Wie du durch UGC deine Meta Ads skalieren kannst

Gastbeitrag von Helena Rettig

User Generated Content für Meta Ads bietet zahlreiche Vorteile für Werbetreibende wie Helena Rettig im Gastbeitrag zeigt.

Umsatzwachstum durch Meta Ads – das wünschen sich viele E-Commerce Unternehmen. Doch Erfolg durch Werbung auf Facebook und Instagram wurde innerhalb der letzten Jahre immer komplexer – sei es durch die zunehmende Konkurrenz oder fehlerhafte Attribution seit dem iOS 14.5 Update. Es kommt inzwischen wieder viel stärker auf “altes Marketingwissen” an, also zum Beispiel Ad Creatives mit Zielgruppenverständnis und starker Ansprache. Das hat auch damit zu tun, dass das technische Targeting mittlerweile durch das sogenannte Creative Targeting abgelöst wurde.

Statt also im Ads Manager durch demografische Merkmale und Interessen Zielgruppen zu definieren, an die deine Ads ausgespielt werden sollen, findet der Algorithmus heute anhand des Ad Creatives und der Copy eigenständig die passenden Personen für deine Werbeanzeige. Damit das erfolgreich für dich funktioniert, ist es wichtig, dass du in deinen Ads die Bedürfnisse deiner Zielgruppe emotional und glaubwürdig ansprichst. Dazu eignet sich vor allem User Generated Content. In diesem Artikel zeige ich auf, was UGC Ads so effektiv macht und wie du durch sie auch in 2025 deine Meta Ads skalieren kannst.

Die Vorteile von User Generated Content

UGC ist DIE Content-Form für Social Media Werbeanzeigen. In unseren Werbeaccounts laufen beinahe 80 % UGC Ads. Doch was versteht man unter UGC? Gemeint sind damit Videos von “ganz normalen” Menschen, in denen Produkte vorgestellt, empfohlen oder angewandt werden, selbst gedreht mit dem Smartphone. Keine Models, keine teuren Shootings, auch keine bekannten Influencer*innen. Das bietet einige Vorteile:

  • Nativität: Beim Scrollen durch die sozialen Medien fällt dir auf, dass heutzutage fast ausschließlich User Generated Content, also selbst produzierte Inhalte von Menschen, wie du und ich, gepostet werden. Diese Contentform auch in deine Werbeanzeigen zu integrieren macht dementsprechend viel Sinn, denn so fügen sich deine Meta Ads nativ in die Plattform ein.
  • Authentizität & Vertrauen: Ein selbstgedrehtes Handyvideo einer normalen Person wirkt wie die authentische Empfehlung einer Freundin. Im Unterschied zu Hochglanzwerbeanzeigen oder offensichtlich bezahlten Influencer-Kooperationen schafft das Trust. Menschen vertrauen Menschen viel stärker als Marken. Und Vertrauen ist ein wichtiger Faktor, wenn es um den Verkauf von Produkten geht.
  • Emotionen & Storytelling: Wenn echte Menschen ihre Erfahrungen mit einem Produkt teilen, wenn sie zeigen, wie ein Produkt ihre Probleme gelöst hat und sie ihre Geschichte erzählen, weckt das Emotionen. Gerade auf Social Media werden Kaufentscheidungen hauptsächlich auf emotionaler Ebene getroffen. UGC setzt dadurch starke Kaufanreize.
  • Erlebbarkeit: User Generated Content zeigt ein Produkt in Anwendung und macht es dadurch erlebbar: Wie kommt das Paket zuhause an? Wie funktioniert das Produkt? Wie und in welchen Situationen wird es eingesetzt? Welche Probleme löst das Produkt? Durch UGC Ads bekommen Nutzer*innen ein Gefühl dafür, wie es wäre, das Produkt selbst zu besitzen.
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Beispiel für UGC in Ads. Quelle: Advertace GmbH auf Vimeo.

