Gastbeitrag von Carmelo Russo
Für Social Media Verantwortliche ist das regelmäßige Reporting der Social Media Marketing Maßnahmen die wichtigste Disziplin zur Messung und Darstellung des Erfolgs. Die Herausforderung liegt in der verständlichen Aufbereitung. In diesem Artikel erfahrt ihr, was ihr bei der Erstellung beachten solltet.
Was ist das Wichtigste bei einem Reporting?
Das Social Media Reporting sollte belegen können, welchen Wert die getätigten Social Media Maßnahmen für ein Unternehmen gestiftet haben. Die Herausforderung: Eine leicht verständliche und komplexitätsreduzierte Ausarbeitung. Zwei wesentliche Faktoren, die diese Herausforderung bestärken ist die Vielzahl der Informationen und Daten die schnell schon bei der Auswertung einer einzelnen Maßnahme zusammenkommen. Aber auch das Know-How Level in Sachen Social Media Marketing des Lesers für den das Reporting bestimmt ist.
Der Schlüssel zum Erfolg eines guten Social Media Marketing Reportings? Empathie! Es gilt sich in die Rolle des Reporting Empfängers hinein zu versetzen – seine Gedanken, Motive, Persönlichkeitsmerkmale zu verstehen, nachzuempfinden und in das Reporting einfließen zu lassen.
Ein Beispiel: Das Social Media Jahresreporting soll dem Finanzvorstand eines internationalen Konzerns vorgelegt werden. Dieser entscheidet, basierend auf dem Reporting, ob sich der finanzielle Invest rund um Social Media im letzten Jahr gelohnt hat bzw. ob wieder, vielleicht sogar mehr, Budget für das Thema freigegeben wird. In diesem Fall ist der Empfänger ein Experte im Bereich Unternehmensfinanzen aber nicht Social Media Marketing. Wie gestaltet man sein Reporting so, dass der Erfolg der Maßnahmen auch von einer fachfremden Person verstanden wird?
Um diese und weitere wesentlichen Fragen zu beantworten, solltet ihr euch vor Erarbeitung des Reportings folgende Leitfragen stellen:
Welche sind die wesentlichen Elemente eines Reportings?
Zu den 4 wesentlichen Elementen eines guten Reportings gehören:
Vogelperspektive: Was waren die wesentlichen Erfolge, Learnings und Ableitungen?
- Dazu gehört eine Management Summary auf dem die Essenz des Reportings in wenigen Punkten ersichtlich wird. Details und Hintergründe zu den Ergebnissen können im Reporting selbst nachgelesen werden.
Einordnung: Industry-Benchmarks & Eigene Vergleichswerte
- Zum besseren Verständnis des Erfolges sollten die eigenen Ergebnisse in Kontext gesetzt werden. Warum sind diese Ergebnisse gut oder schlecht? Im Zentrum sollte die Veränderung eines KPIs zu denen eigener Maßnahmen aus der Vergangenheit stehen. X mehr oder weniger Video Views, Link Clicks, Reach etc. im Vergleich zu Y. Darüber hinaus können Wettbewerbsvergleiche oder Industrie-Benchmarks spezifischer KPIs herangezogen werden.
Die selektive Detailbetrachtung einzelner Maßnahmen
- An dieser Stelle beginnt die ausführliche Betrachtung einzelner KPIs. Sie dienen als Beleg für die Ausführungen in der Management Summary und ermöglichen es erste Ableitungen oder besondere Erkenntnisse hervorzuheben. Besonders erfolgreichen Maßnahmen sollten im Reporting auch visuell gebührend Raum erhalten. Auf diese Weise macht ihr die Maßnahmen und die damit verbundenen Erfolge greifbarer und könnt das geschaffene Werk entsprechend sichtbar machen – auch für Empfänger des Reportings, die nicht in Social Media aktiv sind.
Ableitung: Learnings und Handlungsempfehlungen
- Welche Ziele wurden erreicht und welche nicht? Was kann besser gemacht werden? Auf welche Trends muss man sich in Zukunft vorbereiten, um am Puls der Zeit im Social Media Marketing zu bleiben. Was wird benötigt, um mit diesen Trends Schritt zu halten (mehr Budget, externe Ressourcen)?
Eure ultimative Reporting-Checkliste
Mit dieser Reporting-Checkliste könnt ihr eure bisherigen Reportings auf den Prüfstand stellen, oder anstehende Reportings verbessern:
- Wurden die Informationen speziell für den oder die Empfänger aufbereitet?
- Ist das Reporting verständlich und visuell ansprechend?
- Können die wesentlichen Informationen schnell erfasst werden?
- Enthält das Reporting die wesentlichen Social Media KPIs?
- Stehen Zahlen in einem Verhältnis (Vorjahresergebnisse, Konkurrenz oder Industriebenchmarks)?
- Ist das Reporting mit angrenzenden Marketingdisziplinen verzahnt?
- Wird deutlich, welchen Wert die Ergebnisse für
das Unternehmen
oder den Bereich haben? - Habe ich den ROI nachgewiesen, oder mich diesem angenähert?
- Enthält das Reporting Ableitungen / „Actionable Insights“?
- Ist mein Reporting nützlich, automatisierbar, oder kann ich es abschaffen?
Und jetzt ihr!
Mit diesen Tipps und Hinweisen sollte nichts mehr schief gehen. Tabellen und Slides ohne Aussagekraft könnt ihr euch in Zukunft sparen. Überzeugt mit den richtigen Informationen für den richtigen Empfänger!
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