Nach einem über einjährigen Test hat Facebook nun die Instant Games Plattform für alle Entwickler geöffnet. Instant Games sind kleine Spiele, die ihr als Nutzer direkt im Facebook Messenger im Bereich „Games“ findet. Dort stehen im Moment ein paar Dutzend Spiele zur Verfügung. Vom einfachen Jump & Run, über Schiffe versenken, bis hin zu UNO.
Nachdem die zugrunde liegende Instant Games Programmierplattform lange Zeit nur für ausgewählte Partner zur Verfügung stand, können ab sofort alle Entwickler eigene Spiele für diesen Bereich entwickeln und bereit stellen. Anders als in der guten alten FarmVille Zeit erfolgt die Monetarisierung jetzt aber nicht primär über den Verkauf virtueller Güter an den Nutzer, sondern ganz klassisch über Anzeigen aus dem Facebook Audience Network.
Das bedeutet in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen wird das Spiel des Nutzers durch eine Werbeeinblendung unterbrochen. Zudem kann der Nutzer im Spiel dafür belohnt werden, dass er sich freiwillig eine weitere Anzeige anschaut.
Offen für alle Entwickler
Für die Instant Games hat Facebook die Eintrittsbarriere sehr niedrig gesetzt. Alle Apps basieren auf dem HTML5 Standard. So können bestehende Webgames mit wenig Aufwand für die neue Plattform optimiert werden. Zudem gibt es umfangreiche Dokumentationen und Tutorials.
Hier ein guter Startpunkt:
Um ein Mindestmaß an Qualität und vor allem auch an Datenschutz zu garantieren, müssen alle Instant Games bevor sie online gehen durch einen Facebook Review Prozess. Eine nach unserem Verständnis mehr als sinnvolle Entscheidung.
Social Features
Als Social Network hat Facebook natürlich bei den Instant Games auch an den „Social“ Aspekt gedacht. Dazu stehen im Moment die folgenden Funktionen zur Verfügung:
- Andere Mitspieler können über den Messenger eingeladen werden
- Es gibt Highscore Listen für den Freundeskreis
- Einzelne Elemente aus dem Spiel können als Post im Newsfeed geteilt werden
- Chat-Bots können in den Spieleverlauf eingebunden werden
Auch in diesem Bereich hat Facebook aus Fehlern in der FarmVille Zeit gelernt: Zum einen erhält der Entwickler keinen direkten Zugriff auf die Freundeslisten eines Spielers, zum anderen gibt es keine Belohnungsmöglichkeit im Spiel, wenn ein Nutzer weitere Freunde zum Spiel einlädt.
Bedeutung für Werbetreibende
Auch für Werbetreibende lohnt sich ein Blick auf die neue Entwicklung. Zum einen gibt es von Facebook bisher keine Policies, welche „Branded Games“ verbieten. Ein „Mercedes Benz Racing“-Game wäre also durchaus denkbar. Zum anderen findet die Monetarisierung ausschließlich über das Facebook Audience Network statt. Eine Anzeigenausspielung in diesem Umfeld könnte also gerade für Produkte interessant sein, welche den Casual-Gamer als Zielgruppe haben.
Unabhängig davon sollte natürlich jeder Werbetreibende sich einmal anschauen, wie Anzeigen in den Instant Games platziert werden, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob diese Platzierungen für das eigene Unternehmen sinnvoll sind.