So skalierst du deine Meta Ads in 7 Schritten

Schritt 1: Ziele definieren

Eine Skalierung von Budgets ist nur möglich, wenn du deine Zahlen ganz genau verstehst. Du musst wissen, wann sich eine Skalierung für dich lohnt, weil deine Werbeanzeigen profitabel laufen und wann du den Geldhahn schnell wieder zudrehen solltest, um keine Verluste zu machen. Schritt 1 auf dem Weg zu erfolgreichem Umsatzwachstum ist also eine Definition deiner Ziele.

Beantworte dir zunächst die grundlegende Frage: Welches Ziel möchtest du durch Meta Ads erreichen? Umsatzwachstum? Neukund*innen generieren? Klickkosten senken? Deine Profitabilität steigern? Je nach angestrebtem Ziel, definierst du dann klar messbare Target KPIs, also Messwerte, mit denen du die Erreichung deiner Ziele im Blick behältst, wie zum Beispiel:

  • Customer Acquisition Cost (CAC): Wie viel Geld darf dich ein/e Neukund*in kosten? Man berechnet den CAC, indem man die Marketingausgaben durch die Anzahl der Neukund*innen teilt. Ein niedriger CAC weist auf effiziente Neukundengewinnung hin und ein hoher dementsprechend auf das Gegenteil.
  • Marketing Efficiency Ratio (MER): Der MER ist ein Maß für die Effizienz der Marketingaktivitäten eines Unternehmens. Er wird berechnet, indem die Gesamtkosten für Marketing und Werbung durch den erzielten Gesamtumsatz geteilt werden. Ein höherer MER-Wert zeigt an, dass ein Unternehmen in der Lage ist, mit geringeren Kosten einen größeren Umsatz zu generieren. Ein niedrigerer MER-Wert deutet dementsprechend auf ineffiziente Marketingausgaben hin.

Anhand dieser klar definierten Ziele kannst du immer auf einen Blick sehen, ob du mit deinen Meta Ads auf dem richtigen Weg bist. Liegen zum Beispiel deine Customer Acquisition Costs unter deinem gesetzten Limit, kannst du dein Budget also weiter aufdrehen und so dein Neukunden-Potenzial maximal ausschöpfen. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf das Ziel des Umsatzwachstums. In dem Fall streben wir also die berechnete Target KPI bei einem gesetzten Umsatzziel an, zum Beispiel: 1 Millionen Euro Umsatz im Monat zu einem MER von 5. Dieses Ziel-Szenario haben wir zuvor mit Blick auf alle anfallenden Kosten, die Budgetplanung und die gewünschte Profitabilität ausgerechnet.

Schritt 2: Datenanalyse und Wachstumshebel definieren

Meta Ads sind nur ein Rädchen im Getriebe eines funktionierenden Digital Unternehmens. Dein übergeordnetes Ziel ist das Umsatzwachstum deines Unternehmens und um dieses zu fokussieren, solltest du stets einen holistischen Blick auf dein gesamtes Marketing werfen. Um erfolgreich zu sein, gilt es, die größten Wachstumshebel zu definieren und zwar auf jeder Ebene und in jedem Bereich – ganz egal ob es um die Conversion Optimierung der Website, eine passende Produktstrategie oder die Content Strategie deiner Meta Ads geht.

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Beispiel für UGC in Ads. Quelle: Advertace GmbH auf Vimeo.

Wo schlummern versteckte Potenziale? Analysiere alle bisherigen Daten und Informationen, die dir zur Verfügung stehen. Wo sind Absprungpunkte in deiner Customer Journey? Worüber sprechen deine Kund*innen in ihren Rezensionen? Welche Social Ads haben bisher gut funktioniert? usw. Wirf auch unbedingt einen Blick auf das, was deine Konkurrenz macht. Welche Produkte bewerben deine Wettbewerber? Welche Ads schalten sie? Zum Beispielt mit einem Wettbewerbsanalysetool, mit dem du dir die Best Performer Ads einer Branche ansehen können. So lässt sich verstehen, was in einer Nische funktioniert, aber auch, wo noch offene Potenziale liegen.

