmer
Alexander Ellmerhttps://www.der-kommunikationskrieger.de
Alexander Ellmer ist Kommunikationsexperte und seit über 17 Jahren auf der Bühne. Mit seinem Label „Kommunikationskrieger“ lehrt er, warum sein Claim jedem Menschen und Unternehmer hilft: Sprache ist Stärke. Mehr Informationen zu Alex unter:

Neueste Artikel

Weekly Newsletter abonnieren. Kostenlos. Jederzeit kündbar!

Ähnliche Artikel

8 Kommentare

  1. Interessanter Beitrag. Eine Frage: Wie stehst du zur Textlänge oberhalb des Bildes? Facebook selbst empfiehlt ja, viel kürzer zu texten, als du es nun in deinem KIVA-Beispiel gemacht hast. Danke für deine Einschätzung.

  2. Hallo Alexander, klingt alles sehr logisch und gut nachvollziehbar. Aber werden die Posts mit diesem Modell nicht zu lang? Gab es nicht mal die Regel, dass alles, was hinter „mehr“ verschwindet zu viel ist?

  3. Komplett abgehobener Quatsch, der mit der Realität nichts zu tun hat. Wie erfolgreich dieses KIVA-Modell Interaktionen generiert, wird ja auch eindrucksvoll durch die ausgewählten Post-Beispiele untermauert…

  4. Hallo Andreas, ich finde, dass es immer ein wenig auf die Art des Postes ankommt. Eine Werbeanzeige oder ein Post, der dieser als Grundlage dient, sollte kurz gefasst sein. Auch das ginge mit einem KIVA-Kommunikationsmodell. Theoretisch brauchen wir nur 2-3 Sätze, um im KIVA-Stil zu antworten. Du kannst das Kennenlernen und das Interesse zusammenfassen. Im Beispiel des Artikel könnte es sein: „Hey, wir von allfacebook veranstalten im Oktober unser nächstes Event mit über 20 Top Speakern!“ … :-)

  5. Hallo Linda, danke für deinen Kommentar :) Ich glaube, dass es viel mit der eigenen Community zu tun hat. Nehme ich meine Community als Beispiel, würde es sie überraschen, auf einmal kurze Beiträge zu lesen. Es gibt natürlich auch immer Themen, bei denen muss es nicht ausführlich sein. Ich bin ein Freund davon, Post in „direkt“ oder „bewusst“ zu unterscheiden. Möchte ich, dass mein Inhalt interprationsfrei und genau so ankommt, wie ich es formuliere, dann sollte es ausführlicher sein. Geht es mir um einen direkten Appell, dann darf es gerne kurz sein. Hoffe, dass dir das deine Frage beantwortet :-)

  6. Hey Daniel, danke für deine Meinung :-) Die hier gezeigten Beispiele sind nur Demos und Veranschaulichungen. Ich würde mich freuen, wenn du es einfach mal probierst und dann bewertest, ob du einen Unterschied siehst :-)

  7. Ausprobieren und erstaunt sein. Ich wende das auch schon lange an, habe Engagement-Raten von 7% auf Instagram und habe jetzt einen Namen für die Strategie. Kann es nur empfehlen!

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein