– Gastbeitrag von Michaela Bär –
Perfekt, du hast einen Instagram Account für Unternehmer und du hast eine Facebook Unternehmer Seite. Die beiden sind miteinander verknüpft und das Teilen von Inhalten läuft von ganz allein.
Die Krux liegt im Detail! Seit Facebook 2012 für etwa 1 Milliarde Dollar Instagram gekauft hat, scheinen die beiden Plattformen untrennbar miteinander verbunden zu sein. Doch die Funktionen und deren Anwendung unterscheiden sich immer noch maßgeblich. Du musst also klar abgrenzen: Welcher Content ist für die Follower in Instagram relevant, was erwartet meine Zielgruppe in Facebook? Die folgenden 5 Gründe werden auch dich überzeugen, die beiden Kanäle unabhängig voneinander zu betrachten.
Vorteile von unterschiedlichem Text & Content in Facebook & Instagram
- Steigere den Mehrwert für deine Follower durch verschiedene Beiträge in den einzelnen Accounts.
- Kein Problem mit Facebook Werbeanzeigen Richtlinien.
- Nutze die Funktionen der einzelnen Kanäle voll aus.
- Keine Längeneinschränkung bei Videos.
- Berücksichtige das Alter deiner Zielgruppe.
Mehrwert für Follower
Wir alle haben unzählige Apps auf dem Smartphone, bekommen ständig Benachrichtigungen über neue Kommentare, neue veröffentlichte Videos oder neue Newsletter Anmeldungen. Doch wir haben keine Zeit und wir entscheiden deshalb in wenigen Sekunden, welche Inhalte wir uns genauer ansehen. Wie kannst du diese Abwärtsspirale durchbrechen? Wenn du dafür sorgst, dass auf deiner Facebook Seite interessanter Content gezeigt wird, gleichzeitig in Instagram aber auch was los ist! Zu viel Zeitaufwand? Facebook bietet schon längst die Möglichkeit, Beiträge zu planen. Nutze diese Funktion! So hast du schon einen guten Wochenüberblick und kannst relevante Inhalte für Instagram vorbereiten. Überlege, welche Themen hier gut reinpassen, wie diese sich bildlich oder in Form von kurzen Videos gut darstellen lassen und veröffentliche interessante Inhalte, die sich von den Facebook Inhalten zwar optisch unterscheiden, aber dennoch die gleiche Botschaft vermitteln: Hallo Follower, wir kennen deine Probleme und haben die Lösung!
Richtiger Content, um die Facebook Werbeanzeigen Richtlinien zu erfüllen
Du schaltest fleißig Facebook Werbeanzeigen? Super! Du nutzt dazu auch mal Beiträge, die aus Instagram importiert wurden? Daumen runter! Leider bekommst du hier schnell zu spüren, dass genau diese Beiträge nicht ohne Probleme beworben werden können. Das liegt vor allem an den Hashtags, die ebenfalls in Facebook gezeigt werden und/oder an zu viel Text im Bild. Du veränderst deshalb nachträglich die Inhalte? Davon würde ich abraten, denn meistens straft Facebook – genau wie Instagram – nachträgliche Änderungen mit einer schlechteren Platzierung in den Suchergebnissen ab. Ich als Social Media Beraterin empfehle die nachträglichen Änderungen aus vier einfachen Gründen nicht:
- Es wirkt unprofessionell.
- Die Zielgruppe zweifelt an der Authentizität.
- Es beeinflusst das Ranking.
- Die Performance ist schlechter auszuwerten.
Kleine Randnotiz: Das Bewerben von Beiträgen empfiehlt sich auch dann nicht, wenn sie den Richtlinien von Facebook entsprechen. Nutze dazu lieber den Werbeanzeigenmanager. So kannst du ganz genau festlegen, wer erreicht werden soll und vermeidest unschöne Likes, die nicht zu deiner Zielgruppe passen.
Nutze die Funktionen von jedem einzelnen Kanal für deine Ziele
Leichter gesagt als getan? Im Grunde gilt: Instagram funktioniert super mit Bildern, Videos, Stories, einem Text, der eine Story zum Bild erzählt, die Beantwortung der W-Fragen inkl. Mehrwert für den Follower und als Abschluss eine Call-to-Action Handlung. Ganz einfach? Schon beim Layout beginnt der Unterschied. Auch textlich gesehen musst du hier auf einiges achten. Instagram funktioniert nun mal sehr gut über das Visuelle. Du hast festgestellt, dass einfach manchmal nicht genügend Platz für deinen Text ist? Die Hashtags, die Emojis und die Links nehmen einfach sehr viel Platz ein. Wenn deine Story mal länger wird: Erzähl die Eckpunkte in Instagram, verweise auf die ausführliche Story in Facebook und schreibe dort genauer, um was es geht. Hier komme ich gleich zum nächsten Punkt: die Links. Instagram ermöglicht das direkte Öffnen leider erst ab einer bestimmten Anzahl von Followern und meistens auch nur dann, wenn der Account verifiziert ist. Die Links, die du postest, können anders als in Facebook leider nicht direkt angeklickt werden. Du möchtest auf deine Landing Page verweisen, weil dort im Moment eine super Aktion beworben wird? Da hilft nur der gute alte Spannungsbogen: Nutze Instagram, um deine Zielgruppe neugierig zu machen und veröffentliche deinen Link auf Facebook! Der letzte Punkt, den Instagram leider immer noch nicht zu 100 % bietet: Es ist zwar möglich, Bilder zu reposten, aber die Reichweite ist in Facebook wesentlich höher durch die Funktion des Teilens. Hier ist Facebook in der Anwendung einfach wesentlich nutzerfreundlicher.
Videos und Stories
Deine Zielgruppe reagiert besonders auf Videos? Grundsätzlich gibt es für Instagram, als auch für Facebook die Möglichkeit, Stories oder Videos zu teilen. Instagram macht es möglich, dass Follower in den Stories direkt auf ein Produkt zugreifen können. Diese Funktion kannst du natürlich sehr gut ausnutzen. Es spielt keine Rolle, ob du ein Unternehmerprofil oder einen privaten Account hast. Schön ist auch die Möglichkeit, diese durch Highlights hervorzuheben und deiner Zielgruppe die Chance zu geben, sie ein weiteres Mal anzuschauen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass du mit Hashtags oder direkten Tags Personen verlinken kannst bzw. Keywords verwenden kannst, die für dich und deinen Kanal relevant sind. Facebook bietet viele dieser Funktionen nicht in gleichem Umfang an. Nutze das aus und konzentriere dich auf die Funktionen, die dir der jeweilige Kanal bietet.
Mit IG TV geht Instagram in die Offensive und macht YouTube so richtig Konkurrenz. Diese Erweiterung bekommst du in einer separaten App. Die Video Optionen sind weitaus komplexer als in Facebook. Du siehst, was Menschen teilen, mit denen du verbunden bist und bekommst Vorschläge zu Inhalten, die dich interessieren könnten. Die Interaktion mit anderen wird hier um ein Vielfaches erleichtert. Facebook integriert die Videos in der Timeline als zusätzlichen Content zu deiner Seite. Weitere besondere Funktionen bekommst du hier leider noch nicht.
Berücksichtige das Alter deiner Zielgruppe
Deine Marke spricht unterschiedliche Altersklassen an? Auch dafür bieten beide Plattformen eine Lösung. Oftmals unterscheiden sich die Interessen oder das Alter, wenn eine Marke, z.B. Adidas, mehrere Produkte auf dem Markt hat. Grundsätzlich kann man sagen, dass in Facebook Menschen ab 25+ zu finden sind. Die Tendenz ist sogar steigend. 5,9 Millionen männliche Nutzer und 5,1 Millionen weibliche Nutzer sind laut statista im Jahr 2018 in Facebook im Alter zwischen 25-34 Jahren aktiv unterwegs. 2016 nutzten 14- bis 29- Jährige Instagram, das entspricht 37 % der deutschen User. Ein Grund mehr, den Content für die relevante Zielgruppe in dem entsprechenden Kanal zu veröffentlichen. Was musst du dabei beachten? Unterm Strich ist wichtig: Sprache, Stil und Look.
Fazit
Der Aufwand, um für Facebook und Instagram unterschiedlichen Text und Content zu generieren, ist relativ hoch. Allerdings wirkt sich dieses Engagement positiv auf die Zielerreichung und die damit verbundene Interaktion der Follower aus. Was ist hierbei wichtig? Planung, Strategie und die richtigen Ideen. Inhaltlich gilt jedoch immer der wichtigste Punkt: Lieber User, wir kennen dein Problem, wir verstehen deine Bedürfnisse und haben für dich die perfekte Lösung. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf ist die Erstellung von unterschiedlichen Inhalten nicht mehr so schwer.
Ich sehe zwischen Instagram und Facebook ehrlich gesagt überhaupt kein Zusammenspiel. Immer öfter entscheiden sich User bewusst für eine, oder gegen eine Plattform. Gerade die Zielgruppe U30 setzt bei FB vermehrt nur noch auf den Messenger oder die Gruppen. Tipps wie „Nutze Instagram, um deine Zielgruppe neugierig zu machen und veröffentliche deinen Link auf Facebook!“ haben vielleicht vor drei oder. vier Jahren funktioniert. Mitte 2018 sehe ich darin aber kein probates Mittel, um ein „Spannungsbogen“ für das eigene Content Marketing zu spannen. Niemand möchte den Bruch in der Kommunikation.