Schritt 3: Testing Roadmap aufsetzen

Hast du deine größten Wachstumshebel gefunden, geht es nun ans Testing, um datenbasiert herauszufinden, welche Hebel wirklich funktionieren und welche nicht bzw. wie du die erkannten Hebel optimal einsetzt. An einem Beispiel wird das Vorgehen klarer:

Angenommen dir ist im Rahmen der Analyse aufgefallen, dass in der Zielgruppenansprache deiner bisherigen Meta Ads noch viel Potenzial schlummert. Du bist in deinen Anzeigen noch gar nicht auf mögliche Probleme deiner Zielgruppe eingegangen, die dein Produkt lösen könnte. Dann geht es nun um das Aufsetzen einer Testing Roadmap.

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Beispiel für UGC in Ads. Quelle: Advertace GmbH auf Vimeo.

Im Rahmen einer Zielgruppenanalyse (Screening von Kommentaren & Rezensionen, Austausch mit dem Customer Support etc.) hast du eine Handvoll möglicher Pain Points identifiziert. Für einen Unverträglichkeitstest könnten das zum Beispiel ein Blähbauch sein, Hautunreinheiten oder Müdigkeit. Alle diese möglichen Pain Points werden jetzt in einzelne Werbeanzeigen verpackt und in A/B-Tests gegeneinander getestet. So erfährst du anhand von Daten, wie du deine Zielgruppe optimal ansprechen solltest, um sie zum Kauf zu bewegen.

Schritt 4: UGC Sourcing

Gerade um verschiedene Pain Points, Benefits oder Use Cases für dein Produkt zu testen, eignet sich User Generated Content ideal. Hier kannst du all diese Faktoren in authentischen Storylines echter Menschen verpacken. Um am Ende wirklich die stärksten Wachstumshebel zu identifizieren und diese optimal auszukosten, ist es jedoch nicht mit drei Tests getan. Im Gegenteil – eine Skalierung bedeutet viel Testing. Und viel Testing bedeutet im Rahmen von Meta Ads, es wird viel Content benötigt, der sehr flexibel eingesetzt werden kann. Auch das kann UGC leisten.

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Beispiel für UGC in Ads. Quelle: Advertace GmbH auf Vimeo.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Content Creator*innen, bei denen du UGC gezielt anhand eines Briefings in Auftrag geben kannst. Dabei handelt es sich um unbekannte Personen, die Spaß an der Erstellung von Social Media Content haben. Der/die Creator*in erstellt dir in kurzer Zeit eine Vielzahl an einzelnen Content Snippets, also kleinen Szenen, die du im Nachgang zu verschiedenen Storylines zusammensetzen kannst. Im Gegenzug erhalten die Creator*innen kostenfrei dein Produkt und eine Vergütung.

Achte bei der Auswahl der Content Creator*innen darauf, dass diese zu deiner Zielgruppe passen, um eine starke Identifikation zu erreichen. Außerdem solltest du bereits vor dem Briefing deine geplanten Anzeigenkonzepte im Kopf haben und genau auflisten, welche Szenen du unbedingt benötigst, um wirklich den Content zu erhalten, den du dir wünscht. Achte bei deinen gebrieften Vorgaben jedoch auch auf genügend kreativen Freiraum, damit der UGC am Ende trotz Briefing authentisch wirkt. Gib also keinen konkreten Text vor, sondern nur Leitfragen, welche der/die Creator*in dann in eigenen Worten beantworten kann. Oder liefere Beispielsätze oder Beispielvideos mit, an denen sich die Creator*innen orientieren können. So kannst du die Aussagen der Creator*innen sanft lenken, ohne die Authentizität zu verlieren.

