Es ist schon spannend zuzusehen, mit welcher Geschwindigkeit Facebook neue Technologien nicht nur als Studie vorstellt, sondern es auch schafft diese zu etablieren. Angefangen bei einer komplett neuen Architektur für Rechenzentren, bis hin zu multimedialen Formaten wie etwa Facebook Live.
Gestern nun hat Facebook genau dieses Facebook Live Format erneut aufgebohrt und mit der 360 Grad Technologie verknüpft. Bedeutet: In Zukunft können Unternehmen, Marken und Medienhäuser ihren Fans und Kunden auf Facebook 360 Grad Live Streaming anbieten. Aber auch normalen persönlichen Profilen und Mitgliedern in Gruppen steht die Möglichkeit seit gestern zur Verfügung.
Bisher gab es beide Technologien nur getrennt, also entweder Facebook Live mit einer vorgegeben Blickrichtung, oder Facebook 360 Grad Videos, die jedoch zuvor aufgezeichnet werden mussten.
Wenn ihr die neue Technologie ausprobieren wollt, braucht ihr zu allererst einmal eine der von Facebook unterstützten 360 Grad Kameras. Wir haben euch jeweils den aktuellen Listenpreis – soweit verfügbar – mit dazu geschrieben.
- Samsung Gear 360 (2017 Edition) – Preis noch nicht bekannt
- Giroptic.io – $250 – Derzeit nicht in DE erhältlich
- Insta 360 Nano – 240 €
- Insta 360 Air – 150 €
- ALLie – 380 € inkl Import nach DE
- Z Cam S1 – 2500$ – Derzeit nicht in DE erhältlich
- Nokia Ozo – 47.000 €
Wer sich die Kosten anschaut kann schon erahnen, dass die Insta 360 Kameras sicher in Kürze in Deutschland nur noch schwer verfügbar sein werden. Leider ist aber auch die Qualität bei diesen Kameras nicht so berauschend.
Hinzu kommt, dass das 360 Grad Format in der aktuellen Version auch noch stark in der Auflösung beschränkt ist. 1920 x 960 Pixel Auflösung bedeutet, dass für eine rundum Aufnahme nur 1920 Pixel in der Breite zur Verfügung stehen. Das sind 5,3 Pixel pro 1°-Blickwinkel. Das ist für Objekte die sehr nah an der Linse sind noch ganz Okay. Alles was aber mehr als ein paar Meter weg ist, wird man aber im Stream nicht mehr erkennen können. Das solltet ihr bereits in der Konzeption berücksichtigen.
Facebook stellt 360 Live erstmals gleichzeitig für die Verwendung über die Facebook App als auch über die Facebook API zur Verfügung. Das bedeutet ihr könnt die kleineren Kameras direkt ans Smartphone anschließen und in der entsprechenden Kamera App live gehen. Bei dem teureren externes Equipment könnt ihr den Stream der Kameras per API einspielen und voraussichtlich diese Streams auch auf eurer Seite einplanen.
Facebook schränkt die 360 Live-Streaming Zeit auf vier Stunden ein. Das sollte für die meisten Anwendungsfälle ausreichend sein.
Alle Informationen und ein paar weitere Tipps findet ihr auch bei Facebook in einem PDF zum Thema 360 Live.