Fast jeder Social Media Manager kennt diesen Punkt: Und was posten wir heute? Wenn dieser Punkt erreicht wird, ist es Zeit für den Aufbau eines dauerhaften Content-Streams. Dabei helfen können serielle Formate. Von eigenen Hashtag-Formaten, über Prozess-Dokumentation bis hin zu Listen- und Archiv-Formaten gibt es zahlreiche Wege, die Lücken im Content-Stream dauerhaft mit Inhalten zu befüllen.
Hashtags selbst kreieren und an Wochentage oder Themen andocken
Klassiker sind dabei Formate wie der #FaktenFreitag, #FinanzFreitag, #DatenDienstag oder #MotivationMonday. Die Idee dahinter: im besten Fall wird ein eigener aussagekräftiger Hashtag kreiert und ein Thema gesetzt, das regelmäßig – in der Regel wöchentlich – mit Content-Postings bespielt wird.
Die Bandbreite kann dabei von sehr allgemeinen Themen, bis hin zu sehr spezifischen und aufwändigen Infografiken reichen. Wichtig für diese Formate: nicht nur auf Sharepics und Texttafeln beschränken. Die sind in der Regel staubtrocken und regen selten zur Interaktion an.
Wenn im Team mindestens 20 Ideen für ein #Hashtag-Thema zusammenkommen, dann einfach loslegen. Diese Formate lassen sich zeitunabhängig vorbereiten und vorplanen. Nicht nur für “Saure-Gurken-Zeit” ein guter Baustein im Content-Mix.
Vorher-Nacher als serielles Erfolgsformat (zum Beispiel im Handwerk)
Auch auf kleinere Unternehmen und Produkte bezogen, können serielle Formate viel Sinn ergeben und das Leben leichter machen: angenommen, ich bin Marketing-/Social Media-Verantwortlicher oder selbst Handwerker und saniere Bäder oder baue tolle Möbel. Warum nicht jede Woche (oder wenn die Schlagzahl niedriger sein soll jeden Monat) drei Beiträge im Contentplan fest einplanen zu jedem Kundenprojekt – sofern der Kunde sein OK gibt?:
Beitrag 1: Zustand vorher (Foto + Caption)
Beitrag 2: Umbau/Verwandlung (Video/Reel z. B. als Zeitraffer oder als Jump-Cut-Format)
Beitrag 3: Zustand nachher/Ergebnis (Carousel-Beitrag)
Als Follow-Up plane ich in meinem Contentmix außerdem vier Wochen später eine Kundenstimme zu diesem Projekt ein. Der Kunde als Testimonial erzählt als Zitat-Tafel mit Foto oder sogar in einem kurzen Video, wie er das Ergebnis findet und was bei ihm gemacht wurde.
Was immer geht: ABC-Formate, Top-Listen, Rückblicke
Wenn der Ideen-Fundus ausgeschöpft scheint, kann man auf altbewährte Klassiker zurückgreifen. Warum nicht mal als “ABC-Format” wirklich von A-Z alles zu einem Thema oder Unternehmen erklären. Der Autohändler erklärt von A wie Auto, über B wie Bordelektronik, C wie Chipsatz bis Z wie Zusatzleistungen alles rund um den Autokauf oder das neueste Modell in seinem Autohaus. ABC-Formate lassen sich eigentlich für jeden erdenklichen Zweck einsetzen, wenn man für jeden Buchstaben ein passendes Stichwort (und ggf. Bildmaterial) findet.
Top-Listen: etwas abgenutzte Dauerbrenner
Gleiches Prinzip sind die allseits beliebten Rankings und Top-Listen:
– 3 Bücher, die wir empfehlen können zum Thema X.
– 3 Podcasts, die wir gerne hören – um anschließend charmant auf unseren eigenen Podcast hinzuweisen.
– 10 Listen, die wir als Social Media Manager nicht mehr erstellen wollen
– 5 Produkte, die unsere Kunden lieben
Ob in einem Beitrag oder als Serie, auch aus diesen Formaten lässt sich ein beständiger Content-Stream erzeugen (Buzzfeed lässt grüßen). Bitte aber keine “Quatsch”-Listen oder mehr versprechen in der Headline, als der Beitrag dann hält.
Das Archiv ist dein Freund
Wenn gar nichts mehr geht, dann hilft häufiger der Blick ins Archiv: was haben wir heute vor einem oder zwei Jahren gemacht? Können wir Content zweitverwerten? Oder können wir die Highlights aus den letzten sieben Tagen, vier Wochen, drei Monaten nochmal neu zusammenstellen, egal ob als Story, als Beitrag oder Video?
Auch das ist absolut legitim, insbesondere da Follower neu dazu kommen und auch bestehende Follower euch kaum abstrafen, wenn Sie ein geniales Bild von vor zwei Monaten auf andere Art und Weise wieder präsentiert bekommen.
Never be boring!
Bei allen seriellen Formaten gilt allerdings eine alte Medien-Weisheit: “Never be boring” – sei niemals langweilig. Wenn sich das Thema schon bei der Ideenfindung irgendwie “komisch” anfühlt, irgendwie “cringe” oder “cheesy”, dann lieber aufs Bauchgefühl hören und einfach sein lassen. Es gibt genug schlechten Content da draußen.