Schritt 5: Post Production und strategisches Ad Creative Testing

Du hast nun den benötigten UGC-Rohcontent vorliegen – dann geht es jetzt an die Erstellung der fertigen Ads. Dabei sind vor allem ein dynamischer Schnitt, native Elemente wie Sticker & Untertitel sowie eine starke Einstiegsszene wichtig. Die Aufmerksamkeitsspanne auf Meta ist extrem kurz – deine Anzeigen müssen es daher schaffen, das Interesse der User*innen einzufangen und aufrechtzuerhalten.

Um Anzeigen für A/B-Tests zu produzieren, musst du zusätzlich weitere Punkte beachten. Strategisches Ad Creative Testing funktioniert, indem verschiedene Anzeigenkonzepte oder -varianten derselben Zielgruppe ausgespielt werden und dann anhand von Daten die Performance der Ads miteinander verglichen wird. Beim Testing hangelst du dich mit jeder Erkenntnis einen Schritt weiter: Im ersten Schritt vergleichst du zum Beispiel verschiedene Pain Points in unterschiedlichen Ad Konzepten, um erstmal grob zu verstehen, auf welches gezeigte Problem deine Zielgruppe stärker anspringt.

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Pain Point Testing. Quelle: Advertace GmbH auf Vimeo.

Im zweiten Schritt geht es dann um die Optimierung des Gewinner-Konzepts, indem dieses z.B. mit verschiedenen Scrollstoppern ausgespielt wird. Dabei bleibt die komplette Storyline der Anzeige identisch und nur die erste Szene wird ausgetauscht.

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Scroll Stopper Testing. Quelle: Advertace GmbH auf Vimeo.

Schritt 6: Learnings generieren und Anzeigen optimieren

Ziel des Ad Creative Testings ist es, immer besser zu verstehen, wie die optimale Ansprache deiner Zielgruppe sein muss, um sie emotional abzuholen und zum Kauf zu animieren. Mit jedem A/B-Test erlangst du datenbasierte Erkenntnisse dazu. Welche Pain Points triggern deine Zielgruppe am stärksten? Welche Vorteile deines Produkts überzeugen deine Zielgruppe? Wie muss ein/e Creator*in sein, damit sich deine Zielgruppe mit ihm/ihr identifiziert? Notiere deine Learnings unbedingt und nutze sie für jede neue Anzeige.

Schritt 7: Budgets skalieren

Hast du durch deine A/B-Tests eine Anzeige gefunden, deren Ergebnisse stark sind, dann sei mutig und drehe das Budget auf. Behalte dabei immer deine Target KPIs aus Schritt 1 im Blick.

Geht es also darum, die EINE Winnig Ad zu finden und diese dann durch die Decke zu skalieren? Nein, in der Regel nicht. Auf Meta nutzen sich auch stark performante Ads mit der Zeit ab. Es geht also mit jeder Winning Ad auch weiter um Optimierung, Testing und neue kreative Storylines. Um einen Meta Ad Account konstant auf einem hohen Budgetlevel zu halten, brauchst du extrem viel Content, den du in hoher Geschwindigkeit zu immer neuen Ads verwandelst und diese in einem iterativen Prozess kontinuierlich optimierst. Gerade deshalb eignet sich User Generated Content hier so gut – durch den großen Pool an verfügbaren Creator*innen kannst du konstant und in hoher Geschwindigkeit nativen und authentischen Content erhalten und immer wieder neue Ads produzieren.

Hinweis: Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag. Es besteht keine bezahlte Kooperation.

Helena Rettig
Helena Rettighttps://www.advertace.de
Helena Rettig ist Senior Marketing Managerin bei advertace. Sie war in der Vergangenheit selbst operativ im Performance Marketing tätig und betreut jetzt unter anderem den advertace Performance Marketing Blog und advertace Performance Marketing Newsletter.

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