Facebook-Seiten bald mit Zwang, die privaten Accounts der Admins zu veröffentlichen?! Naja…

Mit viel Aufsehen hat Mimikama darüber berichtet, dass Facebook in Zukunft Administratoren zwingt, das eigene Profil auf der Seite anzeigen zu lassen. Die eigentlich freiwillige Funktion, die es auf Facebook schon lange gibt, wird dabei zum Zwang und alle Administratoren einer Seite sind mit Namen und Profilbild für jeden Besucher einsehbar. 

Betroffene Seiten erhalten diesen Dialog:

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Wer danach nicht auf der Seite öffentlich als Admin sichtbar sein will, kann sich als Administrator automatisch entfernen lassen, sofern es denn noch weitere Admins gibt. Sprich, entweder man ist fein damit, sein privates Profil öffentlich auf der Seite zu zeigen oder man ist es nicht und ist dann kein Admin mehr.

Einmal in dieser Funktion gefangen, gibt es keine wirklichen Tricks, das wieder rückgängig zu machen, zumindest keine, die wir empfehlen würden. Wer hier dann zum Beispiel mit Fake Accounts arbeitet, spielt mit dem Risiko, den kompletten Zugriff auf seine Seite zu verlieren.

Mimikama verkauft diese neue Funktion recht schlimm. Spricht davon, dass „es ein “Seitensterben” auf Facebook geben wird“ und allem Anschein nach Facebook nicht „zwischen “gut & böse” unterscheiden wird“.

Natürlich wäre eine Veröffentlichung der Administratoren nicht immer gut, …

  • … wenn dort zum Beispiel sehr viele Personen eingetragen sind, aber nicht alle dies öffentlich haben wollen
  • … wenn man als Mitarbeiter in der Agentur mehrere Kunden betreut und dann dort immer öffentlich aufgeführt wird, obwohl man ja gar nicht für die Firma arbeitet
  • … wenn man als Unternehmen nicht möchte, dass externe Dienstleister die Seite betreuen
  • … wenn man eben nicht möchte, dass jemand weiß, wer hinter dem Projekt steht
  • … usw.

Wir teilen mit unserer Erfahrung da nicht ganz die Meinung von mimikama und würden allen raten, nicht vorschnell zu handeln. Wie ihr schon am Dialog oben sehen könnt, ist es nicht so, dass Facebook jeden dazu zwingt. Der Prozess wird angestoßen, wenn eure Inhalte oft von Nutzern gemeldet werden. Und zwar nicht gemeldet, weil diese langweilig sind, sondern gemeldet, weil die Nutzer denken, dass der Inhalt Spam oder anstößig ist oder im Allgemeinen gegen die Facebook-Regeln verstößt. Wie oft das bei einer normal geführten Seite vorkommt? Richtig: So gut wie nie. Wer eine Seite halbwegs professionell managed und vernünftige Inhalte veröffentlicht, wird diesen Dialog nie sehen. Man kann dann immer noch selbst entscheiden, ob man die Admins veröffentlichen will oder nicht. Bei uns seht ihr zum Beispiel ganz klar, dass unter anderem Jens und ich Admin unserer Seite sind:

pageowners

Und falls ihr doch mal in diese „Sperre“ lauft, weil etwas gemeldet wurde: Kaum ein Nutzer schaut sich den Teil eurer Seite an und kaum jemand wird merken, dass die Admins dort überhaupt öffentlich zu sehen sind. Also so what …

Am Ende des Tages unser Meinung nach: Viel Wind um Nichts. Wer diese Änderung natürlich nicht so toll finden wird, sind Seitenbetreiber, die Spam oder auch hetzerische Inhalte veröffentlichen. Wenn es in diesem Bereich ein Seitensterben gibt, können wir damit gut leben.

PS: Falls ihr freiwillig eure Administratoren oder einen Teil davon veröffentlichen wollt: Geht auf die Seitenoptionen und dort zum Bereich „Featured“. Dort könnt ihr einstellen, welche Administratoren öffentlich zu sehen sind:

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Bilder: Mimikama.at 

Philipp Roth
Philipp Rothhttps://www.linkedin.com/in/philipproth/
Philipp war einer der Gründer von AllFacebook.de und hat sich sich 2021 von AllFacebook getrennt. Er ist diesem Blog als Gastautor treu geblieben. Durch über 10 Jahre Erfahrung ist einer der bekanntesten Experten zum Thema Social Media Marketing, berät Unternehmen, organisiert Workshops, hält Vorträge und realisiert viele der heute sehr erfolgreichen Auftritte auf Facebook, Instagram, TikTok, WhatsApp und LinkedIn.

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4 Kommentare

  1. Denkt man mal abseits von Business-Anwendungsfällen, liegt es doch auf der Hand, warum diese neue Anforderung ein Problem darstellt. Gerade in diesen Tagen. Nehmen wir mal die Pro-Flüchtlings-Seiten. Der Admin einer entsprechenden Seite wäre damit nicht mehr vor Angriffen sicher, die sich möglicherweise über böse Nachrichten hinaus erstrecken. Um seine persönliche Sicherheit zu gewährleisten, muss er die Seite aufgeben und kann sich damit nicht mehr engagieren. Schönen Dank auch, Facebook.

  2. Liebe Kollegen,
    als Autor des Artikels habe ich zwei Anmerkungen zu machen:
    niemals wurde die Behauptung aufgestellt, dass ALLE Seiten dieser Maßnahme nachkommen müssen.
    Das stimmt schlichtweg nicht und diese Darstellung verärgert mich auch, denn davon steht in dem Artikel rein gar nichts.

    Desweiteren ist diese Maßnahme trotzdem ein großes Problem, denn nicht alle Seiten auf Facebook leben „befürchtungsfrei“. Wir stehen unter anderem mit Administratoren großer und bekannter Seiten wie „Hooligans gegen Satzbau“ in Kontakt, welche durchaus in eine bedrohliche Situation rücken würden, wenn deren Identität eingeblendet würde.

    Hier von einer tragbaren Sterblichkeit der Seiten zu sprechen, klingt schon fast nach goldener Käfig.

    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Andre von ZDDK

    • Hi Andre,

      sorry falls das hier falsch rüber kam, es war nicht als angriff gegen euch/dich gedacht.

      Es ist aber in der Tat so das sich viele Leser bei uns melden und sehr verunsichert nachfragen ob man jetzt (als Unternehmen oder Agentur) was tun muss. Genau das wollten wir an dieser Stelle für unsere Marketing affine Zielgruppe klar stellen, denn viele der Administratoren verfallen schon sehr sehr schnell in Panik. Das liegt sehr wahrscheinlich auch daran das viele nur die Überschrift lesen und nicht den kompletten Artikel, das kennen wir nur zu gut. Für den wirklichen Großteil der 45 Millionen Seiten hat diese Änderung aber unserer Meinung nach absolut keine Auswirkung.

      Natürlich gibt es Seiten (wie in deinem Beispiel) für diese Änderung nicht positiv ist, es gibt auch viele für die die Klarnamenpflicht nicht positiv ist. Darauf haben wir aber leider keinen Einfluss, aber auch dafür gibt es gute Tipps. Diese Tipps (und Verstöße gegen die Facebook Terms) sind aber nichts für einen öffentlichen Blogbeitrag, da helfen wir in direktem Kontakt auch immer gerne weiter.

      Von einer tragbaren Sterblichkeit sprechen wir nur bei hetzerischen oder Spam Seiten. Das hat mit einem goldenen Käfig nichts zu tun, sondern hat einfach auf Facebook nichts zu suchen. Das kommuniziert ihr aber ja auch oft genug selbst ;)

      vlg
      Philipp

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